Mahlzeit,
es gibt inzwischen unübersichtlich viele Beiträge zu der 1290er, mit extrem viel Gelaber.
Ich habe diesen Fred aufgemacht, in dem ich euch über den Werdegang und die Planungen meiner SD 1290 berichten kann - wenn gewünscht.
Wenn nicht, auch ok. Dann schläft der Fred eben ein. Ebenfalls wenn der teilweise geistige Durchfall der anderen Fred´s hier weitergeführt werden sollte.
Falls das Ganze hier jemanden interessiert, herzlich willkommen zum quatschen und diskutieren. Falls nicht... guckst du oben links in deinem Browser... da ist der "Zurück Button"
Also mal zum Interessanten...
Die SD 1290 war vorgestern bei meinem Händler angekommen. Leider etwas später als geplant, denn nächste Woche geht es für meine Frau und mich schon los Richtung Valencia zu den ersten Test und Trainingsfahrten.
Wegen der geringen Zeit, hat sich Udo Thoridt von motochip.de freundlicherweise bereit erklärt meine Maschine auf seinem Prüfstand einzufahren.
Kommt einem vielleicht erst mal komisch vor, aber viele Rennmotoren bekommen ihre perfekt abgestimmten Einfahrten auf Prüfständen. Für mich trotzdem nur Mittel zum Zweck, wegen Zeitmangel.
Natürlich nicht stundenlang stur 6500 U/min .
Hier das erste Foto, das auch ich von meiner Mopete zu sehen bekommen habe. Dies ist der aktuelle "Ist - Zustand". 100% Orschinol und auf besagtem Prüfstand.
Die erste Stunde wurde auf viel sauberes Schalten geachtet, damit sich die gesamte Schaltmechanik ordentlich aufeinander einarbeiten kann.
Danach etwas dauerhafter in den einzelnen Gängen, alles unter verschiedenen Lastzuständen. Natürlich auch mit wiederkehrenden Gangwechseln.
Heute hat der nette Prüfstandsonkel so schon drei Stunden auf dem Moped verbracht und Brumm Brumm gemacht .
Montag geht es weiter und zum Abschluss wird auch ein Leistungslauf gefahren. Beim heutigen Leistungslauf, der natürlich nur bis zu den vorgegebenen 6500 U/min ging, war schon zu erkennen, dass die 1290er bis zu dieser Grenze mehr Leistung als die 990 R max. bei viel mehr Drehmoment anstehen hat.
Vielleicht hier im Vorfeld noch zu meinem Einsatzzweck des Moppeds...
Seit 4 Jahren fahre ich die Superduke Battle und 2014 wird ein fünftes Jahr dran gehangen . In der Battle und bei diversen DLC Langstreckenrennen wird die 1290er also von mir eingesetzt.
In den letzten Jahren konnte ich viel von der Erfahrung meiner Battle Brüder und speziell vom Superduke Godfather Konrad Schittko profitieren, der in Unna seine KTM Werkstatt betreibt.
So haben wir die 990 über die vielen Battle Jahre und Rennstreckenerfahrungen allgemein, technisch extrem weit, bis an die Grenzen optimieren können. Unsere Spitze fuhr zum Schluß mit der "alten" Superduke 33er Zeiten in Oschersleben, was sehr respektabel ist. Auch wenn die 1290 ein komplett neues Moped ist, müssen wir so doch nicht wieder bei Null anfangen.
Allerdings haben wir schon jetzt, nach den ersten Tagen der Erkundung an der Maschine diverse Hürden festgestellt, die verhindern dass man die Erfahrungen, oder auch Umbauten 1:1 auf die 1290 übernehmen kann.
Aber Probleme sind ja dafür da, um gelöst zu werden .
Als Ausblick was jetzt, bis zum Saisonstart ansteht... alles
Aber natürlich eins nach dem anderen.
Nach dem Einfahren auf dem Prüfstand geht die Maschine zu Schittko Motorradsport. Dort wird natürlich Öl und Filter gewechselt, alles auf mich angepasst und ich kann endlich mal am Lack lecken .
Außerdem nehme ich morgen den passenden BURSIG Ständer in Empfang, sowie den zweiten Felgensatz und Kleinkram.
Dann geht's wie oben geschrieben um die Weihnachtszeit ab nach Valencia für die ersten Test und Probefahrten. Erst ein paar Tage Urlaub und dann ab 03.01.2014 drei Tage mit Speer Racing auf der GP Strecke fahren.
Anschließend wieder Öl und Filter wechseln und erst mal die Eindrücke verdauen.
Wenn bis dahin nichts neues dazu kommt werde ich mich intensiv um´s Fahrwerk kümmern müssen, da ich nicht gerade eine Elfe bin. Eher eine Zwölfe...
Hier vertraue ich WP und Andi Vogt. Der betreut nicht nur die Fahrwerke in der Moto 2/3, sondern hat auch intensiv am 1290er Fahrwerk mitentwickelt.
Sicher wird ein Super Competition verbaut und eventuell das WP closed Cartridge. Hängt vom Finanzstatus ab .
Was die Schalldämpferanlage angeht, werde ich mal gucken... Angedacht ist eventuell eine eigene Lösung wie bei unserer Langstrecken RC8, die wir bei den letzten beiden WM Läufen in Oschersleben eingesetzt haben. Diese hat sich sehr gut bewährt.
Allerdings muss man hier wieder gucken, wie der Motor daraufhin abgestimmt werden kann. Mit den aktuell vorhandenen Mitteln geht es leider noch nicht, wie wir heute festgestellt haben.
Dazu kommt dann alles was man so "standardmäßig" umbaut... Sturzpads, Achspads, Rennplaste, Hebelchen, Rastenanlage, diverse Optimierungen aus Erfahrung usw...
Was hier zum Einsatz kommt hängt davon ab, wie weit die Powerparts und die freien Aftermarktanbieter sind. Ich lege allein schon aus Berufs wegen Wert auf Qualität . Von daher suche ich immer günstiges, aber nicht unbedingt das Billigste für mich aus.
Weitere viertägige Testfahrten werden dann Mitte März in Calafat statt finden, von wo aus es direkt weiter nach Südfrankreich geht. Dort wird jeweils zwei Tage in Nogaro und Pau Arnos getestet und trainiert. Übrigens unglaublich geile Strecken, besonders Pau Arnos.
Dann bleibt noch rund ein Monat und die Battlesaison geht endlich wieder los.
Es steht also noch sehr viel Arbeit an, auf die ich mich aber sehr freue. Genau wie auf das endgeile Moped an sich.
Vielleicht kann ich dem ein oder anderen durch meine Wintertest´s vor seinem eigenen Einsatz schon Fragen beantworten, oder "erfahrene" Tipps geben.
Hier mal der erste Prototyp für die 60er Nuß
Es bleibt spannend...