Meine erste KTM!?

  • Hallo zusammen,
    ich stehe kurz vor der Entscheidung, mir eine KTM Adventure 1190 zu kaufen.
    Ich bin 47 und fahre schon seit fast 30 Jahren Motorrad. Aktuell ist das eine 1150 GS.
    Jetzt muss was neues her, keine BMW, sondern mal was anderes. In der engeren Auswahl stehen eine Tiger Explorer und eben eine 1190 Adventure (keine "R"). Letztes Wochenende hab ich mit der Tiger verbracht, was wirklich ein tolles Motorrad ist, halt ein bisschen schwer.
    Gestern habe ich mir die Adventure vom Händler ausgeliehen, auch übers Wochenende. Diese 1190er hat ca. 13000 km, und die Reifen sind ziemlich runter. Für den Sound sorgt ein Remus. Soweit, so gut.
    Jetzt gibt es noch ein paar Punkte, welche mich nicht so recht warm werden lassen mit der KTM, vielleicht auch deswegen, weil ich noch keinerlei Erfahrung mit dieser Marke habe.
    Deswegen brauche ich ein paar Tipps, Danke schon mal im voraus!


    1. Der Motor.
    Mich stört, dass ich im 4. Gang quasi nicht durch den Ort fahren kann, da die Kette dann furchbar laut schlägt (und im 3. Gang dreht sie mir zu hoch). Liegt das daran, dass die Kette schon 13000 km hat? Die Kettenspannung ist OK. Wie ist das bei Euch?
    2. Das Fahrwerk
    Irgendwie fällt die Adventure nicht so recht in die Kurven, d.h. man muss sie ziemlich reindrücken. Das kenne ich von meiner GS gar nicht. Liegt das an den schon fast abgefahrenen Reifen? Muss ich die Dämpfung anders einstellen?


    Am Montag geben ich das Motorrad wieder zurück, d.h. ich muss mich dann entscheiden. Mit gefällt die Adventure sehr gut, auch die ganze Technik ist vom feinsten und der Motor hat unglaublich viel Kraft.
    Aber so, wie sie sich bei mir fährt, ist sie mir fast zu anstrengend!


    Grüße aus dem Allgäu!
    Wolf

  • Das schwerfällige einlenken liegt am Reifen das hatte ich mit abgefahrenen reifen auch mit Neuen Reifen ist das Problem weg.


    Ich fahre sogar im 5 Gang durch Ortschaften mit ca 60 kmh und finde für einen V2 geht das sehr gut.


    Kann auch sein das die Kette sehr schlecht gepflegt wurde und schon am Ende ist.


    Bin die Tiger 1200 auch gefahren fand sie zu schwer zu weiches Fahrwerk , Bremsen und ABS ist auch schlechter als bei der @.

  • isso :Daumen hoch:

  • Hallo Wolf,


    das mit dem schweren Einlenken kann meines Erachtens nach entweder an den abgefahrenen Reifen liegen oder am Lenkungsdämpfer !?. Die Käthe ist ein wunderbar leicht zu fahrendes Motorrad, sehr agil und meines erachtens nach sehr handlich. Ich hatte auch schon die 12er GS luftgekühlt und sehe keinen Unterschied in der Handlichkeit.


    Das Schlagen mit der Kette bei Ortsdurchfahrten im 4. Gang kann daran liegen das die Kette zuviel Spiel hat. Ortsdurchfahrten im 4. Gang sollten aber möglich sein.


    Ansonsten ist es schon so, das die Käthe etwas mehr Drehzahl verlangt wie der Boxer um kultiviert zu laufen. Ein wenig umdenken muß man schon, wenn man vom Boxer kommt.


    Gruß
    Günter

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    Ab März 2019 wird es wieder mal KTM :wheelie:, diesmal die 1290 S

  • Moin,


    komme auch von BMW ( 1200 GS ) und möchte die Käthe nie und nimmer mehr hergeben. Der Motor ist so oder so überirdisch, aber das erste Mal wieder ein Fahrwerk mit Rückmeldung zu haben, war eine echte Erfahrung. :-)


    Die beiden Punkte von Dir kann ich nicht bestätigen, die Fuhre geht wie ein heisses Messer durch Butter, und 4 oder 5 Gang im Ort ist kein Problem.


    Gruß

  • Tach,


    also ich komme ganz aus dem Drehzahlkeller als Ex Buell Fahrer wo bei 6700 U/min schluss war. Deswegen war bzw. ist es schon eine Umstellung deutlich mehr im Getriebe zu rühren. Da aber Getriebe und Kupplung so klasse einfach und locker funktionieren und die Leistung und Drehfreude des Motors oben herum wirklich super ist, kann ich das ruckeln unter 3000 gut verkraften und im vierten in der Stadt ist es eh kaum noch zu merken.

    Garelli,MB50,XJ650,XJ900,GPZ900R,GSX-R1100,GSF1200Bandit,Buell XB12,1190 Adventure

  • 13000 km mit dem 1. Satz Reifen? Dann sind die Dinger sicher wirklich am Ende und machen aus der Kati ein störrisches Ding.
    13000 km mit dem 1. Kettensatz sollten kein Problem sein. Wenn die Kette wirklich im Eimer sein sollte wurde sie mutwillig zerstört.


    Normalerweise lässt sich die Kati wirklich sehr leicht fahren. Kurven sind ihre Domäne. Ich hatte schon viele Bikes aber keins war bislang so agil.


    Der Sekundärantrieb macht aus seiner Existenz keinen Hehl. Ich höre die Kette (rasseln, klappern, schleifen - sie lebt halt) trotz Pflege und mittlerweile habe ich es mir angewöhnt im 3. durch Ortschaften zu gurken (also +-50km/h, 60 gehen schon wieder im 4. gut, den 5. halte ich innerorts für vermessen). Der Motor braucht schon mehr Drehzahl als eine HD, bei der ist allerdings auch früh Schluss und bei der Kati kommt man bis in den 5-Stelligen Drehzahlbereich, ohne das die Kiste gequält klingt. Die Dynamik und das Ansprechverhalten des Motors sind ein Hammer, sodass ich das mit den Ortschaften problemlos verschmerzen kann. Kleinigkeit. Haste das Ding mal richtig rangenommen? Ein Traum.


    Ein Kollege von mir ist von der Triumph auf eine GS umgestiegen und kommt aus den Schwärmen nicht mehr raus. Die Triumph ist schon ein schweres Eisen und soweit ich weiß ist sie auch kastriert. Warum sage ich das? GS kannst Du beurteilen und der Kollege ist happy GS fahren zu dürfen.

  • Vielleicht läßt sich bei einem anderen Händler noch eine Probefahrt mit einer anderen 1190er organisieren? Unwahrscheinlich, dass die dann dieselben Probleme hat. Wenn für dein Empfinden doch, bist du dann auch schlauer.
    Für mein Empfinden kann ich beide Punkte absolut nicht nachvollziehen, also entweder ist das Testmoped schon sehr hart ran genommen worden oder du hast da SEHR andere Erwartungen an ein Moped als ich.


    Gruß,
    PR

    Reality is that which, when you stop believing in it, is still there.

  • Sooo gerade mal ne kleine Runde gedreht und extra drauf geachtet. Also meine @ lässt sich ab ca. 45km/h im vierten durchs Dorf rollen und zuckeln tut sie dann nur wenn es zu stark bergauf geht. Bei 50-55 alles tuti guti :Daumen hoch:

    Garelli,MB50,XJ650,XJ900,GPZ900R,GSX-R1100,GSF1200Bandit,Buell XB12,1190 Adventure

  • Vielleicht läßt sich bei einem anderen Händler noch eine Probefahrt mit einer anderen 1190er organisieren? Unwahrscheinlich, dass die dann dieselben Probleme hat. Wenn für dein Empfinden doch, bist du dann auch schlauer.


    Genau so würde ich es auch machen. Und die Frage ist ob der Händler der Richtige ist wenn er Dich mit abgefahrenen Reifen los schickt.

    Grüße Frank


    KTM = Kleines Technisches Meisterwerk

  • Hallo Wolf,


    Ich kann mich auch oft nicht zwischen 3. und 4. Gang in der Ortschaft entscheiden. Solo unter 3000 und mit Sozia unter 3500 hab ich den Eindruck, dass der Motor zumindest beim Gasgeben gerne mit mehr Drehzahl gefahren würde, da sich aber das Getriebe leicht schaletn lässt, macht dies kein Problem. Meine Aprilia Futura meckert erst bei 500 Umdreungen weniger. Aber man gewöhnt sich schnell dran, vor allem weil der Motor recht drehfreudig ist. Ich habe auch den Eindruck, dass bei etwas flotterer Fahrt der Verbrauch geringer ist, als bei untertouriger. Wenig Drehzahl ist leider manchmal das Manko bei Dieselfahrern, die gern untertourig fahren.
    Schwer einlenkbar finde ich die @ nicht, mag bei Dir am Reifen liegen. Auf jeden Fall mach das Teil gewaltig Druck und SPASS. Ich bin nie länger eine BMW gefahren, aber die kam für mich genauso wenig in Frage, wie ein Golf.
    Meine Aprila werde trotzdem behalten, ist eben ein ganz anderes Fahrzeug. Mit Sozia ist die @ allerdings wesentlich angenehmer, vor allem für die holde Weiblichkeit.
    Gruß
    Wolfgang

  • Wow! So viele Tipps in so kurzer Zeit - vielen Dank erstmal.
    Das mit den Reifen leuchtet mir ein, meine GS hat das auch, besonders dann, wenn der Vorderreifen am Limit ist.
    Ich habe also an der 1190 mal die Profiltiefe nachgemessen, sie liegt, hinten wie vorne, knapp über 2 mm!


    Morgen gehts nochmal auf Tour, mal sehen, wie es läuft. Die Adventure ist schon fast wie ein Fahrrad zu fahren! Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich bin immer zu schnell unterwegs.


    Schönen Abend noch, Kolumbien führt gerade gegen Griechenland ;-)


    Wolf

  • Ich sollte eventuell noch erwähnen, dass die @ auch meine erste KTM ist.
    Nach ca. 10 Motorrädern anderer Hersteller.


    Obwohl man sich mit Sicherheit zu Recht über viele Dinge bezüglich der Qualität aufregen kann, so muss man eins sagen.
    Das Teil, und vor allem der Motor, entschädigt für alles :kapituliere:



    Das steht und fällt natürlich mit dem Service des Händlers.



    Ich musste meine 3- und 4 Zylinder-Motorrad-Fahrweise aufgrund des fetten Zeiwylinders ändern. Das ist Anfangs lästig. Lohnt sich aber :peace:



    Gruss
    Harald

    Einmal editiert, zuletzt von HaraldB ()

  • Nun ja, ein "Ex-" Gummikuhfahrer bin ich ja nicht - ich fahre die GS ja immer noch und werde sie auch nie hergeben.
    Man kann über BMW lästern wie man will, das, was sie an Produkten abliefern,ist erste Sahne - aber halt leider auch ein bisschen langweilig.
    KTM ist für mich fast wie das österreichische Gegenstück zu BMW: Hochwertige Materialien, viel Technik, lange Tradition.
    Wie oben Harald schon sagte, man muss den Fahrstil anpassen und sich erstmal an den neuen Motor gewöhnen. Dies ist zunächst schwierig, vor allem, wenn man viele Jahre Boxer gefahren ist. Auch Triumph ist anders, der Motor der Tiger ist schon fast wie ein Elektromotor mit einem unendlich breitem Drehzahlband.
    Der 1190er-Motor ist anders, und ich denke, ich muss mich erst noch an ihn gewöhnen.

  • Was ich damit meine das viele Exkuhpiloten ziemlich pingelig und verwöhnt sind… wie wann kommt der Tempomat und so Schass… Ready to race nix Komfort vor Dynamik :grins:
    Die neue ADV ist schon extrem soft und mehr sollte wirklich nicht mehr gemacht werden. Eher mehr wieder zu Rallybike könnte es für mich gehen…

  • Ich versteh' Dich schon und Recht hast Du auch noch, aber, man wird halt langsam älter und bequemer :-)

  • ...das ist übrigens auch der Grund für mich, keine BMW mehr zu kaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von mr.hobbs ()

  • Hallo,


    der 4. Gang in der Ortschaft ist eigentlich kein Problem, ab und an fahre ich gar im 5.
    Wenn man dann langsam das Gas aufmacht geht das schon.
    Die KTM fahre ich in Kurven typisch sogar einen Gang höher als meine XTZ1200, die ich zuvor hatte.
    De Kurvenunwilligkeit muss von den Reifen kommen, meine fährt sich ganz leicht ohne viel Kraftaufwand, wobei die GS LC, die ich auch vor dem Kauf
    probe gefahren bin glaube noch einen Tick handlicher als die KTM ist.


    Achja und die T ist auch meine erste KTM :ja:


    Gruss
    Thomas

  • Hi Hobbs,


    komme selbst von einer R1150R. Es ist so, dass der V2 Drehzahlen unter 3500 U/min locker hinnimmt - ganz anders als sein Vorgänger! - aber die Wohlfühldrehzahl liegt eher um die 4000, was übrigens auch nicht unbedingt mehr Verbrauch bedeutet. Ich selbst musste mich bei der letzten Tour mit einem Vierzylinder-Fahrer daran gewöhnen, da ich nicht meine Wohlfühlgeschwindigkeit im Ort selbst bestimmen konnte. Da man die Dymanik des Motorrades ohnehin stark über die Drehzahl steuert, denke ich mittlerweile, dass dieses extrem schaltfaule fahren zwar in der Dose angemessen ist, bei einem Motorrad aber kein Kriterium darstellen sollte. Und wie die anderen schon gesagt haben, Ansprechverhalten, Drehfreude und Kraft in der Mitte gleichen das mehr als aus.


    Fahr zum Vergleich doch mal eine Multistrada oder die 990, dann siehst du, wie es sich anfühlt, wenn mal so richtig die Kette schlägt!


    Achja und wegen zu schnell: kaum ein Gefährt erlaubt es einem IMO so gelassen "zu schnell" zu sein...