390 Duke - Minderwertigkeitskomplexe???

  • Denn viele, die in fortgeschrittenem Alter gleich auf schweres Gerät gestiegen sind, haben es einfach nie nötig gehabt (oder nie für nötig befunden), die Grenzbereiche auszuloten. Und manch andere, die es früher konnten, haben es aufgrund ihrer Leistungsreserven schon lange nicht mehr nötig und verlernen es dann irgendwann. Insofern können viele von diesen Spöttern auf dem schweren Gerät also womöglich auch im o.g. Sinne "fahren", nur sie selbst und wir anderen wissen es einfach nicht, weil sie es schlicht nie brauchen.
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    Das ist super positiv formuliert, gefällt mir :-)
    Ich persönlich gehe aber davon aus, dass zumindest mehr als die Hälfte davon keine Ahnung vom Fahren hat und Ihre 1200er+ einfach nur (eventuell unterbewusst) als Schwanzverlängerung angeschafft hat :teuflisch:

  • Im Endeffekt können uns die anderen wurscht sein. Jeder soll sich das kaufen was er will.
    Ich für meinen Teil und sicher einige von euch auch könnten sich, wenn sie wollten mit schwereren Gerät herumkurven.
    Für mich ist die kleine im städtischen Bereich perfekt. Ich komme überall durch ohne Angst haben zu müssen einen Spiegel zu demolieren.
    Und das größte Argument für mich waren die laufenden Kosten (Versicherung , Sprit) die bei meiner kleinen sensationell günstig sind im Gegensatz zu meinen Vorgängermaschinen.

    Deus ex (KTM) machina

  • Und das größte Argument für mich waren die laufenden Kosten (Versicherung , Sprit) die bei meiner kleinen sensationell günstig sind im Gegensatz zu meinen Vorgängermaschinen.


    genau, mit den Unterhaltskosten hab ich erst vor ein paar Tagen einen Kollegen geschockt…
    er fährt zu 90% Stadt, auf einer 1300er Yamaha, braucht ca. 10Lt. auf 100 und zahlt fast 700,-€ Versicherung p.J.

  • Also bei den Strecken hier im Oberpfälzer Wald fährt einem weder eine 390er noch eine 1000er davon. Ausser die Fahrer haben dank magischer Fähigkeiten gelernt durch die Kurvenhindernisse zu schauen. Oder ignorieren die einfach weil sie ja so mit ihrem Grenzbereich beschäftigt sind, da halt ich eh lieber Abstand. :zwinker:


    Muss mir ja schon bei meiner SMCR anhören das sowas ja "kein Motorrad" ist aber das geht mir einfach am Allerwertesten vorbei was "Fremde" denken oder labern. Deren Gedankengänge kann und will ich gar nicht nachvollziehen und sollte man daher einfach ignorieren.


    Hatte es ja jetzt in Frankreich erst wieder. Ja, auf tollen flotten Heizerstrecken habens ihre Vorteile wenn man bei Tempo 90-100 "mal eben schnell" ein paar Autos überholen will und das rausbeschleunigen aus sehr schnellen Kurven geht halt auch lockerer von der Hand. Mit einer 390 wird das halt noch anstrengender. Dafür stehens einen in den Kehren im Weg rum das man fast umkippt. Ist halt so und jeder hat sich sein Bike für "seinen" Einsatzzweck gekauft. Wie oft fährt man denn schon Heizerstrecken in Frankreich.



    Ich bräuchte daheim eigentlich 2 Motorräder. Was leichtes wie 390 oder 690 zum "auswringen" und was dickes wie die 1290 zum "lässigen" Fahren. Beides macht mir über Jahre hinweg halt nicht alleine Spaß. Hab jetzt seit 2012 die 690 SMCR und habe langsam genug "ausgewrungen" mit Gas am Anschlag. Irgendwann hätte man gern mal wieder was souveräneres. Anders herum habe ich davor eben Jahre die 990 SM gefahren. Die fährt man eher selten auf Anschlag und dann vermisst man wiederum das "auswringen".


    Trend geht wirklich zum Zweitmoped. Da hat die 390 auf jeden Fall einen Kostenvorteil. Ich steige als nächstes wieder auf was dickes um und werde mir evtl in ein paar Jahren eine kleine 390 gebraucht daheim dazu stellen. Aufgrund des Preises und der Unterhaltskosten der 390 ist sowas halt doch einmal denkbar. :grins:

    "Die Oberpfalz hat Zoiglbier und wer es trinkt, wird schön wie wir... " (N. Neugirg)

  • Genau growa!


    Wenns ums Geld geht fangen halt dann doch einige zum Grübeln an.
    Das Ganze Thema kursiert ja auch relativ viel in meinem Familien- und Bekanntenkreis.
    Einige die kein Motorrad hatten interessieren sich auf einmal dafür und die die größere Geräte lenken und fast nur in der Stadt herumkurven beginnen auch nachzudenken.
    Wie schon ein Vorposter richtig beschrieben hat, glaube ich auch dass einige große Maschinen brauchen um ihr Selbstwertgefühl aufzubessern.
    Anders lässt es mir keinen anderen Schluss zu, wenn ich z.B. 1200er GS, GSXR, DUC und Konsorten ausschließlich in der Stadt fahren seh.
    Klar ich hätt auch gern die RnineT aber in meiner jetzigen Situation total unvernünftig.

    Deus ex (KTM) machina

  • Wobei Motorradfahren in den wenigsten Fällen etwas mit Vernunft zu tun hat. :grins:

    "Die Oberpfalz hat Zoiglbier und wer es trinkt, wird schön wie wir... " (N. Neugirg)

  • Ja ok, unvernünftig ist jetzt ein bissl unglücklich ausgedrückt.
    Ich versuchs mal mit meiner Situation zu beschreiben:


    1.) Ich habe auf die nächsten paar Jahre nur relativ wenig finanziellen Spielraum.
    2.) Im Freundeskreis gibt es zur Zeit aus verschiedenen Gründen keine Biker, deshalb bleiben nur mehr Arbeitsweg und kurze Trips alleine
    3.) Fahre großteils im städtischen Bereich
    4.) kein eigener Parkplatz, muss das Motorrad 200m zum Haus schieben und durch schmale Tore rangieren

    Deus ex (KTM) machina

  • Ok, so gesehen ist es wohl mit die vernünftigste Wahl. :zwinker:

    "Die Oberpfalz hat Zoiglbier und wer es trinkt, wird schön wie wir... " (N. Neugirg)

  • Mich interessiert total null was jemand über meine Duke oder ein anderes Motorrad denkt. Es soll und muss jeder mit dem Glücklich sein was er sich leisten kann und will und was er sich nach seinem Geschmack ausgesucht hat. Ich fahre auch mal gerne ne Harley, aber mit Sicherheit nicht jeden Tag durch den Stau zur Arbeit. Ich fahr auch gerne mit meinem Flying Brick mal eben nach Berlin zum Eisessen und zurück.
    Da würd ich mit der Duke nicht drauf kommen!


    Für mich ist auch egal wieviel Risiko jemand bei Fahren eingehen will oder kann und wie weit jemand seinen Angsstreifen reduziert.
    Seit ich mal nen Kumpel abgehängt habe und der nen beschissen Unfall hatte weil er unbedingt dran bleiben wollte fahr ich in der Gruppe mit Freunden eher moderat.
    Ich bin Biker im Herzen, das ist für mich eine Lebenseinstellung und daher zählt für mich wie viel Leidenschaft jemand in das Fahren mit dem Motorrad investiert.
    Das ist für mich anhand der gefahrenen KM im Jahr gut ablesbar.
    Wenn die Kiste im Jahr nur ein paar hundert KM bekommt ist das für mich kein Biker und derjenige kann labern was immer er will.
    Wenn ich könnte hätte ich wahrscheinlich 20 Motorräder, für jede Gelegenheit das richtige.
    Bis dahin ist die Duke für mich ein sehr guter Kompromiss, der nur absolut autobahnuntauglich ist.
    Da ich 90% urban fahre ist das nicht so wichtig und für die Langstrecke hab ich ja noch den scheiß schweren Eisenhaufen.
    Die Duke geb ich höchstens für ne sehr leichte Adventure her, bis dahin ist das die Ideale 1. Maschine!
    Der Trend geht aber ja schon seit Jahren zum Drittmotorrad :grins:

    ICH DAGEGEN BIN DAFÜR

  • @ knatteron:


    Natürlich gibt es andere Motorräder, die sich besser auf langen AB-Strecken fahren lassen. Aber warum meinst du, dass der kleine Herzog absolut autobahnuntauglich sei?


    Ich habe meinen erst seit gut 2 Monaten und die längsten AB-Strecken, die ich damit am Stück bislang gefahren bin, waren so 120 - 140 km. Ich fahre grds. nicht gern mit dem Moped auf der AB, sondern lieber Bundes- und Landstraßen, das ist klar. Aber bei mir stehen demnächst eine 400 km und eine 500 km Strecke an, die auf Nicht-AB die doppelte Zeit kosten würden (also 6-8 statt 4-6 Std. ohne Pausenzeiten).


    An alle 390er: Meint ihr, solche AB-Touren an einem Tag sind machbar? (Dass der Spaß-Faktor auf der Strecke bleibt, ist klar - hier geht's nur ums Ankommen).

  • Mit einem Naked-Bike das über 150 läuft sind Dauertempi von 120 gut machbar, schneller fährt man auf Dauer wegen dem Winddruck eh nicht.
    Da ist es dann egal ob 390, 690 oder BMW 1200.

    einen schönen Spruch überleg ich mir noch..... :grins:

  • Bei solchen Strecken kommt es vor allem auf den Sitzkomfort an. Eine leicht gebückte Haltung wie auf der Duke ist schonmal besser als die eher aufrechte auf meiner SMCR. Diese ist vor allem deshalb Autobahnuntauglich weil einen nach einer halben Stunde der :arsch: blutet wenn man sich nicht bewegt oder bewegen kann (Gepäck). Damit sind schon lange Strecken auf der Bundesstraße grausam aber immer noch besser als AB. Wenn du auf deiner 390 Duke aber angenehm sitzen kannst und der Sitz es her gibt das man längere Zeit in der gleichen Position fahren kann steht AB an sich nix im Weg. Ist halt nur extrem fad. :grins:

    "Die Oberpfalz hat Zoiglbier und wer es trinkt, wird schön wie wir... " (N. Neugirg)

  • Warum Autobahnuntauglich?
    Ich erklär das mal aus meiner Sicht:
    Ich bin früher auch ganz gern mal eben nach Italien gerutscht, anhalten nur zum tanken und pinkeln.
    Autobahnfahrten sind langweilig, aber man kann km fressen und das bitte möglichst schnell und bequem.
    Wetterschutzt und Windschutz sind dann Pflicht.
    Daher würde ich jetzt nicht unbedingt nen Nakedbike für sowas nehmen.
    Eher nen Sporttourer oder ne Adventure.
    Und wenn man viel Strecke hat, kanns nicht schaden wenn die Kiste mit Gepäck und Sozia bequem auch mal 200 läuft.
    Im übrigen halte ich auf langen strecken 160 für eine gute Reisegeschwindigkeit, ich würde auch nur 130 fahren, wenn wenigstens genug Windschutz da wäre.
    Aber generell ist für mich die kleine Duke grade deshalb untauglich weil man auch ab 130 nicht mehr damit ordentlich überholen kann und null Windschutz hat.
    Mann kann natürlich damit Autobahn fahren aber sinnvoller ists mit einem anderen Fahrzeug.
    Also alles mit dem man 800km Tagesetappe schafft ohne total erledigt zusein ist für mich autobahntauglich.
    Dafür ist die K eben im Stadgewimmel ne Katastrophe!
    Aber wer natürlich gerne mit der Duke (egal ob 125, 200, 390, oder 690 ) Autobahn fährt, bitte ich halte keinen davon ab, ich mags nicht!
    Dafür gibts weit besser geeignete Geräte!
    Ach und ich bin früher jeden Tag Hamburg, Hannover mit dem Bock gependelt, mach das mal mit so ner Fräse, da wirste irre, mit nem Renner kanns sogar spaß machen :grins:

    ICH DAGEGEN BIN DAFÜR

  • Zum 800km-Autobahnfräsen gibt es doch diese Dinger mit der guten Hifi- und Klimaanlage. Sind halt für ein paar Stunden 2 Räder mehr dran. Oder gleich 4, und die Karre parkt solange hinten im Hänger. Übrigens: diese rollenden Klima- und Musikanlagen gibt's sogar mit Bett, Küche und Klo. Muss man nicht mal kaufen, sondern kann man auch leihen und dann genau da pennen, wo die besten Kurven sind.
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  • Das ist ja hier wie stille Post, ich poste was von 400 - 500 km, und auf einmal werden 800 km draus gemacht... :denk: Also das ist für mich schon ein riesen Unterschied.


    So nen Käfig mit Hifi- und Klimaanlage hab ich auch. Sogar mit Anhängerkupplung. Nur fehlt mir der Anhänger. So ne Anschaffung lohnt sich für mich nicht wirklich, um ihn 2 -3 mal im Jahr max. zu nutzen. Außerdem, wo ihn zu Hause hinstellen??
    Ausleihen geht natürlich auch, aber komischwerweise, immer wenn ich den Hänger bräuchte, ist er vom Eigentümer in Benutzung... :ja:

  • Zum 800km-Autobahnfräsen gibt es doch diese Dinger mit der guten Hifi- und Klimaanlage. Sind halt für ein paar Stunden 2 Räder mehr dran. Oder gleich 4, und die Karre parkt solange hinten im Hänger. Übrigens: diese rollenden Klima- und Musikanlagen gibt's sogar mit Bett, Küche und Klo. Muss man nicht mal kaufen, sondern kann man auch leihen und dann genau da pennen, wo die besten Kurven sind.
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    Ich hab so nen Ding, mit Heckgarage und Klo, Bett, Dusche, Tempomat geiler Hifi, Sat TV, Solarpaket usw. aber da ich KTMland und Victorinoxland nicht mit meiner LKW Maut belasten möchte werde ich diese Transitländer niemals mit dem rollenden Hotel durchqueeren.Das ist für mich eine politische entscheidung ich hab nix gegen die Menschen dort. Und noch dazu fahre ich gerne nur mit dem Motorrad in den Urlaub oder eben mal nach Berlin, Hamburg etc.
    Aber darauf kommts nicht an, es gibt auch noch den Autozug wenn man kein Bock auf Autobahn hat.
    Es soll doch bitte jeder machen was Ihm beliebt, ICH hab keinen Spaß mit der Duke auf der Bahn. Mit der 1100er RS ists sogar irgendwie meditativ nur die ist halt eben in der Stadt scheiße. Dafür erledige ich auch öfter den Wocheneinkauf mit der Kiste.
    Mein persölicher entscheid ist daher:
    Mehrere nicht ganz so teure Motorräder zu besitzen ist besser als nur eins das teuer ist aber eben etwas das ich auch damit machen will nicht kann.
    Also Tourendampfer und Duke ergänzen sich bisher gut, sollte doch noch ne 390er ADV rauskommen, werden die Karten neu gemischt aber nen 2. Motorrad schadet nie!
    Die allermeisten hier haben ja sicher auch nen Auto und so nen Mopedanhänger kostet nicht viel.
    Muss eben jeder machen was er mag.
    Für mich ist die Duke eben nicht Autobahntauglich egal ob das nun 400 km sind oder 800. Es nervt mich wenn ich bei 130 oder mehr im wind sitze und so wie heute morgen auch noch volle lotte im Regen.
    Und für bummelig 120 fahren gibts sau bequeme Chopper, auch besser als die Duke um nur zu rollen!

    ICH DAGEGEN BIN DAFÜR

  • Es ist nicht allgemein bekannt, aber KTMLand kann man auch mit Hänger mautfrei durchqueren, und zwar über den Reschenpass. Der ist nicht sonderlich steil, bietet aber dem Motorradfahrer nur wenig schöne Kurven. Das macht ihn ideal für WoMos mit Moppedhänger, die mautfrei ins gelobte (Dolomiten-) Land wollen. Allerdings kostet der Umweg über den Reschenpass auch Zeit und natürlich Sprit, sodass sich die Einsparung gegenüber dem Brenner in Grenzen hält.


    Am Brenner allerdings wird richtig zugelangt: für 35 km nehmen die bei uns über 30 Euro. Da krieg ich jedesmal richtigen Hass auf die Ösis und beginne ein gewisses Verständnis für die ansonsten völlig bescheuerte PKW-Maut a'la Dobrindt zu entwickeln. Ach ja: ohne Hänger (als Wohnmobil oder Bus sogar mit mehr als 3.5to) kann man gut über die alte Brennerstraße (B1829) fahren, das kostet nur etwa eine halbe Stunde und spart hin und zurück fast 62 Euro, mithin den Gegenwert eines leckeren italienischen Abendessens für die ganze Familie.
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  • Irgendwie wiederholt sich die Szenerie.
    In den 80ern hatte ich eine Kawa Z 400J. Vierzylinder offen.
    Die großvolumige BMW Fraktion hatte sich anfangs geweigert, mich an einer geplanten Eifeltour mitmachen zu lassen. Die Kleine kann doch nicht mithalten...
    Rote Köpfe und beschämende Blicke nach der Zusage am Ende der Tour waren die Folge. Meine Genugtuung ist bis heute präsent!
    Bin bis zur 390er mit einer Ducati unterwegs gewesen. Da waren die Erwartungshaltungen entsprechend groß. Mit der kleinen Duke ist die Überraschung umso größer.
    Zumindest ist sie immer wieder Gesprächsstoff und ich muss mich ihrer nicht schämen!!!
    Wer ein Bigbike braucht, soll es haben, sich aber nicht wundern, wenn man ihm mit einem Grinsen im Gesicht um die Ohren fährt.


    Bin richtig glücklich über das downsizing und steh' auch dazu!!! :Kürbis: