F**K - Schwinge mit Loch

  • Denk auch mal darüber nach, zur Not ein Alublech mit so nem Superkleber aus dem Karosseriebau drauf zu kleben, wenn Du keinen geeigneten Schweisser findest.

    Gruß Bernd


    Good judgement comes from experience. Experience comes from poor judgement.

  • Ich würde in drei Schritten vorgehen.
    1. Einfach entspannt weiterfahren, vorerst keine großen Tables mehr springen und die Stelle im Auge behalten, um zu schauen, ob der Schaden sich z.B. in Form eines Risses ausbreitet. Ein spontanes Totalversagen (auf Deutsch: einen plötzlichen Komplett-Bruch aus heiterem Himmel) halte ich angesichts des Schadensbildes und des Schadens-Ortes für sehr unwahrscheinlich.
    2. Bei sich bietender Gelegenheit könnte man die Stelle von einem geübten(!) Alu-(!)Schweißer die Stelle verschweißen und ggf. verstärken lassen. Jeder Pfuscher macht die Sache aber nur schlimmer!
    3. Wenn man mit der Karre dann hier wieder herumfährt, könnte man die Schwinge reparieren. Allerdings würde ich das wohl nicht tun, denn wenn eine Schwinge die Belastungen venezolanischer Straßen aushält, sollte sie selbst für löchrigen BRD-Asphalt noch gut genug sein.
    .

  • Ich schließe mich obiger Variante 1 an.
    Klar, die Konstruktion ist geschwächt, allerdings ist Alu schweißen eh schon nicht einfach,
    und der ungleiche Wärmeeintrag suboptimal. Macht man mehr kaputt wie ganz.
    Wir hatten mal ein ähnliches Problem und haben damals eine Platte aufgeschweisst.
    Resultat war, das das Gerüttel dann die ganze Platte rausgerissen hat.
    Es ist der Mist an der Schweissnaht gerissen.


    Gruß, das ulmi

  • Kleben....ja genau, evtl. mit Tesa ? :achtung ironie:
    Dann lieber ein guter Aluschweißer, dann reißt es wenn dann wo anders.
    Ein guter Schweißer sagt dir auch ob ja...oder doch lieber eine neue Schwinge.

    Nix E-SX, nur SX

  • Kleben....ja genau, evtl. mit Tesa ? :achtung ironie:

    Na jaaaa, ...


    ich hatte schon mit Leuten aus dem Flugzeugbau zu tun. Da wird heutzutage schon sehr viel geklebt - gerade im Zusammenhang mit Alu-Legierungen ...
    Die entsprechende Klebe-Technik gibts also sehr wohl. Ob das nun auch bei der Schwinge funktionieren würde und ob man in Südamerika an den entsprechenden Kleber und Klebetechniker kommt, ist dann wohl eher die Frage ...

    Einmal editiert, zuletzt von Sige ()

  • Bitte geh in eine gute Schlosserei und laß es schweißen.

    ...in Venezuela? :denk:


    Ansonsten ist das überhaupt kein Problem!


    Jedoch in dem Zustand kannst keine großen Späße mehr machen! ...das Loch könnte aufreißen!
    Wie schon so oft oben geschrieben: Suche eine Werkstatt die Alu schweißen oder Hartlöten kann! Es kann auch ein etwas größeres Alu-Blech überlappend aufgebracht werden!


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    Viel Erfolg und weiterhin eine Gute Reise!
    Bade :Daumen hoch:

  • Kleben....ja genau, evtl. mit Tesa ? :achtung ironie:
    Dann lieber ein guter Aluschweißer, dann reißt es wenn dann wo anders.
    Ein guter Schweißer sagt dir auch ob ja...oder doch lieber eine neue Schwinge.

    Aha, ein Auserwählter. Ich vermute mal, Deine Kenntnisse in puncto Klebetechnik halten sich in sehr engen Grenzen. :winke:

    Gruß Bernd


    Good judgement comes from experience. Experience comes from poor judgement.

  • Jein, nenn mir doch bitte den Spezialkleber.
    Ich laß mich gern eines besseren überzeugen.
    Würd das gern mal mit einem Probestück ausprobieren.

    Nix E-SX, nur SX

  • Guckst Du z.B. hier: http://www.bm-chemie.de/de/pro…leber/aluminiumkleber.php


    Es gibt unterschiedlichste Spezialkleber für Aluminium, wie auch für andere Metalle, die sich je nach Anwendung stark unterscheiden. Entsprechende Beratung wird von Industriekleberherstellern gerne angeboten.


    Kleber haben gegenüber Schweißverfahren den Vorteil, nicht thermisch in das Gefüge einzugreifen und dadurch dessen Eigenschaften zu verändern. Die Belastbarkeit ist oft höher, als diejenige von geschweißten Verbindungen, ohne deren Nachteile zu besitzen. Deshalb wird auch im Automobilbau wie im Flugzeugbau viel mit Klebern gearbeitet. Carbonteile sind auch ein gutes Beispiel. Die verwendeten Harze sind Kleber.


    Viel Spaß beim Dazulernen.

    Gruß Bernd


    Good judgement comes from experience. Experience comes from poor judgement.

  • Karosserieteile, also große Flächen, werden verklebt. Ich habe noch nie von geklebten Fahrwerksteilen gehört (Gegenbeispiele erwünscht). Ich glaube nicht das ein aufgeklebtes Blech die Schwinge verstärkt.


    Ich wüde es so lassen und sehr oft die Stelle auf Rißbildung prüfen.
    th

  • Für alle Ahnungslosen nur mal ein Beispiel: Die Schwinge der DR 350 ist geklebt!
    Kein Scherz und ich habe noch nie davon gehört, dass die nicht halten würden.
    Weitere Beispiele: Chassis der Lotus Elise ist weitgehend geklebt, wie auch die vom fast baugleichen Tesla.
    Ich selbst habe eine Alu Offroad-Kabine mit geklebten Verbindungen gebaut. Es ist selbst nach weit über 100tkm mit viel Offroadeinsatz nie eine Klebestelle zerstört worden.
    Das hält mindestens so gut wie Schweissen.

  • Naja, ihr könnt euch gern euer Moped zusammenkleben wie ein Revell Bausatz.
    Ich bevorzuge dann doch lieber ein geschweißtes.

    Nix E-SX, nur SX

  • Für alle Ahnungslosen nur mal ein Beispiel: Die Schwinge der DR 350 ist geklebt!
    Weitere Beispiele: Chassis der Lotus Elise ist weitgehend geklebt, wie auch die vom fast baugleichen Tesla.


    Die Schwinge ist doch neben der Verschraubung nur zusätzlich verklebt!? Wenn ja ist das ein schlechtes Beispiel.
    Großflächige Karosserieteile hatte ich ja schon erwähnt.
    th

  • ....
    Kleber haben gegenüber Schweißverfahren den Vorteil, nicht thermisch in das Gefüge einzugreifen und dadurch dessen Eigenschaften zu verändern. Die Belastbarkeit ist oft höher, als diejenige von geschweißten Verbindungen, ohne deren Nachteile zu besitzen. Deshalb wird auch im Automobilbau ...


    Das ist - so pauschal - nicht ganz richtig bzw. - falsch:


    Generell sind die Epoxidharz-Klebstoffe im Automobilbau punktschweißfähig, die Durchschweißfähigkeit beim Punktschweißen nimmt bei der Zugabe von Glaskugeln jedoch ab. Das Schweißen mittels MAG/WIG etc., also mit hohem Wärmeeintrag, ist in der Nähe von Klebenähten nicht zulässig, da der Klebstoff durch den großen Hitzeeintrag verbrennen kann.


    Fazit: Im Automobilbau wird - insbesondere beim Zusammenfügen der Bodengruppe und den Seitenwänden, dem Dach teilweise immer noch nur punktgeschweißt oder punktgeschweißt UND geklebt.


    Nur geklebt werden Teile, die keiner hohen Biege- oder Zugbelastung ausgesetzt sind, z.B. Glasscheiben etc.


    Für den Flugzeugbau gilt das ganz besonders:


    Der Flugzeugrumpf ist eine Hauptbaugruppe eines Flugzeuges. Er verbindet alle anderen Bauteile eines Flugzeuges, wie Tragwerk und Leitwerk, das Bugfahrwerk und - sofern es nicht an den Tragflächen ist - das Hauptfahrwerk. Der Flugzeugrumpf beinhaltet das Cockpit und den Raum für Passagiere und Nutzlast. In der Regel befinden sich auch Lüftungs- und Klimatisierungstechnik, Schmierstofftanks und ein Teil der Kraftstofftanks im Rumpf.


    Existentielle Bauteile wie z.B. der zentrale Tragwerkskasten (das Bauteil, in dem die Flügelwurzeln aufgehängt sind) - werden NIEMALS geklebt, sondern nach wie vor vernietet.


    Hier der Rumpf eines Airbus A-340:



    Geklebt werden nur Metalle, die eine thermische Gefügeveränderung nicht vertragen, weil sie in ihrer Struktur geschwächt werden.... .


    Viel Spaß beim Dazulernen. :zwinker:


    Kleine Löchlein an einer Kradschwinge mit einem Aluminium-"Bapperl" zukleben - warum nicht.... .


  • Die Schwinge ist doch neben der Verschraubung nur zusätzlich verklebt!? Wenn ja ist das ein schlechtes Beispiel.
    Großflächige Karosserieteile hatte ich ja schon erwähnt.
    th


    Nach meinen Recherchen ist es umgekehrt.
    Die Schwinge ist zur Kraftübertragung geklebt. Die Nachgiebigkeit der Verklebung hängt nur von der Schichtverschiebung ab. Die Verschraubung ist eine Hilfsverbindung um Schälkräfte abzufangen. Die Verschraubung allein wäre nicht in der Lage die Schwinge dauerhaft zu halten. Die Krafteinleitung der Schrauben ist nichtlinear, es kommt zur Schubverformung, Nachgiebigkeit im Lochleibungsbereich, die Bohrlöcher können ausschlagen und die Schrauben ggf. abscheren. Suzuki hat der korrosionsbeständigkeit des Klebers ggf. auch nicht ganz getraut und hofft hier vielleicht auf eine Notverbindung durch die Schrauben - ist aber nur eine Vermutung.
    Die Schwinge ist in dem Sinne eher ein großflächiges Teil, das problemlos mit den Flächen im Chassisbau (Lotus) verglichen werden kann. Die Flächen sind hier teils auch nicht größer und ähnlichen Belastungen ausgesetzt. Hierzu kann man schöne Explosionszeichnungen bei Lotus finden.


    Zum Flugzeugbau muss ich auch etwas klugscheissern. Die Problematik ist hier eine andere. Schon ab 1955 hat man die Focker F 27 geklebt. Die galt als unverwüstlich. Hier ist mit heißhärtenden Phenolharzen gearbeitet worden, die auch noch giftig sind.
    Die heute meistgenutzen Epoxykleber sind hier problemlos, haben aber den Nachteil, dass sie von Feuchtigkeit unterwandert werden können. Dieses ist bei Phenolharzen nicht der Fall. Also eher ein Problem der kostenbewussten Massenfertigung.

  • Hallo Mimas101


    Ich muss dir bei deiner Aussage: "Existentielle Bauteile wie z.B. der zentrale Tragwerkskasten (das
    Bauteil, in dem die Flügelwurzeln aufgehängt sind) - werden NIEMALS
    geklebt, sondern nach wie vor vernietet." wiedersprechen. Der Flügelkasten wird großflächig mit einer Flächendichtung versehen und dann mit Paßbolzen und geschlagenen Niet verbunden. Diese Flächendichtung wirkt wie ein Kleber.


    Würde Leo ein passgenaues Alublech (besser zwei/eines Innen, eines Aussen) in dieser Form montieren, könnte Er vermutlich noch Zwei Weltumrundungen mit dieser Schwinge machen.


    Ach, das Bild zeigt keinen A340, sondern einen A320.


    Besserwisser Modus aus. :kapituliere:

    Klaus
    Der mit der @ fliegt :peace:

  • Hallo Klaus....:


    .....Der Flügelkasten wird großflächig mit einer Flächendichtung versehen und dann mit Paßbolzen und geschlagenen Niet verbunden. Diese Flächendichtung wirkt wie ein Kleber.


    Eben. Diese Flächendichtung wirkt eben "nur" "wie" ein Kleber. Ist aber keiner (darum geht's hier ja nun mal).
    Woran Du aber - auch wenn das jetzt o.T. (sorry, Moderation) ist - aufgrund der Innenaufnahme festgestellt haben willst, daß es sich bei der "Tonne" um die eines A 320 und nicht eines A 340 handelt (in der Quelle steht es jedenfalls so) - das würde ich gerne einmal wissen.


    Um den Glaubenskrieg abzukürzen: Selbstverständlich spielen Kleber - besonders im Segel- und UL-Flugzeugbau - eine große Rolle, zumal diese Luftfahrzeuge fast vollständig aus Composite-Materialien und in Schalenbauweise hergestellt werden, auch werden die Stringer inzwischen nicht mehr unbedingt vernietet, sondern eingeklebt.


    Zitat

    Würde Leo ein passgenaues Alublech (besser zwei/eines Innen, eines Aussen) in dieser Form montieren, könnte Er vermutlich noch Zwei Weltumrundungen mit dieser Schwinge machen.


    Dazu müßte dann aber die Schwinge aufgetrennt und wieder zusammen"geklebt" werden. Ob das allerdings dann noch für zwei Weltumrundungen reicht?


    :zwinker::zwinker:


    Meine bescheidene Meinung: Im Zweifelsfall ist Schweißen oder Hartlöten doch immer noch das einfachere und (für den "Hausgebrauch" auch haltbarere) praktikablere Fügeverfahren.


    Ebenfalls :kapituliere:

  • Hallo Mimas101


    darfst mir schon glauben. Das Bild zeigt die Sektion 18 des A320. Ich arbeite schon mein halbes Leben an diesem Model.


    Die Schwinge müsste er auch nicht auseinander schneiden. Ein Dopplerblech innen an die Schwinge, eines aussen, beide verklebt und zusätzlich Paßbolzen gesetzt. Fertig!


    Die Kontur der Bleche muss natürlich die, der Schwinge abzeichnen.


    Aber egal. Ich denke dass Leo eh nicht an die Materialien kommt. Also alles nur Theorie.


    leo: Ich hab gerade deine Bilder noch mal angeschaut. Ich würde an deiner Stelle das Loch auf bohren, um die Gefahr der Rissbildung vorzubeugen.

    Klaus
    Der mit der @ fliegt :peace:

    Einmal editiert, zuletzt von Air@ ()