Experiment: (Regina) Kette blank

  • An meiner alten 620er habe ich vor sehr langer Zeit ein Teflon Kettenspray getestet. Ich habs damals auf einer Messe als Neuentwicklung gesehen. Der Hersteller versprach 30tkm Laufleistung bei einer neuen Kette.


    30tkm habe ich nicht geschafft, weil ich mich nicht getraut habe. Die Kette wurde mit der Zeit doch ein ganzes Stück länger, so dass ich sie bei guten 29tkm ausgewechselt habe. Mit Kettenfett hielten meine Ketten immer nur 10tkm. Trotzdem bin ich vom Teflon wieder abgekommen, da es nur an den Laufrollen durch städiges Aufpressen durch die Zanhräder, dauerhaft hielt. Bei Regen musste man alle 200km die Innenflanken neu einsprühen. Das war mir als Vielfahrer dann doch zu blöde. Weitere Bikes (eines pro Jahr mit jeweils zwischen 20 und 30tkm) habe ich die Ketten wieder gefettet. Am besten zufrieden war ich mir dem weißen Fett S100.


    Seit rund 6tkm habe ich einen Rehoiler an meiner Enduro und bin super zufrieden damit. Neben der per App programmierbaren Grundeinstellung, kann ich per Taster noch 3 verschiedene Ölmodi auswählen. Die Kette ist immer leicht geölt, ohne dass die Felge ölig wird. Im Gelände bleibt fast kein Schmutz an der Kette, weil am geringen Ölüberzug fast nicht kleben bleibt. Klar, mache ich nach einer ausgiebigen Geländefahrt, die Kette mit Wasser umd Bürste etwas sauber - gleich zusammen mit dem Bike. Das Neuölen macht mein Öler bei der nächsten Fahrt automatisch.


    Gruß, MBSprinter

  • Ein paar PS mehr gibts wenn statt O/X eine Rollenkette draufkommt. Machen durchaus einige wenige. Ist bilig aber nicht sehr haltbar, viel zu viel Power, ist ja kein Fahrrad.

    Gruss,
    Andi


    'this doesn't feel like it looks.' (kevin windham)


  • Dass die Kette so heiss wird halte ich schlicht für übertrieben. Vielleicht fahre ich einfach zu luschig um die Kette dermassen aufzuheizen. Aber mehr als vielleicht handwarm habe ich noch nie festgestellt. Trotz schmierens mit Würth Drylube. Also auch Trockenschmiere auf PTFE Basis.


    Ja, hast schon recht. hab wohl etwas im Schreibfluss übetrieben. (Außer die Kette ist rostig, hat steife Glieder oä.)


    Zur Klarstellung:
    Richtig sollte es lauten, dass die ungeschmierte Kette/Trockengeschmierte Kette wärmer wird, als eine ordentlich geölte Kette. Bei rund hundertzehn Kettengliedern hat diese größere Erwärmung durchwegs negativen Einfluss auf das Leben des gesamten Antriebssatzes. Grund: Die Passgenauigkeit zwischen Kettengliedern und Ritzel/Kettenrad wird mangels gleichmäßiger Erwärmung verringert. Die Gliedabstände vergrößern sich (pro Glied zwar nur minimal) und die Kette wird ergo dessen sicher um ein paar mm länger. Daraus resultiert dann größerer Verschleiss an den Zähnen des zumeist kühleren Ritzels/Kettenrads.

  • Jetzt wirds interresant !
    Das Ritzel nimmt sicher die wärme vom Motor Getriebeausgangswelle auf .
    Das Kettenrad wird warscheinlich eher kühler sein (fahrtwind)


    Jup genau.

  • ...resultiert dann größerer Verschleiss an den Zähnen des zumeist kühleren Ritzels/Kettenrads.


    Das liest sich jetzt aber seeeehr theoretisch.
    Selbst wenn das Kettenrad wie beschrieben etwas höher belastet sein sollte, müsste man das immer noch gegenrechnnen mit dem erhöhten Abrieb durch Schmirgelpaste überall drauf - von der technischen Ästhetik einmal ganz abgesehen.


    Grüße,
    Moritz

    E-Bike Fahrer reagieren, auf ihr Problem angesprochen, zunehmend gereizt.

  • Mag sein. Das ist eben mein Denkansatz in dieser Causa (Enduro mit ca. 1/4 der gefahrenen km im Geländeinsatz). Ich persönlich gehe bei meiner Theorie vom Verbau eines Ölers aus.
    Dort haftet eben wenig Schmutz an und ist auch so gut wie immer ausreichend unter den Rollen geschmiert. Nicht nur alle 2-3-400 km wenn die Kette mal wieder das Sprühschmiermittel sieht. Permanent weniger Wärme und leichter bewegliche Glieder, als auch permanente Schmutzabschleuderung bei Verwendung eines Öler ist ist sicher ein naheliegendes Indiz für weniger Verschleiss. So meine Theorie.


    Gegentheorien?

  • ...permanente Schmutzabschleuderung bei Verwendung eines Öler ist ist sicher ein naheliegendes Indiz für weniger Verschleiss. So meine Theorie.
    Gegentheorien?


    Ja:
    Schmutzgarnichterstklebenbleibung bei Verwendung keines Ölers (und auch sonst nix) bei gleichzeitig vernachlässigbarer Reibung.



    Aber glücklicherweise müssen wir ja nicht nur theoretisieren:
    Du hast deine positive Erfahrung mit dem Öler und ich werde sehen, was die blanke Kette macht.
    Geht doch nichts über den Praxistest :prost:


    Grüße,
    Moritz

    E-Bike Fahrer reagieren, auf ihr Problem angesprochen, zunehmend gereizt.

  • Jup! :prost:


    Als Referenz: Meine zarte Regina habe ich bei knapp 20 000 (die ersten 2500 ohne Öhler) gegen eine Japaner-Mannsweib Namens DID gewechselt. :ja:


    Also: Husch, husch, dann mach mal schnell ein paar km dass wir bald einen Vergleich zustande bringen! :wheelie:

  • DID halten nach meiner Erfahrung etwas länger. Aber hauptsächlich finde ich sie besser weil immer wo ein Schloss oder Nietschloss rumfliegt.

    Gruss,
    Andi


    'this doesn't feel like it looks.' (kevin windham)

  • Meine zarte Regina habe ich bei knapp 20 000 [...] gewechselt.
    Husch, husch, dann mach mal schnell ein paar km dass wir bald einen Vergleich zustande bringen! :wheelie:


    Puh - das wird schwer, so auf die Schnelle.
    Können wir uns auf folgendes einigen:
    Wenn bei mir in 1.500 km (-> gesamt 5.000 km) schon mehr als 1/4 der Kette fehlt, hast du gewonnen.
    ? :zwinker:


    Grüße,
    Moritz

    E-Bike Fahrer reagieren, auf ihr Problem angesprochen, zunehmend gereizt.

  • Ich versteh immer noch nicht die wissenschaftliche diskussion. Ist doch nur ein verschleissteil was länger als zwei stoppelreifen hält und dabei weniger kostet. Gehts euch ums sparen?

  • Ich versteh immer noch nicht die wissenschaftliche diskussion...Gehts euch ums sparen?


    :applaus:
    Ich will a) Kettenfett und b) Ketten sparen.
    So wie es bei diesem Hobby sowieso nur ums Sparen geht: 2 Räder, Blechtüren, Sprit, Kfz Steuer, Beifahrer ...


    Grüße,
    Moritz

    E-Bike Fahrer reagieren, auf ihr Problem angesprochen, zunehmend gereizt.

  • Update - im dritten Jahr, 9.030 km:


    Kette 9030 km 2.JPG


    Ganz leichte Rostansätze am Übergang der inneren Röllchen zu den inneren Laschen.
    Keine messbare Längung (noch nie nachgespannt).


    Grüße,
    Moritz

    E-Bike Fahrer reagieren, auf ihr Problem angesprochen, zunehmend gereizt.

    2 Mal editiert, zuletzt von cutrofiano ()

  • Jup! :prost:
    Als Referenz: Meine zarte Regina habe ich bei knapp 20 000 (die ersten 2500 ohne Öhler) gegen eine Japaner-Mannsweib Namens DID gewechselt. :ja:
    Also: Husch, husch, dann mach mal schnell ein paar km dass wir bald einen Vergleich zustande bringen! :wheelie:


    Ein kleines Update auch von mir: Die DID Kette die ich bei knappp 20.000 km verbaut habe, kam 27.000 später raus, da das Ritzel fertig war und die Kette auch schon 2 Mal nachgespannt werden musste. Die Längung habe ich nicht gemessen aber es waren schon einige Glieder etwas steif. Hier Bilder von nem anderen Thread:


    Das Ritzel:
    6.jpg


    Kettenvergleich alt/neu:
    8.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von cometeus ()

  • Moin,


    Respekt cometeus! Meine Ritzel sahen auch mal so aus. Das war allerdings eine Zeit, in der es "um Geld ging".
    Heutzutage reite ich einen Kettensatz nicht so lange, da ich weiß was es heißt, wenn die Kette sich beim Beschleunigen verabschiedet.


    Grüße

  • Ein kleines Update auch von mir: Die DID Kette die ich bei knappp 20.000 km verbaut habe, kam 27.000 später raus, da das Ritzel fertig war und die Kette auch schon 2 Mal nachgespannt werden musste. Die Längung habe ich nicht gemessen aber es waren schon einige Glieder etwas steif. Hier Bilder von nem anderen Thread:


    Das Ritzel:
    6.jpg


    Kettenvergleich alt/neu:
    8.jpg


    Das Ritzel sieht ganz schön entzündet aus. :grins:


    Gruß
    Norbert


  • Man greift zwar (unterwegs) selten hin,
    aber die Kette wird im Betrieb durchaus warm!


    Nachdem ich Jahrzehnte immer brav Kettenspray gesprüht hab,
    verwend ich nach einem Tipp von der Hardenduro-Fraktion
    bei meiner Duke seit über 15.000 km flottem Einsatz nur Kriechöl,
    ohne dass ich auch nur ein einziges Mal nachspannen musste:
    Üppig draufsprühen und dann mit einem Fetzen abwischen.
    Das hat eine Chance, dorthin zu kommen, wo´s wirklich gebraucht wird
    und das spradert´s auch nicht überall hin, wo man´s NICHT braucht.
    (Insofern belustigt mich die Diskussion über Automatk-Öler immer:
    Unfassbar was die Leute für einen Krempel auf´s Moped schrauben!)

    Grüße von Babsi

    Beratung und Vertrieb Fa. Myjet "Highscore"

  • @KlickKack: Ich glaube die Kette hätte auch noch weitere 5000 verkraftet. Aber wenn dann tausche ich einmal den kompletten Satz.
    Also ich hatte in meiner aktive Endurozeit so manchen Kettenriss. Bei entsprechender Abschirmung des KNZ geht da nicht viel kaputt. Das schierigste was ich dadurch mal hatte, war dass sich die Kette zwischen Schwinge und Ritzel eingeklemmt hatte und man sie nicht rausbekam. Nach etwas tüfteln wurde die Hinterachsfederung mit einem Spanngut komplett komprimiert und so ging sie dann auchr raus.
    Auch wenn die Kette durchfliegt ohne sich wo einzufalten dreht eben der Motor hoch. Motorschaden hätte ich noch keinen mitbekommen, weder bei mir, noch bei anderen wo sich die Kette verabschiedet hat.


    Taxidriver: Entzündet? Kariöser Zahnausfall trifts wohl eher. :crazy: