Welcher Reifen? - Enduro

  • Oha. KTM gibt für Gelände 1,5 bar vor? Das wusste ich gar nicht. *schäm*

    Aber da lag ich mit meiner persönlichen Erfahrung gar nicht so daneben.


    Bis 1,0 Bar runter dürfte aber ziemlich sicher kein Problem sein. Ich habe selbst vor kurzem (da ich zu faul war den Druckprüfer unter der Sitzbank hervorzukramen) nach Gefühl Druck abgelassen. Bei nem verstärkten Reifen nicht so einfach einzuschätzen. Jedenfalls war ich dann in Polen für mehrere 100km hinten und vorne mit ca. 0,7 bar unterwegs. Was ja bei der verstärkten Karkasse auch kein Problem sein dürfte, da diese wirklich eine enorme Steifigkeit an den Tag legt.


    Ich habe sowas
    https://www.amazon.de/Rennradpumpe-SKS-Raceday-schwarz-silber/dp/B004JGA5HY


    und sowas

    https://www.aliexpress.com/item/1pc-Portable-Tire-Air-Pressure-Test-Gauge-Pen-Vehicle-Car-Motorcycle-Tyre-Test-Meter-Pen-Silvery/32931001060.html?spm=2114.search0104.3.85.194439a15EcWUX&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_7_10065_10068_10890_10547_319_10546_317_10548_10696_10084_453_454_10083_10618_10304_10307_10820_537_536_10059_10884_10887_321_322_10103,searchweb201603_53,ppcSwitch_0&algo_expid=4080d904-d0d9-4f39-8f9a-aed00d0b95aa-11&algo_pvid=4080d904-d0d9-4f39-8f9a-aed00d0b95aa&transAbTest=ae803_4


    in Verwendung.

  • Zum Druck nach Gefühl ablassen:


    Einfach mal Luftdruck messen, dann genau 1 Minute mit Schlüsselspitze auf Ventilstössel drücken und Luft ablassen, dann wieder messen, nach einer weiteren Minute nochmal.


    Da bekommt man einen Richtwert, der immer ziemlich gleich ist. Besser als "nach Gefühl" :grins:

    Mit dem Richtwert kann man dann später immer wieder arbeiten und relativ kontrolliert Luft ablassen.


    Beim Geländewagen waren das z.B. 0,2 bar/min.


    Eine Minute kommt einem dabei seeeehr lange vor. :ja:

    Im Stall: BMW R 1200 GS Rallye K25 (2012)

  • Zitat

    Bei einem TKC80 ist das natürlich noch viel schlimmer (sowas Stolliges halte ich auf Strasse für unfahrbar).

    Diese Meinung teile ich nicht. Ich fand den TKC80 auf meiner 701 Enduro auf der Straße klasse.

  • Soo..werde mich jetzt endlich von meinen ungeliebten GT201 trennen. Neue Avon Trek-Rider sind unterwegs. Die sollen auf der Straße pendelfrei und ziemlich agil sein. Bin mal gespannt. Gelände dürfte auf Scout Niveau sein. Gruß

  • By the way: Pendeln kann bei der Enduro auch durch einen falschen Vorderradeinbau zustande kommen: Manche ziehen zuerst die vier Klemmschrauben der Achse fest und zum schluss erst die Achsmutter. Oft auch noch ohne Drehmoment sodass die Lager und Gegenlager/Lagerringe zu wenig Druck aufeinander ausüben. Folge daraus ist zu grosses Spiel und damit ein unruhiges Vorderrad.


    Richtig ist:

    1. Achse durchstecken und Achsmutter hnadfest anziehen


    2. Achsklemmschrauben des in Fahrtrichtung rechten Gabelholms gleichmässig mit Drehmoment anziehen


    3. Hauptachsmutter mit Drehmoment anziehen


    4. Achslemmschrauben des in Fahrtrichtung linken Gabelholms gleichmässig mit Drehmont anziehen.


    5. Vorderbremse aufpumpen. Fertig.


    So ist ein richtiges Lagerspiel/Druck auf die beiden Vorderachslager gewährleistet.

  • Hallo Tom,

    ich möchte deine gute Anleitung durch das parallele Ausrichten der Gabelholme erweitern wie folgt:

    1. Achse durchstecken und Achsmutter handfest anziehen

    2. Achsklemmschrauben des in Fahrtrichtung rechten Gabelholms provisorisch anziehen um die Achse zu halten

    3. Hauptachsmutter mit Drehmoment anziehen

    4. Achsklemmschrauben rechts wieder lösen

    5. Achsklemmschrauben des in Fahrtrichtung linken Gabelholms gleichmässig mit Drehmoment anziehen.

    6. Motorrad vom Ständer nehmen und Bremse aufpumpen

    7. Gabel mehrfach soweit möglich eintauchen lassen

    8. Achsklemmschrauben des in Fahrtrichtung rechten Gabelholms gleichmässig mit Drehmoment anziehen.

    Fertig!

    Mit etwas Übung geht einem dieses Prozedere in Fleisch und Blut über. Wichtig ist dabei, daß beim Eintauchen der Gabel die rechte, noch offene Gabelfaust auf der Achse gleiten und sich ausrichten kann. Man kann nötigenfalls die Gabelfaust leicht aufspreizen, z.B. mit einem eingeschobenen Schraubendreher.

    Hakim

  • Hey Hakim. Danke für die Ergänzung. Ich habe eigentlich bis dato bei der 690 Enduro nur nach Stürzen eine verspannte Gabel feststellen können. Seither verzichte ich beim schnöden Radaus/einbau aufs entspannen.


    Sei aber bitte noch so nett deine Anleitung etwas anzupassen:


    Die Enduro/Smc hat vorne nur eine Bremsscheibe. Verwendest du zum entspannen/ausrichten der Holme die Bremse kann sich durch den einseitigen Hebel der durchs Verwenden der Bremse auf die Gabel/Achse wirkt die Federung vorne erst recht verspannen, da die Achse durchs Bremsen "schiefwinkelig" belastet wird. Bei Doppelscheibenbremsen vorne ist das nicht der Fall, da der Hebel der Bremskraft im 90 Gradwinkel auf die Achse wirkt. Da passt deine Anleitung auch.


    Bei einer Einscheibenbremsanlage fährt man im Gegensatz dazu jedoch an ein unnachgibiges Hinternis mit dem Vorderrad ran und lässt die Gabel gegen das Hinderniss ein paar mal so weit wie möglich einfedern. So richtet sich schwimmende Vorderachse/die Holme aus ohne durch das Betätigen der Bremse "zu verkanten". Danach die Klemmschrauben mit Drehmoment festziehen und gut ist.


    Die Linke zum Gruss,

  • Hallo Tom,

    da gebe ich dir Recht, danke für deinen Hinweis!

    Na, dann ist es ja im Sinne einer allgemein gültigen Anleitung am Besten, grundsätzlich das Vorderrad gegen eine Wand zu blockieren.

    Hier also nochmal ergänzt - für wen es hilfreich ist:


    1. Achse durchstecken und Achsmutter handfest anziehen

    2. Achsklemmschrauben des in Fahrtrichtung rechten Gabelholms provisorisch anziehen um die Achse zu halten

    3. Hauptachsmutter mit Drehmoment anziehen

    4. Achsklemmschrauben rechts wieder lösen

    5. Achsklemmschrauben des in Fahrtrichtung linken Gabelholms gleichmässig mit Drehmoment anziehen

    6. Motorrad vom Ständer nehmen und Bremse aufpumpen

    7. Vorderrad gegen z.B. eine Wand blockieren und Gabel mehrfach soweit möglich eintauchen lassen

    8. Achsklemmschrauben des in Fahrtrichtung rechten Gabelholms gleichmässig mit Drehmoment anziehen.


    Hakim

  • Hallo,

    naja, ich habe Toms Anleitung mit diesem Begriff des "Aufpumpens" übernommen. Um bei der Enduro das Vorderrad mit der Bremsscheibe besser in die Bremszange einfädeln zu können, drücke ich die Bremsbacken zuvor leicht auseinander. Und selbst wenn man das nicht so macht, drückt die Scheibe beim Einschieben meist die Backen etwas auseinander. Daher sollte man nicht vergessen, die Handbremse mehrfach zu betätigen, um die Backen wieder an die Scheibe(n) zu bringen. Ich finde, "Aufpumpen" beschreibt das ganz gut, oder alternativ "Bremse mehrfach betätigen":Kürbis:

    Hakim

  • Gern dazu noch ein Tipp. Wenn das Motorrad noch auf dem Hauptständer ist, sollte man das Vorderrad paar mal drehen und mit der Vorderradbremse rückartig abbremsen. Dies, bevor man die linke Achsklemme anzieht. So kann sich der linke Gabelholm auf der Achse noch eigenständig ausrichten. Dazu muss natürlich das Motorrad auf dem Ständer hinten belastet werden, damit das Vorderrad eben entlastet wird.

    Zum Schluss wird dann eben die linke Achsklemme angezogen. Gilt natürlich, wenn sich die Achsmutter am rechten gabelholm befindet.

    Radial verschraubte Bremszangen habe ich auch zunächst gelöst, betätige dann ordentlich die Vorderradbremse und zieh dabei die Bremssättel wieder fest. Auch wenn die Bremssättel eigentlich am Anschraubpunkt in Buchsen zentriert sind, haben diese etwas Spiel.

    So sollten die Bremszangen eben am Besten ausgerichtet sein.

  • Ich hab jetzt mal für die 640 Adventure einen Pirelli MT 21 bestellt. Mal sehen wie der sich schlägt. Auf der 1190 R hab ich schon den Heidenau K60 Scout (läuft nicht immer rund, ansonsten ganz ordentlich auch was die Haltbarkeit anbelangt) und den Mitas E10 (war sehr angetan auch auf Straße und bei Nässe) gehabt.

    Hat den Pirelli schon mal jemand gefahren?

    Wer durch die Hölle will, muss fahren wie der Teufel. :amen:

  • Hallo,


    so der Michelin Anakee Wild ist jetzt drauf:


    16.06.19-1.jpg


    16.06.19-2.jpg


    Mein erster Eindruck:


    Sofort aufgefallen ist eine nervöse "Kippeligkeit", beim in Schräglage gehen schien die Maschine ansatzlos komplett umzuklappen :rolleyes:, ausserdem folgte der Reifen extrem Spurrillen und Fahrbahnverwerfungen. Mag auch z.T. daran liegen, daß ich ja von einem eher mittig abgefahrenen Heidenau Scout K60 auf einen perfekt halbrunden Reifenquerschnitt gewechselt habe :denk:

    Aber es war eher ein Gefühl der Unstabilität.

    Die befahrenen unbefestigten Wegstücke lassen noch keine Aussage zu, die hätte auch ein Pirelli Supercorsa geschafft. Aber sobald es nass und/oder rutschiger wird, werden sich sicher Unterschiede zeigen.


    Ich konnte heute nur mal 130 km behutsam einfahren, gegen Ende wurde die Stabilität schon etwas besser. Die seitlichsten Stollen sind jetzt wenigstens schon mal angefahren:grins:


    Ich weiss, daß man so einen groben Reifen auf der Strasse erst mal ca. 200 km bewegt haben sollte, um die Kanten der Stollen etwas abzurunden- dann sollte das auf der Strasse doch noch besser werden.


    Ich werde weitere Eindrücke dann hier berichten.


    Viele Grüsse


    Reiseendurist

    Im Stall: BMW R 1200 GS Rallye K25 (2012)

  • Moin,

    der Pirelli MT 21 ist eine gute Wahl. Ich komme gerade aus den Pyrenäen wieder und habe ihn dort im Gelände und auf Straße gefahren mit 1.0/1.2 bar und bin sehr zufrieden mit dem Reifen.

    VG

  • Der Anakee Wild ist eine sehr gute Wahl, braucht aber ein wenig Einfahrzeit. Wenn man sich den Reifen aber auch anschaut, sollte man nicht zu viel Wichtung auf die Performance auf Straße legen. Dafür wurde er eben eher nicht konstruiert.

    Wenn er aber erstmal eingefahren ist, funzt er auch auf der Straße ganz gut, das auch bei meinem 260kg Brocken von Multistrada. Der Reifendruck sollte aber eben auch nicht zu hoch gewählt werden. Der Reifen braucht Aufstandsfläche bei den eher kleinen Stollenprofilen.

  • Ja, danke Dir.


    Dachte ich mir schon.


    Die haben mir auch nach dem Aufziehen 2.1 bar reingemacht, hab jetzt erst mal auf die KTM-Empfehlung für die 690 auf 1,8 bar abgesenkt.


    Er sollte für mich auch nur "auch" auf der Strasse fahrbar sein. Das passt so schon für mich.

    Im Stall: BMW R 1200 GS Rallye K25 (2012)

  • Selbst auf der schweren Duc hatte ich vorn knapp 2bar und hinten auch nur 1,8bar.