Hallo,
ich glaube die Ursache für die rutschenden Kupplungen bei den 690er gefunden zu haben. Nachdem ich bei meiner auch nach ca. 20tkm Probleme mit der Kupplung hatte und (fast) alles probiert habe (U-Scheiben unter den Federn, Sigutech KNZ, neues Kupplungspaket), fing die Kupplung doch immer wieder an zu rutschen. Darauf bin ich das ganze etwas systematischer angegangen. Festgestellt habe ich, das der KNZ im Ruhezustand schon fast komplett eingrückt ist. Wenn die Beläge nun etwas verschleissen also dünner werden, kann das der KNZ nicht mehr ausgleichen und die Kupplungsdruckstange drückt schon leicht gegen das Ausrücklager. Mit stärkeren Federn oder U-Scheiben kann man das etwas kompensieren aber nicht auf Dauier. Besser ist es die Ursache zu beheben. Die einfachste Methode ist 2-3 zusätliche Dichtungen unter dem KNZ zu legen oder die Druckstange zu kürzen. Letzteres habe ich gemacht. Die runde Seite ca. 1,5-2mm abschleifen und wieder schön rund "bearbeiten". Danach war meine stark durchrutschende Kupplung (in den französichen Alpen :-(( ) wieder wie neu und rutscht auch bei extremen Belastungen nicht mehr durch.
Probierts einfach mal aus.
Grüße
Christoph der jetzt wieder Spaß mit seiner 690er hat!
Ursache u. Abhilfe bei rutschender Kupplung
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- Technik allgemein
- SAM4T
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Hört sich interessant an, hast du eventuell Bilder gemacht?
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Hört sich interessant an, hast du eventuell Bilder gemacht?
Moin,
Bilder davon, wie man eine Gardinenstange 2 mm kürzt? Ich finde man kann es auch übertreiben.
Grüße
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und warum tauscht du nicht einfach die verschlissenen kupplungsbeläge aus ?
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und (fast) alles probiert habe (U-Scheiben unter den Federn, Sigutech KNZ, neues Kupplungspaket), fing die Kupplung doch immer wieder an zu rutschen.
erst lesen, dann meckern Gernot
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und warum tauscht du nicht einfach die verschlissenen kupplungsbeläge aus ?
Ich nehme mal an: Vermutlich aus dem Grund, dass viele davon berichten eine rutschende Kupplung bei ihren 690ern zu haben, obwohl die Kupplungsscheiben noch innerhalb der Verschleißgrenze sind?Ich würde mich im Sinne der Allgemeinheit freuen, wenn jemand diese Methode und deren Erfolg bei seiner rutschenden Kupplung nachvollziehen kann, da es ja doch ein häufig auftretendes Problem bei den 690ern ist.
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Festgestellt habe ich, das der KNZ im Ruhezustand schon fast komplett eingrückt ist. Wenn die Beläge nun etwas verschleissen also dünner werden, kann das der KNZ nicht mehr ausgleichen und die Kupplungsdruckstange drückt schon leicht gegen das Ausrücklager.
Genau das war auch mein Problem nach dem Einbau des Sigutech KNZ Da gibt es aber einen speziellen Kolben für den KNZ von Sigutech der für ausreichend Spiel sorgt.
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@ Endaxi,
was für einen speziellen Kolben???
in meinem KNZ war einer eingebaut und einer lag als Beipack bei.
Grüsse Jens -
Kann ich dir leider nicht beantworten da alles über meinen KTM Händler gelaufen ist.
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Die Suzi DR 650 hat das Gleiche Problem , die Lamellen sind so knapp ausgelegt wenn die Federn etwas schlaffer werden rutschen neue Beläge schon nach kurzer Zeit wider durch noch dazu haben sich oft die Federn etwas in den Kupplungskorb eingearbeitet was den Effekt verstärkt bis hin das sogar neue Beläge Durchrutschen .
Das Problem wurde mit neuen Federn die etwas Härter wahren gelöst , wenn sich die Federn aber ins Material eingearbeitet hatten half nur noch das Unterlegen von Passcheiben .Meistens wurden gleich die Scheiben eingebaut weil sich die Federn dann nicht mehr einarbeiten können . -
Hallo SAM4T,
Deine Analyse und Problemlösung hört sich sehr interessant und logisch an. Ich werde mir das mal in den Winterwochen bei meiner Duke 690 R anschauen.
Da sie noch recht neu ist wäre es schade um die Kupplung. Gemerkt habe ich während der Einfahrzeit nichts, bin auch sehr zurückhaltend gefahren. Und bei der letzten Fahrt nach der ersten Inspektion hatte ich so ein "Durchrutsch"-Verhalten beim Überholen, aber da dachte ich, das die TC ausgelöst hätte weil ich auf was Rutschigem beschleunigt habe.
Ich hätte da noch die Frage, ob ich die Kupplungsstange links einfach rausziehen kann, wenn der Kupplungsnehmerzyl. demontiert ist?
Mit Gruß
Christoph -
Hallo Namensvetter
Ja, die Druckstange kannst du einfach rausziehen.
Grüße
Christoph -
Hatte mir vor Verzweiflung schon stärkere Kupplungsfedern hergestellt damit die Kupplung hält.
Nach diesem Hinweis von Christoph wieder die normalen Federn rein gemacht. Dann eine dickere Pappdichtung (2 mm) unter den Nehmerzylinder gepackt.
Jetzt funtzt die Kupplung wieder schön leichtgängig ohne zu RutschenDamit die Ritzelabdeckung darauf nicht zu schief sitzt kann die Metallbuchse für die untere Schraube anders rum mit dem Rand nach außen montiert werden.
Die Firma Sigutech liefert übrigens auf Anfrage kürzere Kolben für Ihren KNZ mit "minus 1 mm" oder auch "minus 2 mm". Das löst das Problem wohl am elegantesten.
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Da es auch hier sehr gut her passt und mir bei einer rutschenden Kupplung Abhilfe geschaffen hat:
ZitatIch habe aktuell knapp 45000 drauf und heute hat die Kupplung nach dem Motoröl nachfuellen beim Beschleunigen im Vollastbereich von 5-6000 Touren angefangen kurz zu rutschen. Da mir das komisch vorkam (690er Kupplungen neigen normalerweise nur bei zu viel Motoröl zum blitzartig auftretendem Rutschen) , habe ich unterwegs den Deckel vom Kupplungsflüssigkeitsbehälter abgenommen. Und siehe da, kaum hatte ich die beiden Schrauben gelöst siffte es ordentlich aus dem Behälter heraus/es war Druck drauf. Ich hab etwas Öl mit einem Tuch aufgesaugt um den korrekten Ölstand zu erreichen.
Und siehe da, das Schleifen ist weg und das Betätigungsgefühl der Kupplung ist etwas knackiger geworden. Merke: Durch den Verschleiss der Kupplung nimmt der Flüssigkeitsstand im Recervoir funktionsbedingt zu. Ist dieser zu hoch entsteht durch den fortschreitenden Kupplungsverschleiss immer mehr Druck im System, welcher die Kupplung leicht betätigt/schleifen lässt.
Zitat
Wenn die Kupplungslamellen/Reibscheiben sich abnützen (dünner werden) wandert die Druckstange weiter in Richtung linker Motorseite/KNZ; ergo der Kolben des Kupplungsnehmerzylinders wandert ebenfalls langsam weiter zurück entgegen der Betätigungsrichtung. Dadurch steigt auch schlussendlich der Stand der Hydraulikflüssigkeit. In meinem Fall habe ich den Stand der Kupplungsflüssigkeit nie kontrolliert/ausgeglichen. Was funktioniert, funktioniert. Mineralöl wird ja nicht schlecht .... (=Wartungsschwein). Daher weiß ich jetzt konkret auch nicht, ob nicht von Anfang an/vom Vorbesitzer zu viel drin war.
Eigentlich gar nix. Da hast du recht.
Ich weiß aber noch aus meiner früheren Endurozeit, dass manche Kupplungen auf zu viel Motoröl allergisch reagieren und zu schleifen beginnen. (Ich habe in nem englischen Forum mal was gelesen, dass auch die 690 dafür anfällig sei, aber nur wenn man wirklich ordentltich über Maximum einfüllt).In meinem Fall war aber das Nachfüllen von Motoröl bis auf Schauglasmaximum aber definitiv der Auslöser, welcher meine Kupplung rutschen anfangen lassen hat. Quasi von gerade eben auf jetzt fing sie wie erwähnt zu rutschen an. Es gab keinen entsprechenden Auslöser von Motor/Getriebeseite. DAHER MEINE GEDANKLICHE ÜBERLEITUNG WEG VON DER GETRIEBESEITIGEN KUPPLUNG hin zur BETÄTIGUNGSSEITE. Ich hoffe du kannst folgen offroadbiker.
Bei genauer Beobachtung der Betätigung des Geberzylinders fiel mir auf, dass die Kupplung einerseits sehr leichtgängig war, als auch offensichtlich sehr rasch, bei relativ wenig Betätigungsweg schon zu trennen begann. Eine Kupplung mit Bowdenzug hätte man einfach mit dem Einstellrädchen ein wenig "verlängert". Hier musste es aber was am Betätigungssystem der Hydraulik sein.
Meine Vermutung war anfangs auf eine verlegte Bohrung auf der Geberseite gerichtet (wie auch immer das gehen hätte sollen). Die Vermutung lies mich anhalten und den Deckel des Hydraulikrecervoirs abnehmen. Als dann die Soße nur so rausquoll war ich dann doch sehr verwundert.
Ein Blick auf die Explosionszeichnung des Motors zeigte dann eindeutig, dass es sich unten um eine Druckstange handelt (keine Zugstange), welche die Druckplatte der Kupplung entlastet/Druck von den Lamellen nimmt. Werden die Lamellen dünner, muss die Druckplatte/das Ausrückerlager, als auch die Druckstange bauartbedingt in Richtung Nehmerzylinder zurückwandern. Die Stange kann sich ja nicht selber verkürzen. Und deshalb spricht wohl auch KTM im Werkstatthanbuch bei der Kupplungwartung davon den Flüssigkeitsstand der hydraulischen Kupplung zu kontrolliern ODER auszugleichen. (Flüssigkeitssollstand ist 4mm UNTER der Behälterkante. Bei dem kleinen Recervoir wirkt es dann augenscheinlich gleich so als wäre zu wenig Hydrauliköl drinnen! )
Wie gesagt, ich passte noch unterweg auf nem Parkplatz das Niveau im Ausgleichsbehälter an und die Kupplung war schlagartig besser geworden als wäre nie etwas gewesen. Auch hat sie nun wieder einen etwas späteren "Kupplungspunkt" welcher klar definiert wo die Trennung des Antriebstrangs beginnt. Vorher war dieser Kupplungstrennpunkt im Rutschbereich eher schwammig/sofort anliegend. Jetzt rutscht nix mehr.
Ich hoffe meine Gedankengänge gut anschaulich gemacht zu haben, als auch für den ein oder anderen eine Hilfe geben zu können.