Es gibt da eine ganz einfache Faustformel für einen Enddämpfer-Auslaß, den DB-Killer: Das Loch da hinten in die Atmosphäre oder die größte Restriktion im Gasflow im Dämpfer, sollte keinen kleineren Durchmesser n haben als jenen des Krümmerrrohres, das oben an den Zylinder unmittelbar angeschlossen ist.
Diese "Faustformel" funktioniert, das belegen zahlreiche Serien-Auspuffanlagen, von "antiken" Yamaha 1000 Exups" bis hin zu aktuellen Suzuki GSRs nur als Beispiel. Auch der Serien-Enddämpfer unserer 790, dessen Inneres ein blankes und noch dazu im Durchmesser "fettes" Siebrohr als dessen "Damper-Unit" ist - der besteht locker jeden "Murmel-Test" - , folgt präzise dieser Formel,
Das ist ein Pic von vorne, vom motorseitigen Anschluß des KTM-Seriendämpfers in Richtung Exit, seinem Austrittsrohr, dem "DB-Killer":
Der Durchmesser des finalen Austrittsrohres vom KTM-Dämpfer, des DB-Killers als kleinster Querschnitt im System, hat nicht zufällig 33mm = Krümmer am Zylinder am Motor-Auslaß der 790.
Wenn ich ein neues Bike messe, dann kontrolliere ich da - natürlich, da bin ich doch neugierig drauf - mit dem Lambda-Sniffer vom Dyno im Dämpfer-Auslaß routinemäßig das Abgas:
Diese Sonde ist ein 10mm- Röhrchen, das mit rund 80 mm2 Fläche, die es dem Dämpfer-Exit raubt, gewöhnlich keinen Effekt auf die Motor-Power hat. So ist es auch auf der Duke 790 im Original-Trim, hier drückt die KTM mit und ohne "Schnorchel" dasselbe. In der Tat macht die Serien-790 sogar dieselbe Power, wenn man den originalen Dämpfer gleich ganz weg läßt und sie "ohne" auf dem Prüfstand abdrückt.
Das ändert sich jedoch, wenn ich meine private "voll entkorkte" 790 "mit Abgas-Rüssel" teste, hier verliere ich "mit" nicht viel, aber doch und reproduzierbar Drehmoment. Das zeigt mir, daß ich darüber nachdenken sollte, ob der db-Killer des Seriendämpfers ( = 855 mm2 Strömungs-Fläche) für mein Tune nicht in Wahrheit zu klein dimensioniert ist.
Wohl gemerkt hier geht es nicht um mein 790-Tuning-Projekt, ich erzähle Euch diese Geschichte nur, um Euch dafür sensibel zu machen, mal auf den Dämpfer-Auslaß zu schauen, wenn Ihr Euch einen neuen schicken, schlanken Enddämpfer zulegt: Die Restriktion meines 10mm-Prüfstand-Schnüffler-Rohres drinnen im 33mm-Original-Dämpferauslaß machen gerade einmal 1,5mm im Durchmesser aus, um die der Serien-KTM-Killer dadurch als Rohr kleiner wird.
So manche Nachrüstdämpfer haben aber "da hinten" am "open end" leider deutlich weniger als 33mm am Exit, und dann bauen die Hersteller auch zusätzlich gern noch so Drosseln, gelochte Rohre vorne am Anschluß in ihre Dämpfer ein, welche das Abgas über scharfe Knicks in den Löchern umlenken und so abbremsen.
Die Physik ist für alle dieselbe: Wenn man den Dämpfer kleiner, weniger voluminös - nichts dämpft den Schall besser ohne Leistungsverlust- als KTM bauen will, müssen es halt im schicken schlanken kleinen Dämpfer die "Filterdrosseln" richten, der DB-Killer und andere Umlenkungen im Abgasflow, damit der Lärm EG-Norm-kompatibel wird.
Denke, das könnte erklären, warum manche Dyno-Leistungskurve von einem Nachrüstdämpfer auf der Duke 790 so deprimierende Werte hat, welche die Serien-Power deutlich verfehlen.
Das gilt - leider, und darüber bin ich traurig - auch für den REMUS Slip - On für die 790, der mit 27mm am db-Killer-Exit leider nicht viele, aber doch einige Serien-KTM-PS "eingräbt".
Sorry Jungs (und Mädels), im Moment kann ich Euch keine Empfehlung geben für einen Enddämpfer, der dem Original wenigstens gleich kommt, und nur raten: Nehmt die Schublehre mit, wenn ihr einen neuen sucht.