Ich seh' das, ehrlich gesagt, genauso wie WilliBauer.
Hier auch noch was "offizielles":
ZitatAufstellmoment heißt dieses Phänomen und erklärt sich daraus,
dass in Schräglage die Reifenaufstandsfläche aus der Radmittenebene wandert, woraus
sich ein Hebelarm ergibt. Dieser Hebelarm erzeugt zusammen
mit der Bremskraft ein Lenkmoment, das den Lenker zur Kurveninnenseite einschlägt. Mit der
Folge, dass sich die Maschine aufstellt, wenn der Fahrer nicht mit einer entsprechenden Kraft
am Lenker dagegenhält
Quelle: https://www.ifz.de/wordpress/w…her-6.-Auflage-OB-www.pdf - Seite 25
Man könnte auch sagen, durch das Bremsen will das Vorderrad nach "innen einknicken", wo dann entsprechend "gegengehalten" (Lenkimpuls) werden muss.
So lange da nicht z.B. der Lenkungsdämpfer gegen einen Servomotor ersetzt wird, der entsprechend gegenhält, wird sich ein Motorrad immer mehr oder weniger beim Bremsen in Schräglage aufstellen.
Das passiert schon lange, bevor ABS zu regeln anfängt.
Abgesehen davon muss sich das Motorrad bei einer Vollbremsung in der Kurve eh irgendwann aufstellen, bzw. vom Fahrer aufgestellt werden, weil die ganze Fuhre sonst einfach wegen fehlender Fliehkräfte nach innen umkippt.
Das ABS hat in der Kurve genau den gleichen Sinn, wie geradeaus: Blockierende Reifen verhindern, Manöverierbarkeit erhalten und das bei größtmöglicher Verzögerung.