Erfahrungen mit der 390 Adventure (2020)

  • Heute mal mit dem falschen Mopped unterwegs gewesen... ?.
    Dass mein Bruder richtig gut fahren kann, steht außer Frage, aber seit seinem schweren Unfall 2015 fuhr er deutlich ruhiger als davor.
    Wie gewohnt bin ich vorgefahren. Als es richtig kurvig wird, zieht er plötzlich an mir vorbei und dreht richtig am Hahn - das Leiden der Adventure begann... ?! Was ist denn jetzt los? Auf drug? So habe ich ihn bestimmt 10 Jahre nicht mehr fahren erlebt! Für mich bedeutete es, dass ich die Adv ausquetschen musste wie noch nie zuvor. Motor, Fahrwerk, Reifen - alles war am Limit, um dran zu bleiben.
    Mit meiner alten Duke wäre es kein Problem gewesen, ich hätte noch reichlich Reserven gehabt, aber die Adventure war am Ende... . Die BMW allerdings auch - ich habe gesehen, dass das Heck mächtig am Pumpen war (Sport-Einstellung mit ESA-Fahrwerk).
    Wenn man die Adventure richtig fliegen lässt, funktioniert sie perfekt. Lässt man sie aber richtig richtig fliegen, kommt man schnell an Grenzen. Das Vorderrad wird sehr leicht und das Wackeln beginnt. Absolut ungefährlich, aber man fährt nicht mehr präzise. Ich habe beim Fahren das Fahrwerk verstellt, hat aber nichts gebracht.
    Richtig schnelle Kurven meistert sie aber perfekt, da konnte ich sogar aufschließen. Am besten haben noch die Reifen funktioniert - auch in diesem Modus absolut top!
    Fürs "richtig-richtig-fliegenlassen" ist die Duke eindeutig die bessere Wahl, aber dafür ist die Adv ja auch nicht gebaut.
    Das war mal so richtig geil... ?.
    Soweit die neuesten Meldungen aus dem 390er-Hauptstudio ?.

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    Viele Grüße aus dem Sauerland
    Didi

  • Der "Held" erzählt nur wahre Geschichten. Das, was er erlebt.
    Ein Held wird er dadurch nicht... :zwinker:.
    Deine Kommentare sind mehr als flüssig, Marc...:rolleyes:.
    Ich weiß ja jetzt, dass die 390er für Dich ein untermotorisiertes Mopped ist.
    Halt Dich doch einfach raus und geh Deinen Weg... :zwinker:.
    Du wohnst ja nicht weit weg, lade Dich mal zu einer Runde ein...

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    Didi

    4 Mal editiert, zuletzt von bike-didi ()

  • ...und keine Enduro.

    Sagen wir so: In leichtem Gelände fährt sie den schwerfälligen Reise-Enduros allemal davon.

    Ansonsten ja, ist ein A2-Motorrad und daran gemessen ein richtig flottes Teil, das sogar mit den Großen mithalten kann - auch wenn man dafür halt höher ausdrehen muss. Insgesamt ein faszinierendes Motorrad, finde ich.


    bike-didi: Darf man fragen, was du für den Rear Fender (Spritzschutz) an der 390er Adv gezahlt hast? Und kommt der speziell von KTM für die 390er Adventure oder für die Duke?

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

    Yamaha XJ 600

    Yamaha FJ 1200 ABS

    KTM 390 Adventure

    Royal Enfield Classic 500 EFI

  • Yepp, genau so. Vom Fahrwerk her würde das Teil sicher auch auf der Renne keine schlechte Nummer machen. Auf der Landstraße spricht aber die Kinematik. Wenn man das Mopped richtig angast, verlagert sich viel Last aufs Hinterrad. Das hintere Federbein meistert das perfekt, funktioniert unglaublich gut. Aber das Teil ist hoch und nicht sonderlich lang. Da wirds dann egal, wie gut das vorn funktioniert. Es wird leicht und die Kontrolle schwindet.
    Das war aber auch nur eine Kurz-Erfahrung - ich habe nicht vor, mit der Adv wieder mit dem "Kurvenkratzen" anzufangen. Ich bin lange mit der 390er auf der Renne gefahren und früher gabs auch mal Bilder von aufsetzenden Rasten etc. . Ich will das einfach nicht mehr. Sorry, aber ich schreibe immer emotional.
    Die Adventure taugt mir daher mega - geiles Fahrwerk, so ein Zwischending. Man kann auch mal bissel laufen lassen... .
    Ich mag das Teil total... :verliebt:
    Nebenbei: Fürs nächste Jahr haben wir eine dreiwöchige Tour durch Norwegen geplant. Die Vorbereitungen laufen bereits.

    Tim: Das Teil habe ich vor vielen Jahren für die Duke in Malaysia gekauft und für die Adventure angepasst.

    Nur, um mal zu zeigen, wenns um Abstimmung Motor, Fahrwerk, Bremsen geht... . Bitte keine likes oder "wie toll", ich fahre die Kisten einfach schon lang und habe alles ausgelotet. Die 390er sind einfach unglaublich...
    2018 in Spanien auf dem Andalucia-Circuit...



    _AAL9359.JPGmeins... .
    2018 in Spanien... .

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    Didi

  • Danke, Marc - ich liebe die 390er einfach... :zwinker:!
    Nächsten Monat schon 8 Jahre...

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    Didi

  • eine Adv ist ja auch nicht für auf die Renne und auch nicht für die Hetze auf der Strasse gemacht. Ist halt so ein Zwischending für den Alltag das von allem etwas kann aber nichts perfekt (was jetzt gar nicht abwertend gemeint ist)

  • Sagen wir so: In leich5tem Gelände fährt sie den schwerfälligen Reise-Enduros allemal davon.

    Ansonsten ja, ist ein A2-Motorrad und daran gemessen ein richtig flottes Teil, das sogar mit den Großen mithalten kann - auch wenn man dafür halt höher ausdrehen muss. Insgesamt ein faszinierendes Motorrad, finde ich.


    bike-didi: Darf man fragen, was du für den Rear Fender (Spritzschutz) an der 390er Adv gezahlt hast? Und kommt der speziell von KTM für die 390er Adventure oder für die Duke?

    Naja,ich glaub da nimmst'e dem Mund schon ganz schön voll.

    Was so mancher mit ner 950er oder 990er ADV macht-da kommste mit der 390er nie ran!

    -Hatte selbst über 10Jahre ne 990 und war zumindest mal bei allen LC8-Info Forumsrennen dabei.


    da teilweise slow-motion sieht's nur langsam aus

    gugg mal hier und da übrigens war der Motocrossplatz auch einmal für Crosser unbefahrbar-

    die Leutchen von LC8-info haben ihn immer noch fahren können...

  • Was so mancher mit ner 950er oder 990er ADV macht-da kommste mit der 390er nie ran!

    ...und anders herum: Die 390er Adv wiegt fahrfertig gerade mal 170 kg. Das ist sowohl auf Asphalt, insbesondere in engen Kehren, als auch Offroad oft ein unschlagbarer Vorteil. Kann ich beides aus meiner Italien-Reise bestätigen.


    Wenn wir über die Rennstrecke reden klar, da muss die 390er unter ihresgleichen bleiben. Aber sonst...

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

    Yamaha XJ 600

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    KTM 390 Adventure

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  • Soo, ich muss jetzt hier auch mal meinen Senf dazugeben (auch wenn mein Nickname jetzt nicht mehr passt - OT: Wen muss ich fragen, wenn ich den anpassen möchte?).


    Ich habe meine 390 Adventure jetzt seit knapp 3 Wochen. Nachdem ich hier im Umkreis 401km zurückgelegt hatte, bin ich auf "große Tour" gegangen. Von Sachsen-Anhalt aus Richtung Schwarzwald, dort mit 1080km den ersten Service erledigen lassen und weiter über die Schweiz, Frankreich, Italien, Österreich und Tschechien. Bilanz: 10 Tage herrliche Strecken bei allen möglichen Wetterbedingungen (Schneeregen bei 3°C auf 2500m Höhe, Starkregen, bis hin zu 34°C im Schatten bei strahlendem Sonnenschein). Die 390 Adventure hat alles klaglos mitgemacht und ist sogar jeden Morgen problemlos angesprungen und gelaufen.

    Auf dem Plan standen für die Tour verschiedenste Alpenpässe (bspw. Col de l'Iseran, Grimselpass, Col du Petit-Saint-Bernard, Colle del Sestriere, Lukmanierpass, Flüelapass, Kühtai, ...), Offroad- bzw. Schotterpassagen (Assietta-Kammstraße ab Sestriere und im Anschluss über den Colle delle Finestre nach Susa) und schließlich gestern die Rücktour über 650km Landstraße nur mit Tankpausen. Insgesamt über 3500km ohne Probleme. Die Maschine funktioniert einfach klasse, der Motor (kenn ich ja schon von der Duke) und das Fahrwerk sind genial (sowohl offroad, als auch auf der Landstraße nie unter- oder überfordert bei meiner Fahrweise) und das geringe Gewicht ist ideal für alle Umstände. Gepäck passt trotzdem einiges drauf. Nichtmal der Allerwerteste tat mir weh nach 10 Tagen im Sattel, über den Sitzkomfort kann ich also sogar mit der Standardsitzbank nicht meckern :Daumen hoch:


    Soweit zu meinem Fazit und meinen Erfahrungen bisher. Ich hatte keinerlei Probleme (Windschild nicht einbezogen, das muss noch optimiert werden für meine 1,83m), sondern immer eine Menge Spaß und ich liebe dieses Motorrad mit jedem Kilometer mehr. Bilder werden an passender Stelle im Forum noch nachgereicht, sobald ich das Material sichten konnte :peace:


    Gruß :wheelie:

  • Toller Bericht, Tobias :Daumen hoch:!
    Warum sollte das Mopped auch nicht jeden Morgen klaglos anspringen... :denk:?
    Mal zum Sitz: mit meiner Adventure sind schon einige Leute gefahren oder haben Probe gesessen. Nicht einer war dabei, der nicht gesagt hat, dass der Sitz sehr hart und unbequem sei.
    Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Weich ist Mist, drückt sich durch. Ich hatte noch kein anderes Mopped mit so einem perfekt abgestimmten Schaum, der sich so top der persönlichen Ergonomie anpasst. Wenn man mal länger gefahren ist, kann man das nicht nur erfahren, sondern auch sehen und fühlen.
    Aber das kennst ja schon von der Duke... :zwinker:.

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    Viele Grüße aus dem Sauerland
    Didi


  • Warum sollte das Mopped auch nicht jeden Morgen klaglos anspringen... :denk:?

    ...

    Nicht einer war dabei, der nicht gesagt hat, dass der Sitz sehr hart und unbequem sei.

    Weil es Gefährte gibt, wo man da jeden Morgen bangt...


    Stellt sich halt die Frage, wo die Leute sonst sitzen.

    Auf einer schmalen Endurositzbank bestimmt nicht, denn sonst würden sie das Spiel (nach einigen Stunden Fahrt) kennen:

    Mittig, linke Backe, rechte Backe, aufstehen, mittig, usw. bis nur noch eines hilft: Paaaaaauuuuuuse ;-)


    Ich habe den Sitz auf der Imot 2020 einmal ausprobiert und mich sofort verliebt.

    Gruß

    Richard

  • Toller Bericht, Tobias :Daumen hoch: !
    Warum sollte das Mopped auch nicht jeden Morgen klaglos anspringen... :denk: ?

    Servus Didi,


    vielen Dank erstmal :grins:

    Beim Thema Startschwierigkeiten bin ich leider vorgeschädigt, daher die explizite Erwähnung. Bei mir ist es das Auto, was bei feucht-kalter Witterung gerne mal keine Lust hat und bei 2 Bekannten macht ab und an die Kati Probleme (390 Adventure und 390 Duke, jeweils MJ 2020). Die tun sich - aus bisher unbekannten genauen Gründen - manchmal recht schwer beim morgendlichen Starten und beim Anbleiben bis zur ersten Kreuzung. Daher hab ich mir (auch wegen Euro 5) bei der Maschine mehr Gedanken gemacht als offenbar nötig :kapituliere:



    Ich hatte noch kein anderes Mopped mit so einem perfekt abgestimmten Schaum, der sich so top der persönlichen Ergonomie anpasst.

    Das kann ich absolut so unterschreiben, ich besaß bis vor einer Weile ein kleines, polnisches 50er Moped (Romet Ogar 202) und alle haben beim probesitzen die Sitzbank gelobt, weil sie so schön weich war. Wenn man aber 50km oder maximal 100km drauf sitzen musste, hätte man auch eine Kirchenbank aus Eiche bevorzugt. Komplett durchgesessen! Das Problem hab ich bei der Adventure jetzt überhaupt nicht. Im Gegenteil ist die das erste Möpp, auf dem ich mich auch nach 650km fast ohne Pause noch vergleichsweise wohlfühle und mir nichts wehtut :sensationell:



    Beste Grüße:wheelie:

  • Das Hauptproblem bei der Seriensitzbank war für mich, dass sie gestuft ist. Ich spürte diesen nervigen Absatz andauernd am Steiß, und wenn man mal seine Sitzposition etwas weiter nach vorne oder hinten verlagern wollte, war nix wegen Schraubstock-Design.


    Ich habe die durchgehende Powerpart-Sitzbank aus dem Zubehör montiert. Sie ist breiter als eine Enduro-Sitzbank (beide :arsch:backen liegen satt auf) und ebenfalls recht straff gepolstert (gefühlt etwas komfortabler als das Original).

    In Italien bin ich damit bis zu 480 km an einem Stück gefahren (mit kurzen Espresso-Stops dazwischen) ohne dass mein Popometer anschlug. Ein Grund war sicher auch, dass man viel mehr Weg zum Verlagern der Sitzposition hat, und zwar sowohl nach vorne als auch nach hinten.

    Jedem, der mit diesem Motorrad längere Touren fahren will, kann ich diesen Sitz nur wärmstens empfehlen. Und für das Gebotene ist er auch relativ günstig bzw. seinen Preis allemal wert.

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

    Yamaha XJ 600

    Yamaha FJ 1200 ABS

    KTM 390 Adventure

    Royal Enfield Classic 500 EFI

    12 Mal editiert, zuletzt von Timzed ()

  • macht ab und an die Kati Probleme (390 Adventure und 390 Duke, jeweils MJ 2020). Die tun sich - aus bisher unbekannten genauen Gründen - manchmal recht schwer beim morgendlichen Starten und beim Anbleiben bis zur ersten Kreuzung.

    Evtl. hilft neu "Anlernen". Leider konnte ich noch nicht herausfinden, wie das genau geht. Es gibt widersprüchliche Aussagen.

    Gruß

    Richard

  • Es gibt zwei Möglichkeiten, Richard. Entweder die Batterie mehr als eine Stunde abklemmen (die Kondensatoren müssen sich entladen) oder min 15 Minuten (und unter 16 Minuten) im Leerlauf laufen lassen. Kein Gas geben beim Anlassen und zwischendurch den Gasgriff nicht drehen.
    Beides funktioniert, habe ich jetzt schon zigmal gemacht. Der Unterschied kann schon heftig ausfallen. Eigentlich sollte man sich angewöhnen, das alle halbe Jahr mal durchzuführen. Mache ich aber auch nicht, erst wenns ruckelt.
    Die gleichen Probleme hatte ich bei der Adventure auch schon, es lag tatsächlich nur an der Kalibrierung der Drosselklappe!

    Mehr Spaß pro KM statt mehr KM pro Stunde

    Viele Grüße aus dem Sauerland
    Didi

    Einmal editiert, zuletzt von bike-didi ()

  • Evtl. hilft neu "Anlernen"

    Gar kein schlechter Gedanke, ich spreche mal an, ob das bereits probiert wurde.

    Bei meiner Duke hab ich nach dem Einbau meines RapidBike-Moduls, einfach weil es nicht schadet, die Kalibrierung durchgeführt und wenn irgendetwas komisch ist (Ruckeln etc.), ist das auch immer das Erste was ich versuche. Mein Kenntnisstand zum Ablauf deckt sich mit der Beschreibung von Didi: Zündung einschalten - Starten - zwischen 15 und 16 Minuten ohne irgendetwas an der Maschine zu tun laufen lassen - Zündung aus - fertig.



    Gruß