890R zieht von Anfang an, KTM verweigert Mangelbehebung

  • Hallo,


    meine 890R zieht seit Auslieferung nach rechts.

    Ende der Geschichte: Siehe Update vom 2021-01-12 weiter unten!


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    Auch nach 6 Reifensätzen und mehrfachen Werkstättenaufenthalten mit Hinterradvermessung und Einstellung, sowie einer neuen Powerpart Gabelbrücke (unabhängig davon bestellt und montiert) zieht sie weiterhin nach rechts.


    Lt. erster Auskunft der KTM-Werkstätte würde es sich um ein modelbedingtes Verhalten handeln.


    Allerdings schreiben mehrere 890R Besitzer hier im Forum, dass deren 890R absolut gerade läuft. Ich würde daher gerne versuchen diesen Widerspruch aufzulösen.


    Bitte kommentiere falls Du eine 890R besitzt und diese nach rechts zieht, oder gerade läuft wenn du gerade draufsitzt und etwas freihändig fährst. (sowie welche Abgasanlage, oder anderes relevantes Zubehör montiert ist)


    lg,

    Bernhard


    PS Das Thema wurde im allgemeinen Problemthread andiskutiert, wollte es aber als eigenes Thema hier herausheben, damit es leichter gefunden und explizit diskutiert werden kann.



    UPDATE 2020-10-22:

    Ich konnte eine andere 890R probefahren und dabei aus erster Hand feststellen, dass meine 890R im Vergleich eindeutig nach rechts zieht. Auf einer geraden, ebenen Straße lief die Demo 890R absolut geradeaus, meine hingegen zieht immer nach rechts. Das deckt sich daher mit den Rückmeldungen anderer 890R Fahrer hier, dass die 890R sehr wohl normalerweise gerade läuft.

    Das Problem:
    Der Händler bestätigt das nach rechts ziehen, verweigert aber die Behebung, da es angebl. modelltypisch wäre.

    Ich habe mit einer technischen Anfrage via KTM Kontaktformular um eine Stellungnahme von KTM gebeten. Auch auf Nachfrage und Urgenz erhielte ich bis dato (5.11.) keine Antwort auf meine Anfrage.

    UPDATE 2020-11-06:
    Heute - 2020-11-06 - kam eine Antwort von KTM. Ein Händler meiner Wahl würde bei der Bearbeitung von KTM direkt unterstützt werden. Hinweis auf mein gemachtes Video wurde weitergeleitet - brachte anscheinend etwas.


    UPDATE 2020-11-28:
    Händler bestätigt, dass meine 890R von KTM abgeholt wird. Ich bin gespannt..



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    UPDATE 2021-01-12:

    Die 890R war jetzt 1,5 Monate bei KTM - über den Händler beim KTM Werk. Die mehr als ernüchternde Antwort nach 1, 5 Monaten: Es wird der Mangel noch nicht einmal begutachtet, angesehen, oder nachvollzogen und eine Garantieleistung wegen folgender 4 Punkte abgelehnt (Zitat aus der KTM-Antwort inkl. der beachtlichen Anzahl an kuriosen Rechtschreibfehlern):


    [

    1. Fahren ohne Hände am Lenker ist gesetzlich Verboten!!!
    2. Das FZG wurde in einem sehr ungepflegtem Zustand angeliefert und Technisch auch nicht Einwand frei.

    3. Das FZG weist sämtliche Schäden auf (vermutlich durch Stürtze)

    4. Laut Youtube Videos auch Rennstrecken Betrieb (Transponder Halterung ist auch verbaut am FZG)

    Somit gibt es hier keine Garantieleistungen!

    ]

    ad 1) Dies als Grund für eine Garantieablehnung eines reklamierten Mangels - das Ziehen in eine Richtung - heranzuziehen ist mehr als fragwürdig. Demnach könnten grundsätzlich schiefe Rahmen ausgeliefert werden?!


    ad 2) Die 890R wurde ausnahmslos bei original KTM Händler serviciert und sagt wenn überhaupt etwas, dann darüber etwas aus. Ausserdem frage ich mich welcher mangelrelevanter technischer Zustand hier gemeint ist.


    ad 3) Mal abgesehen von der haarsträubenden Formulierung an sich, es gab keinen einzigen Sturz mit dieser 890R.

    Des Weiteren wird offensichtlich absichtlich ignoriert (von Händler und Werk), dass das Problem von Anfang an bestanden hat und innerhalb der ersten 6 Monate reklamiert wurde.


    ad 4) Aus der KTM Bedienungsanleitung für den bestimmungsgemäßen Gebrauch:


    [2.1 Einsatzdefinition - bestimmungsgemäßer Gebrauch

    Dieses Fahrzeug ist so konzipiert und konstruiert, dass es gängigen Beanspruchungen bei regulärem Straßenbetrieb und Einsatz auf der Rennstrecke standhält.]


    Diese 890R wurde an wenigen Trackdays auf der Rennstrecke als Fahrtraining bewegt. Nie im Rahmen eines Wettbewerbs or eines Rennens (ansonsten gäbe es auch dazu Videos..)

    Was lerne ich daraus unterm Strich:

    1. Das Ziehen in eine Richtung - sofern nicht auf Grund einer einfachen Ursache - wird als Mangel ignoriert und müsste gerichtlich eingeklagt werden.

    2. Ich werde nie wieder ein Motorrad ohne vorherige Probefahrt kaufen. (Was in der Praxis dann leider oft schwierig ist..)
    3. Ich werde keine KTM mehr kaufen und meine leider zahlreichen negativen Erfahrungen mit KTM-Service bereitwillig und zahlreich teilen.

    4. Ich hatte keine großen Erwartungen, aber diese Reaktion von KTM Werk nach 1,5 Monaten unterbot auch die wildesten Befürchtungen.

    9 Mal editiert, zuletzt von Gehberger () aus folgendem Grund: UPDATE 2021-01-12

  • Das Problem hatte ich bei meiner S1000R auch, meine 890 läuft allerdings zu 100% gerade aus.

    Du hast aber auch die Komplettanlage? Vlt ist da die Gewichtsverteilung eine andere.

  • Gehberger

    Das darf nicht sein.

    Hat das schon ein anderer Fahrer reproduzieren können?

    Könnte ja sein das Du unbewusst schief aufm Moped sitzt.:ja:


    Hat Dein Händler die Räder und Beläge ausgebaut oder Du selber?

    Im Zweifel dem Händler hinstellen und er soll schauen wie ers weg kriegt, ist nicht normal also musst Du das auch nicht dulden.


    Mir fällt da eigentlich nur verspannte Gabel, defekter Lenkungsdämpfer, defektes Lenkkopflager oder gar defekte Hinterradschwinge ein.


    Irgend was muss ja schief sein..


    :achtung ironie:Vielleicht ham die 890Dukes jetzt Motorenöl in der Gabel, wenn schon das Gabelöl im Motor ist...:achtung ironie:

  • Das war schon bei Übernahme so und hat sich auch nach mehrfachen Reifen ein-ausbau und Bremsbelagwechsel nicht geändert.

    Raddistanzen auf der falschen Seite montiert?

    Oder vorn/hinten verwechselt?

  • ok, also mit einem Wort beim nächsten Termin reklamieren und anschaun lassen! Danke für die Infos/Rückmeldungen!


    Reparaturen waren immer direkt vom/beim Händler, wobei das inzwischen verschiedene waren.. Aber es war ja von Anfang an so..


    Bei Gelegenheit werde ich jemand anders das probieren lassen - spätestens halt durch die Leute bei der Werkstätte bei der ich es reklamiere..


    Mal Hinstellen sagt sich leicht bei Terminen in über 2 Monaten..

  • Hinterrad zum Vorderrad einspuren.


    Wen die so eingestellt sind wie ein Hund läuft zieht es zur Seite.

    Das merkt man auch beim Bremsen...

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Die Hinterradachse zur Vorderradachse.


    Bei gegebenem Kettendurchhang kann die Hinterradachse rechts zur Vorderradachse parallel gestellt werden.


    Bei Monoschwingen geht das natürlich nicht.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Kurvenradius: Spur einstellen


    Das Vid. verdeutlicht um was es geht.


    Ich persönlich nutz eine Maurerschnur andere machen es mir einem Laser oder einem Alu-Profil.


    Auf jeden Fall wird diese Einstellung so nicht von Werkstätten durchgeführt.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Wenn du selber etwas Schrauben kannst, löse mal die vordere Achsklemmung an den Gabelfäusten und Feder das Rad einige Male ein. Dann wieder die Klemmung festziehen. Dadurch entspannt sich deine Gabel. Und dann mal die Kettenflucht möglichst genau einstellen. Bei Polo gibt es dafür extra einen Laser. Damit geht es recht schnell und genau.

  • Nett gemeint, löst aber nicht das Spurproblem.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Erzähl weiter...

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Hab ich auch bei meiner 890r ich glaub ich sitz aber etwas schief oben... aber nur ganz wenig nach links und fährt wieder gerade :grins:

  • Zum Video Spure einstellen.


    Der Typ erzählt von vorn bis hinten Quatsch. Nicht nachmachen. Denn es ist nicht egal, ob das Vorderrad nur einigermaßen gerade steht, weil der Drehpunkt an der Felge NICHT mit dem Drehpunkt der Lenkachse/Lenkrohr übereinstimmt. Das Rad hat einen Versatz von etwa 30 bis 40 mm zur Lenkachse nach vorn (Gabelbrücken Offset), also weicht die Felge beim Einschlag aus der Längsachse aus. Damit ist ganze Messmethode für den Arsch.

    Wers richtig machen will muss die Reifen von der Felge demontieren und dann mit zwei absolut geraden Messlaten links und rechts an den Felgenhump angelegt den Versatz zum Vorderrad messen.

    Auch die Aussage, dass beim Kette spannen mittels Holz, ich nehme dafür ein 10mm Rund-Alu, das Rad nur an der Kettenseite nach vorn gezogen wird ist falsch. Auch die gegenüber liegende Seite wird gespannt, nur eben nicht mit derselben Kraft/Moment wie links, weil der Hebel länger ist.


    Viele Motorräder fahren leicht bis deutlich asymmetrisch in Links- und Rechtskurven. Das liegt an der Massenverteilung, wenn z. B. der Motor weiter nach rechts rücken muss, damit die Kettenlinie stimmt, ragen Kupplung und Gehäusedeckel weiter nach rechts aus der Längsachse, Ist dann noch z. B. der Schalldämpfer auf der rechten Seite, kann diese Ungleichgewicht nicht durch andere Bauteile kompensiert werden.


    Gruß MiniK

  • Hallo,


    vielleicht eine dumme Frage, weil das ganz normal ist, aber ich stell sie mangels Erfahrung trotzdem mal:

    Ich habe von Anfang an gemerkt, dass meine 890R bei freihändigem Geradeauslauf deutlich nach rechts zieht. Ich muss mich ziemlich weit nach links beugen um das auszugleichen und geradeaus zu fahren. (wegen dem Tempomat kommt man öfter mal in die Verlegenheit das zu merken..) Das war schon bei Übernahme so und hat sich auch nach mehrfachen Reifen ein-ausbau und Bremsbelagwechsel nicht geändert.


    Ist das bei der 890R normal, dass die wegen irgendetwas dazu tendiert nach rechts zu ziehen, oder macht das eure nicht?

    Bei mir war bei der 790 Adv das Hinterrad ab Werk nicht gerade verbaut (d.h. die Achse war auf einer Seite der Schwinge etwas weiter hinten und damit nicht zur vorderen Achse parrallel). Das führte auch zu diesem Phänomen, ist mir direkt auf der heimfahrt vom Freundlichen aufgefallen. Konnte ich schnell beheben. Tipp: Die Markierungen auf der Schwinge und den beiden Klötzen, in denen die Achse steckt, zum Einstellen verwenden bringt nur mässig gute Ergebnisse, das ist nicht so akkurat. Lieber einmal richtig machen und sich notieren, wie die beiden Seiten voneinander abweichen.


  • Da ich mir das auch so vorstellen konnte, dass etwas ggfs. zu asymmetrisch ist und daher zu einer Seite tendiert, wollte ich hier entsprechend nachfragen. Wenn das der Fall wäre, dann müssten ja alle 890Rs eindeutig in eine Richtung ziehen.. Das sollte ja nicht so schwer sein festzustellen.


    Ansonsten passt was mit einer Einstellung nicht..

    Also bei meiner ist das eindeutig und hat mit Sicherheit nichts mit meiner Sitzhaltung zu tun. Ich muss mich DEUTLICH nach links neigen - wie gessagt bin ich mit dem Kopf dann zw. linker Spiegelaufnahme und Griff - damit sie gerade fährt. Kommt mir für rein assymetrische Gewichtsverteilung zu viel vor. Ich vermute daher zumindest auch ein Einstellungsproblem.

    Die Frage ist, ob mir das bei den terminlich sowieso schon massiv überlasteten Werkstätten mit entsprechender Geduld, bzw. Detailgenauigkeit angesehen wird und nicht so unter "ist normal", "passt schon" läuft.. Ich hab nicht wirklich mehr ein großes Vertrauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Gehberger ()

  • Moin,


    wenn das so deutlich ist, wie du es beschreibst, solltest du einen ersten groben Anhaltspunkt mit einfachen Hausmitteln erhalten können.

    Wenn das Hinterrad mit großem Versatz eingebaut ist merkt man das beim fahren sehr deutlich, in eine Richtung fällt die Karre fast von selbst in Kurven, in die andere braucht es deutlich mehr Nachdruck.


    Motorrad hinten aufbocken, Lenker so gut es geht gerade stellen und eine Richtlatte an beiden Flanken des Hinterrads legen, diese muss lang genug sein um bis zum Vorderrad zu reichen. Wenn du das an beiden Seiten vom Hinterrad machst und entsprechend den Abstand Richtlatte zum Vorderrad misst, solltest du zumindest eine Tendenz erkennen können. Das ist nichts genaues, gibt dir aber einen groben Anhaltspunkt und ggf. etwas Hebel ggf. deinem Händler.


    Wenn du keine Richtlatte hast geht das auch mit einer Maurerschnur. Etwas unterhalb der Achshöhe klebst du diese auf das Hinterrad. Dann gehst du mit der Schnur zum Vorderrad und führst diese von außen so lange Richtung Vorderrad bis die Schnur an der vorderen Kante des Hinterreifens anliegt. Auf beiden Seiten machen und schauen ob das Vorderrad einigermaßen mittig steht.


    Wie gesagt, ist nur eine Prognose und nichts genaues.

    Verwende selber eigentlich immer einen Kettenlaser und stelle die Kettenflucht damit möglichst parallel. Das ging sich bis jetzt eigentlich immer aus das Vorderrad und Hinterrad weitestgehend parallel standen.