890 vs 1290 / Ist die 890 schneller?

  • Harald, wir reden doch von der Serienausstattung, nicht vom Tuning.

    Selbstverständlich! Da gehe ich auch von aus.



    Wenn es um kurvige Landstraßen oder das Gebirge geht, kann ich Dir eindeutig sagen, welche Maschine schneller ist:

    Die KTM 890 Duke R.

    Das mag durchaus sein. Habe ich auch nicht bestritten, kann ich auch nicht, da ich die 890 ziger nicht gefahren habe. Nur ist das für mich nur ein sekundäres Kriterium. Fahrspass hat für mich auch diverse andere Kriterien. mehr wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen. So ein paar "Hunderstel" sind da eher zweitrangig für mich.



    Harald, das liegt in der Natur der Sache und im Konzept der Motoren.

    Ein Reihenmotor wird bei gleichem Entwicklungsstandard immer weniger verbrauchen, als ein gleichgroßer V-Motor.

    Warum?

    Das ist unbestritten. Hatte ich ja auch geschrieben, dass ein großvolumiger V2 nie ein Sparwunder sein wird. Damit kann ich auch gut leben, wusste ich ja vorher.


    Bin trotz guter gangweise mit sehr Bergiger Strecke (Schweizer Alpen) noch nie auf 5 liter gekommen. Normal zwischen 4.3-4.7 laut Anzeige. Aber halt Schweiz und wegen unsern Bussgelder ganz selten über 100, dafür mit Spitzkehre, Vollgas bis 100, Spitzkehre, Vollgas usw.

    Ok unter den Bedingungen wird es wohl passen. Da braucht meine Blade auch nur 4 bis 5 Liter. Sind dann aber im "Normalbetrieb" auch gut 6 Liter.

    Für die Fahrweise passt es dann schon.

    1. der V-Motor hat durch seine Bauart mehr Teile und eine höhere Innenreibung

    2. der hintere Zylinder eines längs eingebauten V2 hat immer ein schlechtere Kühlung, als bei bei einem Reihenmotor. Deshalb muss der hintere Zylinder etwas fetter laufen und sozusagen mit Benzin gekühlt werden. Dadurch steigt der Verbrauch etwas an.


    Deshalb verbraucht auch eine 1290 Super Duke bei gleicher Belastung etwas mehr als eine gut vergleichbare K1300 R mit Reihenmotor. Fährt man den V2 relativ piano, dann ist es kein großer Unterschied. Fordert man aber Leistung ab, dann klafft die Schere auseinander. Selbst bei der 1290 und der 1300 um einen ganzen Liter. Ich habe eine auch eine K1300 R, deshalb kann ich das sehr gut beurteilen.

    Alles ohne Zweifel richtig. habe ja nun auch schon einige Motorräder besessen, vom Ein- über Zwei. bis hin zum Vierzylinder. Und auch mit verschiedenen Konzepten. Wobei der verbrauch im Flachland (also bei uns) gar nicht soweit voneinander abwich.


    Aber unter 5 Liter bei beherzter Fahrweise und auch noch im Gebirge habe ich noch mit keinem Moped geschafft. Vielleicht liegt es auch an mir....:grins:


    Selbst meine wirklich sparsame Blade schafft das nicht................., SDR kann ich nicht wirklich sagen, was sie da braucht. Aber dass sie nun ein Schluckspecht wäre, ist auch nicht so, da habe ich schon andere Motorräder (XJ 1300, R1) erlebt, wo es bei berherzter Fahrweise zweistellig wurde. Da ist dann für mich auch Schluss mit lustig.


    Viel Text, aber im Grunde liegen wir gar nicht so weit auseinander, haben halt nur gewisse Prioritäten anders gewichtet.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • PS. an alle , die hier konstruktiv mitdiskutieren: auch wenn unsere Meinungen vielleicht nicht ganz deckungsgleich sind, schönes Diskussionsklima in diesem Thread. Und alle technischen aussagen sicher zutreffend. Das wir unterschiedliche Kriterien an unsere Mopeds stellen, ist doch gut und richtig. und dass es "das eine Motorrad" nicht gibt, beweist doch schon die Tatsache, dass einige von uns gleich mehrere haben.......:grins: Ich ja auch. :wheelie:

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • Lieber Harald, ich sehe schon, wir meinen im Grunde das Gleiche, drücken uns aber unterschiedlich aus.


    Fahrspaß ist etwas, das nur jeder für sich selbst messen kann.


    Und die Leute von der 1290er Fraktion lieben eben so einen richtigen Power Train, eine Kraftmaschine, die den Asphalt aufreißen kann. :der Hammer: Für sie definiert sich der Spaß am Motorradfahren eben auch aus dem "Kanonenkugel" Gefühl und der wohligen Woge eines fetten Drehmoments. Da ich selbst bereits 4 1290er Modelle gefahren habe, kann ich das absolut nachvollziehen. Auch mir reißt es die Mundwinkel auseinander, wenn der große 1301er V2 die Nüstern bläht! :sensationell:


    Aber ich habe seit der 890 R festgestellt, dass ich das gar nicht so brauche, sondern dass mir die große Handlichkeit, Zielgenauigkeit, Präzision und Kurvenstabilität einfach noch mehr Spaß machen. Bei einer 1290 R grinse ich hauptsächlich beim Beschleunigen, bei der 890 R grinse ich die ganze Zeit. Das macht für mich den Unterschied! Und dass ich jetzt noch 6.000 € für Tuning, Sprit, Reisen und Renntrainings übrig habe, lässt mich gleich noch viel breiter grinsen. Und für sich betrachtet, ist der 890er Motor ja auch ein sehr munterer und lebenslustiger Geselle, ein echter Landstraßen Motor. Und er klingt sogar noch recht gut in meinen Ohren .. :applaus:


    Verstehst Du, was ich meine?

  • PS. an alle , die hier konstruktiv mitdiskutieren: auch wenn unsere Meinungen vielleicht nicht ganz deckungsgleich sind, schönes Diskussionsklima in diesem Thread. Und alle technischen aussagen sicher zutreffend. Das wir unterschiedliche Kriterien an unsere Mopeds stellen, ist doch gut und richtig. und dass es "das eine Motorrad" nicht gibt, beweist doch schon die Tatsache, dass einige von uns gleich mehrere haben.......:grins: Ich ja auch. :wheelie:

    Du sagst es, Harald! Herzlichen Dank für die sachliche Diskussion. :Daumen hoch:

  • Lieber Harald, ich sehe schon, wir meinen im Grunde das Gleiche, drücken uns aber unterschiedlich aus.


    Fahrspaß ist etwas, das nur jeder für sich selbst messen kann.

    Genau so, Max. Ich hatte es doch im Gefühl, dass wir eigentlich auf der selben Welle schwimmen. :prost:

    PS:

    Die K 1300 kenne ich auch gut, sowohl als R, wie auch als S. Ein Freund von mir war mal BMW-Dealer. Habe sie damals gerne gefahren (allerdings lieber die R), obwohl recht schwer und hinsichtlich Vorderradfeeling gewöhnungsbedürftig. Aber schon damals mochte ich die 173 PS aus 1300 ccm. Hat halt etwas souveränes.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • Also ich komme ja von einer neuen 2019er MT-09 welche ich eine Session mit ca. 5000km gefahren bin.


    Da ich nach einer Yamaha Session Lust auf mehr hatte und die elektronische Ausstattung von KTM deutlich umfangreicher daher kam, bin ich Anfang 2020 die 790 und 1290 2.0 hintereinander probegefahren.


    Dabei war ich speziell von der Bremse der 1290 etwas enttäuscht. Ich dachte "geil, ne ordentliche Brembo, das muss man ja merken".

    Leider war das Gegenteil der Fall, ich war echt etwas schockiert, dass die im Vergleich zur MT-09 mehr Hebelkraft brauchte und sie schlechter zu dosieren war.


    Nun weiß ich nicht, ob was an dem 1290 2.0 Vorführer (hatte 1400km gelaufen) nicht stimmte, aber die Bremserei an meiner 890 ist gefühlt eine ganz andere Welt.

    Für mich ist die Bremse der 890 echt ein absolut bissiger Wurfanker, an die ich mich nach jetzt ca. 4000km noch immer etwas gewöhnen muss. :peace:

    MT-09 RN43

    890 Duke R

    1290 Superduke R Evo

  • Also dass die SD-R ebenfalls eine Brembo MCS Pumpe drauf hat, wäre mir jetzt aber neu.


    Bremspumpe 3.0.JPG


    Sorry, so sieht keine MCS Pumpe aus. Und das ist das offizielle Bild von der 1290 R Website.


    Und im Sparepartsfinder finde ich die Bremsbeläge schon mal gar nicht.

    Hättest Du mal einen Screenshot für uns, Achim? :denk:

  • Dabei war ich speziell von der Bremse der 1290 etwas enttäuscht. Ich dachte "geil, ne ordentliche Brembo, das muss man ja merken".

    Leider war das Gegenteil der Fall, ich war echt etwas schockiert, dass die im Vergleich zur MT-09 mehr Hebelkraft brauchte und sie schlechter zu dosieren war.


    Nun weiß ich nicht, ob was an dem 1290 2.0 Vorführer (hatte 1400km gelaufen) nicht stimmte, aber die Bremserei an meiner 890 ist gefühlt eine ganz andere Welt.

    Für mich ist die Bremse der 890 echt ein absolut bissiger Wurfanker, an die ich mich nach jetzt ca. 4000km noch immer etwas gewöhnen muss. :peace:

    Servus 1290iger, Deine Beobachtungen sind absolut richtig und korrekt. Ich habe 4 verschiedene 1290er mit Brembo M50 Zangen gehabt und alle 4 waren gleich "schlecht" mit den Serienbelägen. Da brachte auch kein Entlüften etwas. Der Original Brembo Belag ist einfach auf Wunsch von KTM eher sanft ausgelegt. Er spricht nur langsam an, erfordert relativ viel Handkraft und lässt sich auch nicht besonders gut dosieren. Abhilfe brachten da bei mir immer erst die roten Brembo SA Beläge oder gleich die Brembo Z04 ohne KBA Nummer.

    Und bei der der neuen SD-R 3.0 hat es sich nur leicht geändert. Man braucht etwas weniger Handkraft. Aber der Initialbiss ist immer noch nicht vorhanden. Auch ist das ABS der 3.0 etwas "konservativer" abgestimmt.

    Die Bremse der 890 R ist dagegen eine Wucht und lässt sogar Stoppies zu, ohne dabei instabil zu werden. Ihr Initialbiss ist genau richtig für Leute, die Feingefühl beim Bremsen haben. Die Dosierung ist optimal und die Handkraft bleibt auf einem niedrigen Niveau und verhält sich linear zur Bremsleistung. Was will man mehr? :sensationell:


    Und wer etwas Anderes behauptet, der hat halt einfach noch nicht beide Modelle gefahren. :gute besserung:

  • Sind die Bremsanlagen der 1290 SDR 3.0 und 890 Duke R nicht identisch?

    Liebe Katze, die Unterschiede sind da schon größer.

    Die einzige Gemeinsamkeit sind die Stylema Zangen und die 320 mm Bremsscheibendurchmesser,


    Die beiden Modelle haben eine unterschiedliche:

    - Bremspumpe

    - Bremsscheiben

    - Bremsbeläge


    Dem Einwurf von Achim schenke ich erst Glauben, wenn ich es schwarz auf weiß sehe, weil sich der Initialbiss auf der 890 R doch sehr stark von der 1290 R unterscheidet und der Initialbiss normalerweise am stärksten von den Belägen bestimmt wird.

    Natürlich könnte es hier aber auch der Fall sein, dass die Reibpaarung zwischen Scheibe und Belägen bei der 890 R eine bessere ist und deshalb der Initialbiss besser ist.

    Allein - das halte ich wieder für ein wenig unwahrscheinlich, weil man die Charakteristik einer Bremsanlage lieber durch die wesentlich billigeren Bremsbeläge verändert, als durch die wesentlich teureren Scheiben.

    Ich denke Du kannst mir da folgen. Die Entwickler müssen immer auf die Kosten schauen. :winke:

  • Die Pumpe und die Scheiben sind unterschiedlich, die Beläge haben die selbe Artikelnummer: 61313030000, BRM 10A-HH

    Laut Sparepartsfinder. Sind leicht zu finden :ja:

    2019er SDR 2.0

  • Die Pumpe und die Scheiben sind unterschiedlich, die Beläge haben die selbe Artikelnummer: 61313030000, BRM 10A-HH

    Laut Sparepartsfinder. Sind leicht zu finden :ja:

    Hallo Stefan, herzlichen Dank, das ist wirklich sehr interessant. :applaus:

    Danke auch nochmal an Achim.:ja:

    Dann ist es also wirklich die Reibpaarung, die den Unterschied machen muss.

    Und KTM hat der 890 R eine aggressivere Reibpaarung verpasst.

    Finde ich ehrlich gesagt sehr erstaunlich.

    Bremsklötze kosten keine 50 €, teurere Scheiben aber leicht 100 € mehr.

    Ein ungewöhnlicher Weg für einen Hersteller.

  • Bei extremen Regen bin ich bis jetzt nur

    die 1290 SDR 3.0 gefahren ( Service meiner 890 R)

    und da war die Bremse der Großen sehr angenehm

    von der Dosierung und Bremsverhalten. Eventuell

    möchte KTM die 1290 SDR 3.0 hier nicht ganz so

    agressiv haben um ihre enorme Alltagstauglichkeit bzw auch Reisetauglikeit mehr zu fördern. Die 890 Duke R ist zwar auch im Alltag und Reise nutzbar, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt. Möchte aber wohl hier mehr den verspielten und sportlich radikaleren Weg gehen. Die Reifen zeigen dies auch, 1290 R prima Sportreifen mit Tracktauglichkeit, 890R noch extremere Tracktauglichkeit mit geringerer Alltagstauglichkeit.

    :wheelie:

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  • Wenn man es fuer die SDR aggressiver mag, kann man bei den Belägen günstig beginnen, hab gegen die Sinterbeläge von AP-Racing getauscht, war kein Fehler und kosten weniger als die originalen Brembo.

    2019er SDR 2.0

  • Wenn man es fuer die SDR aggressiver mag, kann man bei den Belägen günstig beginnen, hab gegen die Sinterbeläge von AP-Racing getauscht, war kein Fehler und kosten weniger als die originalen Brembo.

    Das ist auch immer mein erster Schritt. Habe ich bislang bei allen meinen Mopeds so gemacht. Alternative Beläge sind zum Teil günstiger, vor allem aber bissiger. Selbst die VTR-Bremse konnte dadurch deutlich gesteigert werden.


    Eventuell

    möchte KTM die 1290 SDR 3.0 hier nicht ganz so

    agressiv haben um ihre enorme Alltagstauglichkeit bzw auch Reisetauglikeit mehr zu fördern.

    Ähnlicher vermute ich auch. So man einer ist mit zu viel Initialbiss auch überfordert. Und am Ende bekommt man jede Bremse in den Regelbereich des ABS, wenn vorhanden. Aber eine Zweifingerbremse mit wenig erforderlichem Kraftaufwand ist mir persönlich auch lieber. Bei der SDR tendiere ich bei den Belägen auch zu den Brembo SA oder AP-Racing. Die S1R mit den gleichen Zangen soll mit den Lucas gut beißen. Ich vermute aber, die hat andere Scheiben als die SDR. Oder hat jemand Erfahrungen mit den Sinterbelägen von Lucas auf der SDR? Auf der Blade fahre ich auch Lucas, die SRQ, aber ohne Zulassung.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • Ich fahre TRW Lucas Sinterbeläge auf der 1290R ( mit ABE )

    Sind vom Biss her kräftiger als die Originalen, Bremsleistung ist Top.

    Bremse immer nur mit 2 Fingern, auch mit den Original Belägen.

  • Wir sprechen ja hier auch von Verbesserungen auf schon hohem Niveau, man muss ja sagen dass die KTM Bremsen bei den Modellen über der 390 allesamt nicht wirklich schlecht sind.

    Mir reicht bei KTM seit jeher ein Finger zum Bremsen, keine Ahnung ob ich Fleischhacker Pranken habe oder obs nur Gewohnheit ist.

    Zwei Finger nehm ich immer nur am Ende eines langen Tages, wenn viele viele Pässe gefahren wurden, dann ists bergab manchmal angenehmer.

    2019er SDR 2.0