Kettenspannung lt. handbuch 5 bis 7 mm ??

  • Die Position zur Schwinge links/rechts hab' ich dann per Schieblehre in gleicher Entfernung Ende Kettenspanner zu Ende Schwinge eingestellt - hoffe, dass das so passt?

    Da das Schwingenende in der Regel unbearbeitet ist, halte ich das für einen gewagten Schritt, das als Referenzpunkt heranzuziehen. Würde ich höchstens machen, wenn ich zumindestens den Abstand des bearbeiteten Langlochs zum Schwingenende auf Gleichheit geprüft hätte. Besser noch wäre eine Achslehre, wo man den Abstand von der Schwingenachse messen kann.

  • Freggel : Danke für den Hinweis - den Zusammenhang mit den unbearbeiteten Enden kann ich nachvollziehen. :Daumen hoch:

    Habe jetzt nochmal nachjustiert und mich an den gefrästen Markierungen an der Schwinge orientiert - geschätzt 0,5 mm war da noch "zu holen". Ich finde die Markierungen aber auch recht unglücklich platziert, eine minimale Änderung des Blickwinkels macht schon wieder einen Unterschied und meinen Messwerkzeuge kann ich da auch nicht so recht ansetzen. Wir reden aber echt von 1/10 Millimetern, ichweiss halt nicht, wie sensibel das System auf Abweichungen in der Größenordnung reagiert.


    Kondos : Was Du forderst, mache ich ja gerade. So lange meine BMW noch in der Garantie war und die Inspektionen in der Niederlassung durchgeführt wurden (nur die erste und die 10.000er) habe ich danach auch kontrolliert und das blanke Grausen entdeckt: Öl siffte aus einem Zylinderkopfdeckel, Kupplugsdeckel (Hydraulik) auch undicht, Syncronisation der Drosselklappen auch so gerade noch eben im zulässigen Bereich. Dafür saftige Preise und Wartezeiten, seitdem mache ich das alles lieber selbst.

    Aber traurig, wenn man einer Fachwerkstatt bei einer Routine-Inspektion nicht mehr weiter vertrauen kann, als man den Werkstatt-Meister mit akutem Bandscheiben-Vorfall werfen kann.

    Wenn ich alles selbst kontrollieren muss und die Fehler dann selbst beheben kann - wozu dann noch die F(l)achleute?

  • Aber traurig, wenn man einer Fachwerkstatt bei einer Routine-Inspektion nicht mehr weiter vertrauen kann, als man den Werkstatt-Meister mit akutem Bandscheiben-Vorfall werfen kann.

    Wenn ich alles selbst kontrollieren muss und die Fehler dann selbst beheben kann - wozu dann noch die F(l)achleute?

    Kann ich absolut bestätigen. Bei meinem großen 20.000er Service war hinten die Bremsflüssigkeit nicht getauscht. Wenn man so etwas sieht fragt man sich, was vom Rest der satten Rechnung noch alles hinten runter fiel, vor allem die "unbeliebten" aber wichtigen Dinge wie Ventile einstellen. Falls man das nicht macht, verzichtet man gleich noch gerne auf Kerzentausch etc.

    Das kann einem heutzutage überall passieren - auch bei VW, BMW und wie sie sonst noch alle heißen. Ich wage zu behaupten, dass man bei über der Hälfte der Werkstätten mittlerweile beschissen wird. Sei es wegen Hektik, unqualifiziertem oder unmotiviertem Personal. Oder wegen eines gierigen Chefs, der sich bei den Services mit der Zeit einige Euros einspart.

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

    Yamaha XJ 600

    Yamaha FJ 1200 ABS

    KTM 390 Adventure

    Royal Enfield Classic 500 EFI

  • Die Markierungen sind zwar bearbeitet aber für deren Positionierung zur Achse ist auch diese Bearbeitung irrelevant.


    Ich denke nicht, dass das System so sensibel ist. Selbst bei einer Differenz von 1 mm kommt dabei nur eine Schiefstellung von ein paar Zehntel Grad heraus. Gröbere Abweichungen sollte man auf jeden Fall in einem ungewöhnlichen Fahrverhalten bemerken.

  • Ich finde die Markierungen aber auch recht unglücklich platziert,

    Ich verstehe nicht ganz wo das Problem liegt.
    Diese Markierungen waren immer nur eine ungefähre Orientierung. Und ich fahre schon lange Motorrad.
    Kettenspannung wird nicht nach Maß an der Schwingenachse eingestellt.

    Denn es geht um die Kettenspannung. Somit wird die geprüft.

    Ich bestätige, dass die Vorgehensweise bei KTM etwas schwer zu verstehen ist und auch noch schwierig an der Schwinge zu kontrollieren.

    Aber mal ehrlich? Ist es wirklich so unmöglich sich da drunter zu legen und zu prüfen, einstellen , dabei ungefähr beidseitig nachdrehen (danach die Achse leicht festschrauben nicht vergessen). Wieder drunter und prüfen und dann noch das Rad wirklich gerade stellen (Hab so ein Laserdingens das ich aufs Kettenblatt halte) und nochmal schauen obs immer noch passt.

    Da hilft mir doch keine Markierung. Es geht ja um den Durchhang und nicht darum wo die Achse steht.
    Wie du schon festgestellt hast, ist der Weg der Achse nicht direkt mit dem Durchhang verwandt! (proportional)

    Auch sind beide Seiten bei mir nicht exakt gleich weit eingestellt, trotz sehr gutem Parallellauf mit der Kette!

    Also wie geschrieben einstellen und dann passts wieder für viele km


    Das macht man doch nicht oft. Lieber richtig gut gemacht und viel Freude habe, als an der Stelle murksen.

    Viele Grüße


    Gerhard


    >>Eine Kurve ist erst dann eine Kurve, wenn ich nicht so schnell fahren kann wie ich darf!<<:grins:

  • Hi Gerhard,

    ich verstehe Deinen Post nicht wirklich. Es geht ja um 2 verschiedene Dinge, auch wenn die teils zusammenhängen:

    1. Den korrekten Durchhang/Spannung der Kette

    2. Die korrekte Ausrichtung des Hinterrades nach Einstellen der Kettenspannung.


    Die Sache mit der Markierung bezog sich auf den Punkt zur Ermittlung der Kettenapsnnung, also wo unter der Schwinge die 5-7 mm erreicht werden sollen.

    Ich kann im fraglichen Bereich keine Markierung erkennen, und mir fehlt das Bauchgefühl, da die KTM wie geschrieben mein erstes Motorrad mit Kette ist.

  • Die Sache mit der Markierung bezog sich auf den Punkt zur Ermittlung der Kettenapsnnung

    Ich habe eben verstanden, dass du die Kettenspannung anhand von Markierungen an der Schwinge hinten bei der Achse einstellen willst.

    Dann hab ich da was falsch verstanden.

    Was brauchst du denn bei der Prüfung für eine Markierung.
    Ich weiß nicht deine Schwinge aussieht, aber meine Duke hat auch keine.
    Die Position anhand der Angaben suchen und da dann drücken.
    Versuch doch einfach mal ein paar mm zu variieren. Wirst sehen, das macht quasi keinen Unterschied.

    Viele Grüße


    Gerhard


    >>Eine Kurve ist erst dann eine Kurve, wenn ich nicht so schnell fahren kann wie ich darf!<<:grins:

  • Ja, da haben wir wohl aneinander vorbeigeredet. :prost:

    Im Handbuch und auch hier im Forum ist von einer Markierung unten an der Schwinge die Rede (Prüfpunkt), die ich nicht finde. Habe allerdings auch - wie Du schreibst - festgestellt, dass einige cm links oder rechts kaum einen Unterschied machen, sofern man ein Stück vom Gleitschutz entfernt ist.


    Die Marken hinten an Kettenspanner und Schwingen-Langlos benutze ich nur, um das Rad "gerade" einzustellen, nachdem die Kettenspannung eingestellt wurde.

    Für eine doch relativ wichtige Arbeit finde ich nur die Handbuch-Angaben und auch die Markierungen am Bike (sofern überhaupt vorhanden) etwas dürftig.

  • Tipps zum Spureinstellen nach Kettendurchhang: KLICK

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Hallo Michael,
    hab' den Thread erst jetzt gelesen und komm' nochmal auf 's Einstellen der Kette und Ausrichten des Hinterrades zurück.

    Du schreibst: "... meine Messwerkzeuge kann ich da auch nicht so recht ansetzen" und "Wir reden aber echt von 1/10 Millimetern, ich weiss halt nicht, wie sensibel das System auf Abweichungen in der Größenordnung reagiert."

    Meine saloppe Antwort darauf: Das 10tel is' wurscht. Ein Kettentrieb ist im Vergleich zum Kegelradsatz eines Hinterachsgetriebes (da ist eine Fehleinstellung im 100tel-Bereich u.U. schon zu viel) etwas recht archaisches.
    500 km auf feuchten Straßen oder gar staubigen Pisten ohne Kettenpflege zwischendurch richten da verschleißmäßig mehr an, als das 10tel.

    Etwas ausführlicher meine "Feld-Wald-und-Wiesen-Methode" (Achtung! Kein High Tech - bin ein sparsamer Mensch.):
    In den Fällen, in denen ich den Einstellern oder meinem Blick darauf nicht so recht traue (oder bei 'ner alten Gurke nix mehr zu erkennen ist), richte ich erstmal die Spur aus.
    1. Moped senkrecht stellen (evtl. von Helfer halten lassen, später tut man sich zu zweit eh leichter).
    2. Achsverschraubung und Einsteller lösen, Letztere deutlich lockern.
    3. Mit leichtem Tritt das Hinterrad nach vorn schubsen (Kette ist jetzt etwas zu locker).
    4. Mit den Einstellern links wie rechts das Rad etwas nach hinten schieben und dabei nach Augenmaß ausrichten.
    5. Achsverschraubung anziehen (nicht voll, nur so, dass es hält).
    6. Eine dem Augenschein nach gerade Latte an die Reifenflanke drücken und deren seitlichen Abstand zum geradegestellten Vorderrad messen. Gleiches auf der Gegenseite (Latte dabei 180° um die Längsachse drehen, damit im Falle einer nicht ganz geraden Latte der Fehler auf beiden Seiten gleich ist).
    7. Ggf. Achsverschraubung wieder lösen, Ausrichtung korrigieren und Schritte 5 bis 7 wiederholen bis die zwei Maße nur noch um höchstens 1 bis 2 Millimeter differieren.
    8. Kettendurchhang gem. Handbuch einstellen. Dabei Einstellmutter oder -schraube links und rechts stets schrittweise um den gleichen Winkel in Druckrichtung drehen, d.h. Achse nach hinten schieben (immer beide Seiten auf Druck halten, die Achse hat ja schließlich Spiel in der Bohrung des Einstellers - und zwar mehr als ein 10tel). Den Kettendurchhang dabei immer nach Drehen des Hinterrades mehrmals messen (Ketten verschleißen nicht gleichmäßig) bis die Stelle mit dem geringsten Durchhang (bei der KTM-Methode die, mit dem größten Abstand der nach oben gedrückten Kette zur Schwinge) gefunden ist.
    9. Wenn der Durchhang stimmt, Achsverschraubung festziehen und Einsteller kontern.
    10. Hinterrad bei senkrecht angehobenem Heck ein paar Mal mit Schwung durchdrehen und dabei das seitliche Spiel der Kette zum hinteren Kettenblatt im Auge haben. Läuft die Kette jedesmal einseitig ans Blatt? (Schlecht!) Oder kann sie sich nicht entscheiden? (Gut!)
    11. Mit (anfangs) sauberem hinterem Kettenblatt und frisch geschmierter Kette 200 bis 300 km fahren.
    12. Für 's "Feintuning" das hintere Kettenblatt links wie rechts kritisch betrachten: Sind die seitlichen Zahnflanken auf der einen Seite blank und auf der anderen nicht (sprich: auf einer Seite deutlich dreckiger als auf der anderen), Ausrichtung des Hinterrades minimalst korrigieren und einige Kilometer später das Kettenblatt nochmal anschauen.
    13. Sieht 's links und rechts gleich aus, setze ich jetzt auf beiden Schwingenseiten meine Referenzpunkte (z.B. je zwei Körnerpunkte) oder ich messe links und rechts den Abstand zwischen zwei jeweils eindeutigen Stellen und notiere mir die Differenz.
    Bei der 390er Adv bietet sich das lichte Maß zwischen Einsteller-Sechskant und Kontermutter dafür an, das ist mit jedem Mini-Messschieber oder sonstwas leicht zu messen.

    Wenn Du bei 10. oder 12. deutlich korrigieren musst und beim Spur Einstellen nicht grob daneben lagst, ist die Karre krumm oder eines der beiden Kettenblätter (oder das Hinterrad) ist falsch ausdistanziert (Einspeichfehler sind bei Gussrädern ja auszuschließen), dann sind ideale Kettenlinie und Spureinstellung im momentanen Montagezustand nicht zueinander passend hinzukriegen. Das schließe ich bei Deiner fast neuen Maschine aber mal aus - und wenn doch, isses wahrscheinlich harmlos.

    Falls Du jeden Verdacht ausräumen möchtest: Ziehe (z.B. mit Hilfe eines gespannten Seils) einen längeren geraden Kreidestrich auf eine ebene Fläche und schiebe die senkrecht gehaltene Maschine mit dem Vorderrad möglichst exakt ein Stück weit auf dieser Linie. Steht am Ende das Hinterrad auch mittig auf der Linie, ist alles gut - und plusminus 5 mm Vorder- zu Hinterrad wären mir auch egal (außer nach einem Sturz oder bei gelegentlich deutlichem Pendeln/Flattern, dann brauchts zur weiteren Prüfung aber u.U. mehr als Richtlatte oder Kreidelinie).

    Da ich die Einsteller bei der kleinen Adventure nicht für total ungenau halte, würde ich an Deiner Stelle lediglich die Schritte 8 bis 13 machen und alles andere nur bei konkretem Verdacht.

    Grüße und viel Spaß mit der Kleinen!
    (d.h. Fahren, nicht Schrauben :ja: )
    Axel

  • Also, nachdem sich immer noch niemand zu dem korrekten Kettendurchhang geäußert hat gebe ich hier mal meine Ansicht dazu. 5 - 7 mm halte ich für zu wenig.

    Zu wenig Spiel ist immer gefährlich, da die Kette eventuell beim Einfedern zu kurz wird und das dann brutal auf das Ausgangslager der Getriebewelle wirkt. Ich habe jetzt eine 690er Duke bei der ich das Spiel bei ca. 1,5 - 2 cm einstelle. Laut Handbuch ist es da auch weniger, genaue Zahl habe ich jetzt nicht im Kopf.

    Bei den Enduros mit viel mehr Federweg verkürzen sich die Kettentrums natürlich stärker. Da braucht man dann mehr Durchhang.

    Wenn sich das Ritzel direkt im Mittelpunkt des Schwingenlagers befinden würde bräuchte man theoretisch keinen Durchhang bei einwandfreier Kette. Je weiter das Ritzel von dem Schwingenlager entfernt ist, desto mehr Durchhang wird benötigt. Je länger die Schwinge ist, desto geringer fällt beim Einfedern die Verlängerung zwischen Ritzel und Kettenrad aus. Bei den KTMs sind die Schwingen ja ziemlich lang.

    Bei meiner alten DR 350 habe ich ca. 4 cm Durchhang an der Kette. Die hat aber auch eine recht kurze Schwinge und viel Federweg. Die Kette wird dafür aber auch an mehreren Stellen geführt.

  • Bei der 390 wird der notwendige Durchhang ja quasi negativ angegeben (minimaler Abstand beim Hochdrücken zur Schwinge) - die 1,5-2 cm wären dann ziemlich (zu) straff.

  • An der Stelle muss ich mal eine Lanze für KTM brechen:
    Gang rein, Hinterrad rückwärts drehen (um das obere Kettentrumm zu spannen), unten an der Schwinge hinter dem Ende des Schleifschutzes irgendwas 6 mm dickes (z.B. 6er Inbus-Schlüssel) an die Schwinge legen und das untere Kettentrumm versuchen, dagegen zu drücken - klappt das nur ganz knapp, passt 's.
    Das finde ich viel einfacher als die sonst üblichen Beschreibungen, den Durchhang richtig einzustellen.

  • ob man die Kette nach oben oder nach unten drückt ist doch völlig egal

    Am Ende hilft nur die Nachkontrolle bei Belastung sprich beim drauf sitzen. Da merkt man dann schon ob sie zu straff ist oder zu locker. alles andere ist bestenfalls eine Annäherung, bzw die Abstandsangaben sind auch nur Anhaltspunkte

    Man kann aber auch eine Wissenschaft daraus machen. Oder nach Gefühl und Erfahrung einstellen

  • Hi fanki,

    ja O.K., wenn ich keine vernünftigen Angaben habe, mache ich das auch so wie von Dir beschrieben. Aber nur ein einziges Mal, weil mir das Auf- und Absitzen und den Nachbarn zum "Gucken" Herrufen zu umständlich ist.
    Wenn 's dann passt, ermittle ich den Abstand zur Schwinge der unten in Richtung Schwinge gedrückten Kette und muss ab dann nie wieder rumprobieren. KTM hat mir das mit dem Rumprobieren dankenswerterweise abgenommen - die Angabe im Handbuch passt.

    Gruß Axel

  • ob man die Kette nach oben oder nach unten drückt ist doch völlig egal

    Nicht ganz. Bei der KTM Methode hat man einen "Anschlag" für den Meterstab, was die Messung genauer macht. Und zum anderen dreht sich der Messwert ja um. Kleinere Zahl ist mehr Kettendurchhang.

    Gruß

    Richard