Hallo zusammen, ich wollte euch mal von meinen Erfahrungen berichten. Falls es zu dem Thema bereits einen Beitrag gibt, bitte ich dies zu entschuldigen und eventuell zusammen zu fügen.
Ich fahre eine KTM 790 adventure, welche bereits knapp 30.000km gelaufen hat. Da ich mit dieser ziemlich zufrieden bin, haben wir uns Anfang des Jahres noch eine neue 890 adventure für meine Freundin gekauft.
Bei selbigen Händler ließ ich bei einem Kilometerstand von ca. 27.500km die große Inspektion durchführen mit Ventilspielkontrolle inklusive nachstellen.
Soviel zur Vorgeschichte, jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema. Nachdem wir die 890er von der 1000km Inspektion wieder bekommen haben, fing die Maschine an morgens beim Kaltstart immer wieder auszugehen, sie lief unrund und brauchte immer 1-5 startvorgänge bis diese dann vernünftig lief. Außerdem zeigte sie ab und zu beim Kaltstart "öldruck zu niedrig" an. Diese Meldung verschwand aber nach einigen Sekunden wieder.
Wie ich hier schon gelesen habe, ist das anscheinend ein massenproblem bzw. Laut KTM "Stand der technik". Trotzdem reklamierten wir es beim Händler. Dieser nahm die Maschine eine Woche zur "Beobachtung und Fehlerbehebung" zu sich in die Werkstatt. Natürlich lief sie beim Händler immer sofort einwandfrei. Kaum vorzustellen, da sie bei uns zuverlässig jeden Kaltstart ausging und am Anfang nie vernünftig lief, egal ob bei 15 Grad oder 30 Grad Außentemperatur. Als wir sie wieder abholten, bekamen wir auf Nachfrage die Information, dass der ölstand wohl unter minimum gewesen sei, das hätten sie korrigiert und das wir darauf achten sollen.
Auf die Anmerkung, dass die Maschine seit der 1000 km Inspektion noch keine 500km gelaufen sei und das besagter Händler ja selber das Öl eingefüllt hat, wurde nicht eingegangen. Wir sollen es beobachten...
Nunja, kann ja mal passieren, dachte ich mir.
Jetzt kommt der Hammer!
Zuhause angekommen kontrollierte ich daraufhin bei meiner 790er den Ölstand und traute meinen Augen nicht. Am Schauglas war kein Öl erkennbar. Also dachte ich mir naja gut Öl dehnt sich bei wärme aus, also fährst du mal eine kleine runde. Wieder daheim: immernoch kein Öl zu sehen. Also 5min gewartet, immernoch kein Öl drin!
Also füllte ich schluck für schluck Öl auf bis etwas am Schauglas zu erkennen war. Nach 0,5 Litern! war ich bei minimum angekommen! Also unterkante des roten kreises. Ich fuhr wieder eine kleine runde und prüfte erneut. Immernoch Unterkante. Also füllte ich wieder schluck für schluck auf bis ich bei einem füllstand von ca. 3/4 vom roten Kreis angelangt bin. Insgesamt füllte ich ca. 0,7 Liter auf! Das heißt ich bin knapp 2000km (ca. ein Monat) mit 0,7 Liter zu wenig Öl herum gefahren...
Beide Maschinen rauchen weder blau, haben keinerlei Ölundichtigkeiten. Und die 790er hat in der Vergangenheit zwischen den Inspektion keinen schluck Öl gebraucht, dementsprechend habe ich es auch nicht weiter überprüft.
Der händler stellt sich natürlich unwissend: "es wurde die von KTM vorgegebene Menge Öl eingefüllt"
Nun mutmaße ich mal etwas: Wie allgemein bekannt bekommen die Nockenwellen bei einem Verbrennungsmotor als aller letztes Öl(druck). Kann es sein, dass ein Teil der Nockenwellenschäden aufgrund von Magelschmierung die Folge eines zu geringen Ölfüllstandes sind?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann eventuell dazu etwas berichten? Ich freue mich auf einen regen Meinungsaustausch.
Viele Grüße und allzeit gute Fahrt
Basti