Bremsbeläge vorne wechseln

  • Hallo,
    ich wollte demnächst die Bremsbeläge vorne wechseln und hätte gern ein paar Fragen hierzu beantwortet.


    1. Ist ein Radausbau sinnvoll oder unnötig?
    1. Muss ich die Bremssättel abmontieren, wenn ja, welche Torxgröße ist das? Oder kriegt man die Bremsbeläge auch so entfernt/getauscht?
    2. Muss der Ausgleichsbehälter geöffnet werden (steht bei Min)?


    Wäre für jede Hilfe/Tips dankbar!

  • Hoi Bolek,
    Radausbau muss sein denk ich mal
    es gibt zwei Varianten :
    I:
    Bremssättel abschrauben, (die Torx - Nuss ist in Deinem Bordwerkzeug drin), altes Loctite entfernen von den Schrauben. Dann Rad raus und Bremsbeläge wechseln. Putzen und Kolben schmieren nicht vergessen. Beim Zusammenbau gehört wieder Loctite an die Schrauben.


    II:
    Schwarzer Spritzschutz lösen, Rad lösen, Rad rausnehmen indem man die Holme leicht verdreht. Sollte man aber vorsichtig machen, damit Dir der Bock nicht vom Frontheber fällt.


    Ausgleichsbehälter muss in beiden Fällen nicht geöffnet werden, wozu auch??


    Ich hoffe, Du beherrschst die Materie und / oder nimmst das Werkstatt - Handbuch zur Seite. Andernfalls würde ich Dir abraten, an den Bremsen zu arbeiten. Dein Leben hängt davon ab.


    Gruess
    hitch

    Dirty deeds :wheelie: , done dirt cheap :peace::teuflisch:

  • Rad kann drinnen bleiben!


    1. Bremssättel lösen und vorsichtig von den Bremsscheiben ziehen, um die Felge nicht zu verkratzen
    2. Bügel etwas niederdrücken, dann lassen sich die Haltestifte leichter herausziehen
    3. Beläge mit Spitzzange greifen und herausziehen
    4. Ausgleichsbehälter öffnen. Falls voll, etwas Bremsflüssigkeit mit einer Spritze absaugen
    5. Bremskolben kräftig mit beiden Händen hineindrücken, sonst passen die neuen (dickeren) Beläge nicht. Jetzt weißt du auch, warum der Ausgleichsbehälter nicht voll sein sollte...
    6. Bremsbeläge, Bügel und Haltestifte montieren und darauf achten, dass die Bügel sauber in den Nuten der Stifte einrasten
    7. Torxschrauben nicht mit Loctite behandeln, sondern mit etwas Kupferpaste schmieren und auf Anzugsmoment festziehen
    8. Bremshebel mehrmals ziehen, bis er sich verhärtet
    9. Bremsflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter kontrollieren


    Fertig!


    Saluti
    Chris

  • Bremssättel müssen nicht zwingend abgebaut werden!


    Bei den Sätteln mit 4 Einzelbelägen, können die Beläge entnommen werden, wenn man die Kolben an den "Nasen" der Beläge mit einem breiten Schraubendreher "zurück" drückt.


    Vorteilhaft zum Reinigen der Kolben ist die Demontage der Sättel aber schon.


    Zusätzlich: alle 20000 km die Sättel zerlegen und Nuten der Dichtungen reinigen



    Grüße! Wolfgang

  • 7. Torxschrauben nicht mit Loctite behandeln, sondern mit etwas Kupferpaste schmieren und auf Anzugsmoment festziehen


    Verdammt nochmal! Von mir aus wurstelt die Sättel mit dem Rad drin raus aber fettet die Schrauben NICHT! Das verringert die Haltekraft (da gibt es auch schon einen Thread!).


    Trocken ohne Loctite von mir aus (so mache ich es an meinem Bike in voller Eigenverantwortung) aber nicht mit Kupferpaste, Molybdänpaste oder sonst was!! Geht mal zu einem Auto oder Töff - Mech, der erzählt euch dann etwas über Fette und Drehmoment bei Schrauben, also ehrlich. :sehe sterne:


    Gruess
    hitch

    Dirty deeds :wheelie: , done dirt cheap :peace::teuflisch:

  • Bremsklötze vorne erneuern laut Rep.-Handbuch;


    1. Halteklammern zum Bremssattel und gleichzeitig nach oben drücken, Sicherungsbolzen zur Felge hin herausziehen.


    2. Halteklammer abnehmen, Bremsklötze gegen den Bremskolben drücken und dann aus dem Bremssattel nehmen.


    3. Bremssattel mit Druckluft reinigen und Bremskolben ganz zurückdrücken. ( Aufpassen das die Bremsflüssigkeit nicht überläuft, gibt hässliche flecken auf dem Tank wenn sie mit Wasser nicht gleich abgewaschen wird :zwinker: )


    4. Neue Bremsklötze montieren und Halteklammer unten einhängen.


    5. Halteklammer zum Bremssattel und gleichzeitig nach oben drücken, Sicherungsbolzen montieren.


    Darauf achten das die Halteklammer in den Nuten vom Sicherungsbolzen sitz und die Bremsflüssigkeit


    nach mehrmaligen betätigen auf richtigen Füllstand ist.


    So hab ich es gemacht :zwinker:



    Man kann eine dünne Schicht Kupferpaste auf die Metallfläche!!! der Bremsklötze auftragen, zum leichteren wechseln dabei drauf achten das keine Kupferpaste auf die Belagseite kommt!!!



    Gruß Andi

  • Trocken ohne Loctite von mir aus (so mache ich es an meinem Bike in voller Eigenverantwortung) aber nicht mit Kupferpaste, Molybdänpaste oder sonst was!! Geht mal zu einem Auto oder Töff - Mech, der erzählt euch dann etwas über Fette und Drehmoment bei Schrauben, also ehrlich. :sehe sterne:

    Die Bremssattelschrauben sind aus Stahl und die Gegengewinde am Gabelfuß aus Leichtmetall. Die unterschiedlichen Materialien und enorme Hitze, die an dieser Stelle durch den Bremsvorgang entsteht, führen zum Festbacken der trocken eingeschraubten Schrauben. Durch Anwendung von Loctite leiden die Leichtmetallgewinde zudem auf Dauer sehr. Dünn aufgetragene Kupferpaste (mach ich seit vielen Jahren) verhindert den Festgang und schont die Gewinde.


    Wichtig ist, dass die Schrauben mit dem korrekten Anzugsmoment (45 Nm) festgezogen werden, dann lösen sie sich definitiv nicht!


    Chris

  • Vielen Dank vorab für die rege Beteiligung :knie nieder:
    Die einfachste und schnellste Methode scheint die Variante von Blosmi zu sein, da hier das Rad drinnen bleibt und die Sättel nicht abgenommen werden müssen.


    Unter Punkt 3 steht:
    Bremssattel mit Druckluft reinigen und Bremskolben ganz zurückdrücken. ( Aufpassen das die Bremsflüssigkeit nicht überläuft, gibt hässliche flecken auf dem Tank wenn sie mit Wasser nicht gleich abgewaschen wird :zwinker: )


    In der Reparatur-Anleitung steht also nichts vom Öffnen des Ausgleichbehälters.


    Soll ich den trotzdem öffnen oder aber ein Auge darauf haben, dass bei geschlossenem Deckel keine Flüssigkeit "durchgequetscht" wird?

  • :staun: also des würde ich net unbedingt machen, die Schrauben auch noch Fetten :sehe sterne: gerade weil man Stahl Schrauben hat und Alu Gabelfäuste die sich total unterschiedlich schnell und Länge bzw Volumen ausdehnen, sollte man die Gewindegänge fettfrei, sauber halten und immer ausblasen mit Pressluft die Schrauben mit der Drahtbürste vom alten Schraubensicherung säubern, dann nur ein kleines Tröpfle drauf und das Gewinde hält in der Regel ewig und drei Tage vorausgesetzt es wird immer schön mit dem richtigen Drehmoment angezogen. :zwinker:


    :denk: also teilweise Bremsausfälle am Vorderrad habe ich einige gehabt :staun: und einmal wegen geplatzter Leitung den totalen :zunge: des war der teuflischste :teuflisch: bis zum Einschlag vergehen gefühlte grauenhafte Stunden :crazy:
    :knie nieder: Macht da keine Experimente, genauso ungeeignete Titanschrauben die oft preiswert angeboten werden können schnell zum Verhängnis werden :Daumen runter:

  • Wenn du die Koben nicht zurück drücken kannst musst den Behälter öffnen :zwinker: die Flüssigkeit muss wo hin, du siehst ja ob er jetzt bei abgenützten Belägen schon relativ Rand voll ist dann mus was raus. Ich würde ihn leicht öffnen und mit einem Lappen umwickeln damit nichts über die Armaturen und dem Lack läuft. Da meistens beim KD nachgefüllt wird und so eventuell bei neuen Belägen zu viel drinnen ist. Du kannst aber auch die Bremsanlage mit den neuen erst mal entlüften dann hast auch weniger Flüssigkeit drinen und lehrst nach dem Wechseln wieder was nach.

  • Auch dir ein Danke, Claus!
    Die Flüssigkeit wurde bei der letzten Inspektion (ohne Bremsbelagwechsel) bewusst vom Schrauber niedrig gehalten, damit sie bei neuen (dickeren) Belägen nicht überläuft.
    Ich werde trotzdem einen Lappen drum wickeln...
    Claus, demontierst du die Bremssättel?

  • In der Rep.-Anleitung steht nix drin vom öffnen des Behälters, würde es aber so machen wie Cau-Chang es schon geschrieben hat.


    Deckel eine Umdrehung los schrauben und einen Lumpen rum wickeln.


    Ich hab es ohne Lumpen gemacht weil ich beim zurückdrücken der Kolben den Füllstand besser beobachten kann :zwinker:


    Wenn es zu viel wird mit Spritze einfach absaugen.


    Gruß Andi


  • Wie kommst du eigentlich dazu jemandem sowas zu empfehlen, was dem Handbuch komplett widerspricht?
    Bitte immer bedenken das hier auch Leute unterwegs sind die schraubertechnisch nicht so versiert sind.


    Im Übrigen wird bei Schraubverbindungen wo es auf die Anpresskraft ankommt, bei gefetteten Schrauben das Anzugsmomemt fast halbiert gegenüber ungefettten Gewinden. Also kann die Werksangabe für ungefettet mit Loctite von 45Nm nicht auf ein gefettetes Gewinde übertragen werden, das Fett mindert die Reibung im Gewinde.

    KTM = Kraftstoff-Tilgungs-Maschine

  • auch bei Loctide eröht sich die "Anpresskraft" bei geichem Drehmoment bzw vermindert sich das benötigte Drehmoment für die gleiche "Vorspannung" der Schraube!!!


    ich werwende ab und an einen Hauch Keramikpaste gegen das Fressen!

  • Ich möchte Hier keinen ans Bein pinkeln, aber gerade bei Sicherheitsrelevanten Teilen sollte man sich


    lieber an der Rep.-Anleitung oder am Benutzerhandbuch halten.


    Bremszangenschrauben reinigen und mit Loctite 243 mit 25Nm ( M8 ) oder 45 Nm ( M10x1,25 ) wieder anziehen.


    Gruß Andi

  • ...ich hätte noch ne Variante 4 (IV):
    Hinterrad ausbauen, Motor ausbauen. Zylinderköpfe demontieren. Zündkabel durchschneiden. Dreimal im Kreis drehen. Ist zwar alles nicht nötig, aber Hauptsache Unsinn geschrieben.


    Also hitch, nach Deinem Posting in diesem Thread "Gestern, 16:43" sollte Du Dich in technischen Dingen für die nächste Zeit zurückhalten. ...frei nach Dieter Nuhr.



    Nebenbei meine 2 Cent: Für den Radausbau und Bremsbelagwechsel ist es nicht notwendig, die Zange abzubauen. Damit ist es auch nicht notwendig die Schrauben aufzumachen und sich den Kopf zu zerbrechen ob man sie mit Loctite, Fett oder nackich wieder einschraubt.


    Dem Threadersteller sei gesagt, dass er bitte erst mal für unter 15,- EURO die Anleitung von KTM auf CD kaufen sollte (fall es die nicht für die 950 gibt, dann einfach erst mal die für die 990SM nehmen, die Bremsen sind extrem ähnlich...).
    Damit muss man als Laie dann nämlich nicht rätseln, welche der drei verschiedenen Antworten denn nun stimmt. Man hat nämlich dann erst mal DIE Antwort von KTM.


    Frohe Weihnachten und nen guten Rutsch,
    Martin

  • :nein: die Zangen müssen nicht ab zum Beläge wechseln :zwinker: geht fast einfacher im notiertem Zustand ( fallen sen net immer wieder raus) :crazy: , nur wenn du die Kolben nicht zurück drücken kannst bzw die aus irgend einem Grund schwer laufen würden dann macht man die Zangen ab und prüft die Leichtgängigkeit :driften:

  • Also hitch, nach Deinem Posting in diesem Thread "Gestern, 16:43" sollte Du Dich in technischen Dingen für die nächste Zeit zurückhalten. ...frei nach Dieter Nuhr.


    Off topic:
    Hoi elsterracer,
    ist nicht nötig, gleich beleidigend zu werden :gute besserung:


    On topic:
    Ich nehme das Rad ab beim Belagswechsel, weil ich die Bremssättel dann innen reinigen kann und ich nicht die neuen Beläge auf den alten Dreck raufschieben will.


    Gruess
    hitch

    Dirty deeds :wheelie: , done dirt cheap :peace::teuflisch:

  • Ich wollte eigentlich schon als erster was schreiben als ich es las .. aber dachte dann ach komm da schreibt schnell einer der sich genau auskennt, vielleicht ist mit den 4 Einzelbelägen und bei KTM was speziell oder so.
    Hab an der KTM noch nie die Beläge gewechselt daher, habe micht nach den ersten Antworten dann doch schwer gewundert was hier alles veranstaltet wird um die Beläge zu tauschen .. kann ja nicht sein dachte ich. :lautlach:


    Daher zitiere ich gerne nochmal Andys post welches der erste vernünftige von allen war :-D


    Gruss Michael


    KTM 990 Superduke R '10er mit Akrapovic, TuneEcu Map 611EU0802031Mapplamevo2.hex, "Summerdoors", O2+ EPC disabled, 2. Drosselklappe 100%. 41er Kettenrad

    Suzuki M1800R PCV mit Zylinderselektivem Mapping 125PS 160NM

    Yamaha Niken GT 2022