Starker blauer Qualm bei Kaltstart

Nachdem der alte Thread geschlossen wurde, einige Forumsfreunde aber ihr Interesse bekundet haben, über die weiteren Erkenntnisse informiert zu werden, mache ich hier weiter.

Nachdem alle Ersatzteile gekommen sind, konnten wir das besagte Winkelstück in jungfräulicher Verfassung mit dem ausgebauten alten vergleichen. Das alte Teil war offenbar vor seinem Einbau bearbeitet worden. Es finden sich eindeutige Spuren von einem rotierenden Werkzeug. Anscheinend war das Plastikteil zu groß für die entsprechende Öffnung im Deckel, also hat man es abgeschliffen. Das alte Teil war auch verbogen mit der Folge, dass zwischen dem Plastik und dem Deckel eine Kehle entstand, durch welche das Öl direkt in den Entlüftungsschlauch gelangt ist.

Dem gegenüber liegt das Neuteil mit allen Flächen bzw. deren Dichtungsprofilen am Deckel an. Leuchtet man mit einer Lampe an der Austrittsstelle in den Deckel, sieht man den Lichtschein im Deckel nicht. Bei dem alten Teil erkennt man deutlich einen Spalt von ca. 2 mm Breite.

Das Ergebnis ist für mich eindeutig. Die Schleuderpumpe auf der Einlasswelle ist zu großen Teilen bei hohem Druck und hoher Drehzahl wirkungslos oder besser konterkariert dadurch, dass die Dichtflächen an dem gegenüber liegenden Winkelstück ihre Funktion nicht erfüllen.

Das neue Winkelstück wird mit Suzuki Bond eingesetzt und sollte dann den Deckel sicher abdichten, so dass tatsächlich nur noch trocken geschleuderte Luft durch die Welle ins Lufigehäuse gelangen kann. Bleibt die Frage, ob das Plastikteil dauerhaft den hohen und wechselnden thermischen Beanspruchungen gerecht werden kann. Das bleibt im Betrieb abzuwarten. Der Motor im übrigen trägt durch diese Undichtigkeit keinen Schaden davon.

Ich hoffe, dass ich mein Moped wieder fahren kann, solange der Herbst so herrlich ist. Falls nicht, hat mir mein Freundlicher angeboten, ein kostenloses Leihmoped meiner Wahl nutzen zu können. Find ich persönlich schwer in Ordnung. Wird dann wohl eine 1190@T werden . Man sieht sich auf der Intermot

Ich hoffe, Deine Vermutung erweist sich als zutreffend. Meine einzige Befürchtung betrifft die Möglichkeit der Verformung bei oder besser durch hohe Temperaturen/Temperaturdifferenzen. Der Deckel ist aus Metall, das Winkelstück aus Plastik. Die Ausdehnungskoeffizienten kenne ich nicht. Hoffen wir das Beste. Wünsch Dir bei dem tollen Wetter schöne Fahrt.

Gruß Bernd

Hallo Jungs,

ich bin gerade zurück von Kölle. Ergebnis in der Hauptsache: meine 1190@T darf bleiben. Sie ist die schönste, dicht gefolgt von der R. Nicht weit aber gleichwohl abgeschlagen die 1290 Super@. Sie ist nicht schlecht, nein, sie ist bestimmt sehr gut, denn man hat so ziemlich alles berücksichtigt, was wir hier gemeinsam herausgearbeitet haben. Hitzeschutz am hinteren Krümmer plus Abdeckung im Rahmendreieck, Vernünftige Scheibe, Tempomat, bessere Höhenverstellung per Rändel rechts und links, Sicher noch das ein oder andere im Inneren, wie man mir in einem langen Gespräch am Stand angedeutet hat.

Zu meinem Teil der Motorentlüftung, von welchem ich ein Photo präsentieren konnte, meinte man, wissend lächelnd, das defekte Teil sei aus einer 2013er, das neue das aus der 2014. . Ich dachte mich zu erinnern, dass man einen solchen Fall noch nie hatte. . Jedenfalls hat man mir erklärt, man habe einige Probleme mit Zulieferern gehabt und sei zuversichtlich, sie gelöst zu haben. Man werde auch weiterhin, wie mit der deshalb offerierten Garantieverlängerung demonstriert, mit dem Kunden unkompliziert gemeinsam an der Optimierung arbeiten. Mich persönlich hat das überzeugt, weil die bisherigen Taten diesen Worten vorausgeeilt sind, was deren Glaubhaftigkeit enorm steigert.


Mein Motor wird jetzt optimal instandgesetzt. Der Mech ist ein altgedienter Rennmotorenschrauber. Das Gute an dem traurigen Ereignis ist die aus der Demontage und Fehlersuche gewonnene sichere Erkenntnis, dass der Motor in seinen wesentlichen, nämlich die Leistung bereit stellenden und für die mechanische Zuverlässigkeit auch bei extremer Beanspruchung verantwortlichen Teilen eine Granate ist. Stark, spritzig, drehfreudig, thermisch und mechanisch/werkstoffmässig kerngesund und mit 200% Spassfaktor gesegnet. Wer soviel Guthaben auf seinem Konto hat, darf auch mal in der B-Note kleine Abzüge riskieren.


Ich bleibe meinem Moped treu, weil sie schöner ( ich mag eher schlanke Mädels mit Power) als die 1290 ist, mich und auch meine Frau emotional mehr anspricht und ich mit dem Gesamtkonzept unter Einschluss von niedrigem Gewicht und straßenorientiertem Fahrwerk bei mehr als hinlänglicher Leistung/Drehmoment einfach happy bin. Das Mehrgewicht der 1290 ist signifikant und fahrdynamisch mit Gewissheit sehr präsent. Das hat mir auf Vorhalt der Daten mein Gesprächspartner von KTM auch unumwunden bestätigt, nicht ohne zu erwähnen, dass er die 1290 eine Woche zuvor gefahren hat und sie nicht gegen die 1190 tauschen würde. Sie spricht unzweifelhaft eine andere Klientel an.


Fazit: Ich erwarte mit gutem Gefühl und Zuversicht die Wiederherstellung meines Mopeds in den kommenden Tagen mit neuem Öl und Filter, Lufi, eingestellten Ventilen und neuem Winkelstück der Motorentlüftung und dann gehts in einen hoffentlich schönen Herbst.


Danke an alle, die interessiert an diesem Post waren. Ich hoffe, ich konnte zur weiteren Verbesserung und vertieften Kenntnis über dieses unser Moped beitragen. Ich wünsche Euch weiterhin viel Spass und sturzfreie Mopedfreuden. Soweit dieser Post anlässlich des Intermot Besuches von heute leicht OT geraten ist, bitte ich höflichst um Nachsicht.

Herstellungsdatum kenne ich nicht. Neu gekauft beim Händler Mitte Juni 2013 vom Lager. Vermutlich eine ganz frühe, ein Frühchen sozusagen

ich versuche mal, eIn paar Bilder einzustellen, damit die Situation deutlicher wird. Im Deckel, mittels Taschenlampe illuminiert, sieht man mit dem alten Teil den Lichtspalt, mit dem neuen Teil nichts. Da wo Licht durch dringt, nimmt auch das Öl seinen Weg in das Lufigehäuse.

Ja, da bin ich auch wirklich heilfroh. Bodo Schmidt Motorsport ist eine richtig kompetente Werkstatt mit langjähriger Rennsporterfahrung und guten Mechanikern. Man merkt die rennsportliche Praxis auf Schritt und Tritt und das hilft selbstredend auch im Normalbereich sehr.