Aufbau einer 1290er Endurance Superduke

Moin,

wenn wir gerade bei dem Thema sind, mache ich mal mit Rasten und Schaltumkehr weiter :-).

pizz1,
ich fahre das Moped morgen abholen und dann messe ich mal. Wie Monty aber schon richtig schrub, sind deine Adapterplatten anders gefertigt als unsere "Originalen" ;-).
Selbst bei gleicher Höhe stehen deine weiter raus, was sie schleifen lässt.

Wir fahren schon seit 990er Zeiten die Rastenadapter von RP Racing. Dahinter steckt unser Dorfältester im Team - Robert, der Reißer ;-) .
Robert fuhr wie wir alle schon einige Zeit die Battle und hat sich einfach mal paar gute Gedanken über sehr viele Verbesserungsdetails gemacht, die dann über die Jahre als "Standard" in unsere Mopeds geflossen sind.
So u.a. die Rastenadapter und die aus dem vollen gefräste Schaltumkehr. Zum Glück hat unser Robert auch die technischen Möglichkeiten seine Ideen umzusetzen.
Allerdings sollte an der Stelle auch mal erwähnt werden, dass unendlich viele Stunden Arbeit auch in kleinste Fertigungsteile investiert werden.
Heißt, bis z.B. so geometrisch relativ simple Bauteile wie Rastenadapter zum ersten Mal anbaufertig sind, gehen sehr, sehr viele Tage ins Land.
Wir sind nach dem Testen so ziemlich aller gängigen Rastenanlagen immer wieder zurück zu den Originalen der Superduke gekommen.
Denn im Vergleich zu allen anderen aus dem Zubehör sind die stabil beim Fahren (weniger Verwindungen beim Turnen auf dem Moped), gut konstruiert (mechanisch), haltbar beim Kullermann, relativ günstig auf dem Gebrauchtmarkt zu erhalten und sehen m.M. nach auch gar nicht so schlecht aus.
Nur sind die viel zu weit vorne und zu tief.
Für die 1290er musste Robert noch etwas nachkonstruieren, aber danach waren sie wieder perfekt. Allerdings haben wir die rutschigen 1290er Rasten gegen die gummierten der 990er ausgetauscht.
Durch den Versatz der Adapter nach innen, zum Ausgleich der Materialdicke schleift da auch so gut wie nix mehr.

Die PP Schaltumkehr von KTM ist aus Alu Guss und dazu auch noch recht filigran konstruiert. Die Teile sind uns regelmäßig abgebrochen.
Fast jeder Battle Fahrer hatte mindestens eine als Ersatz in der Schublade liegen ;-). Bei Zubehör Rastenanlagen war der Effekt noch schlimmer, da die sich wie oben geschrieben mehr verwunden haben und dann hat´s eben öfters mal *knack* gemacht.
Robert hat die Schaltumkehr nachkonstruiert und eben nicht nur eine 1:1 Kopie gemacht, sondern auch kleine Detailverbesserungen einfließen lassen. Ergebnis - hält dauerhaft :-).
Nicht verwirren lassen, auf dem Foto von meiner Mopete weiter oben, wo es um die lose Mutter der Schaltkulisse geht ist noch ne ganz andere Lösung verbaut.

Ein Foto von Rastenadapter und Schaltumkehr ist angehängt.

More to come…

Ist bestellt und kommt natürlich auch wieder an die Endurance Maschine.

Ich denke schon. Werde fragen und berichten.

Erst mal Akra Map.
Mit unserer Eigenbauanlage harmoniert die perfekt.
Zylinderselektive Abstimmung steht auch auf der to do Liste, aber erst zum Ende hin. Erst die Großbaustellen bewältigen ;-)

Hi,

alles was ihr an unserem Moped so an Fräsarbeiten seht, könnt ihr gerne auch direkt bei Robert erwerben.
Schreibt ihm am besten einfach ne Mail :-) --> r.struschka@t-online.de

Eine Baustelle die nicht zu unterschätzen ist heißt - 24 Liter Tank.
Wir hatten zwischenzeitlich drei Optionen.

- 24 Liter Alutank mit Doppelstutzen Schnelltankanlage
- 23 Liter Kunststofftank der GT, mit Einzelstutzenschnelltankanlage
- 18 Liter Kunststofftank (original Superduke), mit Einzelstutzenschnelltankanlage

Die Variante GT Tank ist inzwischen Vom Tisch. Zum einen weiß noch keiner wann der nächstes Jahr - wenn überhaupt - lieferbar wäre. Zum anderen würde das unser Budget gewaltig sprengen .

Also haben wir um Weihnachten die ersten Test´s fahren zu können, für den Originaltank der 1290er einen Schnelltankdeckel gebaut. Die passende Einstutzenkanne durften wir aus Konrads Fundus übernehmen.
Der Tank musste noch ordentlich bearbeitet werden, was man von außen aber nicht sieht.

Es ist erstaunlich wie schnell man mit der "kleinen" 18 Liter Kanne tanken kann.
Das was man in den Tank an Spritvolumen über das große Füllventil reindrückt, muss ja bekanntermaßen auch an Luft wieder raus geführt werden.
Dies geschieht bei dem System über einen relativ schmalen Entlüftungsschlauch. Trotzdem íst der Tank ratz fatz voll .
Ist auf jeden Fall für die Übergangszeit eine sehr gute Lösung.

Bei dem Originaltank gibt es vom Platz her gar keine Möglichkeit die Doppelstutzenanlage zu benutzen.
Da wir aber im Idealfall schon zu Beginn der DLC Saison mit 24 Liter Tank und großer Tankanlage antreten wollen wird jetzt geflext, gedengelt und geschweisst .
Aktueller Stand ist ... wir haben nen genialen Teamhund und der dicke Tank für den Langstreckenbomber liegt schon mal gut, muss aber noch einiges an Arbeit rein gesteckt werden.

Und so bauen und organisieren wir weiter ....

Zitat von Monty

Hallo Moik, nach meiner Rechnung würdet ihr mit dem 18 Liter Tank ca. 45 Minuten, vielleicht so um die 120 km weit kommen. Reicht das nicht evtl. auch für den Notfall? Ich stelle es mir auch nicht so angenehm vor, mit 23 Litern im Fass rauszufahren und dann auch noch zu versuchen, auf Rundenzeiten zu kommen. Gut, eine Stunde Fahrzeit für jeden, wäre mit Sicherheit besser, aber wenn man sich durch so ein Fass zwischen den Beinen auf dem Bike auch nicht wohlfühlt, könnte man doch auch überlegen, lieber öfters zu wechseln. Ihr werdet aber wahrscheinlich auch schon darüber nachgedacht haben und die richtige Entscheidung getroffen haben.

Hi,

der Sinn ist es einfach so lange fahren zu können, wie es das Reglement erlaubt, bzw. im Gegenzug einfach so wenig Tankstopps machen zu müssen wie geht.
17 Liter sind mit dem Originaltank real verfahrbar. Danach bekommt der Kürbis husten . Damit kamen wir im Schnitt 45 - 50 Minuten weit, was definitiv zu wenig ist. Das Ziel ist es aus taktischen Gründen mindestens eine Stunde + fahren zu können. Unser Rundenverbrauch lag je nach Fahrer bei 0,6 bis 0,8 Liter pro Runde in Oschersleben, Lausitz und Assen.
Klar ist das Anstrengend, aber u.a. das ist ja auch eine Herausforderung bei der Endurance. Wenn wir einfach haben wollten, könnten wir Autorennen fahren .

Zitat von crashbundi

....bin wirklich nicht vom Fach, aber wenn ich mir das obige Foto angucke stellt sich die Frage, ob man den Tank nicht rechts nach unten verlängern kann für vlt. 1-3 Liter. Man hätte so vlt. Auch einen tieferen Schwerpunkt.
Wenn ich total daneben liege, dann einfach meine Ausführungen vergessen

Beste Grüße
Crash

Hi,

der Tank auf dem Foto fasst bereits ~ 24 Liter und die Doppelstutzen für die große Schnelltankanlage sind bereits auch eingearbeitet.
Wir müssen also "nur" noch den Tank nach hinten verlängern um die Pumpe versetzen zu können und AUfnahmen bauen.

Zitat von Bimoman

Hallo Moik,
habt ihr mal als Alternative an den Tank der KTM Adventure 1190 gedacht? Die Adventure hat einen 23l-Tank, der auch günstig auf dem Gebrauchtteilemarkt zu besorgen sein wird. Ich vermute, dass der Tank der 1290 GT auch ursprünglich von der Adventure stammt.
Nur so eine Idee

Hi,

gute Idee. Wir können aber leider beim Kunststofftank keine Doppelstutzen einbringen, die wir aber benutzen wollen (fertigungstechnisch/Kunststoff und Platz oben). Auch deshalb ist die Variante GT Tank verworfen worden.
Aber trotzdem interessehalber... sind die vorderen Aufnahmen des Tanks am Rahmen gleich mit der SD 1290?

Aus reglementsgründen müssen wir übrigens auch an den Tank später die Seitenteile dranschrauben, da die FIM schreibt vor, das die Form/das Aussehen im Ganzen erhalten bleiben muss.

Aktueller Stand bei uns - Moped steht für den Transport nach Spanien bei Roli.
Erste Januarwoche, erste Fahrtest´s in Valencia. Allerdings noch mit Standard 18 Ltr. Tank, aber eben mit dem Tankdeckel für die Single Schnelltankanlage, die auch dabei ist und ebenfalls getestet wird.
Getestet werden auch alle vier Vorderradfelgen, die für die Schnellwechselanlage umgebaut wurden (Bremsscheiben ausdistanziert, Lagerbuchsen angefertigt und eingepresst).
Diese konnten wir teilweise von der 990er SD übernehmen. Lagen gefühlt noch ein paar Dutzend bei R. rum. (kleiner Insider ;-) )
Triggerscheiben druff und neue Passhülsen mussten wir ja eh fertigen.

Weil die Maschine immer zwischen uns hin und her transportiert wird, fällt es etwas schwer mit Fotos zu berichten, da sie diese Woche nur ein paar Stunden in meiner Werktstatt verweilt war. Und diese Stunden waren schwer hektisch.
Wie vermutet stellt sich der Tankumbau als größte Herausforderung dar. Muss einiges getrennt, geschweisst, gedengelt werden.
Neben dem Tank müssen auch der Heckrahmen, die Tankflaps und Haltepunkte angepasst werden.
Allerdings alles so, dass wir ohne weitere Massnahmen auch wieder schnell auf den originalen Tank zurück wechseln können, denn für den "worst case" steht immer Roli´s Moped als Ersatzteilspender bereit.
D.h. einfach alles störende abflexen is nicht. Ansonsten hinterher dummes Gesicht wenn die Originalpunkte am Rahmen und Hilfsrahmen benötigt werden.
Nur für den Fall, das die zwei 24 Ltr Fässer die wir haben zu Bruch gehen... ;-)

Der Tank wurde inzwischen von Farbe und Spachtelamasse befreit, sowie unten aufgeflext um Platz für die Anpassungsarbeiten zu bekommen. Wir sind schon wieder zwei Tank- Arbeitstage weiter, aber da gibt´s noch keine Fotos von ;-).

Einen Carbon Schwingensschutz für unsere 1290er zu bekommen ist gar nicht so einfach. Viele Mails und einige Telefonate später kam das Teil gestern endlich an. Passt perfekt! Saugeile Arbeit von Carbon Performance.

Die linke Lenker- Schaltereinheit ist bei KTM sackteuer und zu 100% sturzgefährdet. Wird aber benötigt um durch das Display flitschen zu können.
Die einzige mir bekannte und brauchbare ALternative auf dem Markt sind die Schalter von Alphatechnik. Die kosten im Vergleich zu den KTM Teilen zwar nur die Hälfte, sind aber für Sturzteile immer noch bisserl teuer.
Also ein paar IP irgendwas Knöpfe besorgt (wasserdicht) und die entsprechenden Gehäuse selbst gefräst :-). Dazu bei KTM die Originalstecker besorgt damit auch hier alles kompatibel bleibt :-).

Un nu geht´s morgen erst mal ab nach Jerez und Valencia :-)