Kipphebel-Fehlerteufel 690er Motoren

  • Oder muss ich jetzt schon wieder einen Ölwechsel machen?


    Moin,


    ist doch das Günstigste von allem?!
    Auf jeden Fall mit erledigen.
    Und m.e. kann es schon sein, dass der Abrieb erst auf den letzten 100 km gekommen ist. Sonst sähe das bestimmt noch ganz anders aus.


    Grüße

  • Hast schon recht, daran soll es nun wirklich nicht scheitern..
    Wobei das ÖL ja heiß sein soll beim Ölwechsel, im Winter wird das jetzt aber schwierig bei abgemeldetem Moped :traurig:
    Ist es denn notwendig, den Motor weiter zu öffnen und nach Spänen zu suchen??


    Dann wird der lose Bolzen ja wohl nicht durch das eben seit 100KM verwendete Motul 15W60 V300 verursacht worden sein :rolleyes:

  • Hi Schrumpfi,
    KH-Achsen vor Tausch natürlich erst prüfen, aber wegen der von dir dort gefundenen Metallspäne können entspr. Laufspuren vorhanden sein, dann tauschen.
    Ölwechsel auf jeden Fall machen!!, um alle Metallspäne rauszukriegen / einem Motorschaden vorzubeugen. Ich würde nach diesem Ölwechsel sogar nach spätestens ca. 500 km noch mal Öl + Filter wechseln.
    Würde auch beide KH wechseln, auch wenn der Auslass-KH anfälliger ist, ein KH kostet grad mal 70 Euro. Hab das erst vom Händler meines Vertrauens machen lassen, hat incl. Arbeitszeit (auch körnen und Ventile einstellen) 188 Euro gekostet, da mach ich mir nicht die Hände dreckig und hab auch noch Garantie auf die Arbeit.
    Laufspuren auf den Nocken wirst immer finden, sobald ein Motor auch nur 1 x gelaufen ist. Die Ausprägung der Laufspuren ist entscheidend. Bei Pitting immer wechseln.
    Gruß Linsi

  • masterreset: Auf beiden Kipphebeln steht SF13 drauf! Sind also noch die alten...

    Nein, sind die Neuen. Die Kipphebel sind i.d.R. ein Jahr älter, als das Baujahr. D.h. SF13 scheinen die Anfälligen von der 2014er SMCR zu sein.

    Momentan bin ich nicht so ganz sicher, welche Teilenummern denn die neuen Kipphebel haben...
    Sind die hier richtig?
    Einlass: 75036060144
    Auslass: 75036061144

    Ja, sind dir Richtigen! Die 1 an der drittletzten Stelle (75036060144) steht für die neue Version (die mit dem losen Rollenbolzen und jünger). Die alten Kipphebel (die mit dem erhöhtem Verschleiß) hatten die Nummern 75036060044 und 750361044. Dass die aktuellen Hebel nun angeblich besser sind, ist in der Teilenummer nicht zu sehen. Da steht immer noch die 1 als Version.

    Achja eigentlich war nur der Kipphebel betroffen, der in Fahrtrichtung auf der Linken Nocke sitzt.. (Einlass oder Auslass? )
    Die Laufspuren auf der rechten Nocke kann ich mir daher eigentlich nicht erklären.

    Linke Nocke ist der Auslass.
    Wenn du dir den Einlasshebel genauer anschaust, dann erkennst du leichte Verfärbungen:
    Kipphebel_2MOD.JPG



    Hier schleift die Rolle axial am Kipphebel. Das führt dazu, dass die Rolle abgebremst wird und auf der Nocke reibt. Diese Reibspuren sind konstruktionsbedingt und es hat sie nahezu jede zweite 690er. Sind nicht schön, aber so lange man keine Unebenheiten fühlen kann, absolut unbedenklich.

    Oder muss ich jetzt schon wieder einen Ölwechsel machen?

    Na offensichtlich hat der letzte Ölwechsel nicht alle Späne rausgespült, also nochmal!

    Ist es denn notwendig, den Motor weiter zu öffnen und nach Spänen zu suchen??

    Ich würde noch den LiMa-Deckel auf der linken Seite abnehmen. Dort sammeln sich auch noch gerne Späne am Magnet.

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • @ Isehof:


    Soweit ich das mitbekommen habe, waren bis zum Baujahr 12 Kipphebel mit schlecht gehärteten Laufflächen am Rollenbolzen verbaut. Die sind axial festgeblieben aber haben sich eingearbeitet. Der Schaden kündigt sich aber an, indem das Ventilspiel relativ schnell größer wird. Der Motor klappert dann.


    Grüße,
    Peter

  • Ölwechsel wird dann gemacht, wenn ich fertig bin, dann mache ich in einem mal den Lima-Deckel ab, danke für den Tipp!
    Die Kipphebel-Achsen haben keine Laufspuren, die Späne haben "nur" den Hohlraum ausgefüllt.. Vielleicht nehme ich aber trotzdem zwei neue, um sicher zu gehen.
    Habe noch ein Foto von den Spänen, die ich aus dem Gehäuse unter der Nockenwelle gezogen habe.. Schon einiges!
    Zum Glück darf ich erst am 1.März wieder fahren, so muss ich mir keinen Stress machen :tröst:


    Achja mit "alten" Kipphebeln habe ich die gut gehärteten der 14er gemeint... Neue sind dann die danach, die angeblich ja besser sein sollen...
    Missverständlich ausgedrückt!

  • Kurze Frage zum Thema: Hatte schon jemand mal das Problem, dass er die Achse des Einlasskipphebels ums Verrecken nicht rausbekommen hat?


    Eingelaufen dürfte der nicht sein, da das Ventilspiel zu klein ist. Aber ohne Achse raus wird das nichts mit Einstellen :grins: .


    Oder gibt es Möglichkeiten dass durch Einlaufen/Bruch sich die Achse nicht mehr rausziehen lässt?


    Danke schon mal für die Hilfe :Daumen hoch: .

  • Blöde Frage, aber wie setze ich da an :grins: ? Mit nem Schraubenzieher in das Radialgewinde rein?


    Die Achse vom Auslasskipphebel geht wie Butter raus, die vom Einlasshebel bewegt sich ca. 0,5 mm und danach ist Schluss.


    Habe auch schon versucht die NW minimal vor/zurück vom OT zu stellen, hat leider auch nichts gebracht :Daumen runter: .

  • Stehe auch vor dem Schritt die Kipphebelwellen rauszuholen. Es gilt wohl zu beachten das die Kipphebel nur aller 2 Umdrehungen komplett frei sind, sprich OT heißt nicht automatisch beide Kipphebel sind frei. Hab ich mal gelesen.

  • Stehe auch vor dem Schritt die Kipphebelwellen rauszuholen. Es gilt wohl zu beachten das die Kipphebel nur aller 2 Umdrehungen komplett frei sind, sprich OT heißt nicht automatisch beide Kipphebel sind frei. Hab ich mal gelesen.


    Sry aber das dürfte Humbug sein. Kurbelwelle macht bei nem 4 Takter 2 Umdrehungen und die Nockenwelle immer nur eine um einen Taktzyklus abzuschließen. Von daher ist nach einer vollen Umdrehung wieder OT an der Nockenwelle gegeben. Da wir keine "variable" Ventilverstellung in den 690ern verbaut haben folgen auch die Kipphebel einzig den Nocken welche bei jeder Umdrehung die immergleiche Bewegung vollziehen. (Autodekompression, die hier aber nichts zur Sache tut mal ausgenommen)


    Bzgl. festsitzender Welle/Achse:
    Versuch mal entweder eine längere Schraube zum Herausziehen in die Achse einzudrehen. Diese Schraube kannst du dann mit einer Wasserpumpenzange oder noch besser, einer Grippzange ordentlich anpacken und daran ziehen. Schlagen würde ich aber nur vorsichtig mit dem hammer auf die Grippzange. Sollte dies nicht klappen hat es was am Material. Entweder mit zuviel Schmakes angezogen und etwas verquetscht oder ein Grad der durch Einlaufen der Welle entstanden ist.


    Dann würde ich aber ebenfalls mit der längeren Schraube, den Bohrugnen im Nockenwellenzahnrad und einem Wiederlager (Beilagscheibe und Mutter auf der Schraube oä.), einen einfachen Auszieher improvisieren und so versuchen die Welle vorsichtig durch anschrauben der Mutter "rauszuziehen".

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  • Oder gibt es Möglichkeiten dass durch Einlaufen/Bruch sich die Achse nicht mehr rausziehen lässt?

    Grundsätzlich schon, würde dafür sprechen dass sie sich 0,5 mm bewegen lässt und dann fest ist. Hab damit aber selbst keine Erfahrung gemacht. Ev. kannst du sie drehen indem du die Schraube mit einer Mutter gegen die Welle konterst. Ist aber nur eine Idee...

    Schöne Grüße,
    Roland

  • Das mit der längeren Schraube probiere ich mal aus, M6x60 oder länger bekommt man ja schnell :Daumen hoch: .


    Hatte es schon mit der vorderen Radialschraube (ist ja etwas länger als die hintere normalerweise) und Wasserpumpenzange ausprobiert, leider kein Erfolg da ich natürlich auch keine grobe Gewalt ausüben wollte.


    Bei einer einlaufenden Rolle sollte ja das Ventilspiel größer werden? Bzw. ein kleiner werdendes Ventilspiel ist mit der Zeit normal?




    Einen Defekt an den Kipphebeln schließe ich eigentlich aus, da ich noch die "ganz alten" (SF10) drin habe und auch im Öl nur minimal kleinste Späne vorhanden waren.

  • Jup, bei eingelaufenen Rollen/Bolzen wird das Ventilspiel atypisch größer. Atypisch deshalb da das Spiel im Zuge der Laufzeit normalerweise immer kleiner wird.


    Wurde die Welle ordentlich verbaut? Punkt auf der Stirnseite muss oben liegen. Ansonsten wäre eine Schierungsunterversorgung denkbar. Auc ist ein bereits erwähnter Bruch der Wellle DENKBAR jedoch aeußerst unwahrscheinlich.

  • Sry aber das dürfte Humbug sein

    Ich zitiere die Rep. Anleitung von KTM " Beachten , dass der Kolben nur jede zweite Umdrehung im Kompressions OT steht, in dem >Ein- und Auslasskipphebel in Ruhestellung sind und etwas Spiel zwischen Kipphebel und Ventileinstellplättchen ist..." Tja was nun? :denk:

  • Jap, die Welle wurde entsprechend verbaut. In die Reparaturanleitung hätte ich natürlich auch mal schauen können :sehe sterne: .


    Ich hab auf jeden Fall die Welle in der gleichen Position ausgebaut, in der ich auch das Ventilspiel gemessen habe (Einlass 0,05 und Auslass 0,15).


    Ist an der Geschichte mit den zwei Umdrehungen was dran?

  • Ihr macht eure Motoren auf und spielt an den Kipphebeln rum, ohne zu wissen, dass ein Viertaktmotor ZWEI (!!!) Kurbelwellenumdrehungen braucht um auf Zünd-OT zu kommen??? :applaus:


    Genau deswegen kauf ich nichts gebrauchtes :lautlach:

  • Ich zitiere die Rep. Anleitung von KTM " Beachten , dass der Kolben nur jede zweite Umdrehung im Kompressions OT steht, in dem >Ein- und Auslasskipphebel in Ruhestellung sind und etwas Spiel zwischen Kipphebel und Ventileinstellplättchen ist..." Tja was nun? :denk:


    Und wo siehst du zu meiner kompletten Aussage von oben den Widerspruch/die Unklarheit?

    Zitat

    Sry aber das dürfte Humbug sein. Kurbelwelle macht bei nem 4 Takter 2 Umdrehungen und die Nockenwelle immer nur eine um einen Taktzyklus abzuschließen. Von daher ist nach einer vollen Umdrehung wieder OT an der Nockenwelle gegeben. Da wir keine "variable" Ventilverstellung in den 690ern verbaut haben folgen auch die Kipphebel einzig den Nocken welche bei jeder Umdrehung die immergleiche Bewegung vollziehen. (Autodekompression, die hier aber nichts zur Sache tut mal ausgenommen)


    Ich gehe davon aus, dass der Motor an der Nockenwelle auf OT gedreht wurde, was bei Arbeiten am Ventiltrieb ja das Naheliegendste ist. An der Nockenwelle gibt es nur eine OT Markierung. Da sich die NOCKENWELLE, im Vergleich zum KURBELTRIEB nur halb so oft dreht (1 Arbeitszyklus entspricht einer Nockenwellenumdrehung und 2 Kurbelwellenumdrehungen) wäre es theoretisch zwar möglich, dass man den Motor genau auf den "falschen OT" hindreht, hierbei wären aber beide Ventile (je nach Ventilüberschneidung) dann betätigt (der falsche OT entspricht dem Übergang zwischen Ausstoßtakt und Ansaugtakt).
    In diesem Zustand steht der Ventiltrieb unter Spannung und man würde die Wellen nur sehr schwer bewegen können. Axie kann sie ja ein wenig hin und her bewegen. Daraus, und dem Umstand geschuldet, dass Axie ja auch eine Welle bereits ausbauen konnte ist davon auszugehen, dass die Nockenwelle an richtiger Stelle steht.


    Hier eine Veranschaulichung des 4 Taktprinzips inkl. Steuertrieb:


    EDIT: @ AXIE: Ich GEHE davon aus dass du aber mit der Welle nicht am Nockenwellenrad aneckst beim herausfädeln? IST DEINE NOCKENWELLE AUF OT gedreht? MARKIERUNG!!!::


    ---
    Offtopic:


    @bierbledl: Vielen lieben Dank für deinen äußerst konstruktiven Beitrag. Dem Threadersteller wurde dadurch sicher sehr gut geholfen ... . :Daumen runter:

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