Ölablass plan schleifen

  • Moinsen allerseits,


    brauche wieder mal das geballte Wissen des Forums. Hab vor zwei Wochen das Öl gewechselt, aber es sifft wieder aus der Ablassschraube. Die Geschichte hab ich schon vor einem Jahr erzählt(alter Thread). Kurze Zusammenfassung: Werkstatt hat Helicoil schief eingesetzt, dann Gehäuse wieder dilettantisch abgeschliffen damit der Schraubenkopf plan auf liegt.


    Hab am Wochenende die arme Duke auf die Seite gelegt, neuen Dichtring genommen, ihn warm gemacht und wieder rein geschraubt. Aber heute kontrolliert und sie sifft immer noch. Letzte Saison war alles Ok, jetzt wieder nicht. Kein Bock mehr auf das Glücksspiel bei jedem Wechsel.


    Also muss ich die Unebenheit jetzt selber abschleifen. Die Frage ist wie ich das am Besten mache.


    Erster Gedanke war natürlich wieder auf die Seite legen, Tampon rein(ich will ja nicht das frische, teure Motul verschmutzen :grins:) und mit Schleifpapier probieren. Vater meinte gleich dass ich mit Schleifpapier eher noch mehr Unebenheiten rein kriege.

    Zweiter Gedanke war eine Art Fräskopf für Bohrer, nur eben zum Schleifen :zwinker: und es dann langsam abschleifen. Hab aber nix im Netz gefunden. Zumindest fallen mir keine Fachbegriffe dazu ein.

    Was meint ihr dazu?

  • Bezüglich planschleifen kann ich dir nicht weiterhelfen, aber ich hab in diversen Onlineshops schon Ölablassschrauben mit Dichtring im Gewinde gesehen oder Dichtringe mit Gummilippe innen.
    Vielleicht bekommst du mit so einer Schraube oder so einem Dichtring das ganze dicht. Im Notfall würd ich Gewindedichtmittel verwenden.

  • da würde ich lieber eine Pappdichtung beilegen eventuell vom Sanitär Bereich oder es zusätzlich zur Kupferdichtung mit einem passenden O Ring versuchen ( gegebenen Falls einen kleinen Einstich in die Ölablaßschraube wo der O Ring dann sauber sitzen kann. ohne daß er beim Anziehen zerquetscht wird, ansonsten Dichtmasse an die Kupferdichtung, laß dann das Öl ab und mach alles richtig fettfrei sonst nützt die Dichtmasse au nix.

    Kork wäre auch eine gute Möglichkeit aber da könnte es wie bei einer Gummidichtung sein dass es beim Anziehen mit dem vorgegeben Drehmoment die Dichtungen "verwurschtelt"


    Ein Zapfensenker wäre ne Möglichkeit, wenn der Gewindeeinsatz etwas versenkt ist und man noch genug Alu hat, da der Einsatz hart ist geht der Senker kaputt

    https://www.pwwu24.de/media/image/eb/a4/f8/Zapfensenker-Kopie5326ffd3c1dc5_600x600.jpg


    Manche Betriebe haben das Sets wo man den Zapfen im Durchmesser tauschen kann und sich so die passenden Durchmesser zusammensetzen kann


    https://www.bachgmbh.de/images/product_images/info_images/Zapfensenker-Satz-Groesse-0-10mm-zyl_25280_0.JPG

  • Es gibt weiche Dichtringe mit einem eingerollten feuerfesten Faden im inneren.

    Es gibt eine grüne Dichtmasse für Gewinde, wird bei Gasleitungen für Autos mit Gasantrieb verwendet,

    ist ein Produkt von Würth und lässt sich auch wieder lösen.

    Viel Erfolg

  • Erstmal vielen Dank für all die Vorschläge und die Mühe. Habt mir echt weiter geholfen.


    Das Helicoil haben sie tatsächlich auch verhunzt, guckt minimal raus aus dem Gewinde, so dass man eine Kratzer auf dem Dichtring sieht. Ist aber nicht der Grund für die "Undichtigheit".


    Die Lösung mit dem Stahlbus ist ja sowas von geil :sabber:, dann hab ich auch die Kleckerei auf den Vorschalldämpfer nicht mehr und ich spar mir die Dichtringe. Hab dann quasi die Anschaffungskosten nach 200tKm wieder raus :zwinker: Gibts sogar "offiziell" für meine Duke. M12x1,5 halt :grins: Danke für den Link.

    Kann mich entsinnen schon mal davon gehört zu haben. Hab das aber falsch abgespeichert als einer Art Zapfhahn und mir das auch so hässlich vorgestellt. So sieht das aber echt fein aus.


    Denke ich werde es mit Stahlbus machen.

    Welches Dichtmittel würdet ihr empfehlen? Nach kurzer Suche habe ich drei Optionen gesehen, zwei von Loctite (flüssig oder Faden) und Teflonband.

    Und wie sieht ihr das mit dem Magneten der ja dann nicht mehr vorhanden ist? Ich hab schon immer mindest eine kleine Spähne beim Wechsel drauf. Evtl. kann man den vielleicht in einen der Siebe einbauen.

  • Also mir gefällt die Lösung mit dem Stahlbus auch am besten :Daumen hoch:

    Nur das mit dem fehlenden Magneten am Stahlbus Ventil ist halt dann so eine Sache :rolleyes:


    Zur Abdichtung kann ich dir nur empfehlen, nimm kein(!) Teflonband!


    Das löst sich durch das heiße Öl auf! Hab das gesehn als ich den Öltemperatur Fühler Sicherheitshalber mit Teflonband abgedichtet hab. Nach 20km Fahrt hab ich den Temperatur Fühler wieder demontiert und vom Teflonband war fast nix mehr über. Damit könntest du dir im schlimmsten Fall den Motor schrotten.


    Loctite 243 (mittelfest) verwenden wir in der Arbeit, deshalb weiß ich dass auch das ab einer Temperatur von 100 Grad wieder flüssig wird, also ist auch das nicht zu empfehlen.


    Was da am besten geeignet ist weiß ich ehrlich gesagt leider auch nicht, aber vielleicht kann dir da jemand anderes aus dem Forum weiterhelfen.


    Aber mal ne andere Frage: was sagt denn die Werkstatt dazu dass sie das so verhunzt haben?!?

  • schöne winterarbeit :traurig: ich würde folgendes machen:


    schei... auf die paar liter öl, hake es unter motorspülung ab.

    helicol raus

    timeseart gewinde rein

    neue schraube mit dichtung

    öl füllen und haben fertig für die nächsten 100 jahre

  • Danke für den Hinweis mit dem Teflonband.


    Ich würde auch nicht das Standard Loctite nehmen, welches ich sonst für Schrauben an der Duke verwende. Da gibts wohl andere Produkte die hitzebeständiger sind wie das Loctite 577. Trotzdem fehlt mir die Erfahrung ob das zu empfehlen ist.


    Der Werkstatt ist das überdrehte Gewinde bei der Inspektion aufgefallen. Entweder war es der Vorbesitzer oder die Werkstatt, kann ich schlecht jemanden direkt ankreiden. Die wollten dann gleich die Gehäusehälfte tauschen, Kosten ca. 2000€. Oder Plan B mit dem Helicoil. Hab natürlich Plan B genommen. 150€ dafür weil muss ja absolut gerade sein.

    Das Helicoil war dann natürlich absolut schief und die Antwort "wir haben es ja gesagt, kauf eine neue Gehäusehälfte". Der zweite Versuch war eben das Anschleifen des Gehäuses. Musste auch erst mit Klage drohen, Stichwort Sachmängelhaftung, damit die das kostenlos nachbessern.

    War erstmal dicht, also gab ich mich zufrieden.

    Das Problem ist wie bekannt wieder da und deren Haftung für die Reparatur ist mittlerweile verjährt.

  • Während ich noch am Tasten suchen war, hat xwing schon das Loctite 577 parat :Daumen hoch:


    Gernot

    Boh, da hab ich ehrlich gesagt Schiss vor das Ding da raus zu poppeln. Ist ja auch in meinen Augen nicht die Ursache für die Leckage.


    Wahrscheinlich ist die Kombination aus Stahlbus + Loctite 577 die einfachste und komfortabelste. Also viel schief gehen kann ja dabei nicht, oder?

  • :denk:Hmm läuft das Öl gut raus mit dem Stahlbusteil ? hatte so was ähnliches an meinem BHKW da lief es recht langsam raus das war schon sehr nervend :zwinker:

    Und bei den Späne ( Pitting) schließt es dann auch wieder ordentlich am Ventil, da ja kein Magnet mehr vorhanden, kommen die ( hoffentlich ) mit dem Öl raus :denk:oder sind meine Befürchtungen unbegründet :denk:



    Wenn nur eine Helicoil Gewindespirale verbaut ist dann könntest die auch raus machen lassen und ne Bsp Nsat Gewindehülse rein machen lassen, die sind etwas dicker und haben oben wieder etwas Fläche aber diese Möglichkeit kannst dir als finale Lösung vorbehalten :zwinker:

  • Zitat

    Temperaturbereich: -20°C bis max +80°C

    ... und außerdem aus Stahl. Danke für den Hinweis, kannte ich auch noch nicht, aber denke es sollte schon weicheres Metall sein.


    Hab gerade Stahlbus + Loctite bestellt. Werde nach dem Einbau berichten ob es geklappt hat.

  • Das mit die 80 Grad habe ich überlesen, der Stahlring ist aber nur als Gerüst, funktioniert bei Bremsleitungen wie gesagt super, als Öldichtring auf Grund der mangelnden Temperaturbeständigkeit natürlich nicht.

  • Vergiss das helicoil! Absoluter Schrott!! :kotz:

    Hab dieses Jahr auch sehr schlechte ErFAHRung damit gemacht – schlagartiger Ölverlust, da Schraube vom Ölfilter mit Öldruckanschluss (rechte Seite) rausflog. Hat der KTM-Händler vor 2-3 Jahren reingemacht. Hab nen neuen Kupplungsdeckel jetzt drauf.


    Bei teuren Angelegenheiten wie der Motorölablassschraube würde ich definitiv mit einem TimeSert von Würth reparieren lassen von jemanden, der sich damit auskennt!


    Anfang Juni hat sich die Bremszangenbefestigung an der Gabel bei mir trotz Drehmoment verabschiedet. :motzki: Muss dazu aber sagen, dass bei mir jährlich x-mal das Vorderrad raus/rein kommt allein wegen den Reifentests. Da kommt natürlich auf 80.000 km einiges zusammen. Nach ausführlicher Recherche zu Helicoil, TimeSert + Co. hab ich mich eindeutig für TimeSert entschieden. War nur sehr schwierig das spezielle Gewindemaß zu finden. Team West Oberhausen hatte das da und hat meine Gabel direkt eine Woche später bearbeitet. Hab dann gleich beide Verschrauben machen lassen - zukunftssicher. Ist jetzt hochwertiger als Original. :grins:


    PS: Stahlbus Ablass würde ich definitiv nicht machen, da keine Magnetschraube mehr und die ist mehr als nötig! Hätte sonst auch schon das Stahlbus verbaut.

  • Die Sache mit dem Magneten macht mir auch leichte Kopfschmerzen aber sei es drum, hab letztes Wochenende den Stahlbus verbaut. Die Zeit wird es uns lehren ob das eine gute Entscheidung war oder nicht.

    Wenn ich auch die Explosionszeichnung im SparePartsFinder so anschaue, ist der Magnet in der Kammer vom Getriebe, der Zylinder ist durch die Siebe und Filter vom Magneten getrennt. Denke Getriebe ist weniger kritisch. Aber nagelt mich nicht dran fest, bin kein Inschenör :winke:


    Nun zum versprochenem Einbauprotokoll:

    1. Duke schlafen gelegt, vorher natürlich Endtopf und Schalthebel abgenommen, Styropor und Isomatte drunter.

    2. Magnetschraube raus, Gewinde und Stahlbus mit Bremsreiniger gereinigt.

    3. Loctite 577 auf den Stahlbus, ca. 1,5Windungen, ca. 3. Windung von oben.

    4. Stahlbus mit Dichtring mit 20nm angezogen. Hab einen etwas größeren Dichtring genommen, den ich extra wegen der Helicoil-Problematik angeschafft habe, statt den mitgelieferten.

    5. Gummidichtring vom Stahlbus leicht mit Öl eingeschmiert damit es besser flutscht und am Stahlbus-Adapter den Gummischlauch mit Kabelbinder zusätzlich gesichert weil ich mal gelesen habe dass der bei warmen Öl ab und zu abgeht.

    6. Schutzkappe vom Stahlbus drauf, Fertig.


    Ganze Aktion hat nicht mal 30min gedauert. Seit dem kein tropfen Öl am Vorschalldämpfer. Auch unter der Schutzkappe kein Öl.

    Hoffe nächste Saison bleibt es auch so. :wheelie:

  • Schöne Bild-Doku. :ja:

    Grds ne gute saubere Sache.

    Aber beim Verkauf hast natürlich nen Nachteil und solltest auch ehrlich mitteilen...

    Denke Getriebe ist weniger kritisch

    Leider doch... Wenn alles i.O, dann "nur" bisl hauchfeine Späne, sonst auch mal größer (siehe Span-Thread)


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