Einzylinder als Alltagsmopped - welche?

  • Hallo zusammen,

    auf dem Hof stehen bei mir aktuell eine VTR 1000 F und eine Tiger 955i und breiten sich auf den Abgang vor.
    Es soll nach Möglichkeit was anderes her. Einzylinder, gebraucht.

    Nur welche, 640, 660, 690? Und in welcher Ausführung. Dass das vollkommen unterschiedliche Maschinen sind, ist soweit klar.
    Die größere Leistung der 660/690 spielen nicht die ganz große Rolle
    Es soll ein Mopped für den täglichen Weg zur Arbeit und für die gelegentliche Tour am (langen) Wochenende mit Zelt usw. werden.
    In meinem Alter hat man fast alles dabei, was vor Sauerstoffzelt kommt. Also Gepäck muss drauf passen können -> Träger nachrüsten?

    Ungünstig finde ich daher einen Hecktank, wobei ich nicht weiß, ob der bei den Einzylindern überhaupt verbaut wurde.
    Eine Nachrüstung auf einen Tank mit 15+ Liter sollte machbar sein.


    Noch eine Frage: Wofür steht das Kürzel EGS?
    Danke Euch.



    Gruß


    Ulus

  • Fahr mal einen Einzylinder von KTM, vielleicht hat sich die Frage dann eh schon erledigt :grins:

    Der 2-Zylinder wird ja schon von einigen als unkultiviert angesehen, aber der (alte) LC4 in den 640/660ern ist dagegen ein richtiger Rüpel. Muss man schon mögen, ein krasser Gegensatz zum Dreizylinder vom Tiger :grins:


    Ansonsten würde so eine 640 Adventure schon mal ein paar deiner Bedingungen erfüllen, Tank ist ausreichend, fürs Gepäck gibts auch genug Möglichkeiten.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • Für Deinen Einsatz schau Dir mal die Yamaha XT660R oder XT660X an. Die sind im Vergleich zu den KTMs richtige Eisenschweine, allerdings haben die Alltags- und Urlaubsqualitäten. Ich hab ne XT660X => Supermoto, Erstbesitz seit 2007, 50.000 km. Das Ding ist zuverlässig (da ist noch die Originalbatterie drin, bisher keine Lampen kaputt, Ölverbrauch nicht messbar), fährt sich sehr angenehm und mit "nur" 5 Gängen hast da nicht soviel Schaltarbeit. Zubehör wie Hauptständer und Gepäckträger gibts massig. Mit 15 Litern Sprit im Tank und ca. 5 Litern Verbrauch kannst damit auch auf Reisen gehen. Mittlerwele nimmt in Frankreich ja fast jede SB-Tankstelle die EC-Karte....


    Als wirkliche Schwachstellen bei dem Motorrad gibts eigentlich bei der Supermoto nur die schlaffen Originalfedern vorne in der Gabel (ich hab Wilbers drin, kost nicht viel und das Moped fährt wesentlich besser), die miese Bremsscheibe vorne, die wird wellig, aber es gibt eine Wave-Scheibe als Ersatz, dann ist Ruhe. Dann taugen die Rückdämpfer im Hinterrad nix, die müssen bei jedem Reifenwechsel neu gemacht werden oder man hilft sich mit selbst gemachten Gummiteilen. Ansonsten ist das ein Moped ohne Allüren.


    Ich hab dazu auch noch die KTM 690 EnduroR, die 690er SMC -R, ich ziehe die Yamaha beiden fürs Reisen und den alltägliche Einsatz vor.


    Ich hab noch ein paar Satteltaschen von Ortlieb, die passen prima zur Yamaha, da die Hitzeschilder auf den Auspuffen gut funktionieren, kannst die Taschen dadrauf abstützen, ein bissel Tape vorher auf die Abdeckungm dann verschrabbeln die auch nicht. Dann hast richtig viel Zeugs mit, ok, das Beatmungsgerät noch nicht.....


    Reisen und Rasen, geht beides recht gut mit der Yamaha




    XT660X014.JPG


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    2 Mal editiert, zuletzt von Elwood1911 ()

  • XT660X wäre auch mein Vorschlag gewesen :Daumen hoch:

    Gruß
    der OLLI


    Wenn mich jemand fragt: "was geht ab?" male ich ihm ein Kreuz auf die Stirn und antworte: schwarzer EDDING schon mal nicht!

  • Und die kannste auch mal in der Stadt abstellen, ohne Angst haben zu müssen, das sie Hauptdarstellerin bei der dynamischen Güterumverteilung wird....


    Hab grad mal Internet geguckt, die Dinger sind ja doch recht wertstabil, zumindest die Preisvorstellung der Verkäufer.

  • Gerd,


    .... und wenn du die Yamaha probegefahren bist, leihe Dir einfach ein WE lang eine 690 Enduro aus. Entweder gibst du Sie am Montag heilfroh wieder ab, oder kaufst das Modell gleich!!


    Ich habe es gleich am Montag behalten und dem Händler das Geld gebracht. Das war 2014, jetzt hat sie 28tkm auf der Uhr und macht weiterhin Spaß!!!


    Gruß,


    Christian

  • Christian, so gings mir auch, die 690er Enduro ist ein tolles Motorrad. Und die 40 kg weniger als die Yamaha und die 20 PS mehr lassen sich einfach nicht wegdiskutieren. Dennoch ist mir die XT660X zum Reisen lieber.


    Da jeder anders empfindet und und andere Schwerpunkte hat hilft ja nur eins: Ausprobieren ;-)

    Einmal editiert, zuletzt von Elwood1911 ()

  • Christof,


    da muss ich eine Lanze für die KTM brechen. Ich bin fast ausschliesslich damit auf Endurowandertouren nach F, ES, RO, BG, UA, CZ, SK, CRO, AL, SRB, .... unterwegs. Anfangs mit 2 Koffern, jetzt mit Softgepäck. Immer ohne Probleme. Allerdings mache ich meine KD's selbst. Aber du hast Recht, einfach ausprobieren! Hauptsache der Spaß stimmt und man ist selbst zufrieden.


    Lieber Gruß,


    Christian

  • Hallo zusammen,


    Danke schon mal vorab.
    Yamaha fängt aber leider nicht mit K an. Sicher ein tolles Mopped. Wie ein Onkel zu pflegen sagt: schönes Auto, aber der Stern fehlt.

    Als Vernunft-Mopped hatte ich die 700 Tracer im Blick.
    Meine tägliche Strecke hin /zurück liegt bei um die 100km. Mit der VTR 1000F muss ich jeden zweiten Tag tanken.
    Dabei fahre ich zurückhaltend, sonst schaffe ich am zweiten Tag die 3. Teilstrecke nicht. 8l? Kein Problem.
    Die Entscheidung wird wohl eher der Bauch treffen. Und der ruft KTM. Arsch hin, Vibs her. Mein Hinterteil hat kein Mitspracherecht.


    Kann man an einer 640 Prestige einen größeren Tank verbauen? Wie sieht's da mit Gepäckträger aus?
    Welche der Maschinen 660/690 hat einen Hecktank?
    Es muss nicht gleich alles passen, aber ohne Schweißen, Bohren o.ä. machbar sein.


    Zur 390: Muss ich mir mal ansehen. Danke.

  • Fahr die Xt660 trotzdem mal, und sei es nur um zu wissen, die ist wirklich nix für Dich


    Anstelle der Tracer nimm doch dann besser die T700 ;-) die schaut wenigstens gut aus

  • Also wenn ein großer orangener Eintopf für den Alltag, dann einfach ne 690 Duke 4 oder 5. Eine SMCR sieht zwar besser aus, klingt vielleicht auch besser, aber die Duke hat einen wesentlich breiteren Einsatzbereich.

    Man sitzt viel bequemer, größer Tank und mehr Gepäckunterbringungsmöglichkeiten (Tankrucksack mit Tankring, Seat Rack (Gepäckträger statt Sozius), Gepäckträger hinter Sozius, Seitentaschen,...).

    Fahren tut sie fast genauso wie eine SMCR.

    Weiterer Vorteil, eine Duke ist deutlich günstiger zu haben.

    Optisch gefällt mir die 3er Duke am Besten, ist aber genauso unbequem wie ne SMCR.

    Weiter Vorteil ab Duke 4: 10.000er Serviceintervall und ABS Serie. Verbrauch ist mit 4...5l auch ok.


    Alternativer 1 Zylinder (nur vom Belesen, keine persönliche Erfahrung):

    Die 650er Rotax Einzylinder, verbaut in:

    BMW 650GS, G650 X-Moto, X-Country

    Aprilia Pegaso (ich würde die Pegaso STRADA nehmen).

    Der Motor hat je nach Fahrzeug zwischen 48 und 53Ps, also etwas schwächer als Orange, dafür deutlich geschmeidiger Motorlauf unten rum.


    Alternativer 2 Zylinder:

    Der wie schon erwähnte 700er Yamaha in der MT07 oder mit etwas mehr Einsatzspektrum die Tracer 700.

    Der Motor / die Bikes haben noch ein gutes Leistungs/Gewichtsverhältnis. Wenn dieses zweitrangig ist und der praktische Nutzen, sowie der Verbrauch im Vordergrund steht, wäre die Honda NC 750 Reihe noch interessant. Verbräuche im Bereich 3.5l ö, sowie ein praktisches Helmfach, niedrige Gebrauchtpreise sowie die hondatypische Zuverlässigkeit wären sehr interessant, die deutlich über 200kg und die nur 55Ps dann aber wieder weniger.

    Fuhrpark:
    KTM 690 Duke 5R
    Aprilia Sportcity Cube 300
    MZ ETZ 150
    Aprilia Shiver 750

  • Als Vernunft-Mopped hatte ich die 700 Tracer im Blick.

    Für Fahrten zur Arbeit und die Gepäckunterbringung bei einer Tour ist das eine gute Wahl - allerdings nicht so emotional wie eine KTM Duke (besonders bei sportlicher Gangart). Da hilft nur Probefahren.

    MT09  Duke5 Enduro690R SMT990

  • Die eierlegende Wollmilchsau gibts halt nicht...

  • Ich dachte es soll ein Einzylinder werden???


    Bei Zweizylindern ist die Auswahl definitiv größer....

    einen schönen Spruch überleg ich mir noch..... :grins:

  • So ein "Beratungsthread" weitet sich auch manchmal aus, ales was dem Erkenntnisgewinn dient ist ok

  • Die alten Einzylinder der 620 und 640/660 mögen Kurzeinsätze nicht. Als Alltagmopped und Autoersatz habe ich jedes Jahr ca. 800€ an Teilen reingesteckt. War aber noch die EGS aus 93´.

    Das war der Grund mir nachher ne alte Afrika Twin RD07 zu holen. Bunkerstabil das Ding, kann eigentlich alles. Würde sie heute noch fahren, wenn ne Dose sie nicht in den AT Himmel geschickt hätte.

    Ist ne Zweizylinder, aber einzylinder mit richtig Leistung gehen auch mal kaputt. XT660 ist natürlich auch ne Empfehlung, aber man kann die mit ner 660/690 KTM nicht vergleichen. Wenn es leicht und auch entschleunigt unterweg sein soll bin ich bei der 390er Duke oder Adventure. Wenn Alltag Spass, Kosten und wenig Gewicht mit Reisequalitäten verbinden will brauchste eigentlich wieder zwei Maschinen.

    Oder extreme Aufteilung wie auf dem BildIMG-20200507-WA0002.jpg

  • XT660X und KTM 690 kannst schon vergleichen, der Sinn eins Vergleiches ist ja, Unterschiede rauszufinden und dann festzustellen, was liegt einem besser, wie erfüllt welches Moped meine Ansprüche am besten. Wenn man nur Gleiches miteiander vergleicht, dann kommt halt nix wirklich erhellendes raus :kapituliere:


    Da ich beide habe, kann ichs auch wirklich für mich beurteilen:


    2007er XT660X : 48 PS, 5 Gänge, 190 kg, zuverlässig und auch komfortabel, hält ewig => Dayly Driver über Jahre


    2014er SMC-R: 67 PS, 6 Gänge, 150 kg, geht schon mal kaputt (Kipphebel, frisst Batterien, Pleullagerschaden bei 9500 km etc), Landstrassenporno, kann einfach nicht "langsam" => Spassgerät


    Die Bewertung "Was ist mir wichtig" muß halt jeder für sich selber machen, da hilft niemand....

  • XT660X und KTM 690 kannst schon vergleichen, der Sinn eins Vergleiches ist ja, Unterschiede rauszufinden und dann festzustellen, was liegt einem besser, wie erfüllt welches Moped meine Ansprüche am besten. Wenn man nur Gleiches miteiander vergleicht, dann kommt halt nix wirklich erhellendes raus

    Gebe ich dir recht. Ich hatte zum vergleich eine Kawasaki KLX 650 und danach eine LC4 620EGS. Gefühlt war das ein Umstieg von Limusine in einen Sportwagen. Gewichts- und Fahrwerkunterschied hat sich extrem ausgewirkt. Endgeschwindigkeit lag die Kawa vorne, für längere Strecke nach meiner Einschätzung auch. Man konnte sich aber auch 300km von der LC4 durchrütteln lassen und ist trotzdem grinsend abgestiegen.

    Wenn nicht Soziabetrieb in Pflichtenheft gestanden hätte, würde ich jetzt auch einen 690er R Enduro fahren. Und die persönliche Wertung bekommt man, wenn man jedes in Frage kommende gerät sich anschaut und auch fährt.

    Was ist mir wichtig" muß halt jeder für sich selber machen, da hilft niemand....

    Wir können nur Hinweise geben, wenn jemand sich in komplettes Neuland bewegt. VTR und Triumph sehe ich da schon als Paralleluniversum aus dem man kommt. Vielleicht landet der TE ja auch bei einer F800 oder ner 700er Transalp.

    Soll er sich alles mal ansehen, weil das ein extremer Wechsel ist. Mein Kumpel mit einer CRB1000RR wollte die alte AT mal fahren und ist schon auf dem Hof fast umgefallen. Also testen und HIER berichten