Öldruckwarnlampe leuchtet zu lange - SMC-R (2020)

  • Ändert sich das Geräusch, wenn die Lampe ausgeht?

    Ohja, und wie. Wir reden hier nicht vom bekannten Steuerkettenrasseln, sondern davon, dass es so tatsächlich so klingt als hätte man vor dem starten das Öl abgelassen. Mit erlöschen der Öldrucklampe normalisiert sich auch die Geräuschkulisse. Anmerkung am Rande; die 8-10 Sekunden waren die mit angeschlossenem Manometer und draufgehaltener Kamera. Gab unzählige andere Starts bei denen die Lampe gerne mal jenseits der 20 Sekunden Marke leuchtete, begleitet von der Geräuschkulisse ohne Öldruck.

    Also egal wie, normal ist definitiv anders.

    Liebe Grüße

  • ... dass es so tatsächlich so klingt als hätte man vor dem starten das Öl abgelassen. ...

    Wie klingt denn ein Motor mit abgelassenem Öl? Hast Du das schon mal ausprobiert? Ich nicht.


    Wie gesagt, das Öl ist überall im Motor. Kolben, Zylinderkopf, Kurbelwelle, Getriebe ist alles eingesaut und voll mit Öl. Das läuft ewig ohne frisches, insbesondere bei minimale Leerlaufbelastung. Einzig der Steuerkettenspanner ist ein Punkt, der Öldruck benötigt. Aber was ist es jetzt? Wirklich zu wenig Öldruck, weil irgendwo eine undichte Stelle im Ölkreislauf ist oder hast Du gerade ein ideal freies System, mit hohem Ölumlauf aber wenig Druck? Andere haben dann irgendwo eine Drossel im Kreislauf, z.B. Dichtungen, die den Querschnitt verengen, oder nicht perfekt passende Ölkanäle, entsprechend weniger Ölvolumenstrom, dafür Verluste in der Ölpumpe und hohen Druck. Was ist besser für die Haltbarkeit?


    Es ist nicht schön, ich verstehe Deine Bedenken, aber welchen Lösungsansatz hast Du? Ich würde einfach fahren und mir keinen Kopf machen. Sollte allerdings die Lampe im Betrieb angehen, ist das etwas anderes.

  • Ohja, und wie. Wir reden hier nicht vom bekannten Steuerkettenrasseln, sondern davon, dass es so tatsächlich so klingt als hätte man vor dem starten das Öl abgelassen. Mit erlöschen der Öldrucklampe normalisiert sich auch die Geräuschkulisse. Anmerkung am Rande; die 8-10 Sekunden waren die mit angeschlossenem Manometer und draufgehaltener Kamera. Gab unzählige andere Starts bei denen die Lampe gerne mal jenseits der 20 Sekunden Marke leuchtete, begleitet von der Geräuschkulisse ohne Öldruck.

    Also egal wie, normal ist definitiv anders.

    Die von Dir beschriebene Geräuschkulisse hatte ich bei einer unserer Duke 690 gehabt. Da ging zwar die Öllampe zügig aus aber der Motor hatte extrem gerasselt. Ich war dann beim Freundlichen und der hat den Steuerkettenspanner gecheckt/nachgestellt (frag mich nicht, was im Detail da gemacht wurde), jedenfalls war danach Ruhe. Das Gute an der Sache war, daß wir zwei Dukes hatten und so einen direkten Vergleich. Wenn bei Dir aber die Lampe so lange anbleibt und der Motor auch noch entsprechend klingt, ist das kein gutes Zeichen. Ich drück Dir die Daumen. Bei meiner SMC habe ich gelegentlich das Phänomen der länger anbleibenden Öldruckkontrolleuchte - der Motor ist jedoch komplett unauffällig von der Geräuschentwicklung. Da tippe ich eher auf einen defekten Sensor, da die Lampe mal im kalten und mal im warmen Zustand länger anbleibt. Bei der nächsten Inspektion werde ich das reklamieren, mal gucken ob ein neuer Sensor Abhilfe schafft.

  • ... Bei meiner SMC habe ich gelegentlich das Phänomen der länger anbleibenden Öldruckkontrolleuchte - der Motor ist jedoch komplett unauffällig von der Geräuschentwicklung. ...

    Mein Motor ist, ich habe keinen Vergleich zu anderen, für meine Ohren auch ziemlich laut, aber die Öllampe ist sofort aus. Was sagt uns das ganze also?


    Mir ist ein Sensor lieber, der erst bei höherem Druck ausgeht und eine gute Rückmeldung gibt, was im Betrieb passiert. Ein Sensor, der schon bei niedrigsten Drücken die Warnlampe ausgehen lässt, bringt einem wenig. Es mag die unruhige Seele beruhigen, mehr aber nicht. Was bringt Dir also ein neuer Sensor, wenn Du am Ölkreislauf nichts änderst? Der Volumenstrom hängt nicht am Leuchten der Lampe. Und einzig der Volumenstrom ist relevant. Druck braucht man an keiner Stelle. Bei gleitgelagerten Motoren ist fallender Öldruck immer ein Zeichen für übermäßiges axiales Lagerspiel. Mehr aber auch nicht.


    Gibt es einen Test für die Ölpumpe? Irgendwas mit Druck und Fördervolumen bei bestimmter Drehzahl? Eatonpumpen mit viel Spiel bauen bei tiefen Drehzahlen weniger Druck auf, bei hohen Drehzahlen sieht das anders aus. Und wenn KTM nix gefunden hat, und der Motor läuft, dann läuft der Motor. Die größte Leckstelle ist das untere Pleuellager. Je nach Radialspiel suppt es ordentlich raus oder weniger. Für das Pleuellager und die Kurbelwelle, sowie Kolben und Ringe bedeutet das viel Öl, für Kopf und Getriebe weniger Öl. Ob es kritisch für den Kopf ist, wird man langfristig sehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rotkaeppchen_online ()

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  • kannst du es uns freundlicherweise in der Explosionszeichnung markieren, welches Lager gefehlt hat, wenn ich das richtig verstanden habe?

    Dann können wir am WE all unsere Motoren zerlegen und nachschauen ob was fehlt :zwinker:


    roller bearing in the middle.PNG


    "roller bearing in the middle"

    Ride hard or stay home :driften:

  • kannst du es uns freundlicherweise in der Explosionszeichnung markieren, welches Lager gefehlt hat

    Ich meine das Radialspiel des unteren Pleuellagers, also das Spiel vom Pleuel zu den beiden Kurbelwangen. Je größer das ist, umso mehr Öl suppt raus, umso geringer ist der Druck im System. Ansonsten sind überall Düsen, bei denen sich der Druck durch das Fördervolumen einstellt. Mehr Fördervolumen, geringerer Druck. Das ganze hängt natürlich an der Ölviskosität.


    Dazu kommen ungewollte Undichtigkeit irgendwo, wenn z.B. der Guss porös wäre oder Dichtungen nicht ordentlich abdichten.

    Einmal editiert, zuletzt von Rotkaeppchen_online ()

  • „das sei der Stand der Technik“ seitens Mattighofen abgespeist

    also wenn das state of the art in Mattighofen ist dann ist das definitiv ein Grund ab nie mehr was neues aus dem Hause KTM zu kaufen :alter schwede:

    obs jetzt schädlich ist wenn die Öllampe 8-10 sek im Lerlauf beim Kaltstart brennt oder nicht lassen wir mal offen, aber zu behaupten das sei KTM Stand der Technik ....mein Kinnladen hängt grad ganz tief... :kotz::kotz::kotz:

  • Trotzdem erzählt er wieder mal gerne aus seiner wunderlichen Welt der alternativen Theorien.

    Ist es so schwer zu verstehen, wie die Kennlinien von Verdrängerpumpen aussehen? Was sehen wir hier als Beispiel? Allerdings wird Wasser gepumpt, und es ist eine Zahnradpumpe. Das Grundprinzip ist aber immer das Gleiche. Verdrängerpumpen erzeugen abgängig von der Drehzahl und der Viskosität der Förderfluides einen maximalen Druck, dann wird aber nichts mehr gefördert. Dann sind die Pumpenverluste maximal und die gesamte Wellenleistung dissipiert in der Pumpe. Das sollte man nicht lange machen, die Pumpen überhitzen dann sofort. Oder die Pumpen haben einen maximalen Förderstrom bei 0 bar Druckdifferenz. Und zwischen diesen beiden Extremwerten sehen wir bei Zahnradpumpen eine ziemlich linieare Kennlinie. Andere Verdrängerpumpen haben andere Kennlinien.


    Was bedeutet es also, wenn der Öldruck gering ist?


    Entweder hat die Pumpe zuviel Spiel und damit zu hohe innere Verluste. Das zu messen ist aber kein Problem und sollte KTM im Griff haben. Oder das Öl ist zu dünn und hat eine zu geringe Viskosität. Oder der Gegendruck fehlt, z.B. weil beim Pleuellager das Radialspiel zu groß ist. Dann steigt das Fördervolumen, und der Druck sinkt. Das Ärgerliche ist, dass wir mehrere parallele Leitungen haben. Eine geht zum Kopf, eine in die Kurbelwelle, eine spritzt den Kolben an und ins Getriebe geht auch was.


    Der Öldruck an einer Messstelle sagt uns rein gar nichts, ob wirklich bei allen Austrittsstellen genug Volumenstrom ankommt. Wenn z.B. von den vielen Leitungen eine zu ist, hilft Dir Deine Warnlampe kein bisschen, die wird ausgehen, der Druck am Sensor ist da. Ist der Druck aber niedrig, wird viel Öl gefördert, genau das, was wir wollen. Ob es an allen Austrittsstelle herauskommt, weiß man nicht.



    Kennlinie_Zahnradpumpe.JPG


    Quelle: https://books.google.de/books?…C3%A4nger%20pumpe&f=false

  • Ist es so schwer zu verstehen, wie die Kennlinien von Verdrängerpumpen aussehen?

    ohne dich wäre das völlig unmöglich.

    Hinweis: Es handelt sich hier um einen rein subjektiven Post!


    Grüße Dirk

    KTM 950SM(R) ´06

    Ducati Hypermotard 821 SP ´13

  • Kann mich dazu auch nochmal zu Wort melden. Nach vielfachen Werkstatt Aufenthalten und Diskussionen mit Mattighofen, selbst mit Videobeweis und angeschlossenem Manometer, auf dem zu sehen war dass erst nach ~8-10sek Öldruck aufgebaut wurde, wurde ich mit einem „das sei der Stand der Technik“ seitens Mattighofen abgespeist.

    Meine Lösung des Problems bestand letztendlich darin, die Smc mit Restgarantie zu verkaufen.

    Lass dir das schriftlich geben, dass das "Stand der Technik" ist. Würde ich jedenfalls machen. Alleine sowas zu behaupten ist schon eine absolute Frechheit.

    Fragen wir anders, wo ist das Problem? Fallen die Motoren reihenweise und verfrüht aus? Es ist ein rollengelagerter Motor, wo und warum brauchst Du Öldruck? Das Öl dient im Wesentlichen zu Kühlung der Lager, es geht um hohen Volumenstrom, nicht um hohen Öldruck. Und acht Sekunden sind kein Problem, solange braucht man nach den Starten eh, um ein paar Tests, wie Kupplung dreimal ziehen, ob der KNZ noch ok ist, Bremsen betätigen, ob alles geht ...


    Oder geht die Lampe im Betrieb an?

    Puuuuhh.. Es geht hier um einzig um vorbeugende Maßnahmen! Nicht erst agieren, wenn alles muff ist!!

    ... Ich weiß nicht, an welcher Stelle ich bei diesem Kommentar anfangen soll, mich aufzuregen.

    mach ich auch immer - nach jedem Tanken. Und Ventilspiel prüfen auch. Meine Fresse.....

    Und beim rückwärts Ausparken blinken!!!!!

    Ein-Topf ist immer gut - sagte Oma bereits. :driften:

  • :polizei: Für alle die es noch nicht gecheckt haben, er hat seine Maschine inzwischen verkauft! Siehe Post #597

    Aber alle anderen mit diesem Problem nicht. Und verkaufen ist zwar eine Möglichkeit, aber keine Lösung und für mich keine Alternative.

    Oma hat nämlich gesagt: Ein-Topf ist immer gut!

    Ein-Topf ist immer gut - sagte Oma bereits. :driften:

  • Lass dir das schriftlich geben, dass das "Stand der Technik" ist. Würde ich jedenfalls machen. Alleine sowas zu behaupten ist schon eine absolute Frechheit.

    Warum? Die Antwort ist knapp aber richtig.

    In der Motorenentwicklung berücksichtigt man beim Wirkungsgrades der Schmierung, seit den 80ern folgendes.

    Trockenreibung in Gleitlagern, bei denen unterscheidet man in, Lager mit Schmiermittel oder sind noch Öl-Reste vorhanden.

    Mischreibung und Flüssigkeitsreibung bei ungünstigen Bedingungen wie z.B. bei harte Beanspruchung heißes, sehr dünnflüssig Öl.

    Die Ölentwicklung ist zu berücksichtigen, angesichts sinkender Öl-Viskosität (Beim Verbrenner, Ziel geringerer Benzinverbrauch),

    man spricht dann von hydrodynamische Schmierung. Beim Motorenstart bei knapp aneinanderliegen Gleitflächen spricht man von Mischbetrieb.

    Der Öldruck ist an der Pumpe am höchsten, der Öldruck nimmt auch je nach Motorenlaufleistung und je höher die Motortemperatur im Betrieb ist ab

    Schmiersystem zur Kühlung wird zunehmend wichtig (sogenannte Spritzkühlung bei Alu-Kolben oder bei der Kurbelwelle /-Wangen).

    Öldruck (Ölhydraulik) wird auch zur Motorenregelung verwendet (Steuerkettenspanner, Hydros für die Ventile, variablen Ventilhub)

    mit den entsprechend zu kalkulierenden Druckverlusten beim Wirkungsgrad der Ölpumpe.

    Um Kurbelwelle Haupt-/ Pleuellager mit genügend Öl zu versorgen wird mit Überdruckventil gearbeitet und es wird im Motoren Versuch/Entwicklung

    das Schmiersystems mit Probeläufen auf wenig, der halben und der vollen Last getestet.

    Der Öldruck wäre also direkt an der Ölpumpe gemessen am höchsten.

    Zur Messung, Öldruck allein macht einen Motor nicht glücklich, wichtig ist auch der Durchfluß, ist z.B. eine Ölleitung verstopft, ist der Öldruck hoch,

    weitere Bauteile dahinter werden aber trotzdem nicht geschmiert und laufen trocken.

    Je weiter die Ölpumpe vom Zylinderkopf entfernt ist, desto besser, heißes, dünnflüssigeres Öl sorgt für mehr Durchsatz als eine hohe Olpumpen-/ Motordrehzahl,

    steigende Motorentemperatur vergrößert die Toleranzen bei Motoren mit großen Anteil von ALU-Bauteilen.


    Wenn man dies alles bei der Motorenentwicklung berücksichtigt hat, darf ein Motor beim Start klappern, auch nach einem Ölwechel wenn der Ölfilter entfernt wurde,

    Durchfluß nach etwa 3 Sekunden ok, Öldruck nach bis zu 8 Sekunden je nach Meßstelle in meiner Welt normal :grins: .

    Meine Schrauber-Garage, meine Regeln.
    One of the best things any of us can do to protect people and the Earth is to repair what we already own.

  • Klingt auch alles plausibel. ABER:

    Öldurchfluss entsteht nun mal durch Öldruck, oder andersherum?!

    Die Messstelle bzw. der Öldrucksensor befindet sich direkt hinter dem Ölfilter und somit verhältnismäßig dicht an der Ölpumpe. In so einem "kleinen" Motor müsste sich der Öldruck bzw. wie du es nennst der Durchfluss innerhalb von 3 Sekunden bei laufendem Motor aufgebaut haben. Da es hier aber Fahrer gibt, bei denen die Lampe 20 Sekunden und mehr leuchtet und die Steuerkette (aufgrund mangelndem Öl am SKS!!!) anfängt zu rasseln, ist hier absolut NICHTS normal. Das Problem tritt sporadisch und unabhängig ob warmer oder kalter Motor auf.

    Ich habe in keinem einzigen Fahrzeug, was ich jemals bewegt habe (egal ob Auto, Motorrad, Trecker oder LKW) die Öllampe länger als 3 Sekunden leuchten sehen. Bei meinem derzeitigen Auto (V6 TDI) ist die Lampe bereits mit dem Anlasser verschwunden; was aber auch vielleicht am Durchsatz der Ölpumpe liegt.

    Wie gesagt: Ich möchte hier nichts und niemanden schlecht reden, aber mir persönlich reicht die Erklärung nicht.

    Ein-Topf ist immer gut - sagte Oma bereits. :driften:

  • Puuuuhh.. Es geht hier um einzig um vorbeugende Maßnahmen!

    Noch einmal für Dich. An welcher Stelle ist der Öldruck wichtig? Wichtig ist das Fördervolumen, das messen wir aber gar nicht.

  • Öldurchfluss entsteht nun mal durch Öldruck, oder andersherum?!

    Es ist anders herum. Die Pumpe fördert einen maximalen Volumenstrom bei null Druck. Wenn Du Druck aufbauen willst, musst Du den Förderstrom reduzieren. Dazu müssten wir wissen, was die Pumpe bei auf nullreduziertem Förderstrom für einen maximalen Druck aufbaut. Liegt der bei 100bar, ändert sich das Fördervolumen zwischen ein und zwei bar wenig. Ist der Maximaldruck aber 10bar, ist das Fördervolumen zwischen 1bar aufgebautem Druck und 5bar signifikant unterschiedlich.


    Wir wissen nur auf Basis der Information Öldruck gar nichts über die Ölverteilung im Motor. Die erste Frage ist, ob die Ölpumpe in Ordnung ist. Zuviel Spiel verändert die Kennlinie merklich. Die zweite Frage ist da, ob es irgendwo Leckstellen gibt, dann würde das Öl nicht da ankommen, wo es hin soll.

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