390 - Duke oder Adventure?

  • moin zusammen,


    für meine hiesigen Strecken (Teneriffa - eher Achterbahnen) würde ich mir gerne als Zweit-Möp etwas handliches, leichtes, bequemes zulegen.

    Aufgrund diverser Spezifikationen wird es wohl auf eine 390er KTM rauslaufen - nur die Entscheidung Duke oder Adv. steht noch offen.

    Wahrscheinlich gebraucht (Auswahl ist aber hier eher dünn) B. 21-22.

    Die Duke gefällt mir optisch klar besser, scheint mir aber für meine 184 cm mit 85 cm Schrittlänge (ohne Schuhe) eher knapp bemessen. Konnte bisher nur auf einer probesitzen, auf der Adventure noch nicht.


    Ich bin noch kein sonderlich routinierter Fahrer und werde auch wohl keiner mehr werden - mit 54 Jahren etwas zu spät angefangen. Also definitiv kein Racer. Daher wird mir auch die Motorisierung sicher ausreichen, insbesondere, da ich überwiegend auf sehr verwinkelten Strecken unterwegs bin - Teneriffas Landstraßen abseits der Hauptrouten sind eher eng und mit Kurven gewickt wie ein Rehrücken.

    Mit meiner BMW R NineT hab' ich mich hier anfangs schon etwas schwer getan, mittlerweile geht's aber. Dennoch wäre für die Abwechslung zusätzlich was leichteres, wendigeres und auch bequemeres nicht verkehrt. Die NineT ist ab Werk was Fahrwerk und Sitzbank angeht eher hart (straff wäre zu milde ausgedrückt) aber auch nach einigen Veränderungen (Öhlins-Kartuschen, Wilbers 642-Federbein, umgepolsterter Sattel) wird sie niemals ein Komfortwunder. Da wäre etwas Kontrast in diese Richtung schön.


    Kann man aus diesen Angaben ableiten, ob ich mich lieber nach einer Adv. oder einer Duke umsehen sollte?


    Vielen Dank, Michael

  • 90t MiLe

    Hat den Titel des Themas von „390 - Duke oder Adventure“ zu „390 - Duke oder Adventure?“ geändert.
  • Hatte die 390er ADV mal als Ersatzmoped ... für meine 1290 SAS :denk: ... und muss sagen, die fand ich sehr sehr handlich. Fast wie Fahrradfahren.


    Auf der Duke habe ich (175cm) nur mal drauf gesessen. Die ADV ist von der Sitz-Haltung/-Geometrie (wenn ich das überhaupt bewerten darf, bin die Duke nicht gefahren) schon sehr entspannt.


    Klar, Leistung ist so naja ... aber ist ja zum Glück nicht alles im Leben. Ich muss aber gestehen, das es nach einer Weile echt Spaß gemacht hat, als man sich auf den Motor dann mal eingelassen hatte.


    Bei deiner Größe würde ich eventuell zur ADV schauen. Aber vielleicht können Besitzer sich mal melden und eventuell auch was bzgl. prim. und sekundäre Übersetzung etwas sagen. Gerade wenn Du von Achterbahn (bergig) sprichst, dürfte das vielleicht auch ein Argument sein!?


    Viel Erfolg bei deiner Entscheidung und viel Spaß

    ready to chase :grins:

  • Hallo Michael

    ich hatte vor vielen Jahren mal eine 390 Duke zusätzlich zu meiner Dorsoduro 1200, und jetzt habe ich eine 390 ADV zusätzlich zu meiner 1290 SD GT, ich bin 1,87 und wiege 79kg.

    BEIDE 390er machen Spass, ohne Autobahn auf "Achterbahnen" fährt Dir so schnell keiner weg. Beispiel: im Herbst war ich mit der 390Adv 2 Wochen auf Korsika, da sind 44PS genug für ALLES.

    Die 390 Duke war für mich noch bequem, aber ich sah aus wie auf einem Spielzeug :-)

    Die 390 ADV jetzt ist super bequem und etwas "erwachsener" - und für die Sozia vieeeel bequemer.

    Aus meiner Sicht fahren sich beide 390 gleich, es hängt mehr an der Reifenhaftung (da werde ich bei der 390ADV noch was "strassenorientiertes" drauf machen)

    Es ist einfach klasse, mit einem Fliegengewicht total easy durch kleinste Strrecken und Kurven zu fahren...

    Ach ja, auf Teneriffa hatte ich schon 2 mal Mietmotorräder, Versys650 und BMW800GS.

    Von Chio den Teide hoch musst Du mit der 390er dann schon ordentlich Gas geben, ansonsten alles easy :-)

    Nimm Dir was Dir gefällt, Du machst auf jeden Fall nix verkehrt :-)

    Gruss Andy

    The tragedy of life is not that it ends so soon, but that we wait so long to begin it.

  • Kann man aus diesen Angaben ableiten, ob ich mich lieber nach einer Adv. oder einer Duke umsehen sollte?

    Meiner Meinung nach wäre die Adventure aufgrund des größeren Komforts besser geeignet. Außerdem bietet sie die Option auch mal Feldwege zu befahren.

    MT09  Duke5 Enduro690R SMT990

  • Hallo Michael,


    ich habe mir im letzten Sommer die von Dir angesprochene 390 Adventure als Zweitmotorrad zugelegt. Maßgeblich mit ausschlaggebend für meine Wahl war meine Körpergröße: 1,92 m mit einer Innenbeinlänge von 93 cm - meine Beine sind also runde 8 cm länger als Deine, nebeneinander sitzend dürften wir in etwa gleich groß sein.

    Die Duke habe ich aufgrund meiner Beinlänge nie in Erwägung gezogen und zum Probesitzen auf der Adventure bin ich mit einer gehörigen Portion Skepsis gefahren. Die Überraschung beim Aufsitzen: da passt ja fast alles! Der Lenker könnte zwei, drei Zentimeter weiter vorn sein, aber sonst? - Alles O.K.!

    Nach der Probefahrt, habe ich dann direkt eine gekauft: ein 2022er Vorjahresmodell, nagelneu und technisch identisch mit der aktuellen Version aber für runde 1000 Euro unter dem Preis der Neuen.

    Lenker und Armaturen habe ich dann tatsächlich etwas verstellt, die Griffpunkte sind nun knappe 2 cm weiter vorn, voller Lenkeinschlag ist trotzdem möglich (allerdings mit den Original-Spiegeln nicht i.V.m. einer etwas höheren Zubehörscheibe).
    Außerdem habe ich mir den knapp 1 cm höheren Ergo-Fahrersitz mit der etwas bequemeren Polsterung gegönnt - fast neuwertig zum halben Preis über eBay-Kleinanzeigen (gibt 's dort öfter).

    Das war es an Änderungen - bei fast allen meinen bisherigen Motorrädern (ich fahre schon über 40 Jahre), musste ich aus rein ergonomischen Gründen deutlich mehr ändern.

    Unmittelbar nach dem Einfahren und der 1. Inspektion habe ich dann gemeinsam mit meinem Sohn eine reine Landstraßen- und Pässe-Tour durch Schwarzwald, Allgäu, Dolomiten, Engadin, Vorarlberg und durch die Innerschweiz und das Aargau zurück gemacht. Seither sind noch einige Fahrten durch Kraichgau, Nordschwarzwald und Odenwald dazugekommen.

    Außer dem nach feuchten Tagen und/oder kalten Nächten in den Ecken leicht beschlagenen Display und einer losgeschüttelten Schraube am Unterfahrschutz gab es bisher nichts zu meckern. Das Maschinchen läuft ohne zu murren, fährt sich sehr handlich und ist selbst beim immer wieder Hochdrehen aus engen Kehren heraus ziemlich sparsam.
    Und die Sitzposition ist für mich auch auf längeren Etappen einwandfrei.

    Apropos ausdrehen: Ortsdurchfahrten sind in der Ebene zwar bei erstaunlich niederen Drehzahlen möglich (bei knapp über 2000 Touren ruckelt sie erstaunlicherweise weniger als bei 3000 im nächst höheren Gang), aber um aufwärts aus den Kehren rauszukommen, muss man sie drehen!
    Das war für mich die größte Umstellung gewesen: verwöhnt von stets über 80 Nm quasi ab Standgas, bin ich mit der kleinen Adventure in den ersten engen Ecken jedesmal fast verhungert. Ich musste mich geradezu zwingen, die Drehzahl hoch zu halten. Aber das hat man irgendwann raus - Leisetreten und zügiges Fahren klappt, sobald es hoch geht oder die Luft dünner wird, allerdings definitiv nicht ...

    Du hast kürzere Beine als ich und Deine Frage war ja: Duke oder Adventure? Auch mit etwas kürzeren Beinen würde ich die Adventure nehmen. Und das nicht nur, weil man damit auf sehr schlechten Sträßchen und auf Feldwegen besser bedient ist.
    Das Fahrwerk ist erstens besser, zweitens ist es voll einstellbar und das mit dem Einstellen funktioniert tatsächlich recht gut, solange man keine extrem hohen Ansprüche stellt.
    Das Ansprechverhalten der Feder-Dämpfer-Elemente fand ich anfangs etwas verbesserungswürdig. Ob ich mich daran inzwischen gewöhnt habe, oder sich die Dinger mittlerweile eingelaufen haben, weiß ich nicht - vermutlich beides.
    So wie es jetzt ist, ist es für mich jedenfalls völlig in Ordnung.

    Viele Grüße
    Axel


  • moin,


    erstmal Danke für Euren Input :Daumen hoch:

    Nachdem ich eine Duke und eine Adventure mal probefahrenkonnte, ist es letzendlich die Adventure geworden - 11/2021 mit sagenhaften 1260 km.

    Die Duke fühlte sich im ersten Moment besser an, weil die Sitzposition mehr meinem anderen "Arbeitsgerät" ähnelt. Aber ich suche ja gerade nach einem Kontrast dazu, also leichter, agiler - da passt die aufrechte Sitzposition besser, und auch der Kniewinkel ist deutlich angenehmer. Auf lange Sicht fühlte sich die Duke für mich wohl eher etwas kleinwüchsig an - so war am Ende die Entscheidung nicht allzu schwer.


    Gestern bei der ersten Testfahrt bin ich dann auch prompt auf Abwege geraten (falschen Abzweig erwischt) und war froh, die Adventure dabei zu haben. War mein erster längerer Ausflug abseits geteerter Wege, hatte zwar anfangs die Hosen getrichen voll, aber es ging erstaunlich gut. :ja:
    Auf den geteerten Achterbahnen hier ist die Leichtfüßigkeit im Vergleich zur (schon in diese Richtung optimierten) NineT frappierend und viele Details der Adventure stechen positiv in's Auge. Wieviel Motorrad man für's Geld bekommt, ist schon erstaunlich - von vielen Details (kugelgelagerter Schalthebel, Connectivity, verstellbarer Lenker.....) kann man bei der NineT nur träumen. Selbst den Sound (Akra) finde ich sehr manierlich, bin echt positiv überrascht.


    2024-02-07 Kati.jpg

    Noch ist alles Original (Akra, Heck- und Tanktaschen-Halter, Motorschutzbügel), aber mittelfristig plane ich eine optische) Umgestaltung eher in Richtung hoher Duke mit Straßenreifen (Conti Trail Attack) und 19er Vorderrad. Das weisse Dekor ist auch nicht so meins, die Außenspiegel werden wohl trotz erstaunlich guter Sicht nach hinten Lenkerendspiegeln weichen.

    Mit dem Trümmer vn Frontscheinwerfer kann ich mich auch nicht so recht anfreunden, der Umbau wird wohl der schwierigste und aufwwändigste.....mal sehen. :denk: