Bilanz erste Saison

  • Nachdem wir die Eigenschaften der 690 SM ja schon über sämtliche Threads teilweise recht detailliert abgehandelt haben, wollte ich am Ende der ersten Saison noch mal meine Erlebnisse als ´Wiedereinsteiger´ mit meiner 690 SM zusammenfassen. Vielleicht gibt es den ein - oder anderen Mitleser, den das interessiert und der eine Anschaffung erwägt, und ich dachte, dass eine (wenn auch persönliche) Zusammenfassung anstatt vieler Mini-Postings mal ganz hilfreich sein könnte.


    Mein letztes Moped (ist aber schon eine Weile her..) war eine KLR 250 mit immerhin 17 PS. Nach 20 Jahren habe ich mir dann überlegt, wieder ein neues Motorrad zu kaufen. Dabei wollte ich folgendes: aufrechte Sitzposition (Enduromässig), nicht zu schwer (also keine 200 kg), 50 PS erschienen mir auch ok (wenn man von 17 PS kommt, sind 50 PS immerhin 3 mal so viel). Mit dem Lesen von Motorradzeitungen habe ich wieder in 2005 angefangen, weil ich überhaupt keinen Überblick mehr hatte, was es auf dem Markt so gab. Die Erkenntnis kam dann relativ schnell, dass es die typischen Enduros als einfaches Gebrauchsmotorrad nicht mehr gab (also keine Honda XL, Kawasaki KLR, die Yamaha XT wiegt auch fast 200 kg, von der BMW GS mal ganz zu schweigen). Insgesamt also ein recht typischer Vertreter der ´Wiedereinsteiger´, welche die Motorradindustrie als Zielkunden erkannt hatte, aber noch nicht wusste, wie er oder sie wieder aufs Motorrad gebracht werden sollte.


    Auf der Motorradausstellung in Fürth (Bayern) im Frühjahr 2007, einer kleinen Veranstaltung für die lokalen Händler aus dem Raum Nürnberg habe ich dann durch Zufall einen grossen KTM-Stand gesehen. KTM war mir bisher (zugegeben) ein Begriff aus dem Motocross, ich wusste gar nicht, dass es auch andere Maschinen von KTM gibt. Ich habe dann auf einer 690 SM Probe gesessen, die ich zwar schon von Phtotos und Tests kannte und fand gleich, dass a) ich gut drauf sitzen kann, so wie ich mir das vorgestellt hatte und b) sie in Wirklichkeit viel besser aussieht als auf den Bildern (dass ich mit dieser Meinung im Forum alleine sein würde, war mir aber noch nicht klar...)


    Ich habe dann noch mehr Tests gelesen und eine Probefahrt verinbart, die mir folgende Erkenntnis gebracht hat: Die Sitzposition ist klasse, die Verarbeitung super, das Design gefiel mir immer noch und ich hatte das Gefühl, mich mit einem leichten aber gut motorisierten Moped nicht zu überfordern. Die Vibrationen waren weit geringer als gedacht, der Motorlauf relativ ruhig (so, dass man merkt, dass dort ein Motor lebt und arbeitet, aber ohne zu nerven), nach oben heraus mit viel Druck, aber von unten (unterhalb von 3000 U/Min) ruppig und unwillig. Das Fahrwerk fand ich fantastisch, und das Gefühl mit einem so leichten Motorrad unterwegs zu sein erinnerte mich am ehesten an Honda MTX, nur mit einem Riesen-Motor. Problem war aber auch, dass der typische Einzylinder-Bums ´von unten´ völlig fehlte, und dass ich bei engen Abbiegern in der Stadt dann bis auf den erste Gang runter muss. (Ich weiss, dass es auch im Forum Leute gibt, die behaupten, grundsätzlich nur Gänge jenseits des 3. zu benutzen, aber jeder der in der Stadt wohnt, weiss dass das gelinde gesagt Käse ist). Zum Vergleich habe ich dann noch die BMW X-Moto und die X-Country und auch noch einmal die CBF-600 gefahren. Die BMWs sind vom Fahren nahezu identisch und können vor allem schaltfauler und mehr von ´unten heraus´ gefahren werden. Das waren für mich aber dann schon die einzigen guten Nachrichten. Die Verarbeitung bei der X-Moto für 9000 Euronen war für mich einer BMW schlicht unwürdig: nur Digitaltacho (kein Drehzahlmesser, kostet im Einkauf bestimmt 20 Euro, anscheinend wird hier scharf gerechnet), sämtliche Züge laufen teils wirr über das Cockpit, und die Seitenverkleidungen der Tankatrappe (der Tank liegt unter der Sitzbank) lassen sich mit den Knien eindrücken. Insgesamt hätte ich für die BMW als Aprilia (wer es noch nicht wusste: die X-Moto wird nicht in Berlin, sondern bei Aprilia in Italien gefertigt) 7000 Euro bezahlt, aber der geforderte Preis steht in meiner Meinung einfach nicht im Verhältnis zu dem, was geboten wird. Ich habe dann noch eine zweite Probefahrt mit der 690 SM gemacht, welche den Eindruck der ersten bestätigte, beschlossen dass ich mit dem Motor leben kann und mein Sparkonto geplündert.


    Gleich nach der Auslieferung kam für mich aber die Erkenntnis, dass meine SM einige Macken hatte, welche die Probefahrtmaschine nicht aufwies:


    -das Vorderrad hatte eine deutliche Unwucht
    -beim Schalten war mehrfach zwischen 2. und 3 sowie einmal zwischen 5. und 6. Gang kein Gang drin. Wer mal beim vollen Aufziehen den Leerlauf zwischen zwei Gängen erwischt, weiss, dass es einen dabei fast abwirft, das Ganze ist also nicht so spassig.
    -der Motor ´knallte´ beim Gaswegnehmen aus höheren Drehzahlen.
    - dann bin ich gleich in der zweiten Woche ohne für mich erkennbaren Grund liegen geblieben, der Motor ging einfach aus. Selbstverständlich vor einer überfüllten Kneipe...


    Mein Händler hat die SM dann bei mir abgeholt, da sich zunächst niemand erklären konnte, wie dies passiert ist. Es war letztlich der Absperrhahn am Tank rechts, der noch geschlossen war. In der rechten Tankhälfte befindet sich auch der Tankgeber, und da die Hälfte nie leer wird, geht auch die Warnlampe nicht an...


    Da mein Händler die SM schon einmal hatte, wurde der Vorderreifen gedreht (ich weiss, dass es hier auch Fahrer gab, bei denen bei einem ähnlichen Problem die Felge getauscht wurde). Ausserdem wurde die Einspritzung ´zurückgesetzt´, was das Knallen deutlich verringerte. Zum Getriebe wollte man erst einmal nichts tun, das sollte sich noch einlaufen.


    Bei etwa 500 KM hatte ich Öl an der Ölablassschraube. Dies sollte bei der 1000 KM- Inspektion behoben werden, war es aber letzlich doch nicht, so dass ich die SM bei 2500 erneut in die Werkstatt gebracht habe. Anscheinend war es tatsächlich die Ablassschraube, jetzt scheint es halbwegs dicht zu sein.


    Bei 3000 KM hatte ich dann ein nerviges Brummen aus dem Cockpit. Wie sich gerade herausgestellt hat, hatte sich die Schraube der Sitzbankhalterung gelöst, und die Vibrationen verbreiten sich über den Rahmen, so dass es klingt, als käme der Krach aus dem Cockpit. Für meinen Händler war das neu, er hatte dann aber gleich noch einen zweiten Kunden mit dem gleichen Problem, dem er dann schnell helfen konnte (Bei meiner SM wurde noch das Cockpit abgebaut).


    Aktuell habe ich 3600 KM gefahren, immer noch mit dem ersten Reifen (Battlax). Den kaufe ich mir nie wieder, er hat die unangenehme Eigenschaft, beim Blockieren kein Geräusch von sich zu geben. Man merkt eigentlich erst, dass man schon eine Vollbremsung hinlegt, wenn das Hinterrad wandert.


    Folgendes hat sich zum Guten geändert:


    - zwischen den Gängen bin ich seit KM-Stand 2500 nie wieder geblieben. Bei der Inspektion haben wir den Schalthebel eine Raste nach oben gestellt, das hat vielleicht auch mitgeholfen. Das Getriebe schaltet sich jetzt einwandfrei und sehr weich. Das in einem anderen Thread beschriebene ´zweistufige´ Schalten habe ich auch nicht.


    - der Motor läuft insgesamt weicher, bereits im Stand akustisch ruhiger und nach oben freier. Das Auspuffknallen hat deutlich abgenommen. Ausgehen tut er auch nicht (das ist mir nur ein einziges Mal passiert), ich habe sie aber auch einmal 15 Minuten ohne Gas laufen lassen, das hilft anscheinend.


    - das Fahrwerk scheint ebenfalls ´eingelaufen´. Ich hatte bei den ersten Fahrten das Gefühl, meine SM ist (im Vergleich zur Vorführmaschine) relativ störrisch, dieses Gefühl ist jetzt weg.


    - derzeit kommen keine Kinderkrankheiten nach.


    Mein Fazit also: ich fahre meine SM wirklich unglaublich gerne, und das Gefühl mit einem ´Supersausemotor´ (MO) über die Landstrassen zu brettern, ist einfach unbeschreiblich. Es war so etwas wie ´Liebe auf den zweiten Blick´, die hält aber heute auch noch. Fahrwerk, Motor, Sitzposition und Verabeitung finde ich super. Gewünscht hätte ich mir weniger Kinderkrankheiten, das war mir auch eine Lehre für das nächste Moped: es ist toll, ein Fahrzeug zu haben, welches richtig ´neu´ ist, aber auch die Werkstätten müssen erst einmal lernen, was so alles an Fehlern auftritt, und ohne eine gute Werkstatt (die man dann auch oft sieht), ist man aufgeschmissen.


    Und ganz wichtig: viel Spass hatte ich auch mit all den vielen wichtigen, lustigen und manchmal auch nur sinnlosen Postings hier im Forum. Mein ganz besonderer Dank geht an Mario, dass er so eine tolle Sache auf die Beine gestellt hat.


    Euch allen eine allzeit gute Fahrt.

  • Dat haste aber fein geschrieben.
    Habe nur einen Fehler entdeckt...

    Zitat

    ...wollte ich am Ende der ersten Saison noch mal...


    Saison ist noch bis zum 31.12 :zwinker:


    Lutz

  • :denk:Mhhh, ich hatte bisher mit meinen neuen Mopeds immer Glück. Ich hatte eine nagelneue 640er Supermoto und 2005 ne Superduke. Nie was drann gewesen, ausser der Rückrufaktion bei der SD die bei der ersten Inspektion mitgemacht wurde. - Dafür ist mir bei meiner gebraucht gekauften 2er Duke mal der Kupplungskorb gerissen, gerade als ich eine BMW hergebrannt hatte. Mein Kumpel mit seiner Honda Affentwin hat nur blöd gegrinst - Na ja, heute fährt er ne Adventure... konnte ihn dann doch noch von KTM überzeugen.

  • Hallo


    Zitat

    Original von Peter S.
    Nachdem wir die Eigenschaften der 690 SM ja schon über sämtliche Threads teilweise recht detailliert abgehandelt haben, wollte ich am Ende der ersten Saison noch mal meine Erlebnisse als ´Wiedereinsteiger´ mit meiner 690 SM zusammenfassen....


    Danke für den Bericht. Auch ich bin ein Wiedereinsteiger, der nach gut 10 Jahren Pause vor 4-5 Monaten anfing sich wieder für Motorräder zu interessieren. Nachdem ich mich entschlossen hatte wieder zu fahren hatte ich ähnliche Kriterien wie du. Aufrechtes sitzen, leicht (Ein Motorrad sollte nicht mehr wiegen als 2* der Fahrer :daumen hoch:), keine Übermotorrisierung! Nachdem ich mich ein wenig umgesehen hatte blieb ich bei einer X-Country von BMW hängen. Die wäre es wohl auch geworden, wenn nicht zufällig 1000m von meiner Arbeitsstelle ein KTM Händler gewesen wäre zu dem ich in einer Mittagspause ohne jede Erwartung fuhr. Ich betrat den Raum und ... Liebe auf den ersten Blick! (Was auch beweißt das Motorradzeitschriften für Kaufentscheidungen völlig unnötig sind. Nichts geht über wirkliches sehen, anfassen, riechen, fühlen, fahren!)


    Einmal draufgesessen und eine 690 sollte es sein. Für mich das durchschlagenste Argument neben dem Design, war der 50% größere Tank zur X-Country. Ich hatte einfach keine Lust alle 200 km nachzutanken. Durch puren Zufall konnte ich Anfang September dann ein gebrauchte 690 Prestige mit 400 km erstehen. Leider habe ich mir durch Dummheit, Leichtsinn und Pech am Tag an dem ich sie erhalten habe ein Schlüsselbein und 9 Rippen gebrochen. Nicht mit dem Motorroad, aber die Saison ist für mich damit eigentlich vorbei!


    Ich bin jetzt zwar trotzdem ein paar Kilometer gefahren (KM-Stand: 480 jetzt), kann aber noch nicht von "Erfahrung" sprechen - zumal das meine erste Einzylinder ist. Sobald ich einmal 1000km auf dem Bock gesessen habe schreibe ich mal einen Erfahrungsbericht - auch wenn es wohl Frühjahr werden wird.


    Danke für deinen Bericht, die Kleinigkeiten zu Anfang werde ich abwarten. Eine fehlende Sitzschraube hatte ich schon. Andererseits gehört "ein wenig" schrauben dazu und macht ein gewisses Maß an Spaß aus!


    Gruß
    Ingo

  • Hi Peter!


    Danke für die Mühe, den Bericht zu schreiben.


    Vor etwa 4 Jahren war ich auch ein "Wiedereinsteiger", hatte aber auch Jahre davor wieder ein Moped allerdings nicht so die vielen Kilometer/Jahr. Ich hab mir dann zwar keine KTM gekauft, aber es ist ein fabrikneues Moped geworden, mit aufrechter Sitzhaltung und rel. geringem Gewicht.
    Was Kinderkrankheiten bzw. Enttäuschungen eines Besitzers eines nagelneuen Mopeds angeht -sie war damals meine erste, derartige Anschaffung- habe ich Dir allerdings einiges voraus :staun:, immerhin war es bei mir eine Italienerin geworden.


    Und in ca. 4 Wochen will ich mir eine 690 holen, am liebsten die Duke aber so lange kann ich nicht warten. Also sauge ich alle Berichte über die Macken der aktuellen SM in mich auf und hoffe eine gute Gebrauchte zu finden.


    Übrigäns:
    Gibts von Sommer schon solche Kits wie für die 640/25er mit Lufi-Modifikationen, Schalldämpfer bzw. kompletter Anlage? Auf deren WebPage kann ich nichts finden...


    Solang ich die Duc hab sag ich noch
    Ciao!!
    GS

  • peter


    Danke für den ausführlichen Beitrag! :daumen hoch:


    Zitat

    Original von IWB


    Eine fehlende Sitzschraube hatte ich schon. Andererseits gehört "ein wenig" schrauben dazu und macht ein gewisses Maß an Spaß aus!


    Gruß
    Ingo


    ingo & andere 690-Fahrer


    kontrolliert bei Gelegenheit auch mal die Schrauben der Kennzeichenträgerplatte - ich bin ziemlich erschrocken als ich das Kennzzeichen samt Halterung neben der Kette baumeln sah..... :ja:


    Ausgegangen ist der Motor meiner 690ger auch nicht mehr, nachdem er einmal ca. 15 Minuten ohne Gas lief!


    Das ist hier ja ein richtiges 690ger-outing :grins:


    Mir gefällt sie und ich steh dazu! :crazy:

  • Meine knallt richtig derb bei jedem abtouren egal ob hohe oder mittlere drehzahl seit ich sie mal anschieben musste da Batterie platt gewesen, laut ktm dealer keine gefahr fürs moped und kat etc. jedoch seitdem richtig schön kernig "laut" aber immer noch einen tick zu zurückhaltend im sound.

    KeEp On SlIdInG! :guckst du hier:


    SUMO = SUCHTMOTORRAD

  • Naja "laut" ist ja relativ, warscheinlich immernoch leise! :zwinker: Aber Knallen ist cool, sowas gibts bei mir fast garnicht, schade eigentlich. Nur selten mal und dann auch eher schwach, die 04er SMC war da schon brutaler.

  • @ Kayer und hjc (und die anderen Auspuffknaller :zwinker:)


    Auch wenn ich mich hier wiederhole: Auspuffknallen hat an einer Maschine mit Einspritzung in meiner Meinung nichts verloren, da die Elektronik solche irregulären Zustände vermeiden soll. Vermutlich lernt die Einspritzung aber auch über die Zeit, diesen Zustand zu vermeiden, dann knallt es weniger, je mehr man fährt...


    Was mich dabei aber gestört hat, war weniger das Knallen selber, sondern (da es ja beim Gaswegnehmen passiert) dass die Bremswirkung des Motors dann kurz vorher ganz anders ist (wahrscheinlich zündet das Gemisch ein paar Umdrehungen lang nicht, und dann mit einem Schlag im Auspuff, was den Knall auslöst). Das verdirbt dann auch die Linie... Wenn hier die Experten etwas wissen, wäre ich sehr froh.

  • Hallo !


    Na, dann werd' ich auch mal meine History zum Besten geben.


    Ich bin der klassische Spätstarter. Mit 44 Jahren hab' ich den Schein gemacht.


    Mein erstes Moped war 'nen Triumph Tiger 955i. War 'nen echtes Klassemopped; bäriger Motor, superzuverlässig, sparsam, superkomfortabel. Leider aber auch bleischwer (fast 250 Kilos). Den hab' ich in 13 Monaten 14.000 km gefahren (wohlgemerkt im November gekauft). Parallel zum Tiger hatte ich mir nach 'ner Weile noch eine Yamaha
    XT 660 X zugelegt. War zum Tiger 'nen echter Gegenpol. "Superleicht" (60 Kilos leichter als der Tiger) und dazu der lebendige Eintopf. War wirklich klasse und ebenso zuverlässig. Die hab' ich in 11 Monaten 6000 km gefahren (wohlgemerkt, parallel zum Tiger).


    Den Tiger hab' ich dann gegen eine KTM Adventure 990 EFI getauscht. Ein berauschender Wechsel. Geiler Motor, geiles Fahrwerk u n d 50 Kilo leichter. Leider ein echtes "Montagsmopped" !! 9 Werkstattaufenthalte innerhalb der ersten 3000 km und beileibe keine Kleinigkeiten. Ein Wunder dass ich mit KTM weitergemacht habe.


    Die immer noch vorhandene XT 660X habe ich dann gegen eine 950er Supermoto getauscht. Dieser Tausch hat dann sehr schnell klar gemacht dass die Adventure völlig "überflüssig" ist im "Fuhrpark". Die hab' ich dann kurz darauf verkauft.


    Die 950er war dann wirklich der wahre Rausch. Die hab' ich 12.000 km in 12 Monaten gefahren. 12.000 wirklich nur geile Kilometer. Ebenso das Mopped; bis auf minimale Kleinigkeiten k e i n e r l e i Probleme. Eine echte Entschädigung für die 990er !


    Die 950er hat mir dann vor Kurzem ein verschlafener Autofahrer "zerbombt" (der hat mich aus einem sehr übersichtlichen Kreisverkehr "rausgerammt"). Ergebnis "wirtschaftlicher Totalschaden" :-((


    Dann kam die 690 SM Prestige. Zu Beginn der "Beziehung" eine echte "Hassliebe". Auf meiner ersten "Hausrunde" war ich nah dran meinen Händler zu bitten diesen "Fehlkauf" irgendwie wieder rückgängig zu machen. Ich hatte ständig das Gefühl mit so einer Art "Hilfsmotor" unterwegs zu sein. Das übliche "Pulle rein und ab gehts" wie ich es von der 950er gewohnt war, wurde von der 690er zwar "zur Kenntnis genommen" aber nicht mit entsprechendem Schub beantwortet sondern allenfalls mit "erahnbaren Bemühungen". Also mindestens einen Gang runterklopfen und dann das Gas wesentlich reichlicher öffnen. Dann gehts brauchbar vorwärts.


    In dieser Zeit hat mich dann die fast perfekte Zuverlässigkeit, die extreme Sparsamsamkeit, die wunderbare Handlichkeit (nochmal ca. 40 Kilo leichter als die 950er) und das extrem geile Fahrwerk über die "schubtechnische Enttäuschung" hinweggetröstet. Mittlerweile ist es fast "reine Liebe" geworden. Ich bin halt jetzt durch die Gewöhnung an der Motor fast immer im "richtigen Gang" unterwegs und so wirkt die Motorisierung dann auch nicht mehr so "behelfsmäßig" wie am Anfang. Und jetzt mit ca. 2800 km in 1,5 Monaten auf der Uhr "macht der Motor auch immer mehr auf". Einige Autobahnvollgasfahrten haben noch ein paar gefühlte PS und reichlich Drehfreude "freigeschaltet".


    Nun zu den bisherigen Problemen mit der 690er; es sind nur wenige:


    1. Kupplung kommt erst auf den letzten paar Milimetern des Hebelweges; wurde inzwischen wie in einem anderen Thread von mir auch schon vermutet durch sorgfäligstes Entlüften beseitigt.


    2. Gelegentliches "Auftauchen" des Leerlaufes bei beliebigen Gangwechseln; ist inzwischen durch "Selbstheilung" bis auf wenige Fälle erledigt.


    3. Ein fast abgefallenes Heck (eine Schraube fehlte völlig, eine war lose und nur noch eine fest), wurde glücklicherweise durch einen Thread hier im Forum rechtzeitig bemerkt und inzwischen durch das Einsetzten der Befestigungsschrauben mit Loctite erledigt.


    !! Das war' s !!


    Echt begeistert bin ich nach wie vor von dem wirklich extrem geringen Verbrauch des Motors.
    4,3 / 4,5 / 4,6 / 4,96 / 4,8 / 4,6 .... usw. Und ich gurke nicht rum sondern fahre durchaus ziemlich zügig (kein Angstrand mehr am Hinterreifen); allerding nicht "suizidär". Auf der Landstraße ist jedenfalls die 4 vorne "fest gebucht". Das eine mal wo es fast eine 5 geworden wäre, war mit den genannten Autobahnvollgasfahrten durchsetzt.

    Bleiben dann eingentlich nur zwei wirkliche "Abtörner":


    1. Dieser "abartige Fahr- und auch Stand-Sound" der Maschine der irgendwo zwischen einem
    Aufsitzrasenmäher und einem Elektromotor liegt. *** Eine echte Katastrophe !! ***


    2. Der doch ziemlich üppige Preis für die Maschine, der aber durch die edlen Fahrwerkskomponenten und die sonstigen schmackhaften Zutaten (RadialBrembos, Radialkupplungshebel, Anti-Hopping Kupplung usw.) doch noch irgendwie in Ordnung geht.


    Zusammenfassend ist die 690er aus meiner Sicht echt eine Empfehlung wert und ich würd' s
    wieder tun !!


    Grüße
    950

  • Wow, du fährst ja richtig viel, hätte garnicht die Zeit dazu. :zwinker: Was meinst du mit "vorn die 4 gesichert"? Der 4. Gang oder wie? Und wieso der 5. auf der Autobahn? Die 690er hat doch 6 Gänge. Dein Spritverbrauch ist auch erstaunlich, ich bin immer bei 6l. Ich bin auch wirklich zufrieden mit dem Motor, hatte noch keine größeren Probleme, ist alles fein. Man muss sich halt damit einigen immer im richtigen Gang auch mal hoch zu drehen damit was vorwärts geht. Wirklich spaß machts eben nur im Gebirge, wo es schön kurvig ist, dort ist es das perfekte Motorrad! :daumen hoch:

  • Zitat

    Original von Kayer85
    ...Was meinst du mit "vorn die 4 gesichert"? Der 4. Gang oder wie? Und wieso der 5. auf der Autobahn? Die 690er hat doch 6 Gänge. ...


    Er meint eine "4" vorm Komma beim Spritverbrauch... :staun:


    Grüße
    KTMchen

  • Na dann ich mal. Es gibt ja nach den bisher doch eher positiven Eindrücken zur 690er nicht mehr viel zu sagen, außer, dass ich mich meinen Vorrednern nur anschließen kann.
    Einfach ein klasse Moped.
    Ich hatte bis auf das Bremsenquietschen, welches durch kostenfreien Belagtausch behoben wurde, keinerlei Probleme. Ich muss aber gestehen, dass ich aus Zeitmangel seit April nur läppische 3200 Km abgespult habe.
    Ich möchte nur noch eins hinzufügen: die Designer haben beste Arbeit geleistet und alle Teile sogut verbaut, dass die Maschine Stürze nahezu unbeschadet übersteht. Ich hatte beim Ausloten der Grenzen bereits zwei ordentliche davon, die man, wenn ich's niemanden sage,auf den ersten Blick nicht erkennt. Also absolut Rennstreckentauglich :daumen hoch:.

    Grüße Andreas

  • Da ich neu in diesem Forum bin, helfen mir diese Berichte sehr bei meinen Kaufentschiedungen.
    Vorher hatte ich eine MuZ Baghira und ich kam sehr schnell an seine Grenzen. Dann hab ich eine Probefahrt mit der 690 er gemacht, ein unterschied wie Tag und Nacht. So ein ruhigen, geschmeidigen Motor kenne ich gar nicht. Dann diese vielseitigkeit. Mann kann mit ihr sehr gemütlich fahren, wiederum wenn man sie fordert wird man nicht entäuscht.
    Dann dachte ich mir melde dich doch mal in einem Forum an. Ich hab Eure Meinungen gelesen und eins steht fest.
    "ICH BESTELL MIR EINE KATI 690" :daumen hoch:

  • PeterS,


    gut geschrieben. :zwinker:
    Interessant ist in diesem Thread auch, das KTM es wirklich fertig gebracht hat,
    markenfremde Kunden oder Neueinstieger durch die 690SM zu gewinnen.
    Leider wurde die 690SM beim eigenen Klientel nicht so angenommen.
    Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, das durch die 690SMC, Duke3 und 690 Enduro
    die KTM´ler genau so erfolgreich bei der Stange gehalten werden können. :daumen hoch:

    mille amitiés Franky


    2015 KTM 1290 Superduke R
    2013 KTM 1190 Adventure R

  • Zitat

    Original von Roughneckseast
    Dann dachte ich mir melde dich doch mal in einem Forum an. Ich hab Eure Meinungen gelesen und eins steht fest.
    "ICH BESTELL MIR EINE KATI 690" :daumen hoch:


    Na dann schon mal: Willkommen im Club! Du wirst es nicht bereuen!!


    Grüße
    KTMchen