690 Enduro als Tourer

  • Hallo zusammen,


    erst mal, mein Name ist Jens, ich bin 36 Jahre alt und schon eine Weile hier im Forum unterwegs, allerdings meistens nur lesend. Momentan fahre ich eine SMT und bin eigentlich ganz zufrieden damit. Jetzt war ich aber gerade ein Jahr in den USA und war da ein wenig mit meiner 950 SM die ich da hatte im Gelände unterwegs. Das hat natürlich Lust auf mehr gemacht...
    Im Moment plane ich für den Sommer eine Ostseeumrundung und gerade in Skandinavien solls ja auch ganz schöne Schotterpisten geben. Da ist die SMT natürlich nicht unbedingt die allererste Wahl. Ausserdem ist sie mir inzwischen einfach ein bisschen zu gross und schwer. Also was Kleineres suchen...
    Da fällt der Blick natürlich schnell auf die 690 Enduro. Es bleiben aber in paar Fragen offen:


    Wie macht sich die Enduro denn für diese Art von Tour? Hat da wer Erfahrungen?
    Auf mobile.de finden sich immer mal wieder ganz gute Angebote von pre 2012 Enduros die alles haben was man auf der Langstrecke so braucht. Was sind denn die Unterschiede zwischen der ab 2012 Enduro R und den 690er Enduros so ab 2010? Vibrationen, Zuverlässigkeit etc...
    Wie weit kommt man denn so wenn man vollbeladen ist aber immer schön gemächlich unterwegs ist? Sind ja leider nur 12 Liter Sprit drin...


    Danke für eure Antworten,
    Jens

  • Hey und willkommen! Ich fahre ´ne SMC-R, daher kann ich nur bedingt helfen...um die Haltbarkeit brauchste dir keine Sorgen machen, im Forum schreibt ein 690er Endurotreiber von 80.000 + irgendwas km. Für längere Touren muss man sich "einfahren"- am Anfang tat mir der Hintern nach 100 km weh, mittlerweile haben wir ( mein A**** und ich) uns an die Kant´n gewöhnt; Tagestouren mit 4x tanken kein Problem. Vibrationen sind für meine Begriffe erstaunlich wenig vorhanden, für so einen grossen Eintopf läuft die Kati erstaunlich weich und ruhig. Allerdings ist meine per Powercommander etc. gepimpt, das nimmt dem Motor das Ruckeln unter 3000 U/min. Tanken muss ich, wenn´s ruhig läuft, nach 180 km, wenn´s pressiert, schon mal nach 140 km. Ist aber eher die Ausnahme... Viel Spass beim Suchen!!

    Dem Meister dient sie, den Knecht tritt sie in den Staub!

  • Ich denke, dass die 690 Enduro egal ob R oder nicht durchaus für längere Touren geeignet ist. Allerdings solltest du dann vielleicht die ein oder andere Modifikation vornehmen. Es gibt ja zum Beispiel komfortablere Sitzbänke (Kahedo) die dann längere Tagesetappen möglich machen.
    Was die geringe Reichweite mit 12L Tankvolumen angeht so wirst du in Europa eigtl klarkommen können...ansonsten kannst du wenn du ohnehin mit Aluminiumkoffern fahren möchtest an diese recht einfach 1 oder 2 mal den 3L Kanister befestigen, so kannst du wenn mal keine Tanke auf dem Weg liegt weiter 50-100km Reichweite erzeugen ;-) Vorgestern noch Kundschaft gehabt die ebenfalls mit der 690 Enduro auf große Reise gehen will...


    wenn du also ein handliches Bike suchst um auch Schotterpisten umzupflügen dann ist im 1 Zylinder Revier die KTM das Maß der Dinge....aber was soll man auch anderes Sagen....ist ja zweifelsfrei ein KTM Forum hier!

  • Grüß dich,
    Dann fange ich mal an ;-)
    Ich fahre ne 690R aber bin derzeit auf sumo Reifen unterwegs. Habe nen offenen Luftfilter und den PP-Auspuff drauf.
    Im letztem Jahr war ich so mit der guten am Mittelmeer, das waren ca +/-2700 km.
    Musste so zwischen 180-200 km tanken, bin gemütlich mit 80-100km Gefahren wie es halt erlaub war versteht sich. Autobahnen hab ich ab Stuttgart umfahren ;-)
    Mein Gepäck hatte ich im tankrucksack, Hecktasche und nem Packsack. Die orginal Sitzbank war damals drauf, aber aus meiner Sicht nicht für lange Touren geeignet...


    Dieses Jahr ist 3 Wochen Schottland geplant, das werden mit an und Abreise ca 6000 km.
    Für die Tour werde ich aber auf original Luftfilter und orginal Auspuff wechseln da ich damit meiner Erfahrung nach ne größere Reichweite habe.
    Dieses ja hat die kleine noch paar nette Updates bekommen, kahedo sitzbank, koffer, Kanister, Navi USW.


    Hier mal ein Lob an touratech West ;-)
    Super Beratung und sehr freundlich!

  • Für die 690 enduro gibt's tourentanks mit größerem Inhalt.
    Sind nur in D für den Straßenbetrieb offiziell nicht zugelassen.

  • ich hab mich auch lange gefragt, ob die 690er für reisen geeignet ist, der umstieg von meiner 640er adventure ist mir nicht leicht gefallen.
    nach der ersten saison und der ersten längeren reise (drei wochen albanien) bin ich sehr zufrieden, meine frau hat auch auf eine 690er gewechselt (auch vorher 640er lc4) und der geht's genauso. motor ist super, fahrwerk in ordnung. die sitzbank meiner 2012er ist für touren geeigner, die der 2009er meiner frau nicht, da kommt heuer die kahedo rauf. 12 l tank ist für fast alle reisen ausreichend, 250+ km reichweite ist nur in der wüste zu wenig.
    ich hab die touratech alu koffer oben, meine frau hatte letztes jahr noch die ortlieb taschen, heuer kommen auch die alukoffer rauf. ist geschmackssache, beides geht.
    also wie gesagt: wenn du einen einzylinder suchst, mit dem du auf reisen gehen und bei bedarf auch grobes gelände überwinden kannst, bist du bei der 690er richtig.

  • Hallo zusammen,


    danke euch erst mal für eure Tipps, das sieht ja gar nicht so schlecht aus. So hab ich mir das erhofft...
    Ich bin vor kurzen mal eine SMC-R gefahren. Eine andere Sitzbank wird wohl drauf müssen wenn man länger damit unterwegs ist, sonst stirbt man da den Heldentot.


    Jetzt frag ich mich noch ein bisschen wie es sich denn so fahren lässt wenn das Teil voll beladen ist. Der Schwerpunkt verlagert sich ja doch ziemlich nach hinten dadurch.


    Was meint ihr, sollte man die 2 - 3k Euros investieren um sich eine neuere 690iger ab 2012 zu holen oder ist man mit einer älteren mit wenig Kilometern genauso gut bedient? Wie sind da die Unterschiede?


    Danke,
    Jens

  • Also ich fahre ne 2009er enduro 690r, die schnurrt wie ne wildkatze ;)


    Aber ob neu, gebraucht und welches bj, das kommt ja auf deine finanziellen Möglichkeiten an.
    Wirst ja unter Umständen auch noch Ausrüstung brauchen für die Tour.
    An deiner stelle würd ich mir ne liste machen was Brauch ich wieviel kosten habe ich zu erwarten und dann gucken was bleibt unterstrich für die Maschine.
    Dann siehst du ja was du ca ausgeben kannst und was du dafür bekommst.



    Gruß Manuel

  • so wie ich das sehe wirst du doch einige kilometer im jahr schaffen.. da empfielt sichs gegenzurechenen ob über zeit die 10000km serviceintervalle der 12'er modelle den mehrpreis einer 12er im vergleich einer älteren mit 7500(ab bj09) oder 5000klein/10000groß (bj 2008/2009) wieder relativiert - sofern du die services beim händler machen lässt


    ansonsten haben die 12er die volln 690ccm, die baujahre davor "nur 654" - aber einen leistungsunteschied merkt man das eigentlich nicht.




    so am rande noch zu erwähnen... es gibt zusatztanksysteme die vorn raufkommen, damit kann man auch etwas gewicht vom gepäck hinten bissl ausbalanzieren, hab hier aber keine erfahung.

  • meine frau fährt eine 2009er, ich eine 2012er. größter unterschied ist die sitzbank.
    meine ist super, da muss ich auch für längere touren nix machen, meine frau bekommt heuer die kahedo, das original geht gar nicht.


    fahren mit gepäck ist so eine sache… am anfang glaubst du v.a. im gelände, das geht gar nicht. mit der zeit wird's immer besser, und irgendwann ist's selbstverständlich.
    ich bin mit 640er adventure und jetzt 690er tausende kilometer mit und ohne gepäck offroad, auf straßen und pisten gefahren, klar ist's ohne koffer einfacher, aber auf reisen geht's nicht um speed und stockerlplatz, sondern ums naturerlebnis und ums ankommen.

  • sehe das auch so wie "womat",


    habe auch eine Enduro von 2010, also die mit 250er Federweg, Modell 2011 haben ein Federweg von 275 hinte und vorne, sind also höher, ab 2012 haben die 690er Enduros auch wieder das R im Namen sind aber wieder auf 250er Federweg zurückgegangen. Wegen meiner Größe habe ich also die etwas tiefere Version gewählt.


    Welches Bj. man sich holt ist von der techn. Seite fast egal, also ab 2008 natürlich, das einzige was sich verändert hat, wären ab 2012 die wirklichen 690 ccm und ein paar Ps mehr. Kleine Modifizierungen auch noch.


    Ich hatte eine Tour durch die Fjorde Norwegens gemacht, insges. 2600 km in einer Woche, Etappen von rund 400km gingen gerade so, würde mir aber fürs nächste mal eine andere Sitzbank beschaffen.
    Bin mit den ALU-Koffern gefahren und Hecktasche, tanken war etwas umständlich, das fahren aber insgesamt super auch im leichten Gelände (also Schotterwege und Waldwege). Allerdings sollte man natürlich die Vorspannung des Federbeines erhöhen.


    Hoffe konnte helfen.

    Gruß Herci :winke:

  • Bekannter von mir empfiehlt für Enduro Touren nur softe Taschen aus LKW Plane (ORTLIEB z. Bsp.) weil die bei Stürzen/Umfallern nicht brechen wie Alu
    also robuster sind.
    Mit gebrochenem Alukoffer/Schalenkoffer in der Wildnis zu stehen stelle ich mir ätzend vor.
    …oder man nimmt eine große Rolle Gewebeklebeband mit (Panzerband, Ducttape etc.)
    ;-)

  • Kleine Gegenbedenkung :grins:


    bin auch mit meine ALU-Koffern gestürzt da auf matschigem Waldboden in der Kurve wegerutscht, jetzt sind Abschürfungen an den Koffern, Beulen mitlerweile sowieso, am Mopped ist absolut nichts außer die Handprotektoren, die haben leichte Kratzer.


    So und nun das ganze mit Planstofftaschen die vollgepackt sind, denke denke denke, nee, bleibe bei den Alukoffern :Daumen hoch:

    Gruß Herci :winke:

  • Ich hatte auch noch keine gebrochene Alukiste - geht das überhaupt? Wenn, dann gibt's nur Beulen und einen verbogenen Kofferträger kann man auch wieder gerade richten. Das wichtigste Argument für Alukoffer aber, v.a. wenn man mit Zelt unterwegs ist: man kann sich draufsetzen! :prost:
    Bei den PVC-Planen-Dingern hätte ich Bedenken, dass die linke Tasche übern Endtopf wegschmilzt, v.a. wenn man noch den Thermonuklear-Serientopf drauf hat.

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • Ich bin mit meiner 2003er 640 er z.T. 750 km am Stück gefahren. Geht dank Komfortsitzbank (Zubehör von KTM seinerzeit) relativ problemlos. Dabei Rappelt und vibriert der 640er wohl wesentlich mehr als der 690er, den ich noch nicht gefahren habe. An die Koffer gewöhnt man sich schnell, ohne Gepäck ist natürlich schöner. Obwohl, ein Ortlieb Sack im Rücken zum Abstützen war sehr hilfreich. Es kommt darauf an, wie schnell man unterwegs sein will. Ich bin mit 120 -140 km/h unterwegs gewesen. Gefühlt drehte mir der Motor dabei schon zu hoch, obwohl ich schon auf dem Ritzel einen Zahn weniger drauf hatte. Grenzwertig war das vom Winddruck her. Wenn Du schneller und lange Strecken unterwegs sein willst, dann würde ich etwas mit Scheibe nehmen. Ansonsten ist die 690er sicher ne gute Wahl.
    Gruß
    Heihen

  • Schau mal im ADVRider forum. Da fahren Leute 8000km durch Russland, Mongolei usw. Die 690 ist ein ideales Gerät für dein Vorhaben. Leider ist sie qualitativ so wie alle KTMs eine mitlere Katastrophe, daher wenn du sie neu kaufst zuerstmal 5000km in bewohntem Gebiet fahren. Danach sollte alles was hin wird schon erneuert sein.
    Wie Fuzz sagt gibts ausgezeichnete Benzintanks die deine Reichweite mehr als verdoppeln. Der legendäre Walter Colebatch hatte auf seinem letzten tausende km langen Trip einen 690er Fahrer mit. Der hatte extremste Probleme mit der 690er. Das Gute daran, jetzt weiß man genau was auf richtig harten Reisen alles hin wird. Der Thread istim ADV unter Reisen zu finden. An diesen genannten Punkten muss man ansetzen. Du musst wirklich Geld in die Hand nehmen, aber dann kannst du aus der 690er eines der besten Reisegeräte machen. Und der beste Gratistipp für Reisende mit 690er: Nimm eine Reservebenzinpumpe mit. Wenn du sie nicht brauchst triffst du unterwegs einen Markenkollegen der sie braucht. Garantiert. ;)

  • Um eine Antwort auf deine Frage zu bekommen, empfehle ich auch das ADVRider Forum. Die Beiträge in dem Forum haben mir bei meiner Kaufentscheidung sehr geholfen. Dort sind halt Leute aus der ganzen Welt die ihre Erfahrungen teilen, sure in english ;) Im deutschsprachigen Raum, finde ich, ist der Anteil an Supermotofahrer viel viel höher. Und die haben ja zum Teil andere Bedürfnisse.


    http://www.advrider.com/forums/showthread.php?t=624319 690 Enduro Allgemein


    http://www.advrider.com/forums/showthread.php?t=365169 690 Enduro Gepäck


    http://www.advrider.com/forums/showthread.php?t=790639 690 Enduro Probleme


    http://www.advrider.com/forums/showthread.php?t=781893 mal ein Reisebericht


    hoffe man darf hier links einstellen...

  • hoffe man darf hier links einstellen...


    man darf. und soll :zwinker::Daumen hoch: