SMC-R 2012: Kipphebel übelst eingelaufen

Ich gehe mal davon aus, dass die Riefen die Folge davon sind,
dass sich die Rollen unter Belastung (vielleicht nur manchmal) NICHT drehen,
wodurch die Rollen nicht rollen sondern gleiten.

Wovor habt ihr Angst?
Das Schlimmste, was passieren kann,
ist dass die Nockenwelle genauso riefig wird wie die Rollen
und VIELLEICHT das Ventilspiel größer wird - nachschauen schadet nicht.
Funktionieren wird der Ventiltrieb dann auch noch genauso.
So lange die Rollen nicht brechen oder übertriebene Mengen Späne abgeschurbelt werden,
ist das Blunzenpowidl:
Ich würde mir also keine großen Sorgen machen.

Zitat von dsp

So lange die Rollen nicht brechen oder übertriebene Mengen Späne abgeschurbelt werden,
ist das Blunzenpowidl

Und genau soweit wollen es die Meisten ned kommen lassen! Oder?

Zitat von dsp

Ich gehe mal davon aus, dass die Riefen die Folge davon sind,
dass sich die Rollen unter Belastung (vielleicht nur manchmal) NICHT drehen,
wodurch die Rollen nicht rollen sondern gleiten.

So sehe ich das auch. Die Rollen reiben ab und zu auf der Nockenwelle. Ursächlich ist m.M. nach der Umstand, dass die Rollen mit dem Nadellager in Axialrichtung nicht sauber fixiert sind. Bei Axialkräften reiben die Rollen mit der Stirnseite an den Kipphebeln und werden abgebremst. Das ist nach meiner Theorie auch der Grund, warum die Auslassrolle immer übler aussieht. Die Dekonocke geht nur über die halbe Breite der Auslassnocke (schön zu sehen im 2. Foto von m1nz5). Dadurch wirken während des Anlassens, also solange wie der Autodeko aktiv ist, Axialkräfte auf die Rolle.
GERDO: du hast doch bereits die neuen Kipphebel, oder? Konnte man da irgendwelche Veränderungen gegenüber den Alten feststellen, z.B. seitliche Anlaufscheiben?

Zitat von masterreset

GERDO: du hast doch bereits die neuen Kipphebel, oder? Konnte man da irgendwelche Veränderungen gegenüber den Alten feststellen, z.B. seitliche Anlaufscheiben?

Genau gar nix! Zumindest konnte ich optisch und haptisch keinen Unterschied feststellen, bei meiner 11er!

Zitat von Michael_690SM

Was mir noch ein bisschen sorgen macht ist das Axialspiel der Kipphebel auf der Kipphebelachse, das ist aufffallend hoch wie groß darf/soll das denn sein. Es sind im Ersatzteilplan keine Einstellscheiben zu erkennen und es waren bei mir auch keine verbaut noch kann ich in der Reparaturanleitung ein Maß finden.

Stimmt, jetzt wos des sogst ...
Bei der 640er LC4 musste das Axialspiel noch auf 0,2 - 0,3 mm ausdistanziert werden. Aber hier ist sowas anscheinend nicht vorgesehen. Ich schließe mal daraus, dass ein erhöhtes Axialspiel nicht unbedingt schädlich ist aber zur Geräuschkulisse trägt es mit Sicherheit bei. Ich werde mir mal beim nächsten Ventilcheck mein Axialspiel näher ansehen und falls ich passende Passscheiben finde werde ich es "optimieren".

Ihr könnt ja mal die Kurbelwelle schön zweimal rumdrehen und auf den Spalt zwischen Kipphebel und Kipphebellagerbock linsen:
Verschiebt sich dabei der Kipphebel auf seiner Achse von der linen Anlage auf die rechte, KANN das Geräusche verursachen.

Ich glaube aber eher nicht:
Kipphebel drücken immer leicht exzentrisch auf die Ventischäfte, Stößel oder Shims,
damit sich die Ventile im Betrieb langsam drehen und dadurch im Sitz einpolieren.
Das hat der Konstrukteur über die Kipphebelposition auf seiner Achse in der Hand
und drum lumpert der darauf nicht mit mit 2 mm Spiel rum.
Die Folge des exzentrischen Drückens (und von kleinen Fluchtfehlern) ist eine kleine achsiale Kraftkomponente,
die den Kipphebel an EINEM Lagerbock anlegt - die andere Position sollte der nie erreichen.

(Im klassischen Motorenbau ist im Spalt sogar oft eine relativ schwache Druckfeder eingebaut,
die für eine definierte Lage des Kipphebels sorgt. Der Achsialkraft ist die nicht ausgesetzt.)

So, nun ist es soweit: mein Auslass-Kipphebel ist nun auch hinüber.

Angefangen hat es vor ein paar Wochen, da starb meine Kantn ab und zu mal an der Ampel ab. Zuerst war es nur in kaltem Zustand, später war es häufiger und auch bei betriebswarmen Motor. Da gewinnt man im Münchner Stadtverkehr richtig Freunde, wenn man sich an der Ampel vordrängelt und kurz vor Grün geht der Motor aus.

Zur Fehlersuche habe ich:

• Masseverbindungen geprüft
• Zündkerze getauscht
• Injektor im Ultraschallbad gereinigt
• Fehlercodes mit TuneEcu ausgelesen
• THAD/APAD Einstellung der Drosselklappenpotis überprüft

Schließlich war ich bei den Ventilen angelangt und siehe da:
Einlass war absolut ok, hat sich nicht seit dem letzten Check vor 7500 km verändert, aber die beiden Auslassventile waren bei ca. 0,35 mm!
Im ausgebauten Zustand war das radiale Spiel in der Kipphebelrolle deutlich spürbar.
Interessanterweise haben sich die Reibspuren, wie ich sie bei der letzten Ventilkontrolle feststellte (siehe Posting 25 ), nicht verschlimmert. Im Gegenteil, die Oberflächen sahen eigentlich gut aus und auch an der Stirnseite der Rollen war kaum etwas eingelaufen.

kipphebel1.jpg

Ich hab dann mal Interesse halber die Rolle auseinander gepresst. Die Ursache ist deutlich zu erkennen: der Lagerbolzen ist offensichtlich nur ungenügend gehärtet und hat sich einseitig eingelaufen. Mit dem Messschieber konnte ich einen Verschleiss von ca. 0,25 mm messen, was zu dem ermittelten Ventilspiel passt.

kipphebel3.jpg

Beim Ölwechsel war nur die übliche Menge "Pulver" am Magnet.
Von den Laufgeräuschen: naja, im kalten Zustand hörte man schon ein leichtes Tickern - nix Wildes. Bei warmen Motor hörte man nix mehr.
Der neue, verbesserte Kipphebel 75036061144 unterscheidet sich optisch nicht von der alten Variante. Lediglich auf der Unterseite ist das Produktionsjahr mit eingegossen (bei mir "09"). Ist der Kipphebel vor 2013, dann ist es das alte mangelhafte Modell.

kipphebel2.jpg

Fazit:

• Veränderungen im Motorlauf oder -geräusch haben ihre Ursache
• zu grosses Ventilspiel hört man kaum
• Ventilkontrolle sollte man idealerweise selbst machen. Nur so hat man ein Bild vom Ventiltrieb und erkennt frühzeitig Veränderungen
• ich werde weiterhin meine Ventile alle 7500 km überprüfen, zumindest solange ich noch einen alten Kipphebel am Einlass habe.
• eine defekte Kipphebelrolle erkennt man im eingebauten Zustand nur am Ventilspiel. Ausgebaut ist das Radialspiel spürbar.

Super Beitrag !!

Zitat von dsp

Ich gehe mal davon aus, dass die Riefen die Folge davon sind,
dass sich die Rollen unter Belastung (vielleicht nur manchmal) NICHT drehen,
wodurch die Rollen nicht rollen sondern gleiten.

Wovor habt ihr Angst?
Das Schlimmste, was passieren kann,
ist dass die Nockenwelle genauso riefig wird wie die Rollen
und VIELLEICHT das Ventilspiel größer wird - nachschauen schadet nicht.
Funktionieren wird der Ventiltrieb dann auch noch genauso.
So lange die Rollen nicht brechen oder übertriebene Mengen Späne abgeschurbelt werden,
ist das Blunzenpowidl:
Ich würde mir also keine großen Sorgen machen.

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Ich würde vor so einer Aussage vielleicht mal überlegen, was eine Anlauframpe bei einer Nockenwelle bedeutet.
Und was in der Folge mit dem Ventiltrieb bei nicht passendem Ventilspiel passiert. Stichwort Hammerwerk!

Welches Öl verwendet ihr, also diejenigen mit Nockenwellen und Kipphebelproblemen?
Mich würde interessieren, ob man da einen Zusammenhang zwischen Ölmarke und Verschleiss feststellen kann.

...
masterreset, danke für den klärenden Beitrag!

wirklich ein spitzen beitrag, ich kann eich nur raten sobald ihr komische etwas lautere geräsche aus dem zylinderkopfbereich hört sofort abstellen und überprüfen lassen vor allem die rollen an den kipphebeln meine rolle am einlasskipphebel ist festgefahren und sieht übel aus schwer zu sagen ob daraus mein nachfolgender motorschaden enstand oder ob es einen anderen grund hatte aber hab bj 2012 und benutzte nur ! motorex 10w60 crosspower wie vorgeschrieben fotos folgen fahre heute noch zum händler der soll das mal begutachten

Zitat von masterreset

Der neue, verbesserte Kipphebel 75036061144 unterscheidet sich optisch nicht von der alten Variante. Lediglich auf der Unterseite ist das Produktionsjahr mit eingegossen (bei mir "09"). Ist der Kipphebel vor 2013, dann ist es das alte mangelhafte Modell.

Nicht ganz korrekt. Am Lagerbolzen ist entweder ein Kreuz oder ein Punkt eingeschlagen.

Was der neue hatte, hab ich gerade nicht im Kopf.

Ich hatte genau das selbe wie masterreset bei mir wurden auf Garantie beide Kipphebel, Steuerkette und Steuerkettenspanner erneuert warum die Steuerkette und Spanner auch gewechselt wurde kann ich nicht sagen der Werkstattmeister meinte das geht mit aber mir solls recht sein, außerdem meinte er dass wohl eine bestimmte Charge der Kipphebel davon betroffen ist welche kann er nicht genau sagen ich war jedenfalls nicht der erste mit dem Defekt.

Zitat von acido

Nicht ganz korrekt. Am Lagerbolzen ist entweder ein Kreuz oder ein Punkt eingeschlagen.

Was der neue hatte, hab ich gerade nicht im Kopf.

Nicht zwingend! Mein defekter Kipphebel hatte weder Kreuz noch Punkt. Daran würd ich nicht unterscheiden.

kipphebel4.jpg

Haste auch auf der andern Seite geguckt?

jup, sieht genauso aus.

Hab meine Kipphebel auch letzte Woche gewechselt, leichte Laufspuren an den Rollen und den Nockenbahnen .Die sind aber wohl noch unbedenklich. Die Rolle vom Auslaßkipphebel hatte auch leichte Rattermarken,hatte wohl durch das erhöhte Spiel teilweise keinen Kontakt mehr zur Nocke.
Achso,Ventilspiel Auslaß vorm Tausch >0,3,nach Austausch wieder im grünen Bereich von 0,10.
Der Kürbis läuft jetzt wieder deutlich leiser und geschmeidiger.
Enduro 690 R aus 12,mit jetzt 19000km.

Gruß

Martini

Das mit dem Kreuz und dem Punkt an den Rollenbolzen hat doch nur damit zu tun welches Werkzeug beim sichern des Rollenbolzens verwendet wird.
Bei den alten LC4 & Husaberg konnte man die Rollen einzeln wechseln, um den Bolzen zu sichern hat man eben dann je Seite 4 Körnerpunkte gesetzt.
Mfg

Hi, Leute

Ich darf mein Kürbis jetzt auch seit Mittwoch (gestern) fahren , gestern erste fahrt und mir kann niemand das grinsen aus dem Gesicht wischen.
Ich bin vorher Honda gefahren und verfolge das Forum Intensive seit circa einem halben Jahr. Und so ne KTM klingt ja schon ganz anders vom Motorgeräusch als meine alte FMX 650.
Ohne Erfahrung mit KTM´s ist es schwer zu sagen ob der Motor "Normal" für eine KTM klingt. Denn hab oft gelesen die müssen lauter klackern sonst müsse man sich Sorgen machen xD
Ich habe eine SMC-R 13er mit jetzt 11500 gelaufen.
Habt ihr Tipps oder kann man wohl mal ein Video machen und ihr gebt mal eure Meinung ab? Ob das Motorgeräusch unbedenklich ist?
Bin gestern von 7 Uhr morgen bis 9 Uhr Morgens (Musste zur Arbeit xD) ne runde gedreht und Geräusch war gleichbleibend, leichtes tickern aber weder lauter oder leiser geworden.
Mfg und Danke