Adventure 1190 mit Conti problematisch bei Nässe

  • Hallo Leute ,
    Bin total begeistert von der @ R !
    Aber ich habe erhebliche Probleme mit dem Moped bei Nässe :Daumen runter:
    Sobald die Straße feucht ist, versetzt das Hinterrad auf Bitumenstreifen.
    Mein Kollege hat die 1190 T , nach 1200km Highsider in einer schwachen Kurve bei Nässe, er war nicht schnell!
    Diverse Brüche und Moped natürlich auch ziemlich Reparatur intensiv... :gute besserung:
    Seit dem fahr ich noch vorsichtiger , wir sind beide erfahrene, unfallfreie Fahrer.
    Aber die @ ist bei Nässe schon unberechenbar.
    Bei Hagel ist sie urplötzlich hinten weg, durch gekonnte Tanzeinlagen konnte ich sie am Bordstein abfangen....puh Glück gehabt..
    Letztes Wochenende , Autobahnzubringer , langgezogene schwache Kurve , Nässe, ich 80 Km/h weil Schon Bedenken...Regenmapping..... Und Zack, Heck versetzt sehr großzügig , Fuß heraus und wieder Glück gehabt.



    Wir sind meistens zu 2 auf dem Moped, und ich habe momentan echt starke Bedenken bei Regen zu fahren aus Angst um die Gesundheit.Meinem Kollegen geht es natürlich ebenso...
    Frage ,habt ihr ähnliche Erfahrungen?
    Welchen Reifen wirkt da gegen?
    So, habe fertig! Würde mich über Feedback freuen.
    Gruß Holger

    Einmal editiert, zuletzt von schlembo1 ()

  • Nässeprobleme kann ich nicht bestätigen (auch nicht nach Nass-Training auf der ADAC Strecke).
    Der Reifen, der auf Bitumen keine Probleme hat, muss wohl erst noch erfunden werden.

  • Ich bin den ganzen Winter hindurch gefahren, ca. 6.000km, und da war´s häufig nass bis sehr nass und da war der Originalreifen völlig problemfrei und eher vertrauensfördernd. Ich kann mich an zwei miese Bitumen-Rutscher in Kurven erinnern, aber beide beherrschbar und nicht schlimmer als ich sie mit 60 PS von der AT mit einer Vielzahl verschiedener Reifen gewohnt war; da hat´s mich schon das ein oder andere Mal heftig durch die Gegend geschmiert auf Bitumenflecken. Allerdings fahr´ ich eher gelassen und fühle mich von der Traktionskontrolle nicht wirklich in meiner persönlichen Ehre gekränkt... Hagel wär´ für mich allerdings ein Grund, auch mal anzuhalten...


    Grüße
    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder, ohne Anspruch auf Richtigkeit / Vollständigkeit.


  • ...
    Sobald die Straße feucht ist, versetzt das Hinterrad auf Bitumenstreifen...

    Hallo Holger,
    also ich kenne kein Bike/keinen Reifen, das/der auf Bitumenstreifen nicht versetzt.


    Mit dem Nassgrip des Conti bin ich aber grundsätzlich zufrieden und kann Deine Ausführugen insofern nicht bestätigen.
    Er kommt imho nicht ganz an den (von mir vorher gefahrenen) MPP ran, aber grosse Schräglagen sind aufgrund des Profiles sehr wohl möglich.


    Allerdings kann man natürlich nur seehr behutsam am Gas (bzw. poti) drehen, die TC regelt bei Nässe sicherlich erst zu spät.
    Sind Deine Einstellungen denn i.O. ? Vielleicht zu hoher Luftdruck ?

    “FOUR WHEELS MOVE THE BODY — BUT TWO WHEELS MOVE THE SOUL.”

  • Ich hab auch keine Probleme bei Nässe. Bitumenstreifen ist was anderes und natürlich klar. Ich stelle aber auch auf "Rainmodus" und stelle fest das sie da viel sanfter ans Gas geht.

    Grüße Frank


    KTM = Kleines Technisches Meisterwerk

  • nach +20T Km mit (leider) auch Regen Erfahrung habe ich kein Nässe Problem beobachtet . Bitumen rutscht mit jedem Reifen - sogar bei starker Hitze und Trockenheit. Regenprogram der TC bringt etwas ohne das Moped komplett zu kastrieren und habe ich bei Passfahrten im Regen schon verwendet. Finde den CTA2 eigentlich gut bei Regen.


    Bin aber noch nie im Regen mit Beifahrer unterwegs gewesen - alle Aussagen nur für Solo Betrieb


    Nikolaus

  • Ich bin auch etwas überrascht. Für mich ist die @R mit dem Conti TA2 eine vertrauenswürdige Kombi. Auch zu Ostern bei Regen mit Gepäck und Sozia kein Problem auf franz. und ital. Strassen. Wie mal ein Forenkollege schrieb : bei Bitumen und franz. Strassenbemalung kommt sogar ein Gecko ins Schleudern.



    Sent back and forth

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung." (Wilhelm II)

  • Hallo,


    ich kann nur für die @T sprechen aber nach 3000km mit dem Mopped auch bei heftigem Regen kann ich Dein Nassverhalten auch nicht ganz nachvollziehen.
    Ich komme mit dem Mopped auch bei Regen sehr gut zurecht und unterstelle mir mal auch im nassen eine zügige fahrweise. Rutscher oder auch ein komisches Fahrgefühl kann ich bei mir nicht beobachten. Bitumen sollte man bei Nässe generell versuchen zu vermeiden.


    Gruß
    Sascha

  • Ich bin meine @T auch über Winter gefahren, jetzt 14200 km und nicht selten im Regen auf unterschiedlichsten Belägen einschließlich Falzarego und Giau. Ein MPP ist da zwar noch besser, von Problemen bei Nässe kann ich aber keinesfalls sprechen. Ich benutze fast nie Rainmodus, sondern Street und Hirn.


    Gruß Bernd

    Gruß Bernd


    Good judgement comes from experience. Experience comes from poor judgement.

  • Mit dem TA2 hatte ich bisher auch noch keine Probleme im Regen und bin auch den alten TA schon damals auf der 990er längere Zeit gefahren.
    Die Gefahr auf der 1190er ist halt, dass man sich relativ schnell an die mächtige Power untenrum gewöhnt und diese dann entsprechend oft abruft.
    Im Regen kann es dann halt schnell mal passieren, dass man etwas zuviel am Poti dreht, wobei ich da niemandem mangelndes Feingefühl unterstellen möchte.


    Gruss Gecko



  • Für solche Vollpfosten schreiben Imbissbuden "Vorsicht der Inhalt ist heiss" auf die Kaffeebecher! :gute besserung:
    ICH HABE FERTIG!

  • Vielen Dank für eure Antworten, es hat mich sehr überrascht, dass wir scheinbar wirklich die einzigen sind mit diesem "Phänomen".... Macht es jetzt auch nicht wirklich einfacher, aber gut, bin mal auf die nächste Regentour gespannt....
    Euch weiterhin gute Fahrt und danke!

  • Achso, gasmann, wo haben sie denn dich raus gelassen..... Sehr sinnvoller Beitrag zu einem Unfall....



    Und gleich doppelt zitiert.....ja so ein großer Macht nichts, auch dir kann geholfen werden

  • Hallo Holger,
    das Nässeverhalten von Motorrädern aber auch von Autos kann auf Bitumen sehr kritisch sein. Wir sind von Bitumenflickwerk umgeben und regelmässig schmieren bei Nässe Motorräder oder auch Autos ab. Ich bin vor 12 Jahren bei beginnendem Niesel auf einem Bitumenstück über das Vorderrad weggerutscht, einfach so, bei mässiger Geschwindigkeit, lag ich auf der Seite. Der erste Gedanke war, vielleicht zu schnell na erst mal ins Krankenhaus 3 Rippen, bin seitlich auf dem Ellenbogen gelandet, und einen Daumen gebrochen weil ich den Lenker nicht rechtzeitig losgelassen habe, aber ich war so überrascht, dass ich nicht mehr reagiert habe. Beim Abtransport vom Bike am nächsten Tag habe ich festgestellt, dass die Bitumenflecken so glatt waren, dass man als Fussgänger daruf ausrutschen konnte. Ich glaub auch, dass die Bitumenflecken nicht überall und zu jeder Zeit gleich sind. Bei Erwärmung sondern sie Gas oder Öl ab, welches dann zu einem gefährlichen Film führt. Das Vertrauen auf Nässe ist bei mir jedenfalls futsch. Ich hatte es gerade bei Sicherheitstrainings aufgebaut, aber dort sind definierte Beläge mit guter Haftung.
    vorhanden. Für mich wirkt es selber albern, bei Nässe das Motorrad durch die Kurven zu tragen, vor allem wenn andere zügiger vorwegfahren. Aber der Kopf mag da nicht mitspielen. Vielleicht kommt das Vertrauen irgendwann zurück. Aber lieber vorsichtig sein vor allem vorsichtig Gas geben, denn bei wechsenden Belägen reagiert die Tracktionskontrolle nicht so schnell wie man auf der Nase liegen kann. Kopf hoch und GUTE BESSERUNG für Deinen Kumpel.
    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    vielen Dank für deine Info, schade dass es dich auch schon abgeworfen hat, hoffentlich ist alles gut verheilt!


    Du beschreibst das Problem exakt wie es uns ergangen ist, es braucht keine hohe Geschwindigkeit oder Schräglage, das wegrutschen passiert plötzlich und ohne Ankündigung.


    Nun will der Kopf nicht mehr so recht die Freigabe zum entspannten Regenfahren geben... Wir sind beide langjährige Biker(ca. 30 Jahre auf dem Zweirad, Motocross etc.) mit viel Kilometer Erfahrung, bei keinem Motorrad zuvor gab es ähnliche Situationen, Regen war nie ein Problem.Ich glaube das der Conti auf Kilometerleistung getrimmt ist, was eine härtere Gummimischung bedeuten würde. Somit eine etwas höhere Temperatur benötigt um guten Grip bei Nässe zu gewährleisten. Vielleicht ist aber auch nur eine Streuung in der Produktion, da andere ja scheinbar dieses Problem nicht mit diesem Moped haben. Ein weiterer Bekannter mit der 1190er, hat ebenfalls einen anderen Reifen montiert, ohne Freigabe...da er auf Motorradtouren seinen Freunden bei Nässe nicht mithalten konnte. Auf trockener Straße ist die 1190er ja eine Wucht, macht irre Spaß und haftet ohne Ende... :driften:


    Ich hoffe mal auf weitere Freigaben von anderen Herstellern, um bald einen Vergleich zu haben.



    Gute Fahrt und viele Grüße,


    Holger

  • Der Gasmann hat es zwar arg direkt formuliert, aber im Prinzip hat er ja recht: es gehört zum lebenswichtigen Allgemeinwissen, dass diese Bitumenstreifen gemeingefährlich glatt sind. Da auch ich schon üble Rutscher auf diesen immer häufiger anzutreffenden Flickstellen hatte, möchte ich es jetzt doch mal genau wissen. Am Ende haben wir da wegen dieses Bitumen-Pfusches als Motorradfahrer sogar einen haftungsrechtlichen Anspruch gegenüber den jeweiligen Straßenbetreibern (Gemeinde/Kreis/Land/Bund). Deshalb habe ich gerade eine Anfrage an die Bundesanstalt für Straßenwesen und an einen universitären Lehrstuhl für Straßenbau gestartet, um über die Haftreibungskoeffizienten der verschiedenen Straßenbeläge belastbare Zahlen zu bekommen.


    Wenn ich schätzen sollte: Nasser Asphalt haftet 5 mal so gut wie nasser Bitumen. Deshalb eiert man auf Bitumen schon bei sehr moderaten Schräglagen übel herum oder fliegt gar urplötzlich raus. Auch mit guten Reifen - und vom Motorradtyp ist dieser Koeffizient ohnehin weitgehend unabhängig.
    .

  • Hallo,
    ich bin auch der Meinung, dass das Rutschen bei Bitumen eher vom Belag abhängt, als vom Reifen. Nach meinem Sturz habe ich versucht den Landkeis zu verkagen, hat in 2 Instanzen nicht funktioniert, für eine dritte war die Schadenssumme zu gering, die Rechtschutz hätte mitgespielt. Der Gutachter hatte mächtig Stuss erzählt und er meinte, man müsse die Straße so hinnehmen, wie sie ist. Dass die Polizei am nächsten Tag ei Warnschild aufstellte, hätte nichts mit der Straßenbeschaffenheit zu tun. Im übrigen wäre die Straße von untergeordneter Bedeutung und es läge keine besondere Gefahr vor. Die betreffende Stelle wurde allerdings sofort im Frühjahr noch vor seiner Besichtigung ausgebessert und ca. ein Jahr nach der Verhandlung komplett neu aufgebaut - ein Schelm, wer böses dabei denkt -. Bei uns gibt es einige Staßen, bei denen wohl ein Drittel der Oberfläche aus empor gekommenen Bitumenflecken besteht. Eins habe ich allerdings im Prozess gelernt. Als man mit dem Bitumen-Splitaufbau begann, dachte man den Stein des Weisen gefunden zu haben, denn dieser Aufbau braucht nicht so einen aufwändigen Unterbau wie eine Asphaltdecke. Deshalb werden solche Staßen auch bis zum Gehtnichtmehr geflickt. Alles Andere würde eine aufwändige Komplettsanierung erfordern. Bei einem Motorradsicherheitstraining hat der Trainer felsen fest behauptet, Bitumen hätte einen besseren Reibwert, als Asphalt, rutschen würde es, wenn man wieder auf den normalen Belag kommt. Den hätte ich am liebsten gewürgt. Die Bauern nenen Bitumen übrigens Silolack.
    An alle Mopedfahrer: rutschfreies Fahren, also Vorsicht bei Regen und Bitumenstraßen, die übrigens häufig auch verbogen sind und der Reifen bewegt sich dann entlang der Unebenheiten.


    Gruß
    Wolfgang

  • Ihr seids schon ein ulkiges Volk, schuld ist immer wer oder was anderes. Jeder Idiot weiß, dass Bitumen rutschig ist, wie wärs mit Fahrstil, -geschwindigkeit und Linie den Fahrbahnbeschaffenheiten anpassen? Na, da mach ma lieber wen andern dafür verantwortlich, wenns mich auf die Zwiebel wirft... und dann wunderts euch, dass euch keiner mehr nix machn lässt, alles verbietet und reglementiert. :rolleyes:
    Lernts gscheit Moped fahrn, dann brauchts net für jeden Dreck a Ausrede und schuldigen.

  • Selbstverständlich muss man seine Fahrweise an die Fahrbahnbeschaffenheit anpassen. Angesichts der sehr dürftigen öffentlich zugänglichen Datenlage stellt sich aber dennoch die Frage, ob nicht vielleicht angesichts der zunehmenden Bitumen-Verguss-Flickschusterei auf deutschen Straßen schlicht und einfach vergessen wurde, hierbei die Belange des zweirädrigen Verkehrs mit ins Kalkül zu ziehen. Den Otto-Normal-Golffahrer hat man als verantwortlicher Straßenbauer natürlich hauptsächlich im Blick. Den aber betrifft diese Bitumendiskussion nur ganz am Rande, da mittlerweile schon jeder serienmäßige Golf mit Grundmotorisierung auf 4 (!) 205er Schlappen unterwegs ist und sich schon allein deshalb immer ausreichend normaler Asphalt statt 100% nasser Bitumen unter dem Gummi befindet.


    Bei uns in Deutschland gibt es für den Bau und die Unterhaltung von öffentlichen Straßen ein umfangreiches Regelwerk von der FGSV. Wenn sich also zeigen sollte, dass es keine wissenschaftlich validierten Zahlen zu diesem "Bitumen bei Nässe"-Thema gibt, wäre dies ein erster Hinweis auf ein Versäumnis bei der Erstellung der Regelwerke und/oder bei den zuständigen Behörden. Wenn sich darüber hinaus zeigen sollte, dass sich daraus eine potentielle Gefährdung von Zweiradfahrern ergibt, die bisher nicht ausreichend berücksichtigt wurde, wird es ja wohl allerhöchste Zeit, hier Abhilfe zu schaffen. Dann müssen zunächst einmal entsprechende Forschungsaufträge vergeben werden und deren Ergebnisse fließen dann (irgendwann) in neue Regeln der FGSV ein. So läuft das nun mal bei uns hier in Deutschland, und dagegen ist ja nun grundsätzlich auch nichts einzuwenden.
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