1190 Adventure T : "Schlingern" beim harten Anbremsen

Hab letzte Woche beim ADAC Training extrem Bremsungen getestet.

War erstaunt wie gut die Bremse wirklich ist.

Ein solches Verhalten habe ich dabei nicht gehabt. War extrem Stabil beim Bremsen und sehr leicht aus beim Ausweichen mit.max Bremsleistung.

Mir ist auch nichts negatives an meiner ADV aufgefallen.

Zu deinen Fahrwerkseinstellungen: Du fährst Solo mit der Stufe: 2 Personen + Gepäck ( Federbein hinten maximal Vorgespannt ) maximale Höhe des Hecks und gleichzeitig die Gabel 1,5 cm durchgesteckt ( Gabel Abgesenkt ) Das verändert die Geometrie deiner ADV aber schon deutlich! Vielleicht legt deine ADV deshalb das von dir beschriebene Bremsverhalten an den Tag.

Weitere Gründe könnten sein :

1 Gabelholme beim absenken eventuell verspannt festgezogen .
2 Ungleichmäßig abgesenkt so das ein Gabelholm kürzer ist als der andere.
3 Ölstand der Gabel unterschiedlich.
4 Eher unwahrscheinlich weil es nur das Bremsen berieft Höhen oder Seitenschlag der vorderen Felge
5 Verzogene Bremsscheiben

Warum fährst du Solo mit der Einstellung 2 Personen und Gepäck ...Ich habe mal zum Spaß auf 2 Personen gestellt....beim ersten Anbremsen das Heck übelst augekeilt. Das ist viel zu hart ,da hat das Hinterrad keine Dämpfung mehr und hüpft nur rum....das Gewicht das bei 2Personen und Gepäck da sein soll ist ja nicht da .

Ein Schlingern beim Bremsen hatte ich bisher 2 oder 3 mal. Das war aber kein starkes Abremsen, sonder eher ein Anker werfen, sprich Notbremsung aus hoher Geschwindigkeit.. Vom Gefühl her war die Hinterradbremse im Regelbereich (nur mit Hand gebremst) und es hat deswegen keine saubere Führung mehr.

Meine 1190 bremst fast genau stabil gut wie meine SMR, sie braucht anfangs nur etwas mehr Handkraft. Peter S hat es ja schon gesagt: Die Kombination aus maximaler Vorspannung hinten und durchgesteckter Gabel ergibt schon zwei Gründe für instabiles Verhalten beim harten Bremsen:
1. Fehlender Negativfederweg hinten erzeugt zwangsläufig ein unruhiges Heck, da das Hinterrad schon bei kleinen Unebenheiten der Straße Anpressdruck verliert und dann nicht mehr führen kann - übrigens nicht nur beim Bremsen, sondern immer.
2. Wenn das Heck nicht mit abgesenkt wird (bei Dir dürfte wohl das Gegenteil der Fall sein), verringert eine weit durchgesteckte Gabel den Nachlauf und macht gleichzeitig den Lenkkopfwinkel steiler. Beides ändert die Lenkgeometrie in Richtung wendig/unruhig.

Darf man Fragen, was das maximale Vorspannen im Solobetrieb bringen soll, wenn man auch die Gabel weit durchsteckt, die Karre also gleichzeitig tiefer _und_ höher legt?

Moin,

ich würde mir da keine Sorgen machen. Wenn die Reifenhaftgrenze nicht überschritten ist, hebt das Hinterrad beim harten Bremsen immer ab. In diesem Moment fehlen die Seitenführungskräfte des Hinterrades und es schlingert. Stichwort: "Dynamische Radlastverteilung". Wenn der Reifen noch greift und das Hinterrad nicht abhebt, könntest Du sogar noch stärker bremsen. Vielleicht ist es nur 1cm, Du merkst das dann nur am Schlingern. Meine Duke macht wg. ABS mit Überschlagerkennung keine Stoppies mehr. Trotzdem hat mir der Instruktor beim letzten Fahrsicherheitstraining bestätigt, dass das Hinterrad beim harten Bremsen immer eine Handbreit in der Luft ist.

Mit Deinem Setup hast Du die dynamische Radlast mehr auf das Vorderrad verschoben, ergo hebt das Heck früher ab. Solange es bei diesem Grip bleibt, besteht keine Gefahr. Theoretisch könnte jedoch bei besserem Grip ein Überschlag drohen. Deshalb würde ich an Deiner Stelle das Fahrwerk in den Normalzustand bringen und die hintere Federung immer der jeweiligen Belastung anpassen. Oder pack' hinten noch mal 100kg drauf, damit das Hinterrad unten bleibt...

Grüße
Zwengelmann

Zitat von zwengelmann

Wenn die Reifenhaftgrenze nicht überschritten ist, hebt das Hinterrad beim harten Bremsen immer ab. In diesem Moment fehlen die Seitenführungskräfte des Hinterrades und es schlingert

Hi,

er spricht aber nicht vom Hinterrad sondern vom Vorderrad. Hinterradschlingern habe ich auch immer beim harten Anbremsen, Ihn stört aber das Vorderradschlingern (würde mich auch stören).

Liebe Grüsse, Andreas

Hallo Manuel,

ich hatte dieses, ich nenne es jetzt mal Flattern des VR beim starken Anbremsen auch (bei meiner 1190).
Nach ewigen Kampf mit meinem Freundlichen wurden die Bremsscheiben getauscht - dann war alles OK.

Gruß Brauni

Das klingt mir aber auch nicht nach einem Problem mit den Bremsscheiben sondern nach einem miserablen Setup gepaart mit evr. falsch montierter Gabelbrücke. Reihenfolge und Setz-Prozess akribisch eingehalten? Gabel zurück auf Einstellung wie vom Fahrwerkskonstrukteur gewollt, ordentlich arbeiten, Fahrwerkssetup vorne und hinten aufeinander und auf die Beladung abstimmen, Reifen prüfen und dann testen. Erst danach wär's ein Fall für den Händler.
Verzogene Bremsscheiben (ggf falsch montiert - Setzungsprozess) fühlt man im Bremshebel pulsieren insbesondere kurz vor dem Stillstand auch bei leichtem Bremsen.

Zitat von JustMe

Das klingt mir aber auch nicht nach einem Problem mit den Bremsscheiben sondern nach einem miserablen Setup gepaart mit evr. falsch montierter Gabelbrücke. Reihenfolge und Setz-Prozess akribisch eingehalten? Gabel zurück auf Einstellung wie vom Fahrwerkskonstrukteur gewollt, ordentlich arbeiten, Fahrwerkssetup vorne und hinten aufeinander und auf die Beladung abstimmen, Reifen prüfen und dann testen. Erst danach wär's ein Fall für den Händler.
Verzogene Bremsscheiben (ggf falsch montiert - Setzungsprozess) fühlt man im Bremshebel pulsieren insbesondere kurz vor dem Stillstand auch bei leichtem Bremsen.

Letzteres war bei mir der Fall. Mein ist Grobmotoriker und hat mirs ewig nicht geglaubt. Als er´s dann doch bestätigte war´s schon zu spät für Grantietausch. Nach einigem Hin und Her brauchte ich dann nur die AZ Zahlen
Es waren definitiv die BS.

Gruß Brauni

Es kann noch keine 1190 außerhalb der Garantiezeit geben, oder?

Moin,
bei mir wurde ja auch in den vergangenen 2 Jahren so gut wie alles getauscht. Sogar die Bremsscheiben vorne. Die sind jetzt schon wieder hin. Habe jetzt ca. 27.000 km auf der Uhr. KTM hat den Garantieanspruch zweimal abgelehnt. Die Originalscheiben werde ich jedoch nicht wieder montieren.
Ich hatte nur an meiner GS einmal das gleiche Problem, wurde auf Garantie getauscht.

Nach Aussage meines Händlers, bin ich jedoch nicht der einzige der Probleme mit den Bremsscheiben hat.
Gruß Ronald