Von MX zu Trial

  • Habe mir beim Crossen das Schlüsselbein gebrochen und werde das Crossen jetzt aufgeben.
    Enduro fahre ich sehr gerne und das werde ich bald auch wieder fahren.
    Jetzt meine Frage: Ich interessiere mich für eine Trial 250-300ccm 2T mit Straßenzulassung.
    Da hier kein Trialverein ist wollte ich damit auf Parkplätzen, Treppen und im Wald rumturnen.
    Springen, Wheelies, Driften, Hindernisse usw. macht mir mehr Spaß als auf der Straße zu fahren.
    Mit ner Enduro kann mann das ja auch alles prima machen drum meine Frage ob eine Trial Sinn macht?
    Ich bin noch keine gefahren stelle mir aber ca. 70kg als sehr spaßig vor.
    Man ließt jedoch oft das Trialmopeds Jahrelang in Garagen versauern und davor scheue ich mich ein wenig.
    Nutz man so ne Trail nicht wenn mann ne Enduro hat? wie ist es Euch ergangen?


    Würde mich Freuen von denen zu lesen die ne Trial haben oder hatten.


    Gruß
    Heiko

  • Kumpel 1 hatte ne Trial, Kumpel 2 hatte ne Trial, ich hatte ne Trial und uns allen dreien ist es als Enduro Fahrer genau so gegangen, dass die Trial versauert ist.
    Die waren Baujahr 2000 und älter. Fahrwerk mehr oder minder mau, sofern man etwas mehr Endurolastig unterwegs ist. Motor war 250/300 2T.
    Dir muss klar sein, ALLES findet im Stehen statt! Die Gewichtsverteilung/Haltung ist viel lenkerlastiger. Ganz schön anstrengend als "verwöhnter" Endurofahrer :grins:
    Springen -> jein -> kurz, bzw. die von Hindernissen herab.
    Wheelies -> Wer es im Stehen kann, wird glücklich.....
    Driften -> im Stehen kurze Powerdrifts möglich, dann ist das Drehzahlband am Ende
    Hindernisse -> Hier bist Du top dabei bei Hindernissen, die 1m überschreiten
    Treppen -> geht..
    Wald -> :nein: -> Profil ist mau, da ist eine Enduro viel tauglicher
    Also ab damit ins passende Gelände oder lieber eine Enduro.


    Gruß
    Jan

  • Ich fahre bewusst die gleichen Sektionen nacheinander mit der Trial( Beta Evo 250 2T) und anschließend mit der Enduro(Beta 300RR).
    Man lernt dadurch das triallastige Endurofahren. Langsam und kontrolliert mit Technik.
    In einer Gruppe von Endurofahrern mit dem Trialmotorrad mit zu fahren bringt beiden Parteien Nichts.
    Nur für Gaudi und ohne Trainingsanspruch wird das bald langweilig.

  • Hoi Heiko,
    Wenn ich es recht verstehe, möchtest Du den High - Speed - Faktor rausnehmen, mehr auf knifflige Sachen gehen und mit der Enduro noch easy single Trails fahren. Jetzt hast Du rausgefunden, dass man mit modernen (leichten) Enduros schon recht viel in Richtung Geschicklichkeit machen kann; Jarvis lässt grüssen :wheelie:


    Falls dies so zutrifft, lohnt es sich bestimmt, mal eine halbe Stunde auf einem (nicht schrottigen!) Trial Bike zu stehen. Nicht gleich blind kaufen, denn ein taugliches Bike ist auch nicht gerade billig.


    Ich fuhr mal kurz in einer Kiesgrube auf einem Trialbock (GasGas 250 keine Ahnung welcher Jg) und fahre aufgrund dieser Erfahrung mit meiner 530er vermehrt auch knifflige Sektionen, die ich früher entweder mied oder dann mit brachial Gas zu bewältigen pflegte. Aber nur Trial könnte ich nicht, schnellere Passagen halte ich für nervig; wie *Lukm* schrieb, es geht fast nur stehen, ausser man hat Hobbit - Grösse :grins: ausserdem sind die Dinger sehr kurz übersetzt, das kannst Du dir nicht vorstellen.


    Dann noch etwas: falls Du dann wirklich so ein Bike kaufst und auch ins heftige Gelände gehst, denke bitte daran, mindestens zu zweit unterwegs zu sein, denn die Chance irgendwie in die Klemme zu kommen ist auch beim Trial vorhanden. Von daher würde sich eine Mitgliedschaft in einem Trial - Club anerbieten, auch wenn eine längere Anfahrt zum Trainingsplatz in Kauf genommen werden muss. Man lernt nämlich extrem gut, wenn man abschaut und sich austauscht.


    Gruess
    hitch

    Dirty deeds :wheelie: , done dirt cheap :peace::teuflisch:

  • Unter Trialschule.de kannste mal schauen, da kannste mal ein "schnupper" Tag oder Wochenende machen. Je nachdem wie und wo die Termine grade sind.
    Ist soweit ganz lustig und Lehrreich sowie Informativ. Danach kann man evt mehr entscheiden ob das Trial´ern etwas für einen ist.

    ......Es lebe der Hubraum....

  • Danke für Euere Einschätzungen.
    Das mit der kurzen Übersetzung war mir nicht klar.
    Werde jetzt die Crosser verkaufen und warten bis ich wieder fit bin dann schaun mer mal.
    Auf jeden Fall bin ich ziemlich down das ich das Crossen aufgeben werden aber es war an jedem Fahrtag ein Hubschrauber oder RTW an der Strecke.

  • Ich habe auch viele Jahre auf der Crosspiste unglaublich viel Spaß gehabt und gleichzeitig harten Sport betrieben. Zusammen mit meinem (minderjährigen) Sohn haben wir viele tolle Wochenenden auf den Crosspisten in der Umgebung verbracht und dabei nach Herzenslust Gas gegeben, gesprungen, gedriftet und natürlich auch mit den anderen Fahrern unseren Spaß gehabt. Mit zunehmendem Alter haben dann einfach irgendwann meine Knochen nicht mehr mitgemacht und ich hatte immer häufiger mit Zerrungen und später auch mit Knochenbrüchen zu kämpfen. Das war dann erst mal das Aus für's crossen - sehr zum Leidwesen auch meines Sohnes.


    In der Folge haben wir uns erst einmal die Trialszene angesehen. Aber das war, zumindest auf Dauer, auch nix für uns: die parkten da im Wesentlichen ihr Übungsgelände zu, das Fahren zielt eher in die Vertikale. Von lustigen Heizen konnte keine Rede sein. Danach Endurofahren: Das ist bei uns in Deutschland eigentlich nur in zwei Varianten möglich: illegal oder auf den Crossgeländen. Ersteres kommt für mich, zumindest regelmäßig und auf Dauer, nicht in Frage (brauche meinen Führerschein beruflich), letzteres kannte ich ja schon - s.o. .


    Mehr zufällig sind wir aber auf etwas ganz anderes gestoßen: Gleitschirmfliegen. Das hat zwar auf den ersten Blick nix mit Moppedfahren zu tun, kommt aber vom Erlebniswert her der Sache nicht nur nahe, sonder übertrifft es meilenweit. Insbesondere, wenn man einen leichten Schirm und passendes Gurtzeug hat, kann man schon die Anreise zum Fluggelände mit dem Mopped erledigen. Das Fluggerät ist dabei auf dem Rücken im Rucksack oder auf dem Gepäckträger verzurrt. Das Verletzungsrisiko ist übrigens statistisch verschwindend klein, zumindest, wenn man riskante Stunts und brandgefährliche Hochleistungsschirme meidet.


    Außerdem liegen die meisten Fluggelände in den Bergen, z.B. in den Alpen oder Dolomiten, aber auch die Mittelgebirge eignen sich ganz gut und bieten zahllose Start- und Landegelände. Dort kann man dann bei guter Thermik stundenlang fliegen, ansonsten eben die schönsten Straßen und Pässe mit dem Mopped erkunden. Das Ganze macht übrigens soviel Spaß, dass mittlerweile meine ganze Familie einen Pilotenschein hat, auch die drei Mädels.


    Kosten: Eine komplette und gute Ausrüstung kostet etwa die Hälfte eines guten Crossers - passt sowohl für neu es als auch für gebrauchtes Gerät.


    Und wer es nicht so mit dem Fliegen hat, könnte es ja mal mit surfen oder kiten versuchen. Auch das sind fast rauschhafte Sportarten, nur halt schlecht mit dem Motorrad zu kombinieren.
    .

    Einmal editiert, zuletzt von esemer ()

  • Nachtrag:


    Natürlich braucht man eine solide Pilotenausbildung, sonst tut man sich am Ende doch wieder weh ...
    Die dauert mindestens zwei ganze Wochen und kostet bei einer professionellen Flugschule bis zum A-Schein (beschränkt auf das Fliegen auf zugelassenen Fluggeländen) rund 2000 Euro. Dafür ist sie, wie ein normaler Führerschein für's Mopped, auch ein Leben lang gültig.
    .

  • Was für eine coole Antwort!!!!


    "Ist Trial was für mich..?"


    "Neeeee, geh lieber Gleitschirmfliegen...!"

    1997 LC4 400 EGS
    2009 LC4 690 Enduro

  • Danach Endurofahren: Das ist bei uns in Deutschland eigentlich nur in zwei Varianten möglich: illegal oder auf den Crossgeländen. Ersteres kommt für mich, zumindest regelmäßig und auf Dauer, nicht in Frage (brauche meinen Führerschein beruflich), letzteres kannte ich ja schon - s.o. .

    Das würde ich so nicht unbedingt unterschreiben. Ja es stimmt, dass es in Deutschland nahezu keine Möglichkeiten gibt in einem Park oder ähnlichem Enduro zufahren. Aber wenn man wirklich will gibts doch zahlreiche Veranstaltungen, zwar nicht direkt vor der Haustür, aber schon in erreichbarer Nähe. Auch im benachbarten Ausland (BE, NL, LUX, FRA) gibts es Rennen oder "Spaß-Events".


    Außerdem hast du doch den Schwarzwald und damit das Enduroparadies vor der Nase :crazy: :peace:

    Gruß Julian :winke:

  • @ Esemer: Ich bin von klein auf gesurft (Windsurfen) hab dabei auch meine Frau kennengelernt. Wir fahren im Urlaub immer an einen Surfspot und meine beiden Kinder sind auch total begeistert davon.
    Leider wohne ich in Speyer und da gibt es max. 2-3x im Jahr mehr als 5Bft. Das ist auch der mega Nachteil man ist auf Wind angewiesen.


    Surfen (zwischen 5-9 Bft) und Crossen würde ich vom Funfaktor gleichstellen. Was auch ganz net ist und immer geht ist Wakeboarden an einer Anlage aber auch dabei habe ich mir den Fuß gebrochen wenns an die Raileys geht springt man ähnlich weit wie beim Crossen und dann wird Wasser auch hart.


    Die Idee mit dem Gleitschirm finde ich erst mal spannend, meine Frau hat in der Jugend Segelflug betrieben und das wäre mir zu zeitaufwändig aber zum Gleitschirmfliegen braucht man ja niemanden und hier gibts 2 Spots um die Ecke. Da mache ich mal ne Tour hin und schau mir das an.


    Danke für die Inspiration :Daumen hoch:
    Heiko

  • Spannende Frage! Stelle ich mir auch gerade.
    Bin ganz früher Fahrrad Trail und BMX ... gefahren. 10 Jahre Enduro, bis es zum Hardenduro wegdriftete, das hat mir ums Moped zu leid getan. Aktuell fahr ich mir der Rallye im Tagebau, Spanien und Offroad Touren.
    Würde gern noch mehr ins technische gehen, und merke mit der schweren Rallye zu üben ist sehr anstrengend und kupplungsmordend.
    Also ne Trail oder soeine Freeride? Vielleicht sogar als ELEKTRISCHE?! Kompromisse muss man immer machen.


    Faktoren sind ja immer:
    - Fahrmöglichkeiten
    - Anfahrt
    - Vereine, Veranstaltungen in der Nähe
    - gibts Leute die mitmachen, weil ganz alleine ist auch doof
    - gibts Vorteile von der Trail beim Verladen ins Auto
    - Kaufkosten, Unterhalt, Wiederverkauf

  • Bei Enduro bin ich entspannt geworden, geht alles mit der Rallye, Schwung ist da die Grundlage.
    Will wirklich spielen, ohne zu großen Speed. Das entscheidende für mich ist die Bewegungsfreiheit und Standsicherheit auf/mitm Moped, was ich bei ner Enduro nicht habe. Klar wer trailen kann, kommt auch mit ner BMW HP2 auf einen Baum hoch...
    Ich lese mich mal in die Thematik FreerideE ein, scheint ein sinnvoller Kompromiss zu sein.

  • Ich habe mich auch mit dem Thema Trail mit Straßenzulassung auseinander gesetzt .
    Für den Täglichen einsatz ist für mich eine richtige Trail viel zu extrem und ungeeignet .
    Momentan tendiere ich mehr zu einer Freeride AJP Beta X Trainer oder so etwas in die Richtung sehe da das einfachere handling als vorteil aber zu einer entscheidung müsste ich mal ausgiebig eine Probefahrt mit einer Hardenduro und einem hybried wie die Freeride machen .

  • Hätte auch Freeride gesagt.
    Kann man in Richtung trial oder mehr als enduro anstimmen (Fahrwerk)

    Habe das teil als E
    Da hast du im Wald keinen Stress...


    Das bringt auch extrem viel fürs enduro fahren mit der EXC :Daumen hoch:

    Ride on