Welche Reifen für Sardinien?

  • ansonsten wird die letzten Tage nur gradeaus gefahren da ist noch Profil ohne Ende


    …also Karre gerade und sich neben das Motorrad hängen. :grins:
    Mussten ich 2013 zwangsweise in Cevennen/Südfrankreich/Korsika auch – war ne blöde Idee mit Sportreifen M7RR zu fahren, wo alle Tourenreifen wegen dem abrasiven Asphalt drauf hatten :lol:

  • Bin letzten Sonntag von Sardinien nach Hause gefahren. Hatte und habe auf meiner 990 Adventure den Pirelli A/T 90 drauf mit mehr als genügend Profil. Vorne 1000 km und hinten wenig mehr vor der Reise. Weil es aber unser Scout bei Mailand fertig brachte, sich total zu verzetteln, hiess es danach bis nach Livorno voll anzugasen. Was soll ich sagen, nach zwei tagen Insel war der hintere unten und vor der Weiterreise in den Süden morgens um 0800 Uhr bei Sasso Gomma hinter sechs wartenden Biker zwei Stunden gewartet und nach 140 Euro hatte ich einen neuen drauf. Arbeiten schnell und sauber. Jetzt sieht er 2000 km später noch aus wie neu. Rundreise auf der Insel und Heimreise waren gesitteter. Ich selbst mache vor Reisen keine Experimente.

    Tu was Du willst und steh dafür gerade.

  • So, wir sind wieder zurück von dem Kurvenparadies.


    Ich hatte mir für die sieben Tage plus ein Tag An- und Abreise den Conti Road Attack EVO 2 aufgezogen.
    Der Grip ist für einen Tourenreifen erstaunlich gut, nicht nur auf Sardinien, da Gript wohl jeder Reifen, sondern auch auf meiner Hausstrecke.
    Allerdings bin ich mit der Laufleistung der Reifen ganz und gar nicht zufrieden für einen Sporttourer.
    Ich musste den Vorderreifen bereits nach 2500 km beim Sasso Gomme wechseln lassen da dieser bereits an den Flanken völlig platt war und in der Mitte konnte man noch den Conti Schriftzug sehen. Der Hinterreifen hielt etwas länger durch aber ebenfalls meiner Meinung nach nicht ausreichend. Auch schon nach den ersten Aufwärmkurven am Morgen sah der Reifen schon ziemlich mitgenommen und aufgerissen aus. Obwohl ich alles versucht habe, Luftdruck höher und niedrigen, Fahrwerk härter, Reifen sah fast so aus wie auf der Rennstrecke.
    Nächstes Jahr werde ich wohl sportreifen aufziehen und die dann eben beim Sasso wechseln lassen, geht ja recht flott bei den Jungs.
    Wobei der Pipo auf der Z1000 von meinem Kumpel eigentlich genau so lange gehalten hat wie der CRA.

  • Sardiniens Strassenbelag ist "supergrippig", aber dafür auch "reifenmordend" (grober Split)!
    Es ist kaum möglich, 2000 Km (bei entsprechender Fahrweise) mit einem Reifenpaar zu schaffen.
    Da spielt es kaum eine Rolle, ob Touren- oder Sportreifen, hier hat jeder Pneu einen guten Grip!
    Da ich auch gerne in die Kurve hineinbremse, habe ich auch so einen "Flankenschwund" an meinem Vorderreifen gehabt.

  • SportAttack vorne und Roadattack hinten eine Superkombination. Der Sportattack hält komischerweise vorne besser als der Roadattack vorne.


    Die Kombi hat auf der RSV4 bei voller Attacke auf Sardinien 1500 km locker durchgehalten. Reifen sahen allerdings nicht wirklich gut aus, bei uns war es relativ kalt zwischen 15 Grad oben auf den Bergen und 20 Grad unten. Wenn es wärmer gewesen währe hätte das mit dem Roadattack nicht mehr funktioniert da er sich komplett aufgelöst hätte. Ich hatte zum Vergleich auf der Tuono den Rosso Corsa drauf der sah deutlich besser aus, allerdings war ich auch beim Sasso Gomme nach 1500km da waren beide platt ...

  • Ich hatte den Angel GT Anfang des Jahres montiert. Insgesamt hat er jetzt knapp 4000km gehalten.


    1200km Landstraße Bayern
    800km Anreise Autobahn (90%) und Landstraße (10%)
    1900km Landstraße Sardinien


    Die ital. Autobahn auf dem Festland hat ihm fast nichts angetan. Da haben Dunlop SS2 und M7RR 2014 mehr gelitten.
    Der raue Asphalt auf Sardinien hat den Angel GT dann an den Seiten gekillt. Dort unten hat man immer Grip. Egal welchen Reifen man hat, egal wie der Teer aussieht. Es
    grippt immer (außer auf Sand und Diesel). Man kann ohne Zucken bis zur Reifenkante gehen, bis die Fußrasten und der Schalthebel aufsetzen.
    Die letzten 100km seiner Lebenszeit war das Fahrverhalten des GT absolut beschissen. Ständig war die TC am regeln und es war in Kurven keine saubere Linie mehr fahrbar.
    Ein neuer Satz vom Sasso Gomme für 290 Euro inkl. Montage war dann bei den abschließenden 250km (also insgesamt ca. 2150km auf Sardinien gefahren) eine Offenbarung.
    Es war diesmal auch mein erster Reifensatz, der zuerst an den Flanken im Eimer war und in der Mitte noch Profil für bestimmt 1000km gut hatte.
    Eine der genialsten Streckenabschnitte die ich kenne ist Bitti --> Nuoro. Über 30km ohne Ortschaft, nahezu ohne Verkehr und von einer Kurve in die nächste. Dabei sind schnellere
    Kurven aber hauptsächlich 60-70km/h Kurven auf der Reifenkante.


    Interessant finde ich die abgeschliffene Seite an der Außenkante der Reifenflanke. Hab sowas noch nie gesehen. Der Kumpel an der Multistrada hatte das bei seinem GT noch viel großflächiger und um den kompletten Radumfang.

  • ja so und noch schlimmer sah der Roadattack bei uns auch aus, zwischendurch konnte man dann auch gut an der Traktionskontrolle sehen das das Limit nicht mehr weit war ...


    für mich heisst das Sardinien bei 25 Grad keinen Roadattack nehmen

  • ja so und noch schlimmer sah der Roadattack bei uns auch aus, zwischendurch konnte man dann auch gut an der Traktionskontrolle sehen das das Limit nicht mehr weit war ...


    für mich heisst das Sardinien bei 25 Grad keinen Roadattack nehmen


    zu diesem Fazit bin ich auch gekommen :Daumen hoch:


    ohne TC merkt man das sehr schön an nem rutschenden Hinterreifen :ja:


  • Interessant finde ich die abgeschliffene Seite an der Außenkante der Reifenflanke. Hab sowas noch nie gesehen. Der Kumpel an der Multistrada hatte das bei seinem GT noch viel großflächiger und um den kompletten Radumfang.


    Hatte der das an der Multi auch nur auf der Kettenseite?


    Wenn die Kette langsam schlapp macht oder auch die Spannung gar nicht passt mördert diese gerne mal den Reifen etwas mit an weil sie seitliches Spiel bekommt. Hatte das an meiner 990 SM auch mal kurz bevor ich den Kettensatz bei ca. 29.000 gewechselt habe.

    "Die Oberpfalz hat Zoiglbier und wer es trinkt, wird schön wie wir... " (N. Neugirg)

  • Hatte der das an der Multi auch nur auf der Kettenseite?


    Wenn die Kette langsam schlapp macht oder auch die Spannung gar nicht passt mördert diese gerne mal den Reifen etwas mit an weil sie seitliches Spiel bekommt. Hatte das an meiner 990 SM auch mal kurz bevor ich den Kettensatz bei ca. 29.000 gewechselt habe.



    Auf der Seite ist aber keine Kette :ja:



    CU

  • Mein Angel Gt war neu bei Beginn Sardinien.
    Knapp 2000 km später sah der nicht mehr so gut aus.
    Sah schlimmer aus als nach über 4000 km Norddeutschland.
    Grip war ausreichend.
    VG
    Stefan

  • Auf der Seite ist aber keine Kette :ja:



    CU


    Jetzt wo du es sagst seh ich sie auch durch die Felge durch. Upsi... :crazy:


    Bei der Multi könnts aber trotzdem sein wenns über den ganzen Reifen verteilt war...

    "Die Oberpfalz hat Zoiglbier und wer es trinkt, wird schön wie wir... " (N. Neugirg)

  • Hallo ,
    auf Sardinien gibt es den sogenannten
    Reifenkäfer !
    Er ist ein nachtaktiver Käfer der es
    Faustdick hinter den Ohren hat .
    Sie sind ihm erst letztes Jahr auf die Schliche
    gekommen , da er ausschlieslich auf Sardinien
    vorkommt .
    Was erst keiner Glauben konnte , er ernährt sich mit
    Gummi - vorzugsweise von Motorradreifen , da dieser
    ein ganzes Stück weicher ist , als der - der Autopellen .
    Bei uns in Deutschland gibt es dieses Mistvieh
    Gott sei Dank noch nicht .
    Auch wenn Ihr mir keinen Glauben schenkt -
    erklärt mir mal - warum ich in Deutschland den
    Reifen vorbestellen muß und dann erst draufziehen
    kann !
    Und in Sardinien haben Sie alle Pellen vorrätig !!!
    Da hat sich doch ein ganzer Industriezweig
    (Motorradreifenhändler) auf den Reifenkäfer
    eingestellt .
    Gruß Kurt

  • Laut Aussage von Metzeler kommt das ganze daher, dass sich an den äußeren Flanken die Gummimischung der Reifenschulter und der Lauffläche bei der Fertigung vermischen und sich dies bei erhöhtem Verschleiß dies in dieser Art und Weise bemerkbar macht.
    Und wie jeder weiß kommen Metzeler und Pirelli aus dem selben Haus.


    Gruß

  • Dafür fahren wir hier auf Schmierseife Asphalt.


    Anbei noch ein Teilfoto des GTs der Multistrada.... Die Erscheinung ist an beiden Reifenflanken, also links und rechts. Da schleift keine Kette. Das kommt vom Kurvenfahren.

    Das ist ein Problem vom Fahrwerk...nicht vom Reifen, der bricht quasi ein => Druckstufe...auch wenn es der eine oder andere nicht glauben mag :zwinker: :winke:

  • Das hier ist die Antwort von Metzeler zu dem Thema:





    Zitat:
    Sehr geehrter Herr ...,


    vielen Dank für Ihr Schreiben. Das auf den eingeschickten Bildern erkennbare Laufflächenbild ist tatsächlich auf das Herstellungsverfahren zurückzurühren.
    Ein Motorradreifen besteht aus mehreren verschiedenartigen Gummimischungen wie z. B. Laufflächen-, Seitenwand- oder Karkassenmischung.
    Die kleinen sichtbaren dunklen Verfärbung an einigen Stellen am Ende der Lauffläche Ihres Reifens M7 RR lassen auf eine leichte Migration des Seitenwandgummis in die Laufflächenmischung schließen.
    Sichtbar wird diese Verschmelzung der Mischungen im Regelfall nur, wenn ein routinierter Fahrer den Reifen bis zur äußersten Kante ausnutzt.


    Dies ist ein rein optisches Phänomen, welches keinerlei Auswirkung auf das Fahrverhalten hat. Unsere Erfahrung auch im Einsatz mit Rennreifen im internationalen Rennsport haben uns gezeigt, dass dieser verschwindend geringe Anteil dieser Verfärbung gegenüber der Gesamt-Aufstandsfläche des Reifens keinerlei Einfluss auf das Gripverhalten des Reifens hat.


    Mit freundlichem Gruß – Best Regards

  • Nachdem wir seit Samstag zurück von Sardinien sind, kann ich jetzt eine Bilanz unseses persönlichen und subjektiven Reifentests machen. Sowohl der M7 als auch der PAGT haben bestens funktioniert. Wie zu erwarten war ist die Laufleistung des M7 durchweg geringer als die vom PAGT. Aufgrund des sehr griffigen Asphalts auf Sardinien ist der Grip des PAGT mehr als ausreichend, was meiner Meinung nach den Einsatz des M7 nicht sinnvoll macht. Das Motorrad mit dem M7 musste während des Aufenthaltes den Reifen austauschen (Tip: Sasso Gomme, Tortoli), der PAGT hat hingegen die komplette Distanz von 2600km durchgestanden. Ich denke das ich sogar noch ein paar km in heimischen Gefilden damit drehen kann ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen (siehe Bild).
    In der Gruppe war während der Touren kein Unterschied zwischen den Sportreifen (M7) und den Tourenreifen (PAGT) zu spüren. Das subjektive Gefühl von phantastischem Grip auf den meisten und vereinzelten Rutschern während einzelner Passagen war bei beiden Reifenmodellen gleichmäßig verteilt. Die Motorräder und Fahrer waren in etwa auf einem Niveau wodurch man Einflüsse aus dieser Richtung eigentlich ausschließen kann (2 x 990er Superduke auf PAGT, 1 x Z1000 auf M7, 1 x 1290er Superduke auf M7).
    Natürlich kann man jetzt Philosophieren ob der Sportreifen in Extremsituationen nicht doch noch ein bisschen mehr Reserve bietet. Einige Erfahrungen mit sehr entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern haben mir gezeigt das die Reserven für dann notwendige Ausweich oder Bremsmanöver auch beim PAGT noch in ausreichendem Maße vorhanden waren.


    Um das Thema dieses Beitrags aus meiner Sicht zu beantworten: "Nach meinen Erfahrungen Pirelli Angel GT"