SMT 990 oder 1050 Adventure zum Reisen?

  • Hallo zusammen,


    ich bin ganz neu hier, da ich drauf und dran bin mir meine erste KTM zu kaufen.
    Kurz zu mir: Ich bin seit knapp 10 Jahren viel auf 2 Rädern unterwegs, sowohl beim Kurven Jagen, als auch beim Reisen.
    Gefahren bin ich bisher:
    Bandit 650
    Bandit 1250 (leider nicht lange)
    Versys 650
    Street triple 675
    BMW F 800 GS (Ausgeliehen für einen 4 Tages Tripp)


    Aktuell steht noch die Versys und die Streety im Stall.


    Jetzt möchte ich diesen Sommer gerne das erste mal mit der Freundin gemeinsam für ca. 2 Wochen Richtung Alpen und gerne bis ans Meer.
    (Los gehts aus Köln.)
    Da kommen also einige KM mit Sozia auf mich zu.


    Dafür muss ein neues Bike her und mit einer KTM habe ich schon immer geliebäugelt :)


    Jetzt zur eigentlichen Frage:
    Aktuell habe ich die SMT 990 und die 1050 Adventure im Auge.
    Könnt Ihr mir Tips geben, welche zu bevorzugen ist und wo die zu beachtenden Unterschiede liegen?
    Es soll halt mit Sozia und Gepäck auf eine 2 Wochen Reise mit geschätzten 3000 KM gehen.
    Ich bin 1.90 und (leider) knapp 100 KG schwer.
    Madame ist 1.80 aber nur 55 KG... :staun:


    Ist eine der beiden besser fürs Fahren auf einem solchen Trip mit Sozius geeignet?
    Lohnt es sich mehr Geld für die neue in die Hand zu nehmen?


    Generell ist Geld natürlich leider auch immer ein Thema.
    Die 1190 oder Super Adventure fliegt daher leider schonmal raus.


    Es muss unbedingt 4-Stellig bleiben mit Koffern und allem drum und dran.


    Herzlichen Dank für euren Input im Voraus!!


    Grüße aus Kölle
    Max

  • Die 1190 oder Super Adventure fliegt daher leider schonmal raus.


    schon mal den Gebrauchtmarkt abgecheckt? stehen noch einige 1190er rum.
    spontan würd ich sagen die Adv ist soziatauglicher, meine jedenfalls ist ziemlich zufrieden (solange die rechte Hand meinem Kopf gehorcht :rolleyes: ), allerdings habe ich den Verdacht dass bei 1.80 langsam der Bereich anfängt, wo der Kniewinkel hinten eng wird. Wie's bei der SMT ist weiß ich nicht. Ums Probesitzen bzw. -fahren werdet ihr nicht rum kommen. Die Originalbänke sind allerdings nicht reisetauglich.

    beware of the mantis

  • Da ist eigentlich gar keine Diskussion.
    Die 1050 ist dafür optimal.
    Die SMT ist eher für bis zu 300 km. Und das ohne Anhang und Koffer. Es geht zwar mehr, aber dann wird es schon arg.


    Und bei Mobile etc findest du schon echt gute 1050 für 8600€

    STVO :arsch:


    Honda IIIII IIIII III
    Suzuki IIIII IIIII I
    Kawasaki IIIII III
    BMW IIIII I
    Omas IIIII

  • Ich habe/hatte zwar beide Moppeds nicht, aber sehr ähnliche: meine SMR habe ich gegen eine 1190-T eingetauscht. Der Grund lag vor allem darin, dass ich beruflich und für die Fahrten mit der Familie ein Mopped mit soliden Metallkoffern brauchte.


    1. Soziuskomfort: die Adventure und die SMT nehmen sich nicht viel. Der Kniewinkel auf der SMT ist etwas enstspannter, dafür ist ihre Bank etwas unbequemer.
    2. Fahrleistungen: Wer hofft, mit der Adventure ein ähnlich agiles Bike wie die SMR/SMT zukommen, liegt leider falsch. Die Supermotos fahren sich eine ganze Ecke lustiger und direkter, auch der gefühlte Dampf ist nicht schlechter. Einer engagiert bewegten SMR/SMT kann man zumindest auf der Landstraße selbst mit der 1290 @ allenfalls mit viel Übung und Erfahrung einigermaßen folgen, wegfahren kann man ihr nie.
    3. Fahrwerk: Das Fahrwerk der 1050 ist nicht schlecht, an die Einstellungsmöglichkeiten und die staubtrockene, präzise Führung der Supermotos reicht es aber nicht heran. Nicht mal beim Komfort gibt es fühlbare Vorteile für die @. Auch die 1190 liegt selbst in der Sport-Einstellung spürbar unruhiger bei zügiger Gangart, zudem gibt es bei den Großenduros keine wirklich guten Landstraßenreifen, die im Sommer auch mal einen harten Ritt ohne Überhitzung überstehen.
    3. Allerdings haben die Supermotos auch ihre Nachteile. Der wichtigste liegt in ihrer gesamten Charakteristik: Die Dinger wollen immer getrieben werden, gleichmäßiges, entspanntes Dahinrollen geht nur, wenn man als Fahrer vorher irgendeinen Downfucker eingeworfen hat - also nie. Stadtverkehr ist eine Qual, 30km/h-Zonen machen einen krank, aber auch Tempo-50 und Tempo-70 ist total unlustig.
    4. Aufgrund des Spritverbrauchs und der Tankgröße ist die Reichweite der Supermotos begrenzt, bei der SMR ging fast immer schon bei 160km die Lampe an.
    5. Die SMT/SMR lassen einen den zusätzlichen Ballast durch das Koffergeraffel und natürlich auch die Sozia deutlich (negativ) spüren, die Adventures hingegen werden gefühlt kaum schwerer und unhandlicher, nur breiter.
    6. Der Windschutz ist, eine Anpassung der Scheibe vorausgesetzt, auf der Ad besser als auf der SMT.
    7. Die Motoren der Supermotos laufen schon recht ruppig und verhalten sich genauso am Gas. Da ist schon ein ruhiges, erfahrenes Händchen vonnöten, sonst meckert zumindest die Sozia schon sehr bald. Die Adventures laufen viel kultivierter, hängen aber trotzdem sehr ordentlich und dosierbar am Gas.
    8. Die Bremsen sind auf ähnlichem Niveau, aber bei meiner SMR zumindest packten sie noch mal etwas giftiger zu. Ab der 1190 gibt es Kurven-ABS.
    9. Beim Sound tun sich beide nichts, wenn man jeweils eine Tüte aus dem Zubehör montiert.


    Zusammenfassung:
    Zum fröhlichen Angasen auf der Landstraße und auf Pässen ist die SMT ganz eindeutig das Beste, was in den letzten Jahren gebaut wurde, wenn man einen gewissen Restreisekomfort benötigt. Umgekehrt ist die Adventure ein sehr gutes Reisebike, das man nicht nur auf Langstrecken auch mal entspannt fahren kann, sondern sich zudem ausgesprochen herzhaft um die Ecken prügeln lässt. Die 1050 wäre mir für die harte Gangart allerdings etwas zu weich, dafür sollte es dann schon eine 1190 mit EDS-Fahrwerk sein.

    Einmal editiert, zuletzt von esemer ()

  • Moin,


    bei eurer geplanten Reise muss das Moped irgendetwas um die 200 + Kilos schleppen. Da würde ich schon nach einer 1190 Umschau halten, und nicht nach einer 1050.


    Mir als immer Solo-Fahrer reichen die 95 Pferde der 1050 und auch mit der nicht einstellbaren Gabel kann ich gut leben, aber in deinem Fall ist ein voll einstellbares Fahrwerk - ob nun elektronisch oder nicht - sowie die zusätzlichen 55 Pferde Gold wert.


    Gruß
    Uwe

  • Hallo Max. :willkommen: im Forum.
    Meiner Meinung nach ist für den von dir beschriebenen Anwendungsbereich gegenüber der SMT die 1050 die bessere Wahl.
    Zum Vergleich zwischen 1050 und 1190 nur so viel: Die Drehmomentkurve der Beiden ist bis 6000 u/min praktisch gleich.


    Gruß vom Joker. :driften:

    DER EINFACHSTE WEG ZUR ERLEUCHTUNG IST DEIN DYNAMO.

  • Wer viel mit Sozia unterwegs ist, fährt auch oft ohne Sozia.


    Ergo: Einstellbares Fahrwerk ist genial , denn die Differenz ist dann doch 70-80 kg inklusive Gepäck. Du ärgerst dich hinterher jedes Mal, wenn deine Abstimmung nicht stimmt, also entweder das Fahrwerk schaukelt, auf Block geht und du letztlich vorsichtiger fährst (vom Sicherheitsaspekt mal ganz zu schweigen) oder du vor jeder Tour am Fahrwerk rumbasten musst (mit der Vorspannung ist es nämlich nicht getan). Da ist die 1190er eine ganz andere Nummer und heute state of the art.


    Ich fahre dagegen nur solo -> ob SMT oder 1050er ist daher reine Geschmacksache oder gar Glaubensfrage.

    "Die meisten Menschen bewegen sich auf dem goldenen Mittelweg und wundern sich, wenn er verstopft ist." (Hellmut Walters)

  • Ich hatte vor der SA1290 eine SMT 990.


    Der 990er Motor braucht auf Reisen immer mal einen Schluck Öl, die 1050er (meiner Frau) auf 4 tkm nicht einen Nachschlag.
    Der Kniewinkel ist auf der SMT angenehmer und mit der Ergo Sitzbank sind auch Etappen von 450 Km keine Tortur.
    Der 990er Motor geht ohne Akra Mapping (nicht Legal) besser zu fahren, vor allem in Verbindung mit der kompletten Akra Anlage ohne Kats (nicht legal)
    Ich hatte Quick Lock Träger für H&B Junior Koffer an meiner SMT dran, zusammen mit dem KTM Tankrucksack. Sozia fuhr aber damals auch schon selber.
    Ohne Gepäckgeraffel ist die SMT sicherlich agiler, die Reifenmöglichkeiten noch griffiger und zum Angasen leicht unterschätzer Gegner. Vor allem das Gewicht ist besser.
    SMT gab es auch ohne ABS (wie meine) aber ich würde eine mit empfehlen.


    Da 1050 und 1290 von der Sitzposition ähnlich sind, schreibe ich mein Empfinden auf der 1290.
    Kniewinkel wenn die SMT gewöhnt erst mal unbequemer. Windschutz und Geräusch etwas besser. Beim fahren fühlt sich die @ "erwachsener" an (nein meine hat keinen 30 L Tank mehr).
    Reichweite besser durch grösseren Tank bei ähnlichen Verbräuchen, aber die 990er kann deutlich durstiger als die 1050er bewegt werden. Geschmeidigere Gasannahme (1050/1290) und keinen merklichen Ölverbrauch auf 12Tkm (1290) feststellbar. Traktionskontrolle und verschiedene Fahrprogramme wählbar (1050).
    Quick Lock Kofferhalter mit Gobis habe ich an beiden Maschinen, bauen aber recht breit. Gibt aber zig andere Möglichkeiten. Tankrucksack H&B Lock it Enduro hat sich ebenfalls bewährt.


    Die 990er ist das bessere Rasemotorrad, die 1050er das bessere Reisemotorrad. So sehe ich es. Ansonsten so wie esemer bereits trefflich beschrieben.

    Besoffen aufreissen ist wie hungrig einkaufen

  • Hallo


    habe 2 Jahre lang eine SMT gefahren (teilweise mit Sozia und Gepäck (bis Lechtal))


    Mit dem richtigen Zubehör kein Problem


    Ergo-Sitzbank
    PP Metallkoffer
    PP Tankrucksack
    PP Gepäckrolle
    Hauptständer
    PP Touringscheibe (hatte ich nur kurz montiert)


    Allerdings wirst du nicht nur in Urlaub fahren - bei kurzen Solo-Touren ist die SMT genial - Verbrauch ist auch ok je nach fahrweise mit Gepäck 7-8 Liter


    Ich war sehr zufrieden mit der SMT. :Daumen hoch:


  • Wenn es erstmal nur um diese Reise geht, dann lohnt es sich nicht unbedingt mehr Geld in die Hand zu nehmen (ich kenne jetzt die 1050er nicht, aber die 1190er bin ich gefahren).
    Wenn oft Reisen anstehen, dann sind die neueren Modelle meiner Meinung nach entspannter zu fahren.

    MT09  Duke5 Enduro690R SMT990

  • Hallo Max,


    also bei deinen Vorgaben, sehe ich bei beiden Kandidaten keine Probleme. Wenn "nur" 3000km in 14 Tagen gemacht werden sollen, kommt es auf Langstrecken-Qualität wohl nicht so sehr an.
    Theoretisch kommen ja nur 214,3 km am Tag zusammen. In der Praxis wird wahrscheinlich dein erster und letzter Tag ein wenig strapaziöser werden, weil du da vermutlich von Köln bis in die Berge und wieder zurück willst.
    Aber wenn du da eine Pause mehr einplanst und die einzelnen Pausen ein wenig ausdehnst, kannst du leichte Komfort-Unterschiede der jeweiligen Konzepte locker kompensieren.
    Ich würde daher die Kaufentscheidung eher weniger von dieser Tour abhängig machen, sondern mehr vom Fahrverhalten in der gesamten übrigen Saison.


    Warum hier Empfehlungen für 55PS (=1190er@) zusätzlich ausgesprochen werden, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Der Einsatz dieser Leistung hat für mich nichts mehr mit Reisen zu tun. Es ist mir persönlich auch noch nie gelungen auf reise- bzw. motorradwürdigen Straßen die volle Leistung meiner alten FZS 1000 auf die Straße zu bringen. Und die hat effektiv vielleicht "nur" 135 PS (nominal 144 PS).

    Grüßle


    Bernduro :winke:

  • Zum gemütlichen Reisen zu zweit würde ich jetzt zur 1050 raten, der Sitzkomfort hinten ist da nicht zu verachten bei der Ergo-Sitzbank. Die beste Sozia der Welt legt da schon Wert drauf und wenn deren Hintern zu meckern anfängt, ist der Spaß bald vorbei, bzw. sie kommt dann einfach nicht mehr mit. Auch doof dann.


    Ach ja, die 95Pferde und die 107Nm (bei Ladung nicht zu verachtender Wert) sollten für gemütlich-sportliches Reisen durchaus ausreichen. >350km Reichweite sind auch ein Punkt, der nicht ganz zu verachten ist.
    Kostenfaktor Versicherung/Verbrauch? Wie sieht das bei der SMT aus?


    Ich würde empfehlen, fahrt einfach beide mal Probe und zwar zu zweit. Evtl auch mal für ein Wochenende mit Gepäck.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • Ich sehe das auch so. Wenn es eine 1xxx für die große Reise oder zügiges Landstraßenfahren werden soll, reicht von der Leistung her die 1050 voll aus. Wenn allerdings jemand eine SMT in die engere Wahl zieht, hat er wohl seine Gründe. Und die liegen wahrscheinlich darin, dass er es gerne auch mal richtig krachen lässt. Und genau dort hört der Spaß mit der 1050 auf: 1. zu schwer, 2. zu hüftsteif, 3. zu weich und 4. auf's Gewicht bezogen zu knappe Leistung. Mit der (EDS-) 1190 sind immerhin die letzten beiden Punkte (einigermaßen) in Ordnung gebracht, Punkt 1 und 2 bleiben allerdings erhalten.
    .

  • hi.


    meine sozia is so groß wie deine.


    da uns beiden die serienbank nicht gefiel, die PP-bank aber sofort, wurde die halt gekauft. :Daumen hoch:


    meine sozia hat schon auf vielen hinteren plätzen gesessen, auch welche wo die sitzbank umgearbeitet war und gleichzeitig tiefere fussraten für sie dran waren...


    ihre meinung: nirgends fühlte sie sich auf anhieb so wohl wie auf der 1050er... :ja:


    zur diskussion um elektr. fahrwerke: da muss ich immer müde lächeln, und frage mich wie das früher war,
    wo man nen hakenschlüssel umständlich nutzen musste zum verstellen der vorspannung, nur mal so als beispiel...
    und heute reicht nicht mal mehr ein handrad bzw. torx ??? :lautlach:


    zu den fehlenden ps der 1050: erstens kann man das durch noch fleissigeres schalten ganz gut ausgleichen -gell esemer du müsstest das wissen :grins: -


    zweitens kenne ich nur eine dame (nicht meine) von vielen sozia im bekanntenkreis, der es gefällt permanent letzte rille und immer im letzten drehzahldrittel zu fahren...
    also eigentlich ein gegenargument, wenn man was fürs reisen zu zweit sucht... :denk:


    nur eines nicht vergessen: längeres probesitzen auch für deine sozia! sowohl auf smt als auch auf ner 1050/1190.
    is ja doch eine recht persönliche und subjektive sache, das mit dem popometer...


    my2cents... chris