Bremszangen vorne Kaltverschweißt oder sind 45er Torx Opferelemente

  • Ich denke ich starte mal ohne loctite mit der Lack Kontrollmethode. Und je nachdem wie oft sich da was lockert oder löst werde ich auf auch auf Drahtsicherung umsteigen!

    Bei mir hat sich noch nie etwas gelockert - bei regelmäßiger Kontrolle wirst Du damit gut fahren :ja:

    Gruß
    der OLLI


    Wenn mich jemand fragt: "was geht ab?" male ich ihm ein Kreuz auf die Stirn und antworte: schwarzer EDDING schon mal nicht!

  • Bei mir hat sich noch nie etwas gelockert - bei regelmäßiger Kontrolle wirst Du damit gut fahren :ja:

    Ich denke auch. Die Drahtsicherungsmethode ist einfach noch eine Spur sicherer.

    MoGG #577:
    Ist der Hagel zu hart, bist du zu weich. Croce Domini 2013

  • Die Kiste mit dem LOCTITE halte ich für grob übertrieben und zudem völlig in die falsche Richtung gedacht. Loctite geht überhaupt nur - wenn ich einmal etwas montiere und es dann in der entsprechenden Position bleibt...


    Ich weiss nun nicht, wie und wie oft ihr euren Vorderreifen wechselt... Aber - bei mir müssen - zur Demontage des Vorderrades - die Bremszangen runter. Und genau aus dem Grund kann ich dort so ne Klebernummer überhaupt nicht gebrauchen.


    Zudem - es gibt einen klaren Drehmoment und Spannmoment - Umrechnungsfaktor welcher besagt, dass - bei gegebenem Drehmoment und bei sauberem Gewinde - das dabei entstehende Spannmoment (und nur dies hält die Zange am Platz) am größten ist!


    Wenn nun aber das Gewinde vermurkst und / oder verschmutzt ist - wird das Spannmoment - bei gegebenem Drehmoment - deutlich kleiner werden.


    Aus dem Grund gilt:


    1.) Gewinde am Gabelfuss mit Gewindebohrer sauber machen...
    2.) Gewinde an der Schraube - entweder mit der Filliere und / oder einer Drahtbürste - reinigen und...
    3.) KUPFERFETT - auf die Schrauben drauf tun...


    Durch das Fetten der Schrauben ergibt sich - bei gegebenem Drehmoment - das höchste Spannmoment!!! It'so simple as this!!!


    Wenn ihr das sauber macht - wenn ihr das Drehmoment genau einstellt und / oder sogar 5 NM zusätzlich draufpackt - wird euch die Zange NIEMALS wegvibrieren!!! Denn - Dazu ist das Spannmoment dann einfach zu gross!


    Für die Junx welche - (wie ich) - auf der ängstlichen Seite unterwegs sind - helfen 2 kleine Löchlein und ein Stückchen Draht...


    Was nun die Leakage an den Zangen anbelangt - Ja... das ist lästig... und das gehört unbedingt und möglichst schnell mit entsprechenden Ersatzmanschetten sauber gefixt - Nur lebensbedrohend ist so eine kleine Leckage (noch) nicht... Zudem die Manschette wird nicht so schnell und so stark zerbröseln - als dass man hier einen solchen verbalen Rundumschlag veranstalten müsste...


    (Nix für ungut hier - von Kaw - Liga - welcher - letztes Jahr - wegen einer gebrochenen Bremsscheibe und der dadurch plötzlich verunmöglichten Bremswirkung - am SUSTENPASS - all seine eigenen und auch die Schutzengel der Partnerin aufbieten musste - damit dies ohne Crash abging)...


    Take Care...

  • Kupferpaste und Alu kann eine gefährliche Kombination werden. Das elektrochemische Potenzial zwischen Alu und Kupfer ist recht groß das kann zur Korrosion führen. Jedes ander Fett sollte gleich zielführend sein.


    Meiner Erfahrung nach ist das Problem nicht das Loctite selbst sondern oft die falsche Handhabung. Das reinigen des Gewindes nach dem zerlegen ist wie gesagt schon sehr wichtig, ein weiterer Fehler is die falsche Aufbringung.
    Bei sehr schwergängigen Fällen war es bei mir noch immer so das Loctite am Schraubenschaft und somit zwischen diesem und dem Bremssattel selbst großflächig ausgehärtet war. Das ist eine gewaltig größere Oberfläche als das Gewinde selbst, und die Schrauben halten extrem. Es kommt meist davon das großzügig Loctite auf das Schraubengewinde aufgetragen wird und danach die Schrauben in den Bremssattel gesteckt. Auf dem langen Weg durch den Sattel wird dann der Großteil der Schraubensicherung abgestreift und härtet dort aus.
    Seit dem ich nur mehr einen Tropfen an den ersten Gewinegängen der Bohrung anbringe hatte ich nie mehr Probleme.

  • Die Kiste mit dem LOCTITE halte ich für grob übertrieben und zudem völlig in die falsche Richtung gedacht. Loctite geht überhaupt nur - wenn ich einmal etwas montiere und es dann in der entsprechenden Position bleibt...


    Du weißt aber schon, dass es von Loctite mehrere Festigkeitsstufen gibt, oder?

  • Vorsicht mit fetten, schmieren oder ölen (ja sogar Schraubensicherung schmiert) in Alugewinden! Ich habe schon etliche Gabelfüße repariert, weil diese beim Verschrauben der Bremssättel geschmiert worden sind und dabei das Gewinde herausgerissen wurde -> die Vorspannkraft der Verschraubung wird um einiges höher, wenn man diese schmiert - je nach Schmierstoff doppelte bis dreifache Vorspannkraft mit gleichem Drehmoment!

  • Gego hat völlig recht :Daumen hoch:


    Es ist Unwissenheit fett einzusetzen und die vorspannkraft erhöhen zu wollen...mache dies bei der radachse und ziehe dann auf vorgeschriebenes Drehmoment an...und die distanzbuchse der radlager ist hin...lager werden kaputt gehen :ja::grins:


    Das vorgeschriebene Drehmoment passt zum Einsatz mit loctide 243 mittelfest...

  • wo wir grad dabei sind kann mir einer erklären wo der Unterschied zwischen 242 und 243 ist?

  • :respekt: Danke für die Antwort, also kann ich mein 242er ohne bedenken benutzen bei vorheriger Entfettung.

  • Tja, man lernt nie aus. :ja::Daumen hoch:


    Danke an Gego und wos :Daumen hoch::respekt::sensationell:


    Habe in der Bedienungsanleitung nachgeschaut und da steht nur beim Hinterrad, dass das Gewinde gefettet werden soll bevor man die Mutter aufschraubt. Bei der Vorderachse steht nichts. Also kein Fett verwenden!! (Das werde ich vor dem Saisonstart noch in Ordung bringen... :grins: )


    Das erklärt auch, warum ich beim Montieren meiner Lenkerstummel von MR beim Anziehen mit Drehmomentschlüssel eine Schraube (war eine 8.8 ) abgerissen habe. :staun: Ich habe das Schraubengewinde großzügig eingefettet. Loctite wollte ich nicht nehmen, da ich immer wieder die Schrauben öffnen mußte um den Winkel der Lenkerstummel anzupassen.
    Ich habe noch eine "metallfreie Hochtemperatur Keramikpaste". Wäre das eine Alternative zum Fett, oder eher nicht? Ich möchte mir die schönen Dinger nur ungern ruinieren...


    Gruß
    Markus

  • Oh man... Wieder einmal sehr viel gefährliches "Bastel - Halbwissen" hier...


    Also Bremszangen werden mit sog HV Schrauben festgehalten. Bei diesen Schrauben generiert das e - Modul bzw die Elastizität der Schraube die notwendige Spann- und Haltekraft! Eine solche Schraube muss nun - wenn sie vom Konstrukteur richtig ausgelegt und vom Monteur sauber montiert wird - NIEMALS - mit Loctite festgehalten werden. ABER - eine solche Schraube - muss - IMMER - geschmiert werden! Warum das so ist - erklärt uns die VDI Norm 2230:


    Die VDI 2230 sagt dabei zum Thema "Hochfeste Schraubverbindung":


    Die unvermeidliche Streuung der Reibungszahl bei der korrekten Montage von Hochfesten Schraubenverbindungen ist zu beachten! Zu beachten ist konkret, dass jede einzelne Schraubenverbindung - bei gegebenem Anzugdrehmoment - immer eine spezifische Montagevorspannkraft aufweist, auch wenn ein Fertigungslos gleicher Schraubenverbindungen exakt gleich angezogen wird.


    Hauptursache hierfür ist die unvermeidliche Streuung der Reibungszahlen im Gewinde und unter dem Schraubenkopf , hinzu kommen Verfahrens- und Werkzeugstreuungen oder Maß- und Geometrieabweichungen.


    Im Anziehfaktor werden diese Streuungen dann zusammengefasst. Der Anziehfaktor berechnet sich dann entsprechend aus den Grenzwert-Verhältnissen der Montagevorspannkräfte:


    Beim drehmomentgesteuertem Anziehen liegt dieser Anziehfaktor in der Regel im Bereich von 1,6 bis 2. (Und dies ist in den Drehmoment - Vorgaben des Herstellers bereits mit einberechnet)!


    Wenn es allerdings gelingt, die störende Reibungsstreuung klein zu halten, kann die maximale Montagevorspannkraft der Verbindung reduziert werden. Damit ist eine kleinere Nenngröße oder eine verringerte Schraubenanzahl möglich. Für das Berechnen des notwendigen Anziehdrehmoments werden immer die minimalen Reibungszahlen eingesetzt.


    Wird aber der mittlere Wert der Reibungszahlen verwendet, ist dies grundsätzlich falsch und kann fatale Folgen für die Verbindung haben.


    Nun stellen aber gerade Größe und Streuung der Reibungszahlen häufig ein großes Problem bei der rechnerischen Auslegung dar. Aus dem Grund werden deshalb entweder Erfahrungswerte oder aber sehr niedrige Sicherheitswerte verwendet. Gegebenenfalls ist eine experimentelle Ermittlung nach ISO 16047 erforderlich.


    Laut VDI 2230 wird dabei ein Reibungszahlbereich von 0,08...0,16 empfohlen und angestrebt.

    Aus diesem Grund sind "Hochfeste Schraubverbindungen" bei der Montage grundsätzlich zu schmieren um auf diese Weise Größe und Streuung der Reibungszahlen zu minimieren.

    Junx - It's so simple as this... Loctite ist an der Stelle schlicht nicht notwendig und sogar komplett verkehrt!


    Normale 08/15 Schraubverbindungen - Schraubverbindungen welche mit 8.8 Schrauben erzeugt werden - können - dort wo es notwendig erscheint - mit Loctite gesichert werden... Aber bitte nicht HV - Schrauben...


    Wenn Jemand wegen der Vibration oder wegen sonst etwas ängstlich ist hilft das entsprechende "Haltedrähtchen"...

    5 Mal editiert, zuletzt von kaw-liga ()

  • 1. Dann muss KTM seine Motorräder mit gefährlichem "Bastel-Halbwissen" bauen wenn sie in den Werksunterlagen Schraubensicherung an der Stelle vorschreiben.
    2. Dein Text widerspricht nicht der Anwendung von Loctite da dieses selbst auch eine Schmierende Wirkung hat.
    3. Das is viel Text um eine klare Sache, jeder der ein Verspannungsdreieck schon einmal gesehen und verstanden hat weiß das Loctite im Prinzip immer Unnotwendig ist wenn die Schraubverbindung korrekt ausgeführt wird. Unabhängig von Schraube oder Unterlage, Loctite wird als zusätzliche Sicherheit verwendet und wird in der Auslegung nicht berücksichtigt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Michael_990SD ()

  • Oh man... Wieder einmal sehr viel gefährliches "Bastel - Halbwissen" hier...


    Vorsicht mit solchen Aussagen, wenn man die Person dahinter nicht kennt! :alter schwede:


    Wie kommst du darauf, dass es sich um eine "hochfeste Schraubverbindung" handelt?

  • Auf jeden Fall Dichtungen wechseln. Da hilft beobachten wenig. Da kam wo was raus wo es nicht darf und im normalfall auch nicht kann . Wechseln. Bremssattelschrauben gehören gesichert. Auch mit Schraubensicherung eingeklebte lassen sich mit erwärmen wieder dazu bewegen ohne Selbstzerstörung aus dem Gewinde zu kommen . Halt vorsichtig mit dem Heißluftföhn .

  • Ich greife das Thema nochmal auf...


    Zum Wechsel der Bremsbeläge wollte ich kürzlich die Zangen abnehmen, aber....da ging an einer Schraube nix mehr. Ich hatte vorher schon die gelben Klebereste des KTM- Zeugs entfernt, nur die Gewindegänge nicht nachgeschnitten.


    Später habe ich kein Loctite verwendet, 45 Nm wie im WHB, trotzdem gingen alle Schrauben schwerer auf als sonst und eine gar nicht. (Vorsorglich hattte ich mir neue Schrauben gekauft und festgestellt, daß das gelbe Zeug da schon drauf ist!)
    Ein , zweimal war ein Knacken zu hören, und ich dachte schon jetzt reißt der Schraubenkopf oder der Torx ab. Trotz erhitzen mit Lötlampe und Schlagschrauber hing die Schraube. Ich habe gefühlt Stunden damit verbracht und erst nachdem x-ten Mal erhitzen und wieder abkühlen ging es dann doch.


    Die neuen Schrauben habe ich mit Draht gesichert und vorher den gelben Lack rückstandsfrei abgebürstet, die Gewinde gesäubert. Ich hoffe das war´s jetzt. Wieso das plötzlich so schwer ging kann ich mir trotzdem nicht erklären.


    Gruß
    Markus

  • Moin,
    Hatte genau die selbe Schwierigkeit. Etliche torx Nüsse abgerissen, sogar Marken Werkzeug. Am Ende hat es der Lux bit von Obi getan :lautlach: . Verwende seitdem etwas Keramik Paste und mehr nicht.
    Habe aber bislang noch nichts wieder abgeschraubt. Es kommen demnächst neue Reifen da werd ich gewahr.
    Gruß
    Sergej

  • Ich schmiere meine Schrauben da immer mit Fett und zieh halt etwas weniger fest an. :winke:


    Muss man halt ma nachschauen ab und an...

    Jawoll - so mach ich das auch.
    Anzugsdrehmoment bei mir 35Nm + Farbmarkierung.


    Optische Kontrolle ist dann simpel. Aber ehrlich gesagt: ich mache das schon seit über 10 Jahren so und noch nie hat sich eine Schraube an der Bremszange gelöst :nein:

    Gruß
    der OLLI


    Wenn mich jemand fragt: "was geht ab?" male ich ihm ein Kreuz auf die Stirn und antworte: schwarzer EDDING schon mal nicht!

  • Für gute Tips und Ratschläge ist so ein Forum gedacht ... aber nicht, um seine Meinung und sein Wissen als das einzig Wahre hinzustellen! :nein: :rolleyes: In aller Regel führen viele Wege nach Rom ... und jeder hat so seine eigene Vorgehensweise und Erfahrungen gemacht. Also bitte nüchtern bleiben ... zumindest hier im RC8-Bereich (wenn es anderswo schon nicht geht :rolleyes: ). :winke:
    Manches muss halt jeder für sich selbst entscheiden! :prost:


    Gruß


    Stefan

    @ RC8-Medicus

    Es steht jedem frei ... sich seinen Illusionen hinzugeben. Hat ... zumindest temporär betrachtet ... auch seinen Reiz. :prost: