Gehörschutz, aber welcher

Zitat von mth

Und da saß ich dann mit beiden Ohren voll gespritzt mit dieser Formmasse - und selbst da konnte ich mit dem Hörakustiker reden.

Also als meine Ohren voller Silikon waren, dachte ich, ich sei Taub... das fand ich krass.

Naja, das Feeling war schon eigenartig strange - und natürlich war da alles sehr gedämpft.

Aber ich konnte das was er sagte schon verstehen, und nicht nur weil ich Lippenlesen kann

Zitat von Dr. Speed

Schade, dass hier gleich auf das naheliegendste Klischee aufgesprungen wird, Motorradfahrer = Laut. Hier sucht niemand ernsthaft nach Gehörschutz, weil sein eigenen Motorrad ihm zu laut ist. Das hier pauschal jedem zu unterstellen, ist sehr bedenklich. Im übrigen sind Zubehör-Anlagen gerade der hochwertigen Hersteller nicht per se lauter, zumindest nicht nach dB(A). Subjektiv kann dies vielleicht so empfunden werden. Subjektiv ist für einige auch ein 4 Zylinder lauter als ein 2 Zylinder oder umgekehrt. Außerdem geht es bei Zubehör-Anlagen neben der Performance eher um das Klangbild und nicht einfach nur um LAUTER. Bei aktuellen Maschinen lässt sich durch einen Slip-On fast eh nichts mehr raus holen, da verliert man eher (aktuelle Tests von bekannten Zeitschriften haben das belegt), auf Seiten des Gewichts und des Klangbildes lässt sich aber optimieren. So sind viele Serienanlagen sehr schrill. Zubehör-Anlagen verbessern das meistens. Selbst wenn hier alles unverändert bleibt (also Leistung und Klang) ist es doch weiterhin das beliebteste Tuning-Teil, weil es optisch einfach eine Aufwertung ist.

Warum benötigen dann viele dann einen Hörschutz oder besser gefragt: warum sollte JEDER Biker einen Gehörschutz verwenden? Ganz einfach, es geht darum Hörschädigungen (die vor allem erst nach einigen Biker-Jahren auftreten) durch allgemeine Fahrgeräusche zu vermeiden. Diese Fahrgeräusche werden vor allem durch Windgeräusche und andere Verkehrsteilnehmer verursacht. Die Windgeräusche unter und um einen Helm sind nicht zu unterschätzen und erheblich. Desweiteren erhöht sich die Konzentration und damit der Schutz für jeden Verkehrsteilnehmer. Bestes Beispiel für extreme Fahrgeräusche: die Autobahn. Dort ist es unter dem Helm vom Wind und anderen Verkehrsteilnehmern so laut, dass man sein eigenes Motorrad noch nicht mal mehr hört (und das schon bei 130 km/h). DESWEGEN sollte jeder einen Gehörschutz tragen.

Ich hatte hierzu mal ein sehr nettes Gespräch mit dem Vertriebsmanager von Alpine Motosafe. Er berichtete, dass es in Deutschland sehr lange gedauert hat, die Biker für dieses Thema überhaupt zu sensibilisieren. In Holland war man da viel früher dran. Ein Grund warum diese Artikel auch erst seit einigen Jahren bei den großen Händlern angeboten werden.

Mittlerweile hat sich dieses Thema mehr und mehr durchgesetzt. Mir ist der Schutz meiner Ohren vor allem vor Windgeräuschen wichtig. Also bitte nicht jedem unterstellen, dass wir Biker andere absichtlich mit lauten Anlagen nerven und uns selbst mit Gehörschutz davor schützen wollen... Vielen Dank für dein Verständnis!

PS: Kleines Off-Topic: ..."Verständnis" ist hier auch das richtige Stichwort. Wenn jeder für die Interessen des anderen Verständnis hat und man auch gegenseitig Rücksicht nimmt, dann würden sich auch viele bei dem Thema "Lautstärke von Motorrädern" nicht so aufregen. Wie sieht Rücksicht von Bikern aus? Indem in Ortschaften die Geschwindigkeit eingehalten wird und man nicht das Gas aufreißt, vor allem nicht exakt am Ortsausgangsschild... Wie sieht Verständnis aus? Indem man Verständnis zeigt, dass andere ein Interesse am Motorradfahren haben und das respektiert und auch versteht, dass das ein Sportgerät ist (ein GT3 RS ist auch lauter als ein Polo). Andernfalls kann man sich auch über alles aufregen: zB über den nicht motorradfahrenden Nachbarn, der aber seinen Rasen mäht oder ein kleiner Heimwerker ist oder über Kindergeschrei.... Das hat alles seine Berechtigung und mit gegenseitigem Verständnis und Rücksicht sollte das eigentlich klappen, zumindest wären die intellektuellen Fähigkeiten des homo sapiens sapiens dafür hinreichend ausgeprägt . In diesem Sinne auf ein gutes Miteinander!

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Gutes Statement und ich bin da voll deiner Meinung

LG,Mario

Zitat von BummDG

[..]

Nach einigen Helmen, die ich in den letzten Jahren hatte, (Shoi; Arai; HJC) muss ich sagen, dass man beim Kauf des neuen Helms gerade darauf achten sollte.

Auch ich habe lange Jahre überwiegend auf schönheit der Kopfbedeckung geachtet,...nach 3 Hörstürzen wird man schlauer und achtet gerade auf die Geräuschentwicklung.!

[..]Also: Frieden.

Ich empfinde Deinen Ansatz nicht durchgängig richtig.

Gerade mit der Erfahrung einer Hörschädigung sollte doch der Weg sein, dass zuerst der richtige wie geeignete Hörschutz da wäre. Zumal wenn er gut ist auch ein paar Jahre länger Dich begleitet, als ein Helm. So lange bis die Ohrlaschen soweit gewachsen sind, dass die Otoplastiken nicht mehr sitzen.

Ein Helm sollte passen, muss mir genügend Lüftung bieten und darf schick aussehen, in weiss, liegt gut im Wind auf einem nackischem Krad und erst an letzter Stelle käme mir die Lautstärke in den Sinn. Braucht er auch nicht, siehe oben, Otoplastiken. Meistens lande ich bei der Helmauswahl bei den Sportvarianten einer Marke, und die sind nicht auf geringe Lautstärke getrimmt.

Meine Erfahrung habe ich mit Otoplastiken von Kendal mit seiner nonoise genannten Technologie mit keramischen Filtern gemacht. Top Wirkung, filtert den Fahrtwind weg, lässt aber noch Umgebungsgeräusche wie ein Martinshorn durch. Fahrzeuggeräusche sind für mich eh nicht wichtig. Ich möchte ja Motorradfahren. Leider fand ich den Hersteller bislang nur auf größeren Motorradmessen. Mit 100 EUR noch der günstigen einer.

Meine Frau hat inzwischen das Produkt von Hörluchs ausprobiert und welches leider nicht die Erwartungen erfüllt. Sie hat nun auch einen Satz von Kendal und ist zufrieden.

Meine Stöpsel nutze ich auch auf dem Beifahrersitz im Cabrio. Dort helfen sie mir ebenfalls den Lärm zu ertragen. Alle Versuche mit anderen Stöpseln auf dem Krad habe ich nach und nach als untauglich verworfen. Schaumstoff Stöpsel dämpfen nur und verschliessen das Ohr. Vom Gefühl her nahm ich mir eine ordentliche Portion Gleichgewichtssinn bei der Kurvenhatz. Und abends fühlte ich mich dennoch ähnlich berauscht wie ganz ohne Stöpsel.

Die hier genannten Tannenbäumchen sind auch nur ein Kompromiss. Haben eine durchgängige Verbindung Außenwelt/Trommelfell was mir beim Gleichgewicht hilft, sind aber weder im Geld, im Tragekomfort noch bezogen auf Reinigbarkeit eine Alternative zu weichen Otoplastiken. Eine Erkenntnis, die manchmal auch eine Weile benötigt.

Eine vom Hörgeräteakustiker angefertigte Otoplastik habe ich auch, kann damit aber kein Moped fahren......

Das ist für meine besonderen Akustischen Stresssituationen, (Konzerte usw.)

Unter einem Helm mit den Gehörstopfen höre ich fast gar nichts mehr.....Daher kann ich überhaupt keinen Gehörschutz unter meinem Helm tragen...sonst wäre ich taub....

Moin,

ich habe jetzt auch einen angefertigten Gehörschutz mit Filter und bin begeistert.

Mit dabei, zum leichteren einsetzten, ist eine kleine Tube (5ml) von Cedis. Zur Zeit bekomme ich die Dinger nicht ohne einen Tropfen davon eingesetzt.

Da das Zeug im Verhältnis zur Menge ziemlich teuer ist, Frage ich euch ... was nehmt ihr um sie ins Ohr zu bekommen ?

Gruß

Frank

Spucke natur.

Aber nur ein wenziges Tröpfchen.

Nix. Zur Not etwas Spucke.

Tom

Die Preise für das Cedis Gel variieren allerdings extrem.

Beim größten Online-Händler knapp 6 €, bei anderen Hörgeräte-Spezis teilweise unter 3 €.

Unter 3 € ist für mich akzeptabel. Vermutlich geht aber auch jedes andere nicht nachfettende (Aloe Vera-) Gel.

Moin,

danke euch!

Habe es mit Spucke gerade probiert. Klappt prima.

Gruß

Frank

Ich setze die trocken ein.

Mit einem Arm über den Kopf oben am Ohr ziehen.

Ist tatsächlich keine Gymnastikübung.

Weitet den Gehörgang.

meine gehen auch stressfrei ohne "gleitmittel" rein

Meiner auch......

Irgendwie erinnert mich das mit der Spucke so leicht an Manta Manta.

Wo der Klausi, erstmal in seine neuen Stiefel Pinkel soll

Du kannst dir ins Ohr Winkeln? RESPEKT!

Hallo,

ich kämpfe auch schon seit einiger Zeit damit, mir auch endlich Gehörschutz zuzulegen.

Übrigens mich nerven lediglich die Windgeräusche, die alles andere übertönen.

Da ich beruflich bedingt öfters Langstrecke fliegen muss, habe ich mir vor ein paar Jahren günstige In-ear-noise-cancellation-Kopfhörer zugelegt.

Im Flugzeug wird das bekannte Rauschen, dass den Windgeräuschen ja ähnlich ist, nicht komplett eliminiert, aber erheblich reduziert und es ist dadurch erheblich angenehmer.

Lufthansa bietet in der Business-Class ja sogar standardmäßig richtige Kopfhörer von Bose an, die fast alles wegfiltern.

Ok, die sind durch ihre Bauform ungeeignet, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Prinzip grundsätzlich auch uns helfen könnte.

Mein in-Ear- Kopfhörer stehen zu weit ab, sind außerdem nicht drahtlos und sind daher unter dem Helm ungeeignet, aber es gibt inzwischen bestimmt modernere und kleinere In-Ear's.

Ich habe noch ein paar "normale" In-Ear's ohne Noise-Cancellation-Funktion, die problemlos unter den Helm passen.

Es gibt diese In-ears's ja auch mit Bluetooth und damit könnte man dann auch das Navi oder das Handy koppeln.

Hat schon mal jemand diese Idee in der Praxis ausprobiert?

Ja, schon probiert, aber das drückt alles unter dem Helm. Deswegen ist auf Reisen mit Navi ein Sena-System im Einsatz mit verbauter Technik im Helm. Aber das ist ein anderes Thema und hat nichts mit Gehörschutz zu tun ;o). Letzteres wird trotzdem immer getragen, sonst ist es mit den Windgeräuschen echt nicht schön...

Wers gebastelt probieren möchte ... NC im Helm scheint zumindest zu funktionieren.

Um das Thema noch mal hoch zu holen.

Da der Geers einfach zu Inkompatible Zeiten für mich hat, starte ich aktuell der selbst versuch.

https://www.amazon.de/gp/product/B00WIXL46Q/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1

Ich werde berichten :)

Ich bin ebenfalls seit mittlerweile drei Jahren super zufrieden mit den Alpine MotoSafe, habe die normalen und die "Tour". Macht glaube ich keinen großen Unterschied. Windgeräusche werden gut weggefiltert, alles andere hört man noch sehr gut. Insbesondere das Sena ist noch sehr gut zu hören. Tragekomfort auch einwandrei für mich, habe aber auch ziemliche Standardohren, glaube ich.