3er Duke 690 oder 690 R auch zum Touren geeignet?

  • Hallo miteinander,


    mein erster Beitrag hier im Forum betrifft mein Wunschmotorrad, eine der bislang gebauten 3er Duke, eine 690er, lieber noch eine 690R aufgrund des orangefarbenen Rahmens.
    zwei Eckpunkte zu meiner Frage:


    1. ich bin ein Wiedereinsteiger, würde mich zwar als guten Autofahrer, aber eher als nicht so guten Motorradfahrer bezeichnen. Ich fahre eher vorsichtig und langsam und auch nicht sehr oft. Ich habe meine frühere Ducati S2R nur gehabt (da bin ich ehrlich) um sie zu putzen, zu streicheln und manchmal ein bischen auszufahren.


    2. mir gefällt gerade die sehr extrovertierte und aggressiv gezeichnete 3er Duke wahnsinnig gut, auch KTM als Firma finde ich extrem interessant. Bezüglich der 690 oder 690R kann ich nur sagen....wenn, dann DIE !!!!!!!


    Ein befreundeter sehr sehr guter Motorradfahrer meinte zur Gebrauchtkaufabsicht bezüglich der 690er Duke: "Lass die Finger davon, das Teil fährt einfach zu extrem und macht bei deiner Fahrweise keinen Spaß. Die Federung ist zum Bummeln viel zu hart und den Motor kann man nur Digital fahren (voll auf oder voll zu). Jemand, der im "Sightseeing-Stil" fahren will, kommt damit nicht zurecht."


    Was würdet ihr mir raten? Ist die 690er nun einfach zu fahren oder nicht? bzw. kann ich die auch mal fahren ohne im Supermoto-Stil um die Ecken zu fegen und verzeiht sie Fahrfehler?

  • hi


    also es gibt viele leute (auch ich) die ihre maschinen mit 34ps fahren und das ist dann eh alles nur darumbummeln im vergleich zur offenen leistung,doch sie ist nicht langweilig so dass ich sagen würde ich lasse sie stehen,weil sie noch gedrosselt ist


    und gleichzeitig sind die 34ps fahrer alles anfänger (bis auf wenige ausnahmen wahrscheinlich) und da geschehen also auch mal fehler


    zur direkten tourentauglichkeit ala BMW kann/will ich nichts sagen,denn bei 34ps ist es meist nur ein gas auf,gas zu fahren


    mfg

  • Hi Jochen!
    Deine Fragen nach "taugt die zum touren" und "leicht zu fahren/Fehler verzeihen" gehen in Sachen Zielrichtung ja ziemlich auseinander.


    Meine Einschätzung: Ja, sie taugt zum touren (in Sachen Ergonomie), aber natürlich nur abseits der Autobahn. Und sie ist leicht zu fahren, auch wenn ich mir schon 2mal das Gegenteil bewiesen habe :denk: .


    Das Problem, überwiegend mit dem Messer zwischen den Zähnen zu fahren und überall nach Beute zu lauern, wirst Du aber schwer los.
    Wenn man das nicht will (ich zähle mich so halbe/halbe zu der Gattung) würde ich heutzutage zu 51% eher eine StreetTriple kaufen und keine Duke bzw. keinen Einzylinder.

  • Ich denke das man mit ihr auch durchaus bummeln kann, auch wenn ihr eigentlicher Einsatzzweck natürlich leicht anders ist. Das einzige was ich zum touren ändern würde wäre die Sitzbank. Das Fahrwerk ist fast voll einstellbar und muss nicht hart wie ein Brett abgestimmt werden. Wie Iso aber schon sagte lädt sie zum angasen förmlich ein. Fahr doch einfach mal eine probe dann siehst du ja obs gefällt oder nicht.

  • Du kannst ja bei den neueren Duke's zwischen 3 Fahrmodi wählen, da ist für dich sicherlich der richtige auch dabei.


    Fahrwerk kannst auch weicher stellen, wenns zu hart ist, die Duke R hat aber härtere Federn vorne, wie die normale Duke


    Finde die Dinger echt easy zu fahren, zumahl die im unteren Drehzahlbereich weniger Drehmoment haben, wie z. B: die alten LC4. Die Leistung steht erst oben raus zur Verfügung. Vibratinen sind vernachlässigbar, wie beim 2 Zylinder ca.


    Meine Empfehlung: kaufen, kaufen , kaufen.



    Lg Klaus

  • ja was klaus1076 sagt könnte schon funktionieren, mit dem map-select schalter auf soft sollte sie nicht so reissen
    es kommt viel auf die einstellung des fahrers an, aber mit mehr fahrpraxis auf einer duke3 kommt sicher das jagtfieber in dir raus :ja:
    leicht und wendig eignet sich doch eigentlich auch für wiedereinsteiger
    das fahrwerk ist schon straff, meins wärs nicht aber hab halt auch auf enduro begonnen, hier könnte man auch zur 690 sm-r greifen, die hat mit 21cm (hoff das hab ich richtig im kopf) größere federwege


    touren, naja ich bin mit meiner sm schon weit rumgefahren, schmerzender :arsch: nach 5 stunden am bock inclu, aber gäbe ja noch ergositzbank oder die sitzbank aufpolstern lassen. mitm gepäck wirds da schon geringfügig problemmatischer, kofferträger ausm zubehör gibts nicht, tankrucksack und gepäckrolle am heck war bei mir immer angesagt, da haben dann auch mal schnell ~60-70 liter platz und haben das fahrverhalten nicht wirklich beeinflusst



    aber ganz ehrlich, im vergleich zu deiner duc ist die duke3 vermutlich wie ein fahrrad :grins:



    würd auf alle fälle mal die duke3 und sm-r probefahren an deiner stelle wenn sich die gelegenheit bietet.

  • ergänzung:


    mein vater und ich sind an einem wochenende mal eine tour mit anderen :Kürbis: -treibern gefahren (weserberglandtour)


    mein vater saß seit fast 30 jahren nicht mehr auf einem bock wirklich aktiv


    er fuhr und ich saß 500km hinten drauf an einem tag :gute besserung:


    man hat halt gespürt,dass er sie dort das erste mal so richtig gefahren ist und noch viel potential nach oben war,doch auf der anderen seite fehlte ihm auch die richtige schutzkleidung,aber das ist ein anderes thema
    fahrerisch kam er auf jeden fall immer gut zurecht und es gab keine brenzligen situationen (außer biene im helm :kapituliere: )


    also das nur zum thema wiedereinstieg
    seit diesem tage an,hat er sie auch öfters mal alleine bewegt,denn anfangs war er immer skeptisch und wollte seinem sohn nicht das spielzeug wegnehmen (liegt vielleicht daran,dass er bei seinem eigenen vater schlechte erfahrungen gemacht hat)
    also der "suchtfaktor" ist jedenfalls da :Daumen hoch:


    und auch die 500km zu zweit habe ich nach 2 tagen nicht mehr gespürt
    und das alles mit der originalen sitzbank
    mal schauen wie sich die ergo so am :arsch: verhält die ich jetzt drauf haben...


    alles in allem:
    wiedereinsteiger einfach top!
    tourentauglichkeit geht auch,aber das hängt ja auch immer von der fahrweise ab,denn auch mit einer goldwing kann man richtig angasen (fahrwerk der duke ist bei mir auf werkseinstellung)
    wenn man will kann man richtig jagen und das potential der maschine nutzen (soweit man sich traut) glaube ich der kleinste teil der :Kürbis: treiber aus
    folglich gibts keine langeweile


    fahr sie probe und nimm sie bei der gelegenheit gleich mit :lautlach:


    mfg

  • Man kann mit der Duke III touristisch fahren. Ich fahre ab und zu nicht all zu langen Strecken mit Sozius richtung Eiskrembude :sabber: und das geht prima. Aber wenn man mal richtig geheizt hat mit der Duke ("ride it like you stole it") dann ist die Frage ob du noch touristisch fahren WIILST.


    Es ist ein Motorrad entwickelt mit einem bestimmtem Zweck in Auge: toller Spaß auf kurviger Straße. Spartanisch und extrem. Aber dafür unheimlich viel Spaß erzeugend wenn so gefahren wie die Maschine es fragt, nein, herausfordert. Tolles Spielzeug, also.


    Also bummeln geht schon, aber wenn das der Haupttätigkeit mit der Duke wird, dann sagt die Duke selbst schon dass du besser ein anderes Motorrad kaufen hätte sollte.... Und da hat sie dann Recht.


    Ich versuche dieses Jahr mal die Duke mehr als Alltagsmotorrad zu benützen. Wenn's schönes Wetter ist die 50 Km zur Arbeit (Einzelstrecke) zu fahren. Vorliebe Landesstraße, natürlich, um die Reifen nicht all zu viel ab zu Ecken. Das geht flott auf der Autobahn. Aber ich bin mir sicher dass der Stress vom Arbeit auf der Duke besser wegfließt als im Auto im Stau....

    2011 690 DukeIII :peace:
    1999 Bimota db4 :sabber:
    1952 BSA B31 (zu verkaufen) :winke:

    Einmal editiert, zuletzt von bimduke ()

  • Danke für die tollen Berichte. Das hört sich ja gar nicht schlecht an.


    Mir ging es weniger um lange Touren ( da würde ich dann lieber meine Vespa 300 GTS nehmen, mit der macht das nämlich Sinn) sondern um eine kurze Feierabendrunde, die allerdings eher gediegen ausfallen soll, ich hab nämlich Kinder daheim und sollte gesund heimkommen.


    Da ihr aber ausnahmslos schreibt, dass die Duke auch für weniger versierte Fahrer einfach zu fahren ist, sollte das wohl klappen.


    Dann werde ich mich mal auf die Suche machen...


    Gruß,
    Jochen

  • Die Duke 690 ist ein tolles, sehr universelles Mopped. Sie ist handlich wie ein Fahrrad und sehr einfach zu fahren. Trotz der Supermoto-Ausrichtung des Gesamtkonzepts bleibt der Komfort nicht gänzlich auf der Strecke, ich bin schon mehrere Touren über +3000km gefahren und war viel entspannter als der Kollege auf ZX10R :Daumen hoch:
    Das Fahrwerk lässt sich perfekt einstellen, die Sitzbank ist keineswegs zu hart und die Vibration halten sich in Grenzen. Über den Map-Select Schalter lässt sich die Motorcharakteristik anpassen, Du wirst aber eh' nur im Sport-Modus unterwegs sein :grins:


    Touren zu Zweit mit Gepäck würde ich nicht empfehlen, auch machen Autobahn-Etappen eher keinen Spaß...


    Das oft bemängelte ruppige Verhalten des Einzylinders lässt sich durch ein 15er Ritzel und den progressiven Gasgriff fast ganz beseitigen. Das R-Modell bringt kaum Vorteile außer Optik.


    Meine steht zum Verkauf, bei Interesse PN...


    Gruß
    nutcho


    Zündapp KS125; Buell XB12S; KTM 690 Duke III; KTM 990 SM-R '10; BMW S1000XR; KTM 690 Duke III R; KTM 1290 SuperDuke GT

  • Also da muss ich widersprechen, der DukeR Motor hat wesentlich mehr Drehmoment im unteren Bereich als der normale 690er Motor.
    Ich vergleiche hier eine SMR 690 Bj 2008 und die Duke 690 R 2011 mit gleicher Übersetzung.


    Kann auch am BJ liegen.


    Hab die SMR gleich wider hergegeben, der Drehmomentmangel um unteren Drehzahlbereich war als einefleischter 1- und 2-zylinderfahrer
    Nicht tragbar.


    Bin zwar mit der Duke R noch nicht viel gefahren, ( noch kein KZ dran) und eifahren muss ich sie auch noch, aber das Drehmoment untenherum passt.


    Lg Klaus


    E

  • Klaus:
    die von dir angemerkten Unterschiede zum R Modell sind bestimmt richtig, für den gewünschten Einsatzzweck des Thread-Starters aber eher vernachlässigbar. Zum Touren braucht man keine R und muss entsprechend auch nicht mehr Geld dafür ausgeben.


    Ob Duke 690 mit oder ohne R: kaufen!

    Zündapp KS125; Buell XB12S; KTM 690 Duke III; KTM 990 SM-R '10; BMW S1000XR; KTM 690 Duke III R; KTM 1290 SuperDuke GT

  • Hi Jochen


    Beim Lesen deiner Zeilen erinnere ich mich an die Zeit vor ca. 4 Jahren. Da war ich der Wiedereinsteiger und habe genau die gleichen Fragen wie du hier im Forum gestellt. Die Empfehlung die ich damals aus der KTM-Gemeinde bekommen habe, lese ich hier wieder und kann dir nur empfehlen, das Teil bei einer Probefahrt auf dich wirken zu lassen und dann auf dein Herz zu hören. Ich weiß schon jetzt, wie du dich entscheiden wirst.


    Kleiner Tip: Auch ich habe damals gesagt, im reiferen Alter werde ich auf der Straße nicht die Kuh fliegen lassen, da auch ich Frau und Kinder daheim habe und die mich gern wiedersehen. Von dem Vorsatz ist nicht viel übrig. Macht halt tierisch viel Spaß das Teil. Nur übertreiben sollte man es nicht.


    Bin gespannt auf deine Entscheidung ...


    Gruß Leon

  • Hallo Jochen,


    meine Frau fährt seit über 15 Jahren Motorrad. U. A. fuhr sie Yamaha FZR, Suzuki Bandit, Ducati 750 SS und nun eine Duke 3. Sie meint, die Duke passt Ihr am besten und sei das (für Sie) beste Motorrad, das sie bisher hatte. Selbst nach Tagestouren von teilweise über 300 Kilometern höre ich keinerlei Beschwerden, was bei der Duc z. B. nicht so war. Mein Eindruck ist, dass sie die Duke deutlich besser im Griff hat und auch schneller damit ist, als mit Moppeds, die nominell deutlich mehr Leistung hatten. Das gilt natürlich nur für Schwarzwald und Alb. Solltest Du eher zur Fraktion der "Geradeausüberholer" gehören oder größere Strecken auf der Autobahn machen wollen, wäre Sie aber vermutlich das falsche Mopped.


    Hoffe, ich konnte Dir mit meinen subjektiven Eindrücken etwas helfen. Wie andere Forumsmitglieder schon richtig schrieben: Mach doch einfach eine Probefahrt und sieh selbst, ob Dir die Duke taugt. Wir sind jedenfalls rundum zufrieden.


    Und viel Spaß, egal für was Du Dich letztendlich entscheidest :Daumen hoch: .


    Gruß :winke:

    "Abends ist man klug genug für diesen Tag, aber nicht klug genug für den Nächsten"

  • Servus nochmal,


    so werde ich es machen....Probefahrt organisieren!


    Andererseits, wenn ich euch so höre, ist´s ja schon fast klar, dass die Duke passt. Eben auch für "Bergaufbremser" leicht fahrbar und sowieso perfekt für meine Feierabendrunde durch den Schwarzwald.


    Gruß, Jochen

  • Da möcht ich dann doch mal widersprechen....


    Die Kiste fährt sich wirklich wie ein Fahrrad, völlig einfach und somit für Wiedereinsteiger schon gut geeignet.
    Der Motor, oder besser meiner, ist ja vielleicht die Ausnahme, jedenfalls fühlt er sich erst bei höheren Drehzahlen als ein 1000er Duc V2 wohl. Und der ist ja im Originaltrimm bekanntlich unter 3-3.500 Upm eher ruckelich. Das Fahrwerk weiß man eigentlich auch erst zu würdigen, wenn man es fordert. Was nicht heißen soll, daß es beim Bummeln Probleme macht, aber für so etwas ist es einfach überdimensioniert und damit auch zu teuer. Mit anderen Worten, so richtig Spaß machts mir mit der Duke, wenn ich glaube im Grenzbereich zu sein. Natürlich liegt der bei jedem woanders.
    Der Feierabend auf der Duke gleicht eher einer Trainingseinheit in der Muckibude als einer Bollerrunde im gerne auch schwarzen Wald zur Weissbierstube ;-)


    Übrigens; ich hab mir damals die Duke aus der Motivation heraus angeschafft so langsam mal langsamer zu werden und aus Verantwortungsbewußtsein meinen beiden Töchtern gegenüber.
    Mittlerweile steht die 1000er V2 Duc geputzt und gewienert in der Garage; wenn ich mal Lust auf gediegenes Bollern hab, zieh ich den Jethelm auf.
    Zur alltäglichen spochtlichen und unpretentiösen Runde quäl ich dann doch lieber die kleine Kati, die Sau. Und das ist dann immer wieder richtig geil :Daumen hoch:


    Überleg's Dir gut.
    Wenn Du sie erst mal hast, ist es zu spät :Kürbis:


    Ciao,
    GS

  • So nochmal ich,


    und nochmal an alle:


    Ich konnte heute eine Probefahrt auf einer der letzten 2er Duke, also mit Ausgleichswellenmotor, organisieren.


    Ich fand, die hat beim völlig normalen Fahren, eher touristisch, wirklich recht ordentliche Manieren, der Motor ist schön druckvoll, schießt schön aus den zwei originalen Endtöpfen und das Fahrwerk ist toll.
    Am meisten war ich von der recht entspannten Sitzposition und dem eigentlich gar nicht zu schmalen Polster überrascht.


    Kann ich diese Eindrücke auf eine 3er übertragen oder ist die 3er härter und unkomfortabler?


    Gruß, Jochen