Cobrra Nemo2 Kettenöler an 790 ADV

  • nachdem @Couchpotato und andere wahrscheinlich auch den Nemo unten über die Schaltung / kette gebaut haben:


    Gabs da Nachteile? Bin nicht so zufrieden mit der Position am Lenker muss ich gestehen. Und ein Seitenfach möchte ich dafür nicht opfern.

  • Nein bei entsprechender Montage gibt es keine Nachteile. Ich kann bei Bedarf während der Fahrt unter das Bein greifen und nachdosieren. Für mich optimal, da ich jedes weitere Lenkergewicht zu vermeiden suche...

  • Bleibt halt der Schmutz eher kleben. Und wenn man nicht nur Straße fährt hast du halt immer ne schleifpaste auf deiner Kette. Weder für Kette noch Ritzel gut. Der Effekt ist weit weniger stark bei Ölern.

  • Bei mir kommt der Öler nur bei Straßentouren zur Verwendung.

    Im Offroad Bereich wird manuell

    Geölt und die Kette (sowie das gesamte

    Motorrad falls notwendig) am Ende des Tages gereinigt.

  • Kann man die 790er eigentlich auch ohne Fahren ? irgendwie liest sich das so, als ob man umbedingt einen Kettenöler braucht...

    Natürlich geht es auch ohne, man hat dann aber eben einen weit höheren Aufwand, wenn man ähnlich lange Laufzeiten vom Kettenkit erreichen möchte. Mit Öler hält so ein Satz eben locker das Doppelte. Wenn man nicht nach jeder Fahrt und gern auch zwischendurch Drylube benutzt, hält sich bei einem guten Kettenöler die Schmutzung durch die Kette auch eher in Grenzen, als wenn man herkömmlich mit Kettenspray die Kette pflegt.

  • Als bisheriger Harley- und GS Adventure-Fahrer bin ich auch total unwissend...

    Was heisst "hält doppelt so lange"? 5.000 km oder 10.000 km? Also wann ist so ein Satz Kette und Ritzel durchschnittlich verschließen?


    Danke und Gruß Brus

    Einmal editiert, zuletzt von Brus ()

  • Stark abhängig vom Umgang damit.


    Zu stark gespannt -> ungleichmäßige Längung.

    Zu locker -> Kettenschlagen und durch zu viel Spiel zwischen Schub und Last -> recht früh ungleichmäßige Längung

    Zu wenig geschmiert / Dreck -> Kettenrad und oder Ritzel werden schnell abgenutzt.


    Als Rowdy mit kaum Pflege bist wohl bei 20000km. Bei exorbitant lieber Pflege 50000+ und im Schnitt würde ich sagen so ca 40000. Kommt immer aufs Motorrad, die Fahrweise und Umwelteinflüsse wie Sand, Matsch, Regen etc an


    Aus nem anderen Forum:

    "Meine Erfahrungen mit Yamaha XJR 1300:

    DID-Kette mit Sprühfett: 27000 km

    ENUMA-Kette mit Sprühfett: 28000km

    DID-Kette mit CLS-elektr. Kettenschmiersystem: 42.000 km"

  • Africa Twin, Rd03, mit Scottoiler e-system und DID Kette: > 50000 km bei vorwiegend Strassenbetrieb und Langstrecke. Kette ist immer noch gut.

  • Nach meiner Erfahrung ist die durchschnittliche Lebensdauer einer Motorradkette bei manueller Pflege etwa 20 000 km. Die Erstausrüsterqualität der Ketten ist in den letzten Jahren bei fast allen Herstellern zurück gegangen, um es mal so zu formulieren. Als wir im Jahr 1998 die ersten CLS 200µ Kettenöler getestet haben ist mein Ing. mit einer ZZR 1100 mit der ersten Kette über 84 000 km gefahren, gebraucht hat er auch noch ein oder zwei Ritzel vorne. Das kommt daher, dass das Ritzel durch den kleineren Umfang etwa 3 schneller läuft und daher die Zahnradtäler auch 3 mal so viele Kettenrollen aufnehmen. Dazu überträgt das Ritzel die ganze Kraft des Motors.
    Ich selbst bin mit meiner ZX-9R in zwei Jahren über 75 000 gefahren. Mit der Originalkette und einem zusätzlichen Ritzel.

    Da sich bei Gebrauch eines Ölers eine gute Kette praktisch nicht ungleich längt, ist der Tausch eines Zahnrades kein Problem.

    Ich habe vor Jahren mal folgenden Artikel geschrieben, veröffentlicht bzw. gedruckt hat ihn keine der Motorradzeitungen, denen ich ihn angeboten habe.

    Kettenkunde

    Was heißt,
    die Kette ist ungleich gelängt? Das bedeutet, dass bei Der Kette einige innere Gelenke ausgeschlagen sind. Um zu verstehen, was da passiert ist, muss man sich erst mal den Aufbau einer Kette ansehen.

    Eines der am wenigsten technisch verstandenen und am schlechtesten gepflegten Teile am Motorrad ist die Antriebskette.

    Um zu wissen warum und wie eine Kette gepflegt werden sollte, muss man wissen was genau sie macht und wie sie funktioniert.

    Eine Motorradkette ist vielschichtig aufgebaut. Der Kettenbolzen bildet den Kern der Kette. Auf dem Bolzen sitzt die nächste Schicht, die Kettenhülse. Zwischen Hülse und Bolzen ist eine Fettfüllung eingearbeitet, die nach außen durch die Dichtringe (O, X, Z...) abgedichtet wird.

    Dadurch ist das innere Gelenk der Kette auf Dauer geschmiert.

    Auf der Hülse läuft aber noch die Kettenrolle, zur Seite hin bilden die Kettenlaschen den Abschluss. Da dichtet keine Dichtung etwas ab, die Fläche zwischen Rolle und der darunter liegenden Hülse muss geschmiert werden, sonst droht Verschleiß.

    Wie funktioniert eine Motorradkette?

    Die Rolle bleibt, wenn die Kette ins Zahnrad läuft, im Zahnradtal stehen, sie dreht sich also praktisch gar nicht beim Umlenken der Kette im Zahnrad. Die Hülse ist es, die sich bewegt. Sie bewegt sich minimal um den Nietbolzen und in der Rolle. Durch die extrem hohe Umlaufgeschwindigkeit der Kette sind die Hülsen eigentlich permanent in Bewegung, sobald das Motorrad fährt.

    Durch die Reibung zwischen den Hülsen und den Rollen entsteht Wärme. Wenn die Reibung durch mangelnde Schmierung groß genug ist, führt dazu, dass die Fettfüllung zwischen der Hülse und dem Bolzen sich ausdehnt und sogar flüssig wird. Irgendwann können auch die besten Dichtringe die Füllung nicht daran hindern, nach außen zu gelangen. Das Fett ist weg, der Verschleiß in der Kette nimmt rapide zu. Der Bolzen und die Hülsen, reiben aneinander und bekommen Spiel. Das Kettenglied wird sehr heiß, der Dichtring wird spröde und Wasser gelangt in die Kette. Der Abrieb zwischen Bolzen und Hülse rostet erst unsichtbar vor sich hin, bis erneut Wasser den Rost mit nach außen spült. An den Dichtringen und Laschen lagert sich der Rost ab, an den betroffenen Stellen hat der Bolzen zur Hülse Spiel.

    Die Kette hat sich gelängt, die Gelenke der Kette sind also ausgeschlagen. Eine Kette wird nicht durch das Auseinanderziehen des Stahls gelängt. Das Kettenglied bekommt zwischen Bolzen und Hülse Spiel, das ist Kettenlängung.

    Oft ist das nur an einzelnen Stellen der Fall, dann spricht man von ungleicher Kettenlängung.

    Schmiert man die Fläche zwischen der Rolle und Hülse, wird die Reibung minimiert und der beschriebene Effekt stark abgeschwächt. Wobei Öl besser schmiert als Fett oder Teflon.

    Der Schmierstoff muss unter die Rolle gelangen, um die Reibung zu minimieren. Das heißt, der Schmierstoff sollte zwischen Innenlasche und Rolle aufgetragen werden und nicht auf die Dichtringe.

    Ich sehe öfters, dass der Schmierstoff auf die Dichtringe gesprüht wird, das ist sinnlos. Der Dichtring an sich benötigt eigentlich keinen Schmierstoff.

    Vorteile und Nachteile der Schmierstoffe:

    Fett hat den Vorteil, dass es nach Ablüften des Flussmittels relativ gut haftet. Der Nachteil ist, es bindet Schmutz. Der Schmutz bildet dann eine Schmirgelpaste, welche die Kette aufreibt. Das führt zu  Reibung - Wärme - Längung.

    Teflon hat den Vorteil, keinen Schmutz zu binden, ist aber ohne Korrosionsschutz und nicht wasserfest. Außerdem muss man relativ oft nachsprühen und man sieht nicht ob noch Schmierstoff auf der Kette ist oder nicht.

    Grafit ist zum Schmieren der Motorradkette eigentlich untauglich. Es bildet zwar einen Schmierfilm, bleibt aber auf der Oberfläche der Kette und des Materials. Es hat keine Kapilarwirkung und dringt nicht zwischen die Rollen und die Hülsen, wo die Schmierung hauptsächlich benötigt wird.

    Öl hat den Vorteil, fast keinen Schmutz zu binden, am besten zu schmieren und sich einfach entfernen zu lassen. Nachteil: es muss öfters aufgetragen werden. Ein großer Vorteil, man kann mit einer Ölschmierung auch offroad fahren, da das Öl den Dreck nicht so bindet wie Fett. Bei Verwendung eines Ölers kann man dann etwas höher dosieren, so "wäscht" sich die Kette selbst sauber.

    Hier greifen dann die Vorteile eines guten Kettenölers.

    Allzeit gute Fahrt

    Heiko

    CLS-Chain Lube Systems, Heiko Höbelt e.K.

  • Das mit den selbstklebenden Klips kannst Du knicken die Gummihalter gehen, wenn mit wasserfestem Kleber verklebt.

    Wir haben da unser eigenes System. Die Gummiführungen werden mit wasserresistentem Sekundenkleber verklebt, das hällt sehr gut. Die Ölleitung wird in den Halteblock geklemmt, der wiederum wird auch angeklebt.KTM 790 Adventure 2019- Endhalteblock.jpgKTM 790 Adventure 2019- Ölleitungsführung an der Innenseite der Schwinge.jpgKTM 790 Adventure 2019- Ölleitungsführung an die innenseite der rechten Schwinge.jpgKTM 790 Adventure 2019- Düse mit Kabelbinder am unteren Kettenschutz.jpg


    Bringt man den Sekundenkleber wieder rückstandslos ab?

  • Nein, das nicht.

    Sollte man die Ölleitung abbauen wollen, schneidet man mit einem Skalpell oder sehr scharfen Messer den Gummi ab und lässt einen Hauch davon an der Schwinge.

    Allzeit gute Fahrt

    Heiko

    CLS-Chain Lube Systems, Heiko Höbelt e.K.

  • Aus eigener Erfahrung (Übernahme meines CLS-Ölers von der BMW auf die KTM):

    Da die Gummi-Führungsblöcke in der Regel ohnehin an Stellen angebracht werden, wo sie nicht sichtbar sind, sind auch die Kleberreste nach dem Entfernen nicht tragisch.

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • Nein bei entsprechender Montage gibt es keine Nachteile. Ich kann bei Bedarf während der Fahrt unter das Bein greifen und nachdosieren. Für mich optimal, da ich jedes weitere Lenkergewicht zu vermeiden suche...

    Gibt es von deiner Anbringungslösung auch ein Foto? Habe hier im Thread leider keines gesehen (oder ich hab´s trotz mehrmaligem Durchschauen übersehen?). Ich frag nach, weil eine Nachfüllung sollte auch ohne Kleckerei und Fingerverstauchung gut möglich sein...:zwinker:

  • Hallo Leute, möchte mal diesen alten Thread hier wieder anheizen. Ich selber habe an meiner EVE ( Adventure 790 r ) einen Standard Scottoiler angebaut. Hatte der Vorbesitzer gemacht und der läuft unglaublich exzellent. Da wir meiner Frau nun auch eine Honda CB 500x gekauft haben ( Einzige Option bei 158cm Körpergröße) :grins:, bin ich am überlegen meinen alten Scottoiler bei ihr anzubauen oder den Cobrra. Ihr Fahrprofil lautet nach Führerschein Abschluss 95% Strasse mit 48 PS vermutlich erstmal ohne Drehzahlspitzen. :staun: Ein E System kommt aufgrund des Preises und Einbau aktuell nicht in Frage. Was meint ihr dazu?

  • Ich kann nur den Mofessor von Berotec empfehlen. Kostet nur unwesentlich mehr als der Nemo und außer den Tank ~ alle 5tkm aufzufüllen, hast du damit keinen Stress. 2 Kumpels von mir, haben den ebenfalls und sind mehr als zufrieden.

  • Ein E System kommt aufgrund des Preises und Einbau aktuell nicht in Frage. Was meint ihr dazu?

    Ich meine dazu, dass du die 40-50€ mehr für mindestens einen elektronischen Berotec Mofessor gegenüber z.B. dem Cobrra ausgeben solltest. Der Mofessor ist absolut unsichtbar zu verbauen, sehr genau und damit sehr sparsam in der Dosierung und hat eben eine nützliche Regentaste, mit der man nach einer Regenfahrt per Knopfdruck schnell mal nachölen kann.