Tieferlegung 790 ADV R oder S

  • Dimitri_007 ja, in deinem letzten Post ist wirklich einiges Halbwissen. Eine Federung ist z.B. eben nicht immer hart, nur weil du härtere Federn verbaust. Härtere Federn haben die Aufgabe, die Energie von mehr Masse oder härterer Beanspruchungen aufzunehmen. Die wirkliche Härte kommt durch die Dämpfung. Wenn der Ölkanal/Dämpfung z.B. in der Gabel sehr weit zugedreht ist, wird sie hart. Ist sie weit offen, wird sie weich. Ich wollte jüngst meinem Fahrwerk härtere Federn verpassen, weil ich bei der Dämpfung schon im Bereich Sport, sprich sehr weit zugedreht, angekommen bin. Mit härteren Federn kann ich die Dämpfung wieder weiter öffnen und habe damit trotz härterer Feder an Komfort gewonnen.

    Die 790@R ist von Natur aus recht straff abgestimmt, das ist richtig und eben auch gut so. Da schlägt eben nicht wie bei einer Africa Twin im Gelände gleich die Gabel durch. Mir war das Fahrwerk an sich nicht zu hart, habe mir aber dann doch das teure pro Fahrwerk gegönnt, weil die Federelemente eben einiges hochwertiger sind und damit die Dämpfung besser. Ich spüre damit tastsächlich nicht mehr jede Teerfuge auf der Straße, habe weniger harte Schläge auf die Handgelenke im Gelände.

    Ein auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Fahrwerk ist Gold und somit mehr wert, als 10PS mehr Leistung. Ich würde mir hier wohl eine der letzten 790 kaufen, gern mit Anschlussgarantie, und die große Ersparnis zu einer 890 in hochwertige Federelemente investieren.

    Mit einem 15er Ritzel vermisst man dann auch absolut keine Leistung gegenüber einer 890. Als Anfänger/Neueinsteiger doch erst recht nicht. Ob als Anfänger der große Fahrwerksaufwand überhaupt nötig ist, könnte man ja auch schon fast in Frage stellen.


    Auf der S wärst du auch nur komfortabler unterwegs, wenn du was am Fahrwerk machst. Wenn du bei der R alles auf Komfort stellst, sollte die doch komfortabler sein. Die S in Standard ist ja nicht einstellbar.

  • @ExDuc01


    Die Härte deer Federungselemente Stellt man NUR über die Feder ein. Entweder durch vorspannen der Feder, oder über eine Feder mit härterer/weicherer Kennlinie. Über die Druckstufe/Zugstufe (low/high speed) stellt man das ansprechverhalten des Fahrwerks auf Unebenheiten/Stöße ein, welche das Rad aus der Ruhelage (statischer Sag) bewegen. Auf die Progression im System haben hier die Luftkammer und eine progressive Feder (falls verbaut) einen Einfluss.


    Das Grundsetup der Federelemente, sowohl der S als auch der R sind recht straff, können aber wie schon erwähnt, in der Komfort Einstellung auch mehr Komfort liefen.


    Leistungstechnisch bin ich bei dir Andreas, die 790 mit dem 15ner lässt kaum was vermissen zur 890, allerdings ist der 890ger Motor in den unteren Drehzahlen echt deutlich kultivierter als der eher Spritzige, nervöse 790ger. Daher würde auch Ich wenn es um Komfort geht zur 890 tendieren.


    Um wieder zum eigentlichen Thema zu kommen.

    Wenn man sich ein so hohes Bike nicht zutraut, oder lieber mit beiden Füßen Fest auf dem Boden steht und dafür ein Bike in seinem Federweg so kastriert dass es kaum noch vorteile hat, dann doch bitte eins bei auf dem man sich wohl fühlt und über einen regulären Tieferlegungs-Kit das bike noch 20-30mm runterholt wenn mann feststellt dass es doch noch ein kleines Stück zu hoch ist.


    Und wegen der Offroad-Performance der S... schaut euch mal das Video zur 2019 ADV Rally in Neuseeland an, da Lässt meister Birch ne 790S rum dass es kein Morgen gibt ;)

    KTM New Zealand Adventure Rallye Top of the South 2019 | FULL LENGTH FEATURE - YouTube ab 21:01


    Sry, aber des Thema zieht sich schon wieder...


    SG

  • Solange die Beiträge so interessant und sachlich sind wie dein Beitrag sollte sich eigentlich keiner Beschweren.


    ????

    JE ÄLTER MAN WIRD DESTO KLEINER WIRD DER KREIS DER MENSCHEN DIE MAN ERTRAGEN KANN. ????

  • Die Härte der Federungselemente stellt man NUR über die Feder ein. Entweder durch Vorspannen der Feder, oder über eine Feder mit härterer/weicherer Kennlinie.

    ...

    Die "Härte" der Federelemente über die Vorspannung einzustellen, ist meines Wissens nicht im Sinne des Erfinders.


    Die Verstellung der Vorspannung dient lediglich der Erhaltung der idealen Fahrzeug-Geometrie bei unterschiedlicher Beladung.

    Mit "Erhaltung der idealen Fahrzeug-Geometrie" meine ich: Wie hoch steht das Fahrzeug (beladen) vorne und hinten, bzw., wie groß ist der Positiv- bzw. Negativfederweg der Federelemente.

    Lt. einer allgemeinen Regel soll das Verhältnis zwischen Positiv- und Negativ-Federweg ca. 1 zu 2 sein.

    In diesem Artikel z.B. ist die ganze Sache genauer und verständlich beschrieben: https://www.tourenfahrer.de/mo…axis-fahrwerk-einstellen/


    Klar fühlt sich ein Dämpfer "härter" an, wenn ich die Vorspannung erhöhe, ich reduziere damit jedoch gleichzeitig den Positivfederweg, bzw. erhöhe den Negativfederweg.

    Bei Erhöhung der Vorspannung z.B. des hinteren Federbeins steht das Motorrad (beladen) dann hinten auch höher als vorher, ich ändere also die Neigung bzw. den Winkel der Fahrzeug-Achse.


    Also bleibt zur Änderung der "Härte" nur eine Änderung der Federrate übrig.

    Fahrer, die deutlich leichter sind als "die Norm", für die die Federelemente konzipiert wurden, sollten die Federn gegen solche mit geringerer Federrate austauschen.

    "Schwere Fahrer" sollten zu Federn mit höherer Federrate greifen, um bei zusätzlicher Beladung (Gepäck, Sozia) den Ausgleich zur idealen Fahrzeug-Geometrie noch über die Erhöhung der Vorspannungen erreichen zu können.

    Einen gewissen Kompromiss stellen progressive (im Gegensatz zu linearen) Federn dar, deren Federrate sich mit zunehmender Kompression der Feder erhöht.

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • RudeFranky du sagst es doch selbst. Öffne ich die Dämpfung, bekomme ich mehr Komfort, sprich das Fahrwerk wird weicher. Drehe ich es zu, wird es härter. Mit der Federvorspannung wird in erster Line die Geometrie des Fahrwerkes angepasst, Bei Zuladung stelle ich es eben wieder auf Normallage. Sie dient an sich nicht zur Verstellung der Härte. Man hat dazu auch nur einen kleinen Einstellbereich, da man damit eben auch an Federweg verliert.

    Ansonsten hat es DrummerBoy auch schon richtig erklärt.

    Hier wird es von dem Öhlins Fahrwerksguru Franz Strutzenberger ab etwa Minute 4:50 auch gut erklärt. Die Folgevideos dazu sind auch interessant.

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  • Wenn ich die posts von Dimitri richtig interpretiere geht's ihm vornehmlich um den Straßenbetrieb mit hinreichend Komfort, angenehmer Sitzhöhe und ausreichend Power für den Soziusbetrieb.


    Und auch für diese Anforderungen ist die "normale" 890er ADV bestens geeignet und fast schon mehr als ausreichend.


    Mag sein dass das S-Fahrwerk im Gelände nichts taugt, dazu fehlt mir noch die Erfahrung (Enduro-Training folgt noch), bzw. gehe ich sogar davon aus, denn auch beim MTB habe ich in meinem Spezialized "Enduro" z. B. einen Coil-Dämpfer drin, um im Downhill es ordentlich krachen lassen zu können mit maximaler Fahrstabilität.


    Allerdings, auf der Straße ist das Mopped ein Traum, da "fehlt's" mit der "schnöden", nicht einstellbaren Gabel an gar nix.

    Ich fahre die S jetzt rund 3000 km und mir ist noch kein Mopped in den Kurven, egal ob kurz- oder langgezogen, in Kehren o.ä. davon gefahren, ganz im Gegenteil - mit diesem "ollen" Fahrwerk und dem popeligen 105 PS Motörchen haben bislang Moppeds mit 136, 143 und 165 PS (allesamt Naked) kein Land gesehen. Und das liegt sicher nicht an mir, sondern an der klasse Abstimmung von KTM, die ein souveränes Durchfahren aller Kurven, egal ob der Belag eben oder uneben ist, ermöglicht. Denn mit einem sicheren und agilen Fahrwerk wird man ganz automatisch eins mit dem Mopped.


    @Dimitri, fahr die 790er und 890er in den verschiedenen Versionen und schau welches mopped dir am besten liegt, dies entscheidend, alles andere nachrangig.

    just my two cents.

  • Hallo Joolo,

    stimme dir vollkommen zu. Auch mit meiner 790-er S mit Box 99 PS kommt mir keiner mehr davon und wenn man ein sportiver Fahrer ist kann man die Großdampfer jagen gehen. Besonders am Berg ist die KTM ADV fast konkurrenzlos. Und bezüglich Gelände, bitte nicht vom Marketing täuschen lassen, es ist eine waschechte Enduro mit 20 cm Federweg, die kann ziemlich viel. Auch Profitester sagen, bereits die S reicht zu 85% für alle Fahrer bzw für alle Einsätze. Wenn ich wieder eine kaufe, kaufe ich mir wieder dieselbe bzw aus Komfort- u. Leistungssgründen die 890-er S. Sie macht einfach unglaublich viel Spass. Ehrlicherweise, es gibt nichts zu überlegen. Man kann sehr viel individualiseren , was leider halt viel Geld kostet, aber man kann sie genau auf seinen persönlichen Geschmack umbauen. Und beim Biss, Handling, Verbrauch , Lustigkeit und Gewicht ist sie praktisch konkurrenzlos.

    Unterscheidung Adventure (S) vs vs Adventure R: Ich verstehe die S es als "Straßenoptimiert" und keinesfalls als abwertend als nur "Standard". Die R umweht mehr Rally-Image und Rallylook und wie es KTM bewirbt: R die straßentauglichste Geländeenduro versus S die geländetauglichste Straßenenduro.


    ?


    Good Ride?

  • @Dimitri, fahr die 790er und 890er in den verschiedenen Versionen und schau welches mopped dir am besten liegt, dies entscheidend, alles andere nachrangig.

    just my two cents.

    So wie ich das verstanden habe muss er erst mal einen Führerschein machen.

    Ich glaube er wird alle toll finden oder von allen überfordert sein.

    Die Suche nach dem richtigen Moped geht bei mir schon ca. 40 Jahre.....

    Ob es die 790 Adventure ist weiß ich nicht, ist aber nah dran.

    Viele Grüße

  • @ExDuc01 und DrummerBoy,


    Sry für die Wortwahl, bzw.. dass ich es Kurz halten wollte ;)


    Die "Härte" eines Fahrwerks hängt zuletzt ja auch vom Fahrer und dessen empfinden ab... Hier müsste man erst den Begriff noch definieren.


    Ja, die Federvorspannung zu erhöhen ersetzt nicht eine Feder mit der richtigen Kennlinie, kann aber bei n Paar Kilo hin oder her schon zum gewünschten Ergebnis führen.

    Ja, wenn man die Druckstufe zu dreht wirkt das Fahrwerk deutlich härter, da es deutlich langsamer/träger reagiert, aber eben auch nicht die richtige Wahl der Feder ersetzt.


    Is ja nich unbedingt falsch was ihr gesagt habt ;) Is nur schwer mit den richtigen worten so zu beschreiben, dass jeder das Gleiche versteht :P


    Schöne Grüße

    Franky

  • Naja, eigentlich ist es ganz einfach. Aber will man mehr aus seinem Fahrwerk machen, muss man eh zum Spezialisten. Der kann einem es dann noch mal ganz genau erklären. :grins:

  • Ich danke euch allen ganz herzlich für eure Vorschläge, das ist für mich sehr wichtig, es zu verstehen, wie das Fahrwerk funktioniert. Ja bestimmt werde ich mit diesen Modellen, ob 890 oder 790 EDV überfordert sein. Jedoch was mir da hilft ist der bessere Fahrwerk, das auf Komfort abgestimmt werden kann. Ich habe mal was im Web entdeckt: Tieferlegung durch die progressive Federung. Hier sind - 30mm möglich. Das ist ein großer Zugewinn, denn im Sozius Betrieb federn die Elemente dann besser. Klar dadurch verliere ich Feder weg, aber es ist zu verkraften. 21cm ist auch sehr gut, wieder der Schwerpunkt wandert nach unten und das Fahrwerk der R Version ist einfach besser. Mit dem Motor... Seiner Kraft kann ich erst mal im Rainmodus fahren ???


    Eine Frage, bei der R kann man auch die 2 teilige sitzbank montieren, kann ich das dann auch um 2cm nach unten korrigieren?

    Nur wer nichts tut, macht keine Fehler!

    2 Mal editiert, zuletzt von Dimitri_007 ()

  • Vielen Dank, das hatte ich auf dem Schirm. Also mit Tieferlegung mit progressive Federn und Federbein (Federn für 890 ADV R und S in Vorbereitung und Freigabe) komme ich auf 850cm, mit der Sitzbank noch mal auf 830cm..Bei 178 cm sollte es gut werden.

    Nur wer nichts tut, macht keine Fehler!

  • Bei einer Sitzhöhe von 830mm und einer Körpergröße von 1,78m sollte das locker passen. 850mm sollte eigentlich auch passen. Ich fahre die 830mm Sitzhöhe mit 1,68m Körpergröße. Da sollte die Standart Sitzhöhe der R doch bei dir funktionieren denke ich. Oder habe ich da gerade einen Dreher bei der Sitzhöhe?

  • Ich probiere es erst mal aus, gerade auf der Suche nach einem Tuning Kit für das Fahrwerk, nachdem ich die progressive Federung an der Gabel und am Federbein mit gleichzeitiger Tieferlegung um 3 cm verbauen werde, wird das Federbein auch für die Fahrt mit Sozius und Gepäck "stärker" so das man das Motorrad wieder in der Wage ausrichten kann. Mit der "normalen" Feder geht das übrigens gar nicht. Ist viel zu schwach. Aber Probesitzen ist jetzt schon angesagt! Ich besuche den KTM Händler in Kürze bei mir!

    Nur wer nichts tut, macht keine Fehler!

  • Es bleibt spannend, wie hart es dann am Ende mit weniger Federweg und progressiven Federn wird. :denk: