Motor Vorwärmer

  • Den Motor durch Anstarten heißzukriegen,
    löst zwar das Problem des sofortigen Angasens am Morgen,
    erspart ihm aber nicht den Kaltstart und ist die schlechteste Art zur Erwärmung.
    Auch würde ich genauso ungern den Motor schaltuhr-automatisiert anspringen lassen,
    wie ich unbeaufsichtigte offene Flammen unter ihm sehen würde.
    (Unterm fetten scandinavischen Automotor mag das noch gut gehen,
    aber auch die haben die Brenner nicht unter dem Motor,
    sondern unter der auf einem Alublech stehenden Batterie!)


    Muertes rote Schraube ist leider zum Beheizen ungeeignet,
    denn so wie ich das verstanden habe, verschließt die die hintere Getriebe-Schmiergalerie.
    Das Öl beim stehenden Motor im Kreis zu Pumpen, wäre wünschenswert,
    wird aber auch nicht einfach möglich sein
    und elektrische Wasserpumpe hat unser Motor leider keine.


    Die Heizschlange um den Motorblock wird schon so irgendwie funktionieren.
    Das Problem ist jedoch NICHT die ungleichmäßige Wärmeverteilung am Motor
    (die Wärme verteilt sich im Motor schon selber, nur halt nicht gut von ganz unten nach ganz oben),
    sondern, dass die wärmeübertragenden Kontaktflächen winzig sind.
    Wir bekommen deshalb nur einen winzige Bruchteil der Wärmeenergie IN den Motor;
    mit dem überwiegenden Großteil heizen wir die Garage.


    Überspitzt formuliert:
    Hält man die Spitze eines Lötkolbens ans Kurbelhaus, wird man den Motor nie warm bekommen,
    steckt man aber den GANZEN heißen Teil in den Ölsumpf, sehr wohl.

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

    2 Mal editiert, zuletzt von dsp ()

  • ein lötkolben mit 25, 50 oder 80 watt? :grins:


    du brauchst keine kontaktflächen, wenn du zumindest in richtung umgebungsluft isolierst. deshalb ja der vorschlag mit dem ausrangierten reifenwärmer.


    halbwegs isoliert zur umgebungsluft gibt es zwischen reifenwärmer und motorblock einen hitzestau und der block erwärmt sich trotzdem.

  • Wurscht wieviel Watt.
    Du brauchst Kontaktflächen,
    denn der thermische Widerstand, durch den der Wärmestrom fließen soll, hängt davon ab.
    Ist der thermische Widerstand groß, bringt auch eine große Temperaturdifferenz nur einen kleinen Wärmestrom.
    Da ist schon einfacher, ein elektrisches Heizgebläse (so eines mit dem ich mein Auto abtau) hinzustellen.
    Wie lange glaubst du, muss man mit 2 kW Heißluft auf den Motor blasen, bis der warm ist?


    Natürlich KANN man den Motor nach außen isolieren,
    nur kann man dann so nicht herumfahren
    und es ist eine Schweinearbeit, das immer raufzupfriemeln und runterzuwickeln.
    (Ich bin ein bissl faul, sonst wäre ich kein Ingenieur geworden.)

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

  • Oder anders ausgedrückt - warum kompliziert wenns einfach auch ginge?
    Und wo hat der Motor bereits Kontaktflächen? Amoder besser gesagt IM Kühlkreislauf.
    Ich persönlich würde, wollte ich sowas machen,
    a) eine elektrische anstatt der normalen Wasserpumpe montieren. Sie kann auch von aussen elektrisch überbrückt den Kreislauf umwälzen.
    (Diese elektr. Pumpen werden teilweise eh im Rennsport eingesetzt. Suchen im Inet.)
    b) an 2 noch zu bestimmenden Orten Schnellkupplungen in den Kühlkreislauf einsetzen.
    Dann kann der Kreislauf von aussen mit separatem Wassertank (also ein 1-Kreissystem) beheizt werden.
    Also im Grossen und Ganzen etwa so wie im Videolink von Siciliano schon gepostet wurde:
    https://www.youtube.com/watch?…er_embedded&v=4FQma_qxeGo
    So wäre imho die homogenste Wärmeverteilung im Motor zu erreichen.


    Aber, bei kalten Temps zu fahren macht eh keinen Spass, da die Finken ja eh nicht so gut grippen.
    Also ist die ganze Geschichte imho eh fragwürdig.

    MoGG #577:
    Ist der Hagel zu hart, bist du zu weich. Croce Domini 2013

    Einmal editiert, zuletzt von AirfoX ()

  • Nein, daran liegt´s nicht:
    Ich will nur KEINEN Vorlagetank mit heißem Kühlwasser aufstellen
    und dann täglich je 2 Schnellverschlüsse anstecken und abmachen,
    um den Murl ewig auf Betriebstemperatur zu halten.


    Ich will EINEN Schuko-Stecker an- und wieder abstecken,
    nachdem eine Schaltuhr den Motor in 30 Minuten heißgekriegt hat.
    DES rockt.

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP


  • Mann, es geht ja auch hier nicht darum, den ewig auf Temp zu halten, bist ja nicht die Feuerwehr.
    Und oh weh, 2 Schnellverschlüsse an- und abstecken gibt ja brutal viel Arbeit.
    Dann lötest halt das Heizelement an eine Kühlerhälfte und schon kannst auch so heizen.
    Die elektrische Wapu wäre aber trotzdem nicht schlecht als den Motor nur partiell zu erhitzen.
    Claus, schön wenn man dann eine warme Garage hat. :grins:

    MoGG #577:
    Ist der Hagel zu hart, bist du zu weich. Croce Domini 2013

  • Dann lötest halt das Heizelement an eine Kühlerhälfte und schon kannst auch so heizen.

    Das ist genau DIE Stelle, wo eine Heizung auch bei innigstem Kontakt sehr schlechte Wirkung zeigen wird:
    Warum heißt das Ding wohl "Kühler"? :denk:


    Die elektrische Wapu wäre aber trotzdem nicht schlecht,
    aber wo hängen wir die dran, ohne den ORIGINAL-Kreislauf zu behindern?
    Das soll ja mit überschaubarem Aufwand realisierbar sein!
    ... und was für ein Pumperl nemma da?
    Die vom Aquarium tut´s nicht.


    Hat der Claus eine Garage mit 60°C oder mehr? :grins:
    Wenn nicht, geht das am Thema vorbei:
    Es geht NICHT um´s Anspringen. :nein:


    Wenn Schukosteckdosen die Qualität von Schnellverschlüssen hätten,
    dann müssten wir jedes Elektrogerät mit 3 Steckern anschließen
    und dort regelmäßig die Isolation tauschen,
    damit keine Elektronen raustropfen.
    Nein, DAS will ich nicht. :nein:


    Das muss gehen wie beim Handy:
    Stecker rauszupfen und fahren! :ja:

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

    Einmal editiert, zuletzt von dsp ()


  • Oh jeh.
    Zum Kühler. Der heisst so, weil er das Wasser kühlt mit Fahrtwind, wenn das Wasser HEISS ist.
    Es ist ein Wärmetauscher, nichts anderes. Und ich bin überzeugt, dass du da genug Wärme reinbringst,
    wenn das Heizelement sauberen Kontakt am "Kühler" hat.


    Und nochmal zur Wapu. Such doch einfach mal mit Google. Das ist eine Suchmaschine im Internet. /ironie :staun:
    Habe oben schon geschrieben, dass elektrische Wapu im Rennsport teilweise eingesetzt werden.
    Ausserdem habe ich oben geschrieben, dass die elktr. Wapu ANSTELLE der normalen Wapu die Arbeit verrichtet.
    Also alles was den Wasserkreislauf vom "Kühler" her mit elektr. Pumpe behindern könnte, wäre ein Thermostat.
    Ist bei unseren Motorrädern ein Thermostat verbaut? Meines Wissens nicht.
    Also kannst die elktrische Wapu gleich beim Heizen überbrückt laufen lassen. So zirkuliert das Wasser im Motor.


    Ach hier noch was als Idee:
    http://www.ebay.de/itm/Standheizung-Motorvorwarmer-70-C-OWLHeizer-4S-2KW-Modell-2015-Motorvorwarmung-/300964034471?pt=DE_Autoteile&hash=item4612dab7a7

    MoGG #577:
    Ist der Hagel zu hart, bist du zu weich. Croce Domini 2013

  • Hallo Airfox,
    sorry, das ANSTATT hab ich überlesen.
    Ich fürchte jedoch, dass der ERSATZ der originalen Wasserpumpe durch eine elektrische sehr schwierig wird:
    Die kenn ich nur bei sehr kleinen Rennmotoren (Schnapsglasklasse), wo man die Pumpenleistung "spart"
    und dort sind die eher eine Unterstützung zur Thermosiphonkühlung.
    Bei unseren Motoren müsste die WESENTLICH mehr Leistung haben
    undich glaube nicht, dass wir die dem Bordnetz abverlangen können.


    Ohne pumpen ist das Beheizen des Kühlers obsolet:
    Klar kühlt der Kühler besser, wenn vom Fahrtwind durchströmt ist,
    aber er hat eine große Oberfläche und strahlt deshalb auch erfolgreich Wärme ab;
    vom Motor ist ein gutes Stück weg und durch nicht wärmeleitende Gummischläuche verbunden.


    Sehr interessant finde ich den Link von der Motorvorwärmung, den du gepostet hast:
    Diesen kompakten Vorwärmer MIT Pumpe könnte man im Nebenstrom in den Kühlerkreislauf hängen.
    Dazu müsste man in den Schlauch, der das abgekühlte Wasser vom Kühler zum Block leitet ein T-Stück setzen
    und das erwärmte Wasser in die zylinderseitige Seite des Thermostates einbringen.
    (Zumindest die 690er haben einen: Der sitzt rechts unter dem Auslasskanal.)
    Das erfordert entweder eine Verlängerung des Thermostatgehäuses,
    in die dann der dünne (16...20 mm) Schlauch mündet
    oder ein Anbohren und die Montage eines Stutzens in den Zylinder integrierten Thermostatgehäuses.


    Das ist alles nicht so einfach, wie ich das gern hätte.
    Vielleicht sollte man in das zu verlängernd Thermostatgehäuse gleich eine Heizpatrone einbringen
    und die Wärme doch nur durch den sehr gut leitenden Block kriechen lassen?
    (Für das Öl haben wir ja schon eine realisierbare Lösung!)

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

  • :polizei:
    Als Initiant dieses Beitrages ging es mir in erster Linie drum, den Motor soweit aufzuwärmen, so dass ich gleich losfräsen kann. Reduzierter Verschleiss und Benzinverbrauch ist für mich ein sehr netter Nebeneffekt.


    Wie die konstruktive Diskussion zeigt (:applaus:), kriegen wir den Motor wohl nie richtig auf Renntemperatur. Ist aber bspw. 60° nicht schon viel besser wie 15°? Die Vorwärmzeit würde sich ja dadurch um einiges reduzieren und gleichzeitig auch einwenig der Verschleiss? Wie auch schon erwähnt, müssen die Reifen schlussendlich ja auch noch auf Temperatur gebracht werden... Und sind wir mal ehrlich, muss man sich nicht auch selbst geistig auf Rennmodus einstellen? :zwinker:

    Ride hard or stay home :driften:

  • Doch, doch: 60°C wär schon ok
    und das Öl heißzukriegen, hat für mich hohe Priorität.
    (Oben hab ich schon geschrieben, dass das erstaunlich lange kalt bleibt,
    während das Kühlwasser(-Thermometer) schon schön heiß ist.)


    Ich werde die stärkstmögliche Heizpatrone in die Ölablassschraube reinzelebrieren,
    tu mir aber im Moment ein bissl schwer beim Zangeln (Winterquartier).
    Könnte mal jemand so nett sein
    in das Loch, wo die Ölablassschraube wohnt, einen 10mm-Filzstift reinzustecken
    und mal grob abzumessen, wir tief man da Platz für die Patrone hat?


    Bei der Gelegenheit:
    Hab ich das richtig verstanden, dass die Ölablassschraube ein 12x1,5-Gewinde hat?
    Wie lang ist das in etwa?


    Hat jemand eine Idee, wo man dann den Magnet reinzelebrieren könnte?
    Den lassert ich ungern weg und der muss SUUUPERzuverlässig im Sumpf sitzen,
    denn wenn DER abgeht, ist der Murl Schrott!

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

  • Hmmm....und wenn man an einem anderen Punkt in der öl Wanne einen Magneten positioniert? Dann nimmt man eben bei jedem 2-3 öl Wechsel die Wanne ab. Ich denke man muß da auch einen Kompromiss eingehen.....wer das eine will, muss das andere in kauf nehmen.....:confused:


    Ps: wir haben hier doch so viele Hochstudierte und Techniker....ist es nicht möglich eine ölwanne nachzubauen? Dann kann man die ja zum teil nach seinen eigenen Wünschen umfrickeln....:o:p

    Free Wheeli.... :Daumen hoch:

  • Der magnet is eigentlich ja quatsch. Entweder hab ich das an der ölablassschraube oder im filter hängen. Wo, is doch relativ.

    Der Vorteil vom Magneten ist doch, dass man die Spähne überhaupt bemerkt und auch untersuchen kann... :denk:

    Ride hard or stay home :driften:

  • Eine Tasse Glühwein in den Kühlflüssigkeitsbehälter. Dann wird der Kati warm ums Herz.

    Den Extra Schuss Rum nicht vergessen! :grins:

    Supermoto: Half the Speed - Twice the Fun :wheelie: