Kettensatz erneuern

  • Hallo Dukegemeinde


    Habe auf meiner 390er heute den 10.000km raufgefahren. :Daumen hoch:
    Habe mittlerweile das Problem, dass ich alle paar hundert Kilometer die Kette nachspannen muss. Auch rost zeigt sich langsam in den Gliedern trotz guter Pflege. Aber gut, wird wohl nicht der beste Erstausstatter sein. :grins:


    Da irgendwann jetzt dann mal bald ein Reifenwechsel hinten auch ansteht, werde ich in diesem Zuge gleich einmal den Kettensatz mitwechseln. Soweit ich hier im Forum gelesen habe, ist wohl der DID Kettensatz der beste.
    So, nun meine Fragen:
    1.) Hat wer Empfehlungen für einen guten Shop, wo ich den Kettensatz herbekomme? Beim Louis definitiv nicht für die 390er
    2.) Welche Ausführung soll ich nehmen bei der Kette?
    3.) Kann ich den selber wechseln? Bin jetzt kein Profi Mechaniker, ein Drehmomentschlüssel ist mir allerdings schon bekannt.
    4.) Muss ich die Schwinge ausbauen zum Kettenwechseln? (lt. Louis Montageanleitung schon)


    Danke schon mal im voraus für eure Antworten...


    BG
    Alex

  • Hi Alex


    Wenn du eine offene Kette mit Clipschloss nimmst brauchst du die Fussrastenanlage nicht abbauen.
    Da du schon 10000 :respekt: drauf hast, schau dir auch den Kettengleitschutz ( das Gummiteil auf der Schwinge wo die Kette Drüber lauft)an, wenn du die Büchse durch die die Schraube vom Kettenchutz geht siehst :Daumen runter: , Kettengleitschutz beim Kettenwechsel austauschen. Kostet um die 15 euronen.

    Yam RD 250 YPVS / Kawa GPZ 400 / 15 Jahre nichts / Duke 125 2011 / Duke 390 2017

  • Welcher Satz jetzt der beste ist, kann ich Dir nicht sagen.


    Aber wechseln kannst Du das allein.
    Schwinge kann dran bleiben.
    Da die Kette vernietet ist, musst Du sie zum wechseln auftrennen und musst die neue später auch wieder vernieten.
    Von Clipschlössern ist bei der Leistung ab zu raten. Das Werkzeugt zum vernieten gibts z.B. bei Louis und anderen Fachhändlern. Teilweise auch in Kombination mit einem Kettentrenner.


    Mopped hinten aufbocken, Kettenspanner lösen, Ritzelabdeckung runter nehmen, Kette auftrennen, Leerlauf einlegen, alte Kette runter ziehen.
    Gang wieder rein, Ritzel Tauschen, Gang wieder raus (die beiden Schrauben lösen und entfernen, die das Ritzel und das Sicherungsblech halten. Sicherungsblech leicht verdrehen bis es sich entfernen lässt und dann runter ziehen, Ritzel abziehen, neues Ritzel rauf stecken und das Sicherungsblech wieder drauf stecken und so weit verdrehen, dass die Schraublöcher fluchten und das Ganze wieder festschrauben - Schraubensicherung nicht vergessen)
    Hinterrad ausbauen, Position der Sicherungsbleche am Kettenrad merken und das ganze abschrauben. Und das ganze dann mit dem neuen Kettenrad wieder Retoure... Auch hier die Schraubensicherung nicht vergessen.
    Rad wieder einbauen und mal frei mit der Hand drehen um zu schauen, ob das auch alles gerade ist und Rund läuft.
    Wenns passt, dann Kette aufziehen (hierfür die Kettenspanner ganz aufs Minimum zurück drehen) und das Schloss einsetzen (Fettfüllung und Dichtringe für die Rollen nicht vergessen, durch die das Schloss läuft).
    Sicherheitshalber nochmal schauen ob die Kettenlänge passt. Wenns ok ist kannst Du das Schloss vernieten, die Kette spannen, fetten und die Ritzelabdeckung wieder draufschrauben


    So sollte eigentlich alles abgedeckt sein... :grins:

  • Warum keine Clippschlösser? Bei meiner 620 LC4 LSE hatte ich einen O-Ring Kettensatz 18.000 km drauf. Von der Leistung pro Kilogramm sind die LC4 und die Duke 390 fast ident!!!! Und bitte kommt mir nicht mit reissen oder so!!!!


    LG Konrad

    Duke 390-18 :Kürbis: ex: 690-12      390-14      SM 690-08      620-LSE-97

  • Wenn man nicht vernieten kann, soll man die Finger davon lassen. Das ist eine sicherheitsrelevante Geschichte, wenn das Nietschloss auf geht, dann kann das zum Supergau führen.


    Klippschlösser würde ich nicht verwenden, die können halten, müssen aber nicht. Das ist ein Relikt aus den 70er und 80er Jahren.


    Allzeit gute Fahrt


    Heiko

    Allzeit gute Fahrt

    Heiko

    CLS-Chain Lube Systems, Heiko Höbelt e.K.

  • Clipschlösser kannst Du bei Fahrrad verwenden. Aber beim Mottorrad würde ich persönlich die finger davon lassen.
    Habe es beim Quad mal erlebt, dass sich ein Clipschloss verabschiedet hat (seitdem nur noch Nietschlösser)


    War nicht schön... :nein:
    Da haben mich die Heelguards gerettet als es die Kette zerlegt hat... Die hast am Mopped nicht...
    Das Problem an den Clipschlössern ist nicht, dass die Ketten am Schloss reißen, sondern eher der Clip.
    Wenn der sich davon macht, wird sich früher oder später das Schloss öffnen und dann die Kette reißen.


    Die Clips, die da als Verriegelung dienen können brechen oder mit der Zeit ausleiern. Dann kann es schon mal vorkommen, dass der Clip nen Abgang macht.
    Also lieber auf Nummer Sicher gehen und nieten. :ja:

  • bei dem Vernieten ist aber wichtig zu Beachten das nicht zu fest genietet wird… sonst "steckt" das Gelenk (was auch nicht Rückgängig gemacht werden kann…nur ein Neues und zweiter Versuch…)


    ich würd eher die 3 Schrauben der Fussrasten-Anlage öffnen, den Schalthebel ausklipsen und die (Endlos) Kette drüber fädeln
    scheint mir einfacher, weniger Aufwändig und billiger zu sein...

  • Danke für die raschen und hilfreichen Antworten.
    Danke Marco für die detaillierte Beschreibung.


    Bin gerade am schauen bei Kettenmax.de wegen einer Kette. Hier gibt es eine Kette, eine verstärkte Kette und eine super verstärkte Kette. :) Preislich liegen die Kettensätze von ca. 80,- bis 150,-. Hat jemand schon Erfahrung mit den diversen Kettensätzen? Zahlt es sich aus, das doppelte zu für einen Kettensatz zu bezahlen? Also wenn ich dann die doppelte Kilometerleistung habe sicher, nur habe ich das?


    BG
    Alex

  • hab mir im 2. in wien nen AFAM Kettensatz mit federschloss besorgt um 100€...
    is ne x ring abdichtung, musste aber paar glieder abnehmen.
    beim louise um 12 euro kettentrenner besorgt.
    sache war erledigt...
    hatte auch anfangs bedenken wegen federschloss, aber kollege hat bei seiner 640er duke seit 25tkm kette mit federschloss oben und sieht noch immer recht fit aus
    lg

  • Hi,


    ob Nieten oder Clipverschlus, na überall kann man(n) Fehler machen...
    Fatal ist nur den Clip falsch herum zu montieren.


    Ich habe über 30 Jahre alles an Ketten gefahren, was mir in die Quere gekommen ist, ob Maschinenkette als Meterware oder sauteure extragehärtete w-Ring Voodo Ketten.
    Ob genietet oder mit Schloß, verloren habe ich nie eine. Verschlissen haben sie sich sehr unterschiedlich.
    Am besten gehalten haben DC (DynaChain) und DID Ketten. X oder W Ring Ketten haben nie länger gehalten als effe O Ring Ketten.
    Ein automatischer Kettenöler wirkt aber wahre Wunder bei der Lebensdauer, selbst wenn nur blödes Motoröl rein kommt.


    just my 50c

    sabbel nich, fahr!

  • So, nächste woche wird die Duke neu bereift und in diesem Zuge wird auch gleich der Antriebssatz mitgewechselt.


    Eine Frage hätte ich da noch? Womit entfernt ihr das ganze grauenhafte Kettenfett, dass sich mit der Zeit rundherum angesammelt hat? Gerade unter der Ritzelabdeckung stelle ich mir da ein richtiges Lager vor. Was ist da am effektivsten?


    Danke im voraus


    BG
    Alex

  • mit dem Schraubenzieher den groben Dreck abkratzen, dann mit einer Unterbuchs und etwas Bremsenreiniger den Rest einigermaßen entfernen. man muss ja nicht davon essen können

    Meine Posts sind wie ein Supermarkt. Jeder darf entscheiden, ob und was er davon für sich mitnimmt. Keiner muss kaufen :grins:

  • Wasser und Seife wenn es nicht gerade irgendwelche feuchtigkeitsempfindlichen Teile trifft. Probiert es aus, das ist besser als jedes andere Lösungsmittel und schont dabei die Teile und den Lack!

  • Fett geht bestens mit WD 40 weg. Ich hab mir die Kiste mal angeschaut, ich glaub man muss weder vernieten noch nen Schloss haben. Wenn man den Fußrastenhalter abbaut kann man nach meiner Meinung eine vernietete Kette aufziehen.
    Meine ist knapp 10.000 km drauf und noch sehr gut aber scheit schon 5.000 km zu laut.
    Ich fahre die bis sie voll im Arsch ist, bin gespannt wie lange das dauert.

    ICH DAGEGEN BIN DAFÜR

  • Vorsichtig.!
    Der Fussrastenträger ist nicht in fünf Minuten abgeschraubt.!
    Und beim Zusammenbau muss der vorgeschrieben Drehmoment der Schwingenachse penibelst eingehalten werden sonst sind neben der Kette auch neue Schwingenlager fällig.
    Gruß
    Norbert


  • Na ich denke so viel länger als 5 Minuten dürften die 3 Schrauben hoffentlich nicht dauern.Oder sind da noch sachen die ich nicht gesehen habe? Drehmoment steht ja in der Bedienungsanleitung, da seh ich kein Problem.

    ICH DAGEGEN BIN DAFÜR