Zylinderkopfdeckel gerissen!!! Motorschaden Duke 690 4 2012 UPDATE!

  • Hallo zusammen,
    Ich fahre mit meiner Duke 4 bj 2012 seit Mai diesen Jahres, mittlerweile habe ich 4500km mit ihr gefahren. Ich habe sie dieses Jahr gebraucht mit 7500km gekauft. Da ich keine Garantie mehr hatte, hab ich an dem Motorrad den Ölwechsel, der wegen dem 10000km Intervall nötig war, selbst gemacht, die letzte Inspektion durch einen Händler war laut Scheckheft bei 3600km, jetzt hat sie 11900 km gelaufen. Das Ventilspiel wollte ich jetzt am Wochenende noch kontrollieren. Das mal zur Vorgeschichte.
    Gestern auf dem Weg zur Arbeit (Stau) hat der Motor plötzlich komische Geräusche von sich gegeben, erst war er sehr dumpf, dann kam zu dem normalen Rasseln ein Klappern hinzu... Heute morgen war das Klappern zunächst nicht mehr da, der Motor hat sich wieder ganz normal angehört. Nach ca. 5 km (wie immer schön langsam warm gefahren) kam das Rasseln wieder, nach weiteren 200m einen Knall. Ich hab sofort die Kupplung gezogen und bin an den Straßenrand gerollt. Der gesamte Motor, meine Hose und der linke Schuh waren voll mit Öl , hinter mir hatte ich eine schwarze Spur hinterlassen. Im Zylinderkopfdeckel (schwarz) ist nun ein RIESEN Loch vom Ausmaß meines Zeigefingers, genau über der Steuerkette... Also blieb mir nichts anderes übrig, als die kleine abschleppen zu lassen. Jetzt frage ich mich natürlich, woher das kommt? Ist jemandem schon einmal sowas untergekommen? Meine Erklärung ist, dass die Kette wohl das Gehäuse durchschlagen hat, sie sieht aber noch gut aus... Außerdem wird die doch hydraulisch gespannt, so weit ich weiß. Bilder folgen natürlich noch, ich kann leider gerade keine guten Bilder machen.


    Grüße
    Dani

  • Hallo und Willkommen im Forum, auch wenn der erste Beitrag ein wenig erfreulicher ist!
    Oha, das sieht ja echt wild aus. Fürs Erste klingt deine Vermutung plausibel. Ev. hat der Kettenspanner versagt. Ich würde einfach mal den Ventildeckel abnehmen und den Ventiltrieb kontrollieren. Wenn die Kette noch heil ist, mal vorsichtig von Hand die Kurbelwelle drehen (Kunststoffstopfen aus der Lichtmaschine entfernen und am Sechskant mit Ratsche drehen). Dann kann man schon mal mehr sagen, z.B. auch ob die Ventile nichts abbekommen haben.
    Ich bin gespannt was dabei rauskommt, halt uns auf dem Laufenden!

    Schöne Grüße,
    Roland

  • mein beileid,


    steuerkette gerissen, wenn du glück hast dann gibts noch keinen weiteren grösseren schaden; will dir aber nicht zuviel hoffnung machen;
    folgeschäden ventil(e) angestanden abgerochen, kolben, pleuel, kw und sonstige kleinigkeiten;
    wenn tatsächlich so dann hol dir einen neuen (gebrauchten) motor; rep. wenn du sie nicht selbst machen kannst kommt zu teuer; wird schon heftig wenn du es kannst.
    faktum ist leider dass sich steuerketten längen können und zwar von null auf jetzt; man kann dem nicht vorbeugen; ja man kann den druchhang bzw. längung messen
    aber das sind normale verschleisserscheinungen; gegen ad hock auftretende probleme (auch ein reissen wäre denkbar) gibts leider nix; nicht einmal penibles service.

    gut dass es schwurbler und verschwörer gibt,

    daher sind die anderen immer auf der richtigen seite:staun: :denk: :denk:

  • ich würde nicht durchdrehen, vorallem wenn die Steuerkette im Eimer is. Wenn die Ventile noch auf Offen stehen (egal welche), machst du sie spätestens dann hin wenn du den Kolben über OT drehst. Rausfinden obs wirklich die Kette war (allerdings bleibt kaum was anderes übrig..) und meiner Meinung nach Kopf runterbauen ohne vorheriges Durchdrehen!

  • Das sieht wirklich dramatisch aus, dass die Steuerkette ein Loch in den Ventildeckel schlägt höre und sehe ich heute zum ersten Mal. Ich fahre ebenfalls eine Duke 4 Baujahr 2012. Bei 17.500 km hatte sich der Kipphebel am Auslass verabschiedet und musste erneuert werden. Anschließend war ich diesen Sommer nach Genua gefahren, bin die Alpenpässe herauf und herunter gesaust; hat Riesen Spaß gemacht. Ich habe heute Vormittag auf einer kleinen Tour in die Stadt auch ein merkwürdiges Klappern vom Motor gehört. Werde nicht nochmals losfahren sondern den Ventildeckel abnehmen, Ventilspiel kontrollieren, wenn notwendig einstellen und natürlich die Steuerkette genau anschauen. Die Duke macht sehr viel Spaß, aber was der Motor so alles an Schäden ausweisen kann beunruhigt doch sehr. Dir wünsche ich, dass es nur der Ventildeckel ist, Ventile, Pleul und Kolben nichts angekriegt haben. Ich würde den Motor auch nicht versuchen per Ratsche durchzudrehen sondern alles so lassen, Ventildeckel und ggf. auch den Zylinderkopf abnehmen um genau zu prüfen was da passiert ist. Beste Grüße aus Lüneburg,....

  • würd auch erst mal den Deckel aufmachen. Vielleicht ist die Steuerkette auch ganz und es hat sich "nur" irgendein anderes Teil verselbständigt. :motzki:

  • Moin,


    die Kette scheint noch auf der Nockenwelle zu sein, also wahrscheinlich nicht gerissen. Sie wird aber wohl so sehr geschlagen haben, dass sich das Gehäuse durch Kettenberührung verabschiedet hat. In diesem Fall kann die Kette ein oder mehrere Zähne übergesprungen sein, was nicht von Vorteil ist.


    Ich würde mechanisch auch nichts mehr anrühren und mit dem Zerlegen beginnen. So ist dann noch eher was zu retten, bevor man noch mehr kaputt macht. Dabei Zylinderkopf, Ventiltrieb und die komplette Steuerkettenmechanik kontrollieren.


    Grüße

  • Also, ich habe mich nun dazu entschlossen, das Motorrad zu reinigen und es zum nächsten KTM Händler zu bringen, nachdem alles genau dokumentiert wurde, ich bin eigentlich nicht dazu bereit, den entstandenen Schaden aus eigener Tasche zu zahlen, offensichtlich muss ja etwas an der Steuerkette (oder der Spanner) kaputt gegangen sein, was bei der Kilometerleistung nicht sein darf. Im Grunde ist sie ja sogar nach dem Serviceplan von KTM gepflegt worden. :denk:


    Gruß Daniel

  • Wünsch dir mit deinem Vorhaben viel Glück.
    Halt uns bitte am Laufenden, bin vorallem auf die Reaktion des Händlers gespannt.


    Gruß

  • Ich wünsche Dir, dass der Händler einlenkt, den Schaden behebt. Bin gespannt wie sich die Angelegenheit regelt. Beste Grüße.....

  • Also, nachdem es einige Kommunikationsschwierigkeiten mit dem Händler gab (Handy spinnt und hat dessen Nummer Blockiert :lol:) ist nun klar, weshalb der Schaden entstanden ist. Am Zylinderkopf befinden sich 3 Entlüftungsventile, durch die Wasser in den Kopf gelangt ist. Der Händler meinte, dass es wahrscheinlich Wasser vom Hochdruckreiniger war, wobei ich meines Wissens nach keinen zum Reinigen benutzt habe. Die Folge war, dass das Lager, in dem die Nockenwelle gelagert ist, gerostet hat. Das Lager hat somit seinen Dienst aufgegeben, und ist förmlich explodiert und hat die Nockenwelle durch den Zylinderkopf geschickt. Der Händler ist zwar sehr wohlwollend in seiner Reparatur, die Kosten Betragen sich inklusive Arbeit und Märchensteuer auf rund 950 €. Trotzdem ist nichts in Richtung Kulanz zu machen, da der Vorbesitzer nicht jedes Jahr den vorgeschrieben Ölwechsel gemacht hat (hätte ich bei unter 1000km im Jahr auch nicht gemacht :grins: ). Somit bleibe ich auf den Kosten sitzen. Hier sind noch ein paar Bilder, die den Schaden im Kopf dokumentieren:

  • Bitte wo sollen die 3 Entlüftungsventile denn sein , a schöne märchenhafte Geschichte von deinem Händler, Hut ab.
    Das braune oben am zylinderkopf ist vom SLS ventil und kommt vom schlauch zum Ölabscheider wo immer Kondenswasser ist.
    Sieht eher aus als das nadellager hat einfach gefressen.
    Mfg

  • Mir ist das mit den drei Entlüftungsventilen auch ein Rätsel. Vielleicht handelt es sich um ein Missverständnis.
    daniel: Wäre interessant wenn du das noch genau abklären könntest. Ev. bewahrt es ja manchen vor dem gleichen Schaden.

    Schöne Grüße,
    Roland

  • Moin,


    ist zwar eine tolle Märchenstunde, hilft Dir nur leider nicht. Auf den Kosten bleibst Du ja leider sitzen. Trotzdem würde ich den Besuch bei diesem Händler (Märchenerzähler) in Zukunft meiden.


    Grüße

  • wenn das wasser wirkl durch den kärcher da rein is,
    müsste ktm vor regenfahrten warnen/oder sie verbieten!
    und so wie in nem handy, nen aufkleber drauf machen,
    ob der motor schon mal nass worden is *gg*,
    damit sie jegliche garantie ablehnen können!


    ich versteh oft wirkl ned, für wie dumm einen die händler verkaufen wollen!

    vergangen: tt 600s, ktm 690 smr, 690smc'r :wheelie:

  • Die Aussage des Händlers ist lächerlich. So einen Blödsinn zu erzählen ist schon mehr als grenzwertig. Vielleicht möchtest Du uns verraten in welcher Gegend der Händler ist damit andere wissen wo sie lieber nicht hingehen sollten. Musst ja nicht den Namen verraten. Meistens reicht ja schon die Angabe zur der Stadt/Ort in welcher Du in die Werkstatt gehst.


    Außerdem würde ich direkt über KTM versuchen etwas zu erreichen. Schick doch denen mal die Bilder und am besten gleich den Link von dieser Seite.

  • Ich nehme an, der Händler redet von den 3 SLS Bohrungen neben der Zündkerze (im letzten Foto deutlich zu erkennen).
    Der Händler/Mechaniker hatte bestimmt schon viele 690er Motoren offen, aber niemand hat ihm bis jetzt erzählt, wozu die Bohrungen gut sind. Da reimt er sich halt was zusammen. Ist ja auch nicht so schlimm.


    Soweit ich erkennen kann, gab es mit Sicherheit kein Rost und auch kein explodiertes Lager. Gefressen hat das Nadellager meiner Meinung nach auch nicht, denn die Lauffläche an der Nockenwelle sieht sauber aus und das Nadellager sieht nach dem Säubern (letztes Foto) auch nicht schlecht aus. Denkbar sind für mich 2 Ursachen:

    • Die Schraube des Nockenwellen-Haltebleches (dieses halbrunde Dingens aus dem 4. Foto) lockert sich, das Halteblech fällt heraus und zerbricht zwischen den oszillierenden Kipphebeln. Die Nockenwelle rutscht aus den Lagersitzen und schlägt auf der Zündkerzenseite herum. Die Steuerkette springt herunter und reisst vermutlich auch noch.
    • Die Steuerkette reisst und verklemmt sich zwischen Nockenwellenrad und Motorgehäuse. Dadurch zerbricht das Halteblech und die Nockenwelle rutscht heraus.

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • masterreset: m.E. gehören die 3 Bohrungen zur Kurbelgehäuseentlüftung. Der Anschluss zum Luftfilter sitzt dort auf dem Ventildeckel.


    Ich bin einig mit Dir, dass sich die Schraube der Axialsicherung der Nockenwelle gelöst haben könnte. Die Anlaufscheibe kann aber nicht zu den Kipphebeln, sondern sie sitzt zwischen dem großen Nowe-Lager und dem Kettenrad. Wäre interessant, ob man am Kettenrad innen Spuren der Schraube oder der Anlaufscheibe sieht. Der "Knall" dürfte vom Verkanten und Brechen der Anlaufscheibe am Ventildeckel stammen.


    Wenns gut geht, braucht es nur eine neuen Anlaufscheibe und Schraube. Dafür sind 950 EUR happig.


    LG Thomas

    KTM 1290 Superduke


    Triumph Speed Triple 1050

    Einmal editiert, zuletzt von gofast56 ()

  • Was spricht gegen ein Versagen des Nockenwellenhalteblechs (der Begriff Anlauflager gefiele mir zwar besser, es dürfte sich schließlich um ein Stück geschmiedeten Stahls handeln, aber wenn KTM das Teil selbst so bezeichnet...) als primäre Ursache?
    Insofern wäre interessant zu wissen: War die Schraube noch drin beim Öffnen des Deckels?
    Wenn die Schraube gefehlt hat und das Gewinde im Kopf intakt ist, müsste doch eigentlich alles gesagt sein.


    Grüße,
    Moritz

    E-Bike Fahrer reagieren, auf ihr Problem angesprochen, zunehmend gereizt.

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