Kipphebel-Fehlerteufel 690er Motoren

  • Hallo,
    "2016 er Enduro-R 2200km ohne irgendwelche Probleme,nicht zu glauben aber wahr....... :sensationell:"


    na toll, wie schnell soll den der Motor kaputt gehen?
    Schon bei der Einfahrzeit?
    Mein Vertrauen in diese Nobelmarke wird immer größer. :rolleyes:

  • Servus zusammen,


    für alle Enduro/SMC-Modelle (bei der Duke bin ich nicht sicher)gilt für mich:
    Das Ventilspiel sollte sich eigentlich bei den genannten Laufleistungen und der Technik mit den Einstellplättchen nicht groß verändern. Kurz bevor ich meine gekauft habe (14000 km) hat mein Vorbesitzer das Ventilspiel kontrolliert und er musste die Einlassseite einstellen. Und jetzt war genau die Seite betroffen. Auslassseitig waren auch jetzt sowohl das Spiel als auch die Kipphebel in Ordnung. Für mich heißt das, wenn das Ventilspiel einzustellen ist sollte man die Kipphebel genauestens prüfen oder gleich prophylaktisch tauschen. Kosten beide zwar 140 Euro aber mir ist es das wert.


    für Enduro/SMC-Modelle > 2014 zusätzlich:


    hier würde ich schnellstmöglich die Kipphebel ausbauen und die Verpressung kontrollieren und aufkörnen. Sollte man beim Körnen Bewegung der Rollen feststellen, würde ich die Kipphebel logischerweise tauschen.


    Interessant wäre wirklich, ob die Kipphebel aus der Produktion ab 2016 eine bessere Verpressung erhalten haben. Weiß da jemand was?


    Im Übrigen hat jede Marke so seine Eigenheiten und Standardfehler :-).


    Grüße,
    Peter

  • Bekannter mit Smcr von 2015 Ca 14000km alles ok
    Meine Smcr von von 2016 Ca 5000 km alles ok


    Ich habe meinen Händler demletzt noch gefragt, ob die die Kipphebel körnen. Er meinte, nein nicht mehr. Ich fragte ihn ob er das Video der Piraten kennt, er ja, aber der Auslöser waren wohl eher die Nadellager.


    Wenn man sich die Aussage mal überlegt, könnte er recht haben. Ich möchte mal eine andere Sichtweise in den Raum stellen, da sich alle auf das Körnen eingeschossen haben. So weit ich das Thema verfolgt habe, gab es bei früheren Jahrgängen, das Problem von einlaufenden Bolzen. Später, lösten sich dieser und fiel heraus. Aussage war bei älteren Modellen fehlerhafte Oberflächengüte und bei neueren die größere Fase und die unzureichende Verpressung durch fehlendes Kreuz im Stempel. Dieses Problem soll mit dem Körnen behoben werden. Wenn ich mir Bilder von neuen und alten Bolzen ansehe, ist das Kreuz von der alten Verpressung eher zu vernachlässigen.


    Kommen wir jetzt wieder zu den Nadellagern. Nehmen wir mal an Ktm hat den Lieferanten gewechselt und andere Nadellager verbaut. Nadellager sind wie Schrauben oder andere Kleinteile und müssen einer Norm entsprechen. Ein Dauertest gibt es dafür nicht. Eingekauft werden große Stückzahlen und Ausfälle bemerkt man erst später. Beispiele von Rückrufen durch "Centartikel" gibt es genug. Zurück zum Thema, bei älteren Modellen war der Bolzen stärker verpresst, die Auswirkungen eines defekten oder minderwertigen Nadellager bekommt somit der Bolzen zu sprühen. Die Bolzen sind aber nicht durchgehärtet, sondern nur an der Randschicht. Ist diese Randschicht einmal abgetragen, ist der Bolzen weich und er arbeitet sich schneller ein. Eine Folge ist das Spiel, zwischen Rolle und Bolzen. Bei den neueren Modellen, war die Verpressung geringer und somit löst sich der Bolzen. Oder, Ktm hat reagiert und die Oberflächengüte/ härte erhöht. Somit hat sich der Fehler einfach verlagert. Folge war ein sich lösender Bolzen. Auch bei gelösten Bolzen, gab es Einlaufspuren, aber an den Enden. Der Bolzen hat sich im gepressten Bereich mitgedreht, ist eingelaufen und als Folge gelöst. Aber warum sollte ein Bolzen der verpresst ist einfach so mitlaufen. Der Kipphebel mit der Rolle sollte leichtgängig sein und die auftretenden Kräfte sind nicht extrem und keinen extremen Lastwechseln unterlegen. Angenommen das Nadellager bekommt einen Defekt, dann verklemmen die Nadeln blockieren das Rad, den Bolzen und die Welle dreht sich heraus. Somit wäre das Körnen vielleicht doch ein Mittel, da sich der Defekt ggf weiter herauszögert. Oder es würde ein Rausbrechen, des Bolzen, aus den Bohrungen verursachen.


    Es wäre Interessant zu wissen, wer seine Kipphebel gekörnt hat und trotzdem das Problem hatte. Zumindest finde ich es merkwürdig, dass der Bolzen mit der neuen Verpressung, solche Einlaufspuren an den verpressten Enden aufweist. Für meine Theorie würde sprechen, dass die neueren Kipphebel und Ausfälle schlagartig ohne Vorankündigung auftreten. Das würde für ein Nadellager sprechen, was sich auflöst und das Rad mit dem Bolzen verklemmt.

  • was ich mich noch frage, bei mir mussten noch nie die Ventile nachgestellt werden. Kann des sein nach 15k km ?


    Kann schon sein. Das Spiel wird normalerweise mit der Zeit kleiner. Wenn es bei 0 KM eher am oberen Ende der Toleranz war kann es nach 15k durchaus auch noch in der Toleranz sein. Wichtig ist, dass es regelmässig kontrolliert wird.

    2 Mal editiert, zuletzt von DaniSMC ()

  • Smcr: easy peasy in 1 Std gemacht
    Duke: Krampf den ventildeckel raus zu bekommen und alles abzubauen. Mind. 2,5 bis 3h


    Naja, 2h bei der Duke kommt eher hin inkl. Ventilspiel- + Kipphebel-Kontrolle.:zwinker:


    Es kommt insbesondere drauf an, wie der Kabelbaum auf Höhe des Ventildeckels gewickelt ist.
    Bei meiner Duke 4R ist an der eh schon engsten Stelle ein Knubbel und das ist beim Ausbau des Ventildeckels echt zum :kotz:
    Bei Tatjana's Duke 4 ist dieser Knubbel nicht vorhanden und daher geht der Ventildeckel wesentlich besser runter.


    Um mir den Ärger mit dem unnützen SLS-Deckel zu sparen ist nun bei beiden Duke's anstelle dessen ne Platte drauf. :ja:
    Im Winter gibt's dazu Details in meinem vorhandenen Umbau-Thread "Black??Thunder". :zwinker:

  • Was hat der sls Deckel denn überhaupt für eine Funktion? Kann man den einfach "wegrationieren"?

    "Runde Scheinwerfer sind immer falsch" :prost:

  • Um mir den Ärger mit dem unnützen SLS-Deckel zu sparen ist nun bei beiden Duke's anstelle dessen ne Platte drauf.

    Das sehe ich etwas differenzierter. Auf den Anschluß des SLS kann man durchaus verzichten, den hatte ich bei meiner 2010er auch still gelegt. Aber der zweite Schlauchstutzen IST die Kurbelgehäuseentlüftung. Der 690er Motor hat 2 Entlüftungsschläuche: der hintere ist die Entlüftung fürs Getriebe, die Entlüftung vom Kurbeltrieb ist am SLS Deckel. Ich sehe das etwas problematisch, wenn man den tot legt.


    @Fifty: die Nadellager sind es nicht!
    Ich hab den Kipphebel aus meiner 2014er vor mir liegen. Der Bolzen ist so lose, dass er schon durchs Eigengewicht heraus fällt. Das Nadellager hingegen ist durchaus intakt. Das Lager hat kein spürbares Radialspiel, die Wälzkörper (Nadeln) sehen bestens aus. Auch die Oberfläche des Bolzens sieht sehr gut aus, keine Reibspuren, keine Anlauffarben. Würde der Bolzen sich mitdrehen, wäre was zu sehen. Einzig die Stirnfläche des Bolzens ist blau angelaufen. Hier hat der Bolzen an der steuerkettenseitigen Gehäusewand gescheuert.
    Es ist, wie bislang vermutet, eine unzureichende Verpressung.
    Übrigens: all meine Kipphebel bisher (SF09 verschlissen, SF13 loser Bolzen, SF14 gut, SF15 gut) waren mit einem Ring verpresst. Anhand vom Stempel (Kreuz, Ring, Punkt) kann man wohl keine Rückschlüsse ziehen.


    kipphebel8.jpg kipphebel9.jpg

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten


  • :lol: Hatte ich ja schon online gestellt. :zwinker:


    ABER es ist DIESER Händler, da ist alles dabei und eine verlässliche Beschreibung etc.
    http://www.ebay.de/sch/m.html?_odkw=ktm&_ssn=okipou&_armrs=1&_osacat=0&_from=R40&_trksid=p2046732.m570.l1313.TR0.TRC0.H0.Xktm+sas.TRS0&_nkw=ktm+sas&_sacat=0



    @ masterreset
    Keine Sorge, die Kurbelgehäuseentlüftung geht ja direkt zum Ölabscheider im Rahmenrohr.
    Dieser hat 3 Auslässe, einmal kommend von der Kurbelgehäuseentlüftung und dann abgehend in den SLS-Deckel und abgehend in die Airbox.
    Es wird NUR die Leitung zum SLS-Deckel entfernt/geschlossen. Die Kurbelgehäuseentlüftung kann also normal weiterarbeiten.
    Fahre so seit März diesen Jahres, also ca. 15.000km :zwinker:

  • @ masterreset
    Keine Sorge, die Kurbelgehäuseentlüftung geht ja direkt zum Ölabscheider im Rahmenrohr.
    Dieser hat 3 Auslässe, einmal kommend von der Kurbelgehäuseentlüftung und dann abgehend in den SLS-Deckel und abgehend in die Airbox.
    Es wird NUR die Leitung zum SLS-Deckel entfernt/geschlossen. Die Kurbelgehäuseentlüftung kann also normal weiterarbeiten.

    Das versuchte ich zu erklären:
    3 Auslässe = einmal kommend von der Getriebeentlüftung, einmal kommend vom SLS Deckel = Kurbelgehäuseentlüftung, einmal abgehend zur Airbox. Der Schlauch vom SLS-Deckel ist die Kurbelgehäuseentlüftung! Der SLS-Schlauch (2. Anschluss am SLS Deckel) ist bei den Doppelzündern sowieso schon zugestöpselt.
    Wegen des Semi-Trockensumpfs ist das Kurbelgehäuse nicht unmittelbar mit Kupplung und Getriebe verbunden. Daher auch 2 Ablassschrauben und 2 Entlüftungen. Bei einem Reihenmotor oder einem Gegenläufer-Twin wärs wahrscheinlich kein Problem, aber bei dem großen Eintopf kommen da nicht unerhebliche Drücke zusammen. Machst Du den SLS Deckel zu, "atmet" das Kurbelgehäuse durch die Lager. Ob's schadet??

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten


  • Was soll da genau passieren?
    Erfahrungswerte gibt#s da wohl kaum, oder?


    Was meinst du genau mit "2 Ablassschrauben"??


    Mit den 2 Ablassschrauben meinte ich die beiden Ölablassschrauben, also die links neben dem Ritzel und die in Fahrtrichtung vorne rechts. Wäre im Motor alles so schön durchlässig, bräuchte man keine 2 Ablassschrauben. Über welche Wege das Kurbelhaus letztendlich "atmet", wenn der Ventildeckel dicht ist, kann ich Dir auch nicht mit Sicherheit sagen. Meine Befürchtung wäre eben, dass es auch durch die KW-Lager atmet und dadurch u.U. der Schmierfilm leidet.
    Ob es sich letztendlich überhaupt irgendwo auswirkt, kann dir keiner sagen. Vielleicht kannst Du ja was zur Langzeit-Erfahrung beitragen. Ich würde die Entlüftung nicht tot legen und andere nicht ermutigen, sowas zu tun.

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  • Mit den 2 Ablassschrauben meinte ich die beiden Ölablassschrauben, also die links neben dem Ritzel und die in Fahrtrichtung vorne rechts


    Es gibt nur 1 Ölablass-Schraube und zwar die magnetische, welche links direkt vor der Schaltwelle sitzt.


    Was du meinst sind die 2 Ölsiebe, welche einmal links neben der Ölablassschraube und zum Zweiten vorne rechts sitzen.
    Screenshot 2016-11-07 23.02.30.jpg

  • Im Zuge des Airbox Mod muss ja der Tank runter. Dachte das ich da gleich mal einen Blick auf die Kipphebel werfe. Nun wird im Video ja die Demontage des Ventildeckels gut erklärt. Nur die Kipphebel bleiben da drin. Ist die Demontage der Hebel dann selbsterklärend? Muss ja sicher ne Welle entfernt werden? Muss der Antrieb für die Nockenwelle auch ab?
    Danke.

  • Redest du von SMC oder Duke? Im Profil hast du eine Duke 4 stehen, da ist der Ventildeckelausbau etwas aufwändiger.
    Kipphebel-Ausbau geht ganz einfach: die beiden Inbus-Schrauben von oben durch die Kipphebelachse herausdrehen, die längere Schraube davon durch die Aussparaung in dem Steuerkettenrad axial in die Kipphebelachse eindrehen und die Achse damit herausziehen. Der Motor muss dabei auf OT stehen. Auf Youtube findest auch einige Videos dazu (nur nicht das Video von Noah, der baut dazu die Nockenwelle aus).
    Beim Einbau auf die Einbaulage der Achse achten: die Markierung auf der Stirnseite muss nach oben zeigen!

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