Lüfterschalter 88 Grad?

  • Durch einen Schalter kann man einzig vergessen den Lüfter auszuschalten. Der Schalter wird ja parallel angeschlossen, was einzig ein Auslösen des Thermoschalters simuliert.

    Und vergessen kann man es natürlich nur in der Theorie, denn in der Praxis ist der Lüfter so laut, dass man ihn bis zu einer gewissen Geschwindigkeit auch während der Fahrt wahrnimmt.

    Sollte man den Schalter in Reihe anschließen und somit den Thermostaten außer Kraft setzen, hat man schlicht keine Ahnung was man da eigentlich macht.

    Das von Konrad (Finnisti) gepostete Kabel ist zwar etwas teuer, scheint dafür gut verarbeitet zu sein. Zudem kann damit auch der Leihe (nicht Elektroniker) nichts falsch machen.

  • https://enduro365.de/Temperatu…-660-690-701-950-990-1190


    ich kann dir nur nochmal diesen empfehlen, funktioniert perfekt für Straßenfahrer und der Lüfter läuft nur ab ca. 2-3 Minuten Standzeit und nicht permanent wie der 88 Grad Schalter.

    Fuhrpark:

    1956er Puch 125 SV

    1976er Puch DS 50-4

    2000er KTM EXC 250

    2009er KTM 1190 RC8R

    2016er KTM 690 SMC-RR

    2017er Triumph Street Triple RS

    2018er Aprilia Tuono V4 1100 Factory


    proud Member of the TOPFINGER.CREW

  • Ihr macht Euch umsonst nen Kopp wegen dem 88° Schalter :rolleyes:, hab den wir oben angegeben seit zig tausend km drin und der Lüfter läuft nur bei stop&go. Würde den sonst nicht nutzen und hier nennen.

    Wenn ich mich recht entsinne springt der Lüfter nun beim drittletzten Balken der Wassertemperatur an.


    PS: Öltemperatur ist nun selbst auf Renne nicht mehr bei 110+°C

  • Ich favorisiere ganz klar den 98 °C Thermoschalter und ggf. noch zusätzlich einen Schalter, um den Lüfter manuell Einschalten zu können.

    Bei dem 93 °C Thermoschalter behaupte ich er ist zu "klein". Immerhin sind das ganze 9 K weniger als der Serien Thermoschalter mit seinen 102 °C, die bei bestehendem Kühlsystem weggekühlt müssen.

    Mit dem 98 °C Thermoschalter sind es hingegen nur 4 K, womit der Lüfter auch schon deutlich häufiger laufen wird und nach dem Abstellen zudem ein wenig länger nachläuft.

    Und wir reden hierbei von der Temperartur bei welcher der Lüfter zugeschalten wird. Erst 5 K darunter wird der Lüfter dann auch wieder abgeschalten.


    Hierzu sei allerdings auch gesagt, dass ich den Motorschutz aus Plastik und einen anderen Fender ohne Lüftungsschlitze verbaut habe und dadurch meine Temperaturen etwas höher liegen.

    Ohne diesen Motorschutz und Serienfender funktioniert möglicherweise auch der 93 °C Thermoschalter ganz gut, ohne dass der Lüfter zu oft läuft. Kommt eben auf die jeweiligen Gegebenheiten an.


    Wobei auch eine zu hohe Wassertemperatur gar nicht so mein Problem ist, sondern vielmehr die eben manchmal etwas zu hohe Öltemperatur.

    Um diese zu verringern erschien mir die Lösung mit dem Schalter am einfachsten, indem ich einfach bei Bedarf die Kühlwassertemperatur senke.

  • Ihr macht Euch umsonst nen Kopp wegen dem 88° Schalter :rolleyes:, hab den wir oben angegeben seit zig tausend km drin und der Lüfter läuft nur bei stop&go. Würde den sonst nicht nutzen und hier nennen.

    Wenn ich mich recht entsinne springt der Lüfter nun beim drittletzten Balken der Wassertemperatur an.

    Exakt so sieht es auch bei mir aus.


    Seit >10.000km habe ich den 88 Grad Schalter drin und keinerlei Probleme. Der Lüfter läuft nicht dauernd, keine Angst ;-)

  • Diese Frage solltest Du direkt bei KTM stellen. KTM hat für den LC4 Motor ein festes Konzept. Die automatische Lüfterzuschaltung bei 100 ° / 102 ° ist in der Regel ausreichend. Zu verbessern gibt es jede Menge, nicht nur die Zuschalten des Lüfters:grins:

  • Ein bei tieferer Temperatur anspringender Lüfter ist nicht unbedingt eine Verbesserung:

    Die Motortemperatur wird nämlich NICHT durch den Lüfter-Thermoschalter geregelt,

    sondern in erster Linie durch den Thermostat (oben rechts vorne am Zylinder),

    der die Kühlflüssigkeit erst ab einer gewissen Temperatur durch den Kühler leitet;

    darunter kreist die schön IM Motor drin rum: im kleinen Kühlkreislauf.

    (Insofern kann man den Lüfter auch bei -10°C einschalten

    und es wird keine große Änderung ausmachen, weil er auf stehende Kühlflüssigkeit bläst.)

    Im "Normalbetrieb", d.h. beim fahrenden Moped dabei reicht der Fahrwind vollkommen aus,

    um die die Motorabwärme (immerhin in der Größenordnung der Nutzleistung!) abzuführen,

    nur wenn man im Stau vor sich hin brät,

    wird der Lüfter notwendig, um den Fahrtwind zu ersetzen.


    Sicher darf ein Motor nicht ZU heiß werden

    - irgendwann ist auch das beste Syntheseöl am Ende und dann ev. div. Motorteile auch! -,

    aber man liegt völlig falsch, wenn man denkt, der Motor muss möglichst kühl sein:

    Solange der nicht ordentlich auf Betriebtemperatur ist,

    ist der INNEN richtig nass durch das Wasser (und ev. auch Kraftstoff),

    welches beim Verbrennen entsteht und mit dem Blowby an den Ringen vorbeigeht.

    Dieses Wasser (und den Sprit) bekommt man nur durch die Motorentlüftung raus,

    wenn das Motoröl längere Zeit DEUTLICH über 100°C heiß wird.

    Und auf DIESE Temperatur (mit den entsprechenden Bauteilgeometrieänderungen)

    ist doch (hoffentlich!) auch der Motor eingefahren!


    Fährt man nur 5 km ins Büro und zurück oder zur Eisdiele, wird das u.U. nicht geschehen

    und dann kondensiert das Wasser innen an den kühlsten Motorteilen, z.B. den Ventildeckeln

    und dort findet man eine blassgelbe Emulsion, die im Fachbegriff "Mayonaise" genannt wird

    (So schaut das auch so aus).


    Auf der Rennstrecke ist das kein Problem, denn da reicht auch der Fahrtwind locker.

    (Üblicherweise demontiert man bei Rennmotorrädern den Kühlerlüfter UND den Thermostat,

    setzt als Kühlmittel reines Wasser mit einem Schuss Kühlmittel ein

    und wenn das noch nicht reicht, verbaut man halt einen größeren Kühler oder Ölkühler.)


    Beim Endurofahren kann ich mir vorstellen, dass es wirklich Kühlungsprobleme geben kann:

    Bei Kraxelei über Stock und Stein ist der Fahrtwind vernachlässigbar gering

    und der Kühler u.U. mit Gatsch verbacken um nicht zu sagen isoliert.


    Aber selbst da wird´s der Serien-Thermoschalter sehr gut tun:

    Die KTM-Techniker sind keine Deppen

    und es gibt für die überhaupt keinen Grund,

    wissentlich einen "falschen" Thermoschalter einzubauen.

    Grüße von Babsi

    Beratung und Vertrieb Fa. Myjet "Highscore"

  • Wenn ich mich nicht irre öffnet der Thermostat der lc4 relativ früh bei 70°C. Pkw Thermostate öffnen meist deutlich später um die 85°C, in Lkw habe ich auch schon 93°C Öffnungstemperatur gesehen. Eine in ggs zu Autos oder Lastwagen relativ tiefe Öffnungstemperatur macht aber auch Sinn da die Kühlmasse vergleichsweise sehr gering ist (1.2 Liter) und daher auch die Reaktionszeiten (wie schnell sich das gesamte Kühlmedium aufheizt) deutlich tiefer sind.

    Beim Endurofahren kann ich mir vorstellen, dass es wirklich Kühlungsprobleme geben kann:

    Bei Kraxelei über Stock und Stein ist der Fahrtwind vernachlässigbar gering und der Kühler u.U. mit Gatsch verbacken um nicht zu sagen isoliert.

    jup, aber dann hilft der Lüfter auch nix mehr wenn die Kühllamellen zugematscht sind...

  • Wenn, dann sind sie ja nur von vorne zugematscht.

    eeeehm...na und? Oder war das jetzt ironisch gemeint? zu ist zu. Der Lüfter bläst die Luft nicht durch den Kühler, er saugt die Luft von vorne durch die Lüfterlamellen hindurch. Sind die Lamellen vorne zu kann auch keine Luft "angesaugt" werden.

  • Zitat

    Aber selbst da wird´s der Serien-Thermoschalter sehr gut tun:

    Die KTM-Techniker sind keine Deppen

    und es gibt für die überhaupt keinen Grund,

    wissentlich einen "falschen" Thermoschalter einzubauen


    Schaut man sich die Ersatzteile von Zweitakt und Viertakt Enduros bis 510 ccm von KTM der letzten Jahre durch dann kommt man, wenn sie im Ersatzteilkatalog überhaupt angeführt sind, auch auf Temperturschalter die mit 80, 85 und 90 Grad angeschrieben sind. *schulterzuck*

  • Wenn´s der Markt verlangt, wird eben der größte Unsinn verkauft.


    Wenn der Kühler zugematscht ist, hilft auch kein bei niedrigerer Temperatur schaltender Lüfterthermostat.

    Grüße von Babsi

    Beratung und Vertrieb Fa. Myjet "Highscore"

  • Solange der nicht ordentlich auf Betriebtemperatur ist,


    ist der INNEN richtig nass durch das Wasser (und ev. auch Kraftstoff),


    welches beim Verbrennen entsteht und mit dem Blowby an den Ringen vorbeigeht.


    Dieses Wasser (und den Sprit) bekommt man nur durch die Motorentlüftung raus,

    wenn das Motoröl längere Zeit DEUTLICH über 100°C heiß wird.

    Absolut richtig, daher auch die 102°.


    Wenn man bevorzugt Kurzstrecke fährt – kann ich mir bei ner 690er nicht vorstellen, da gibts bessere Motorräder, dann definitiv drin lassen.

    Wenn man Enduro kraxelt sicher ein Gewinn nen 88° oder von mir aus 93/98° Schalter zu verbauen.


    Ich hab den 88°C drin, da ich mir in Italy paar mal die Unterschenkel im Lederkombi "weggebrannt" habe, wenn dann plötzlich der Lüfter die extrem heiße Luft gegen das Bein schiesst. Wer das paar mal in kurzer Zeit erlebt hat, ändert dann auch was dran. :peace:


    Wenn man jedoch auch noch den maximalen Serviceintervall von 10.000km ausnutzt, sollte dann auch den 102° Schalter drin lassen.

    Da bei uns definitiv SPÄTESTENS alle 5.000km neues Öl + Ölfilter rein kommt, ist der Sprit/Wasseranteil gering.

    Außerdem wenn wir's drauf ankommen lassen :grins:, dann hat das Öl ebenso über 100°C – auch mit 88° Schalter, der den Lüfter somit eigentlich verfrüht einschaltet.



    Ist jetzt eh alles schon mehrfach gesagt, entweder man macht es aus den genannten Gründen oder lässt es besser sein.


    Keep on rockin'! :zunge:

  • Guten Morgen zusammen,

    danke für die vielen Beiträge und insbesondere die Beiträge von Babsi und Off-road-biker.


    Den Lüfter bereits bei 88° zuzuschalten macht Sinn und ist eine gute Maßnahme um den Motor zu schützen.

    (Natürlich auch gut um zu heißen Beine in Italien vorzubeugen)


    Zudem vertrete ich die gleiche Meinung wie Babsi: Die KTM-Techniker sind keine Deppen.


    Der Motor muss eine vernünftige Betriebsthemaratur haben. Erst wenn er in höherer Temperaturen kommt, wird der Kühlkreislauf mittels Thermostat bei ca. 70° zugeschaltet. Insofern ist auch die Temperatur, bei der der Lüfter zugeschaltet wird angepasst. Natürlich besteht die Gefahr, dass der Kühler mit Matsch und Dreck dicht (passiert vor allem bei Offroad) ist und folgerichtig kaum noch Kühlung durch Fahrtwind vorhanden ist. Daher ist es durchaus hilfreich, den Kühler (die Kühlerfront) sauber zu halten. Und den Lüfter manuell, bei Bedarf zuzuschalten.


    Der Kühler kann auch innerlich verstopfen. So wie der rhythmische Ölwechsel wichtig ist, sollte auch zwischendurch die Kühlflüssigkeit gewechselt und das Kühlsystem durchgespült werden. Ich habe es erlebt, dass die erste Kühlflüssigkeit von der Auslieferung des Motorrads im Kühlsystem befand. Auch Kühlflüssigkeit verliert an Viskosität und Wärmeleitfähigkeit, wird mitunter sehr zähflüssig. Das kann soweit gehen, dass der Kühler innerlich verstopft/dicht ist. Des Weiteren ist es für die Wasserpumpe und deren Lebensdauer hilfreich, die Kühlflüssigkeit in Schuss zu halten.


    Daher empfehle ich nicht nur alle 5000 km das Öl zu wechseln sondern die Kühlflüssigkeit zu prüfen und alle 2 Jahre zu erneuern.

  • PS: Ersten Einbau habe ich während des Südtirol-Urlaubs Sommer 2015 gemacht – geht easy & schnell. Einfach 690er nach links gegen Wand/Holzstapel etc. lehnen und austauschen. Wasser musste ich nicht nachfüllen. :zwinker: Dann neu entlüften. Da hilft natürlich die Betriebsanleitung aufm Handy dabei zu haben – Dropbox sei Dank. :zunge:

    001.JPG

    Diesen Vorgang entlüften zu nennen ist fast etwas übertrieben! Ich würde es eher auffüllen nennen.

    Hat eigentlich jemand schon mit der Wasserlosen Kühlflüssigkeit von Evans Erfahrungen gemacht?

    https://www.evanscoolant.com/products/powersports-coolant/
    LG Konrad

    2 Mal editiert, zuletzt von Finnisti ()

  • Solange der nicht ordentlich auf Betriebtemperatur ist,

    ist der INNEN richtig nass durch das Wasser (und ev. auch Kraftstoff),

    welches beim Verbrennen entsteht und mit dem Blowby an den Ringen vorbeigeht.

    Dieses Wasser (und den Sprit) bekommt man nur durch die Motorentlüftung raus,

    wenn das Motoröl längere Zeit DEUTLICH über 100°C heiß wird.

    Ich verstehe nicht, wie ein Lüfter einen so großen Einfluß haben soll.


    Das wichtige ist der Fahrtwind, der kühlt. Erst wenn dieser lange Zeit ausbleibt bzw. zu gering ist, wird die Wärme-Kapazität des Kühlungssystems überschritten, die Kühlflüssigkeit wird so heiß, das es durch einen künstlichen Luftstrom gehindert wird, zu hohe/noch höhrere Temperaturen zu bekommen.

    Wenn ich nie so lange (mit laufendem Motor) rum stehe bis der Lüfter anspringt, d.h. das Fahrzeug im normalen Bereich bewege, springt der Lüfter nicht an und hat damit auch keinen Einfluß auf die Betriebstemperatur (bzw. Öltemperatur) im normalen Fahrzeug-Zustand.


    Zumal hohe Öltemperaturen kaum beim Rumstehen erreicht werden, wenn der Motor meist im Leerlauf rumläuft (im Stau) und deshalb der Lüfter läuft.

    Hohe Öltemperaturen entstehen durch Last, und bis auf Ausnahmen (wie Rennstrecke, Kartbahn) ist dann der Fahrtwind ausreichend um die Kühlmitteltemperatur unter der Einschalttemperatur des Lüfters zu halten.


    Für mich hat die Einschalttemperatur (im Bereich von 88°C bis 102°C) des Lüfter keine Bedeutung für das Verdunsten des im Motor befindlichen (Kondens-) Wassers.

    .
    Olaschir
    3 viertel von 4 - das reicht mir - eigentlich...

  • Das siehst du genau richtig,

    denn die Motortemperatur wird NICHT durch den LÜFTER-Thermostat geregelt

    sondern durch den KÜHLWASSER-Thermostat.

    (Auch dieser wird bei Rennmotoren oft ausgebaut,

    aber die müssen auch nicht hunderte Warmlaufphasen überleben.)


    Im Stehen oder im Stau werden jedoch ziemlich grimmige Motortemperaturen erreicht,

    denn die Energie im verbrannten Benzin wird gut zur Hälfte zur Motorheizung "genutzt".

    (Wieviel das ist, wird jeder wissen, der schon mal einen INI-Run gemacht hat!)

    Da macht der Kühlerventilator also durchaus Sinn

    und deshalb war der früher bei Automotoren permanent mechanisch angetrieben.

    Heute ist der auch dort elektrisch, weil er bei höheren Drehzahlen unnötig Sprit kostet.


    Was du von mir zitiert hast, ist die Erklärung dafür,

    dass es gar nicht gut wäre, wenn der Motor NICHT genug heiß werden würde:

    Zu "kalter" Betrieb wäre eindeutig schädlich.

    Grüße von Babsi

    Beratung und Vertrieb Fa. Myjet "Highscore"