690 Duke5 für die Fernreise

  • Wie man an meiner Signatur erkennen kann, habe ich schon viele KTMs (seit 2010) mein Eigen nennen dürfen, weitere 10 anderer Marken bin ich schon mehr als 2h jeweils probegefahren. Die Duke (egal ob 4 oder 5) ist meiner Meinung nach für die Reise sehr gut geeignet, vor allem wenns stark kurvig wird, denn dort ist man mit einer "Dicken" nie glücklich. Auf meiner Duke 690 stehen inzwischen über 43.000 km in knapp über 3 Jahren am Tacho, so hab ich auch die ein oder andere Langzeiterfahrung gesammelt. Die längste Tagestour fuhr ich heuer mit 933 km, das war aber grenzwertig. Unter 150 km ist bei mir praktisch keine Ausfahrt.


    Für die Reise kann ich generell empfehlen...
    + Handguards (vermeidet Insektendreck an den Händen, schützt vor Kälte)
    + Kühlerschutzbügel (bei einem kleinen Rutscher ist garantiert der Kühler sonst hin)
    + Achspads (schützen vor teuren Schäden ebenso wie die Bügel)
    + 17er Ritzel bei schnelleren Etappen (Kette hält länger, Motor dreht angenehm niedriger)
    + 200-300 ml Öl im Batteriefach mitnehmen
    + Normale Fußrasten sind reisetauglicher als die Rasten der Duke 690 R
    + Kennzeichenträger, der auch als Kotflügel taugt (in den Dolos und >2.000Hm ist es immer wieder nass)
    + Für die kühlen Monate eine Griffheizung von KTM, Oxford "Sport" etc. (keine Saito)
    + Luftdruck in den Reifen höher als im Handbuch wählen (~0,3 Bar Michelin PP/PR, ~0,2 beim Conti ASM/RA)
    + Keinen Hypersportreifen verwenden (Metzeler RR K3, Michelin PP 2CT, Pirelli RC2, Bridgestone BT016/pro)
    + Eckventile beim nächsten Reifenwechsel montieren lassen (viele Tankstellenreifenfüller passen nicht)


    Gut vorbereitet sind mit der Duke Tagestouren über 500 km gar kein Problem. Ich kann nur jedem anraten, ordentliche Navis für Motorräder (ich benutze TomTom Europe am iPhone4S mit SW Motech Halterung) zu verwenden, um sich eine interessante und vor allem kurvenreiche Strecke als Route planen zu lassen. Das klappt beim TomTom mit der Kurvenhäufigkeit "mittel" am besten, vor allem kann man sich wichtige Reisepunkte wie Pässe und Tankstellen einblenden lassen.


    Und jetzt noch zum negativen Punkt einer KTM auf Reisen: Sie wird auch mal kaputtgehen. Für diesen Fall empfehle ich einen Autodienst wie ÖAMTC mit Schutzbrief, ARBÖ oder ADAC, denn der KTM-Mobilitätsservice ist nichts wert. Ein Motorrad als Leihfahrzeug geht sich mit den 50 EUR tgl. bei örtlich nicht reparierbaren Defekten nicht aus, weiters wird das Motorrad nur zur nähesten Werkstätte geschleppt. Wenn die über Tage oder Wochen ausgebucht ist, hat man Pech. Wenn man näher als 50 km zur Werkstätte wohnt, muss man den Heimweg auf eigene Kosten finanzieren.

    KTM-Haltbarkeitstestfahrer


    Dzt: 1290SDR'15+690E'20
    Alt: 690D'13+690E'10+990SMT'11+990SMR'09+640SM'00

  • KTM-Hannibal,
    mit dem arrangieren fällt es mir gar nicht so schwer.
    Ich musste mich nur, vom "Zweizylinder" kommend, etwas umstellen und nur mit etwas höheren Mindestdrehzahlen hantieren. Theoretisch war mir das vorher schon klar, nur man muss es erst einmal verinnerlichen.
    Das man etwas mehr schalten muss, sehe ich nicht> das nutzbare Drehzahlband (in dem man sich wohlfühlt) ist an Duke5 mit gutem Drehmoment schon reichlich vorhanden > allenfalls in der Stadt ist etwas mehr Schalten angesagt, wenn man höhere Drehzahlen den Leuten nicht zumuten möchte.


    Recht hast Du, die Duke ist ein wunderbar handliches, leichtes Motorrad.
    Genau deswegen habe ich sie mir gekauft.
    Und das ich auf der normalen Duke5 so wunderbar entspannt und komfortabel lange Reisen genießen kann, hatte ich so nicht erwartet.
    Die Kleinigkeit mit dem Lenker ist auch bald vom Tisch. Der Lenker von der 1290 Super Duke R liegt bereits in der Garage und wird in Kürze angebaut > hier schon mal ein Bild, wo man die Unterschiede erkennen kann (5cm schmaler und die Enden etwas weiter nach hinten gekröpft):

  • Ich fahre ja noch parallel eine Zweizylinder-Maschine. Schalten muss man da auch ziemlich oft, weil die SM-T ebenfalls keine niedrigen Drehzahlen mag. Bei dieser finde ich den Lenker ebenfalls ein wenig besser, der von der Duke könnte einen Hauch mehr gekröpft sein.


    Zwei-KTM-2 Klein.jpg

    MT09  Duke5 Enduro690R SMT990


  • Hiermit hast du haargenau meine Duke beschrieben :grins: und ich möchte keinen dieser Punkte missen.


    Zusätzlich hab ich noch
    + CLS Kettenöler (wer möchte ständig die Kette ölen)
    + die kleine PP-Scheibe (das kleine Teilchen ist gerade auf BAB-Etappen mit konstant höherer Geschwindigkeit total angenehm)
    + das kleine Dingens (das hier in jedem Thread genannt wird), damit fährt sich's im unteren Drehzahlbereich angenehm ruckelfrei


    Mit diesen Zusätzen / Modifikationen ist die Duke für mich absolut reisetauglich, und zwar gerade aufgrund der Tatsache, dass sie kein Dickschiff ist :Daumen hoch: !

  • + die kleine PP-Scheibe (das kleine Teilchen ist gerade auf BAB-Etappen mit konstant höherer Geschwindigkeit total angenehm)

    Hab ich mir jetzt auch montiert. Schon allein keine Fliegen mehr hinterm/zwischen Tacho ist die Sache wert. :Daumen hoch:

  • Habe gestern den Lenker der 1290 Super Duke R angebaut und auch das Ritzel von 16 auf 15 Zähne geändert.
    Heute habe ich zwischen zwei Gewitterfronten mal ein trockenes halbes Stündchen gefunden, um erste Eindrücke auf der Autobahn, Landstraße und im Stadtverkehr zu gewinnen.
    Der Lenker vermittelt jetzt eine gesammelte, sportliche Haltung, ohne Street-Fighter-Pose einnehmen zu müssen. Die Hand- und Daumengelenke scheinen nun entlastet zu sein.


    Was aber das 15'er Ritzel mit der Duke5 gemacht hat, grenzt an Hexerei und hätte ich, von der Theorie her, nicht so deutlich erwartet.
    Ohne hier den Jubelpriester machen zu wollen, das Gerät erscheint mir im Stadtverkehr und auf der Autobahn nun erheblich geschmeidiger:
    im 2.Gang ab 27km/h, im 3.Gang ab 42km/h und im 6. Gang ab 100km/h mit Rundlauf wie ich es mir für Konstant-fahren wünsche. Unter diesen Geschwindigkeiten geht natürlich noch Einiges, zunehmend natürlich mit Unrundheit.
    Wer auf der AB auf Dauer konstante Geschwindigkeiten über 130km/h fährt, könnte das Drehzahlniveau allerdings etwas zu hoch empfinden im 6. Gang. (macht das jemand mit der Duke? Meine Erfahrung ist, dass das am Ende des Tages einen schlechteren Reisedurchschnitt bringt, so ganz ohne Vollverkleidung).


    Gut, ein abschließendes Urteil will ich mir erst nach einer mehrtägigen Urlaubsfahrt erlauben.
    Werde berichten.
    Baron


    P.S.: habe nun, nach 5.000km, 0,26 Liter Öl auf "Randvoll" nachgefüllt (Motul 7100 10W50).
    Das müsste bis zum nächsten Ölwechsel nach 10T km reichen.

  • Was aber das 15'er Ritzel mit der Duke5 gemacht hat, grenzt an Hexerei und hätte ich, von der Theorie her, nicht so deutlich erwartet.
    Ohne hier den Jubelpriester machen zu wollen, das Gerät erscheint mir im Stadtverkehr und auf der Autobahn nun erheblich geschmeidiger


    Diese positiven Erfahrungen mit 1 Zahn weniger am Ritzel haben schon viele 690er Besitzer gemacht (ich auch), egal ob Duke, SMC oder Enduro :Daumen hoch: Freut mich dass du so einfach happy bist!

  • Der Lenker vermittelt jetzt eine gesammelte, sportliche Haltung, ohne Street-Fighter-Pose einnehmen zu müssen. Die Hand- und Daumengelenke scheinen nun entlastet zu sein.


    Ich bin inzwischen auch zwei lange Tagestouren gefahren, habe sonst auch leicht mal Probleme mit den Daumengrundgelenken, kann aber über den Originallenker jetzt nicht meckern. Ein wenig mehr Kröpfung wäre allerdings wünschenswert.


    P.S.: habe nun, nach 5.000km, 0,26 Liter Öl auf "Randvoll" nachgefüllt (Motul 7100 10W50).


    Dann wäre der früher doch recht hohe Ölnachfüllbedarf deutlich reduziert. Bei meiner Duke 5 scheint es auch weniger zu sein im Vergleich zur vorher gefahrenen 690er Enduro.

    MT09  Duke5 Enduro690R SMT990

  • Im Juli sind weitere 4.000km ohne besondere Vorkommnisse hinzugekommen.
    Verbrauch auf Landstraßen wieder so um 3,5L/100km und auf der Autobahn bei Reisegeschwindigkeit um 105-110km/h bei 4,1 L/100km.


    Ölverbrauch im Schauglas gerade minimal feststellbar.
    Reserve-Öl zum nachfüllen hatte ich, nach den guten Erfahrungen in Griechenland>siehe #1, erst gar nicht mehr mitgenommen.


    Der Lenker der 1290 Super Duke R und auch das Ritzel von 16 auf 15 Zähne haben sich voll bewährt.
    Meine Aussage in Beitrag #67 hat sich auf langen Touren -Etappen bestätigt


    Der Powerpart -Sitz (2015) ist schon fast optimal, wenn er mir auch nach hinten etwas zu sehr ansteigt.
    Mit dem Airhawk- Luftkissen (Größe 35x35) konnte ich mich jetzt nicht anfreunden, bringt mir persönlich kein Plus an Komfort (mein Kumpel auf der 390 Duke schwört auf das Teil).


    Der originale Reifen M7 RR machte wieder einen sehr guten Job und hat sich, dank flüssiger Fahrweise, wieder gut gehalten (nun hinten 1,5mm bis zur Verschleißgrenze). Eine kleine Reise wäre also noch drin.


    Die 690 Duke5 ist für mich ein exzellentes Reisemotorrad für die Landstraße, leichtfüßig und unbeschwert und dazu auch noch bequem.

  • ...Der Lenker der 1290 Super Duke R und auch das Ritzel von 16 auf 15 Zähne haben sich voll bewährt....

    Wie unterscheiden die Lenker sich denn? Breite, Höhe, Kröpfung? Ist der SD Lenker sportlicher oder eher noch relaxter?

    MT-09 SP + SH 150i + CRF 300 L ¯\_(ツ)_/¯ Duke 690 R, Street Triple 765 RS, Tenere 700

  • Der 1290SD-Lenker ist 5cm schmaler und die Kröpfung der Lenkerenden ist so, dass die Handgelenke und Daumengelenke bei sportlich/gesammelter Haltung völlig entspannt sind.
    Mit dem original 690 Lenker muss man bei entspannten Handgelenken in Street-Fighter-Pose fahren (Oberkörper stark nach vorne und die Ellenbogen-Geleke auf 90° angewinkelt).
    Siehe auch Beitrag #1 und 62

  • Der originale Reifen M7 RR machte wieder einen sehr guten Job und hat sich, dank flüssiger Fahrweise, wieder gut gehalten (nun hinten 1,5mm bis zur Verschleißgrenze). Eine kleine Reise wäre also noch drin.


    :nein:


    In Europa gilt eine gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm für Motorradreifen. Die gesetzlich festgelegte Profilgrenze bietet jedoch nur einen Rest an Sicherheit, deshalb Mindestprofiltiefe besser 2 mm bei Motorradreifen.
    Aber schön zu lesen, dass sich die kleine Duke so gut zum Reisen eignet.

    MT09  Duke5 Enduro690R SMT990

  • Hallo


    Just to add few words and pictures regarding Duke 690 as travel bike ... 2013 690 Duke IV, in my case.



    This sommer:


    Romania Danube Ride, 4 days, 1830 km >> LINK



    Friaul/Kaernten, 3 days, 1260 km >> LINK



    Romania Transalpina Tour, 4 days, 1800 km >> LINK



    Links will lead you to travel section on croatian moto forum. Lots of pictures and few video clips.


























    Gruesse aus Zagreb, Kroatien



    :wheelie:

    Anti mainstream. Since 1966. | Duke II LE | Pegaso Factory | DB6 | T100

  • Thanks for the inspiration and the nice pictures.

    JE ÄLTER MAN WIRD DESTO KLEINER WIRD DER KREIS DER MENSCHEN DIE MAN ERTRAGEN KANN. ????

  • @ Faritan - Yes, I know this is thread about Duke V. Regarding marginal differences compared with Duke IV (in terms of travel worthiness), consider my words and pictures simply as contribution in direction "Duke as travel bike".
    NHF, please ... we are all orange blooded. Well, at least I am ...



    @ off-road-biker - as you say



    @ Nucool - Enjoy it. More pictures on links n my first post.



    BTW, with very few modifications on Duke IV/V it`s easy to call it Duke 690 GT, or Duke 690 SMT.

    Anti mainstream. Since 1966. | Duke II LE | Pegaso Factory | DB6 | T100