1050 Adventure reise/offroadtauglich machen

  • Schutz für den Kupplungsdeckel ist schon sinnvoll - klappbarer Fußbremshebel bringt fast nix. Der drückt dennoch an/in den Deckel (eigene Erfahrung) , einen sehr guten und erschwinglichen Unterfahrschuz gibts auch bei „Brixia Motors“ ich hab den - er ist dicker vom Material her als der von Bäda und scheint eine Art Nachbau des KTM-Teils zu sein. Barkbuster Handguards habe mir schon zweimal meine Hand -und wohl auch die Hebel- gerettet. Der Ori-Sturzbügel ist sinnvoll und völlig ausreichend.

    Alleine richtig Offroad ist nicht so klug. Ich hab mir vorletztes Jahr aus Unachtsamkeit im Stand meine SAS auf den Knöchel gelegt - cancenlos, da alleine rauszukommen. Zum Glück kam Jemand vorbei. Und das war nur eine Piste mit kleineren Wasserpassagen und leider tw ausgewaschenen Spurrinnen….

    DerGerry

  • Bei den Verkaufsanzeigen hier im Forum wird zB gerade ein Satz Speichenfelgen der 1190er (sollte auch bei dir passen) angeboten ....

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfließen (Walter Röhrl) :respekt:

  • Ziemlich viele und gute Hinweise, finde ich!


    Den für mich wichtigsten möchte ich nochmal unterstreichen: Am besten in unbekanntem Terrain nicht alleine abseits der Zivilisation unterwegs sein, egal wie sicher und erfahren man sich fühlt oder ist. Zumindest, wenn man nicht ganz genau weiß, ob die gefahrene Strecke auch von anderen sehr regelmäßig frequentiert wird.


    Auch ich habe da vor Jahrzehnten trotz damals guter Fitness und einiger Erfahrung mit Enduros abseits des Asphalts mehrfach Lehrgeld bezahlt. Gerade dann, wenn die Bedingungen gar nicht so extrem und fordernd sind, passieren immer mal wieder Dinge, mit denen man absolut nicht rechnet oder auch rechnen kann. Darüber hinaus verleitet ein offensichtlich überschaubarer Schwierigkeitsgrad leicht zu weniger Aufmerksamkeit (tolle Landschaft . . .) oder auch dazu, etwas zügiger unterwegs zu sein.


    Bei mir war es einmal ein Abflug wegen eines Schafes, das hinter einem Felsen hervorsprang und ein anderes Mal ein Steinschlag. Bei letzterem ist absolut gar nichts passiert, aber einfach nur, weil ich mehr Dusel als Verstand hatte. Eine Chance auszuweichen hätte es da - selbst für einen Profi - nicht gegeben. Wäre ich damals auf der kaum befahrenen Strecke getroffen worden (1 Sekunde schneller und es wäre sicher passiert), hätte ich ohne fremde Hilfe keine Chance gehabt, heute diese "Weisheiten" von mir zu geben. Solche Situationen "erden" und machen einen wieder etwas demütig. Auch zu zweit oder zu dritt braucht man manchmal Glück aber dann stehen die Chancen im Falle eines (Un)Falles doch um einiges besser.


    Ich hab Gott sei Dank immer Schwein gehabt. Bei der Begegnung mit dem Schaf hat´s mir im Piemont das Mopped über die talseitige Kante des schmalen Schotterweges geschmissen. Gott sei Dank auf dem Weg nach unten kurz vor einer Kehre. So konnte ich ziemlich angeschlagen und verschrammt die XT mit verbogenem Lenker, abgebrochenem Kupplungshebel, abgerissenem Blinker und zerknittertem Alukoffer mit viel Schweiß, Wut und Adrenalin auf die darunterliegende Fahrbahn bugsieren. Nach oben hätte ich sie alleine nie im Leben mehr bekommen. Wäre das 1 km früher passiert, wäre da Ende gewesen und eine sehr kalte Nacht hätte mir bevorgestanden und am nächsten Tag ein sehr langer Fußmarsch mit lädiertem Knie und Cross-Stiefeln . . . Auf dieser coolen Strecke (Mulatieri) ist mir an dem Herbsttag überhaupt niemand begegnet. Also mal wieder verdammt viel Sonne gehabt und da auch Kupplungs- und Bremshebel im Gepäck waren, hab ich´s noch bis ins Tal geschafft.


    Wenn Du Dich dennoch entscheidest, Dich alleine auf unbekanntes Terrain abseits der Zivilisation zu begeben, kann ich Dir nur raten Deine Risikobereitschaft auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. (Wetterkapriolen, Schwierigkeitsgrad der Strecke, Erkundungspfade abseits der ursprünglich geplanten Strecke, fehlende (Sturz)ersatzteile etc.). Bedenke dabei bitte auch, dass Du Dein Mopped zwar auf ebener freier Fläche wieder in die Senkrechte bekommst. Zwischen Felsbrocken, Baumstümpfen bergab liegend ist aber selbst eine 450er EXC für einen alleine manchmal unfassbar schwer und kaum zu bergen. In dem Punkt bin ich voll bei Bade. Auch das übrigens aus eigener Erfahrung, obwohl wir in dem Falle zu zweit unterwegs waren . . .


    Deine Reifenwahl scheint mir für den Zweck passend zu sein, denn der TKC70 (Rocks) ist auch auf der Straße noch sehr passabel und macht seine Sache auf Schotter gut. Letzteres gilt für den TKC80 noch mehr, der aber bei Nässe auf Asphalt mit mehr Vorsicht zu behandeln ist. Speichenfelgen und idealerweise ein 21 Zoll Vorderrad sind wünschenswert aber sicher kein Muss.


    Ich würde noch empfehlen - sofern nicht verbaut - gezahnte Fußrasten zu verwenden. Auch der Hinweis auf Lenkererhöhung und ggf. Rastentieferlegung ist je nach Körpergröße eine Überlegung wert.


    Also: Wir wollen Dir sicher die Tour nicht vermiesen, möchten aber, dass Du gesund und happy mit neuen Erfahrungen zurückkommst und uns berichtest.


    . . . und vielleicht gibt es ja auch jemanden hier, der Lust und Zeit hat Dich zu begleiten. Denn ungeachtet der Tatsache, dass es natürlich toll sein kann auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen, sein eigenes Tempo zu fahren und dem eigenen Rhythmus zu folgen: Viele Erlebnisse machen gemeinsam noch mehr Spaß als alleine. Manchmal ist es auch schön aufgrund solcher Pläne neue Menschen kennenzulernen, selbst wenn die vielleicht 20 oder 30 Jahre älter oder jünger sind.


    Viel Spaß und halt uns auf dem Laufenden :winke::driften:

    Einmal editiert, zuletzt von Holder-Oldi ()

  • . evtl. senkst Du abseits von Asphalt den Luftdruck etwas ab.

    Das würde ich nie empfehlen. Gerade eine 1050 ist kein Leichtgewicht. In Kombination mit Gußfelgen bedeutet Luftablassen ... ein heftiger Impakt ... und deine Felge ist Schrott.


    Ich habe gelernt und damit gute Erfahrungen gemacht: Immer den gleichen Luftdruck, egal ob Straße oder Gelände, Gelände teils sogar minimal erhöht (abhänig vom Untergrund), wenn überhaupt. In Situationen wo dir weniger Luft aus dem Dreck hilft, Luft ablassen. Sobald man aus dieser Situation aber raus ist ... Luft wieder auffüllen.


    Sonst Felge kaputt.

    ready to chase :grins:

  • Das würde ich nie empfehlen. Gerade eine 1050 ist kein Leichtgewicht. In Kombination mit Gußfelgen bedeutet Luftablassen ... ein heftiger Impakt ... und deine Felge ist Schrott.


    Ich habe gelernt und damit gute Erfahrungen gemacht: Immer den gleichen Luftdruck, egal ob Straße oder Gelände, Gelände ....


    Da gibt es bestimmt unterschiedliche. Erfahrungen.


    Ich habe auf diversen Schotterpisten im Urlaub den Luftdruck meist auf ca. 2,0 Bar abgesenkt.

    Meine Felgen (Gussfelgen 1290 SAS) haben das unbeschadet überstanden.

    Einmal editiert, zuletzt von awk99 () aus folgendem Grund: schreibfehler

  • Ne Absenkung auf 2 bar bringt nach meiner Erfahrung zumindest fühlbar noch sehr wenig bis garnix.


    Was das Luftablassen angeht, bin ich daher sehr nahe bei Hansejung. Zeitlich sehr befristet auf schlammigen oder sandigen Passagen ja. Ansonsten eher nicht, da das ordentlich Wärme verursacht und mächtig auf die Reifenflanken geht. Wenn es bei Extremtouren, Rallys etc. unumgänglich ist dann besser Speichenfelgen mit TT-Reifen und Reifenhaltern verwenden. Denn das vermeidet Drehen des Reifens auf der Felge und ggf. schlagartigen Luftverlust.

  • Also dann mal hier mein Senf dazu:


    Motorschutzbügel, Unterfahrschutz, klappbare Handbremse- und Kupplungshebel, ne Verbreiterung für den Seitenständer, Handschützer mit Alurahmen (TT), kleine Scheibe, gutes Flickzeug, nötigstes Werkzeug für die Sachen die sich lose rappeln. Klappbarer Brems- und Ganghebel - besser er gibt nach als das er ab ist. Gummis aus den Rasten schrauben oder besser gleich breitere Offroadrasten montieren. Für die Bremspumpe hinten gibt es nen Metallschutz, ebenso für den Ausgleichsbehälter. Das Gleiche noch für den Kupplungsnehmerzylinder.


    Ne gute Auslandskrankenversicherung und ne Unfallversicherung die Motorradfahren mit einschließt UND Bergungskosten mit abdeckt.


    Auf jeden Fall: Speichenräder, ideal 21/19 Zoll, ne gute Reifenpaarung ( komme sowohl On- als auch Offroad mit dem K60 von Heidenau super klar. Nächste Stufe ist dann der neue Ranger).


    Koffer: Softbags oder Alu (besser Soft) - auf keinen Fall Kunststoff.


    Endurostiefel aber MIT Profil (Adventurestiefel) die eng anliegen, gute Protektoren in der Hose und in der Jacke. Ich habe z.Bsp. die Ortemaweste drunter - schön luftig mit Toraxschutz und integriertem Nierengurt. Super Bewegungsfreiheit. Ne wasserdichte Gürteltasche wegen Handy und Notfallzeug.


    Offroadhelm mit Endurobrille.


    Wenn schon kein Offroadtraining vorab (würde ich immer machen schon um das Gesamtgewicht zu erleben … ) dann fahre einfach mal irgend wo ne Stunde in den Wald mit kleinen Hügeln usw…. Mal durch tiefen Sand Berg rauf und runter … Försterwende üben :ja: :grins:

    Vergeben und vergessen ???? Ja bin ich Jesus oder habe ich Alzheimer ???!! :zorn: 1290 @ R.

  • Servus,


    also die Liste der technischen Aspekte ist schon vollständig denke ich... Fussrasten, Schutzbügel, Spiegel (anklappbar! oder lösen und eindrehen) usw...


    Generell würde ich aber auch sagen dass sowas alleine immer kritisch ist. Wie schnell stürzt man, und oft ist es dann Glück oder Pech was die Folgen sind. Verletzungen? Schaden an der Maschine?

    Kraft/Kondition? Wer mal in weichem Gelände bergab oder bergauf eine schwere Maschine aufheben und wieder besteigen musste (!!!) weiss was ich meine. Das machst du 1x, 2x und dann nicht mehr.

    Und das passiert selbst erfahrenen Fahrern...


    Mach dir daher auch Gedanken über 1-Hilfe Material, Notfall-Sets usw... und Kommunikation! Was wenn du da keinen Handyempfang hast, das Ding kaputt ist oder was auch immer??? Vielleicht findest du ja vor Ort andere Fahrer denen man sich anschliessen kann. Wenn es ein "Hot-Spot" ist wie Piemont/Assietta etc dann ist da so viel Verkehr, da hätte ich jetzt eher weniger Sorgen.

    Alles andere, in wenig befahrenen Regionen würde ich das persönlich ehrlich gesagt alleine nicht machen.


    Gruss

    Chris

  • 100% Sicherheit wirst eh nie haben, also einfach mal die Bedenken wegschieben und losfahren. Kolumbus hatte auch kein Satellitentelefon.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • 100% Sicherheit wirst eh nie haben, also einfach mal die Bedenken wegschieben und losfahren.

    So eine Sicherheits- oder Risikoeinschätzung ist individuell. Der eine versichert mehr, der andere weniger.

    Jeder wie er mag. Leben und leben lassen.

    Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen.

    Wenn Arschlöcher mich nicht leiden können, habe ich alles richtig gemacht.

  • Für solche Fälle hatte Rüdiger N. immer eine Zyankalikapsel dabei.

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

  • So eine Sicherheits- oder Risikoeinschätzung ist individuell. Der eine versichert mehr, der andere weniger.

    Jeder wie er mag. Leben und leben lassen.

    Das sowieso :)
    Ich wollte damit eigentlich nur sagen, das man sich auch zu sehr verkopfen kann mit was wäre wenn.
    Ein gewisses Restrisiko wird immer bleiben, sollten wir als Motorradfahrer eigentlich besser wissen als alle anderen.

    Ein bisl hab ich hier schon auch das Gefühl "Ich hätte gern ein Abenteuer, aber bitte nach allen Regeln der Unfallverhütungsvorschrift nach DIN 0815 UVV, so das nix mehr schief gehen kann".

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • Hallo allerseits,
    ich plane eine 5-8 tägige Tour durch die Balkanstaaten. Es wäre meine erste große Motorradtour, welche ich voraussichtlich alleine fahre. Offroaderfahren bin ich schon, nur bisher ohne Motorisierung. (seit 5 Jahren MTB/DH seit 2)

    Ich möchte die Chance nutzen um meine ersten Motorrad-Offroaderfahrungen zu machen wegen den rechtlichen Problemen in DE.

    Meine 1050 ist bis auf Kettenöler und KTM Stürzbügel Serie, kompakte Seitenkoffer sind schon bestellt. Wenn die Road Attack Reifen runter sind kommen TKC 70 Rocks drauf (haben mich bei einer Probefahrt mit der 390 sehr überzeugt). Meine Frage wäre welches Zubehör noch zu empfehlen ist. Welchen Motor/Kühlerschutz habt ihr, teilt gerne eure Erfahrungen.

    LG

    Grüß Dich,


    da ähneln wir uns ja schon etwas.

    Ich bereite gerade das Gleiche vor.

    Schau mal in mein VorstellungsThema rein, da dokumentiere ich den aktuellen Verlauf.

    Aktuell modifiziere ich die SAS und Ende März besuche ich ein Offroad-Training.

    Ostern gehts dann auf den TET Kroatien und Slowenien.

    Inspiration unter YouTube "Valle on Tour - Balkan"


    Beste Grüße

  • auf alle Fälle ein Tages Offroad Training mit deinem eigenen Motorrad mit Anbauten und dein Gepäck

    --== Beim beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit WAAGERECHT zum Ohr hin abfließen==--

    :wheelie::wheelie::wheelie::wheelie::wheelie:

    1290 Super Adventure R_20 / EXC-R 450_08 / SX-F 250_18 / Freeride 350_12 und eine ewig junge Dame YZF R1 RN09_02

  • Mach es einfach!
    Du machst dir ordentlich Gedanken dazu, was darauf schließen lässt dass du auch mit Kopf fährst.
    Allein ist immer so ne Sache, aber auch dass geht! Ich selbst bin Auch schon den TET Slovenien u. Kratien allein gefahren, oder den ACT Italien... Ich leb auch noch und ja ich hatte auch Umfaller und Vorderradrutscher auf den Touren.

    So Ersatzhebel sind auf jeden fall Gold wert ;)

    Aso, Ich komm auch vom Freeride Fahren, also 1:1 is schwer, aber die Erfahrung ist besser als keine Erfahrung.


    Probier es und kenn dein Limit, dann wird des was!


    SG

    Franky

  • 100% Sicherheit wirst eh nie haben, also einfach mal die Bedenken wegschieben und losfahren. Kolumbus hatte auch kein Satellitentelefon.

    Aber Begleitschiffe und a Mannschaft, obwoi de mit eam untaganga warn... :lautlach: