Crash bei Probefahrt mit RC 390 - eure Meinung dazu

  • Ich sag mal "Hallo" in die Runde hier,


    ich bin zwar mit 31 relaitv Alt für den Einstieg in die Zweiradwelt - aber besser spät als nie ;-)...


    Bin Führerscheinneuling, letztes Jahr den Lappen gemacht und deswegen wollte ich mir mal ne RC 390 genauer anschauen, danach dann ne Ninja und die R3.
    Ich also vor 2 Wochen zum Händler und Probefahrt gemacht.
    Soweit alles schick. Der Händler stellt mir das Gerät hin, sagt es ist neu (hatte erst 200 - 300km oder so drauf) und ich solle vorsichtig machen. Auch mit den kalten Reifen und so.


    Da ich ja Neuling bin, wollte ich eh die Knie am Mopped lassen und nicht durch die Kurven kratzen, weil ich ja gar nich weiß wie das Bike reagiert - eigentlich logo und selbstverständlich.


    Ich also vom Hof gerollt und nach etwa 2km kommt ein Kreisverkehr und dort klappt mir das zieht es mir irgendwie das Bike unterm Hinter weg, sodaß ich auf die linke Seite stürze, mir den Arm prelle und da liege. zum Glück kam kein Auto, weil´s ein Industriegebiet war. Ich war wirklich nicht schnell, 20km/h oder und es war sonnig, warm, die Strasse war sauber, kein Sand oder so auf der Strasse - und trotzdem hat´s mich gelegt. Ob´s jetzt an den "frischen" Reifen lag oder an der fehlenden Anti-Hopping-Kupplung kann ich nicht sagen ... in der Fahrschule ist mir das nicht passiert :lautlach:


    Nachdem ich das Bike aufgehoben und zur Seite geschoben hatte, begutachtet ich erstmal die "Schäden". Und siehe da: kaum was kaputt! Schalthebel abgebrochen, dann war unten am Motorgehäuse links so ein Schutzangeschraubt der nur den unteren Teil des Gehäuses schützte, der war auch verkratzt. Lenkerenden verkratzte und Spiegel links. An der Verkleidung war kein einziger Kratzer - das fand ich gut. Da die RC nicht mehr ansprang, geschweige denn die Zündung anging musste ich zurückschieben. Auf dem Hof meinte der Händler, das er das über die Versicherung regeln würde und es wäre ja nich soo teuer.


    Gestern rief er mich an und teilte mir mit das er mir die Rechnung über 350,-€ zukommen lässt :denk: :staun: !


    Jetzt zu meiner Frage an euch: kann das bissel Kleinkram so teuer werden bzw. sein - habt ihr Zahlen für mich was die Summe der Teile kosten könnte?
    Selbst incl. dem horrenden Stundenlohn den Vertragswerkstätten nehmen, egal ob Auto oder Motorrad?


    Ich bin bestimmt niemand, der vor einem Schaden davon läuft oder sich weigert wenn er einen Fehler gemacht hat ... aber wenn ein Fahranfänger kommt und ich als Händler setzte ihn auf ein Bike mit neuen Reifen, auf denen vll. sogar noch diese Trennschicht drauf ist (die ja angeblich wie Schmierseife sein soll), dann isses doch eigentlich fahrlässig und ich kann nich hinterher kommen und sagen "zahl mir mal meine Blödheit, Dir das Bike zur Probefahrt zu überlassen"?


    SB bei der Versicherung waren glaub ich 500,-€


    Bin gespannt auf eure Meinungen.


    Danke,
    Manuel

  • Die Teilenummern kannst du dir unter sparepartsfinder.ktm.com heraussuchen, um diese dann z.B. auf ktm-versand.de einzugeben um den Preis zu ermitteln.


    Bei den Teilen, welche du als offensichtlich beschädigt erkannt hast, ist man schon mal bei ca. 270€. (um mal die teuersten zu nennen: Spiegel 110€, PP Generatordeckelschutz 125€)


    Wenn keine versteckten Beschädigungen mehr dazukommen, dann wäre meiner Meinung nach die Summe der Ersatzteile inkl. Arbeitszeit durchaus im Rahmen.

  • Fakt ist, wenn du eine Probefahrt machst und das Ding dabei beschädigst solltest du auch den Arsch in der Hose haben und die Konsequenzen tragen.
    Ist halt so und ich finde die 350,-€ jetzt auch nicht zu hoch. Ist halt Lehrgeld.

    _________________________________


    Wer später bremst ist länger schnell !!!


    Gruß Stefan

  • Das is das was ich meinte: ich will mich auch nicht davor drücken, aber ich hätte nich gedacht, das so "ein paar Kratzerchen" so teuer sein könnten.


    Naja, wie ihr meint ... Lehrgeld halt eben.


    Aber ich bin immer noch heiß auf die RC390 ... obwohl ich sie ja kaum gefahren bin. Denke nachdem ich den Schaden bezahlt hab, werde ich wohl mal ne Probefahrt machen, bei der´s mich nich legt :lautlach:, weil die RC sieht schon heiß aus :Daumen hoch:


    Danke für eure Antworten.

  • Erstmal: Schön dass Dir nichts passiert ist! :Daumen hoch:


    Kostentechnisch sehe das aber ähnlich, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht nach großen Schäden aussieht sind da schnell ein paar Hundert €uro zusammen, plus Einbau und Steuer - voilà. :rolleyes:


    Die Schuldfrage stellt sich nicht, da der Händler Dich a) darauf hingewiesen hat und Du b) einen Führerschein hast und in der Fahrschule vermutlich auch gelernt hast, dass neue Moppedreifen etwas tückisch sein können. Das in Verbindung mit den Faktoren "relativ kalte Straße" (warme Luft != warme Straße) und "unbekanntes Fahrverhalten" sowie "Fahranfänger" legts einen mal, wenns dumm läuft. Wie gesagt, sei froh dass Dir nichts passiert ist und lern daraus.


    Wenn Dir das Bike taugt könntest Du Dir evtl. überlegen Dich irgendwie mit dem Händler zu einigen, wenn Du es so kaufst wie es ist und nicht alles sofort reparierst, sondern nur das technisch Notwendige - evtl. kommt noch ein Sturz, Umfaller etc. dazu. (Nicht böse gemeint.)

  • … ist zwar ärgerlich und teuer, aber das ist nunmal das Risiko bei Probefahrten – oft wird sogar nur SB 1000 angeboten.
    Mit 350€ kommst da glimpflich weg.


    Sei froh, dass dir das nicht mit nem Japaner passiert ist, da kostet das oft um einiges mehr...

  • Wenn Dir das Bike taugt könntest Du Dir evtl. überlegen Dich irgendwie mit dem Händler zu einigen, wenn Du es so kaufst wie es ist und nicht alles sofort reparierst, sondern nur das technisch Notwendige


    Bei Kaufinteresse würde ich es genau so machen. Sonst finde ich die Kosten auch nicht so überrissen, zumal die Fussraste sicherlich auch Bodenkontakt gehabt haben müsste.

    Besoffen aufreissen ist wie hungrig einkaufen

  • Wenn die SB 500EUR waren, dann hätte ich erwartet das du diese auch zahlen musst, auch wenn nur 50 EUR Schaden wären. Somit hast du doch noch Glück gehabt.

  • Ich finde es mal generell schön, dass du dir 1. nicht weh getan hast und 2. nicht den Enthusiasmus für das Motorrad (dieses oder generell) verloren hast.


    Zur Schadenhöhe und rechtlichen Einordnung sind die Dinge wie ich finde schon ausreichend von den Vorpostern beschrieben worden.


    Und ehrlich: Was hätte der Händler anders/besser machen sollen? Mit 31 Jahren hättest du dich doch bestimmt ungerne bevormunden lassen, wenn er die Probefahrt mit Hinweis auf die kühlen (Asphalt)Temperaturen und den neuen Reifen abgelehnt hätte, oder?
    Und die Mechaniker haben schon kaum genug Zeit, ne Probefahrt mit den Kundenmotorrädern nach Werkstattaufenthalt durchzuführen, sollen die dir noch ne halbe Stunde die Reifen vorwärmen? :zwinker: Seiner Sorgfaltspflicht ist er m. E. ausreichend nachgekommen.


    Ich kenne noch die Zeiten, wo man den Händlern neue Modelle (zu dem Zeitpunkt waren für mich nur Supersportler interessant) noch auf Knien rutschend abbetteln musste. Man brauchte schon fast Beziehungen :grins: In meiner Gegend war es so: Die Händler, die mich nicht kannten, haben mir die Superbikes nicht gegeben, weil sie die nur an Kunden/Bekannte rausrückten. Die Händler, die mich kannten, haben die mir erst recht nicht gegeben :weinen::lautlach:


    Die Idee mit der "Kaufverrechnung" finde ich echt überlegenswert :Daumen hoch:


    lg
    andi

  • Wenn die SB 500EUR waren, dann hätte ich erwartet das du diese auch zahlen musst, auch wenn nur 50 EUR Schaden wären. Somit hast du doch noch Glück gehabt.


    Vorsichtig, "Selbstbeteiligung 500€" heißt ja nur, dass die "ersten 500€" des Schadens selbst getragen werden müssen, alles darüber zahlt die Versicherung. Wenn der Schaden aber nur 50€ beträgt, muss er natürlich auch nur 50€ bezahlen. Sinds aber 1.500€, zahlt er trotzdem nur 500€.


    … ist zwar ärgerlich und teuer, aber das ist nunmal das Risiko bei Probefahrten – oft wird sogar nur SB 1000 angeboten.


    Mach mal ne Probefahrt bei H-D... SB 1.500€ bei Dynas... :staun: (zumindest bei dem Händler wo ich damals war)

  • 1. Tipp für Anfänger:
    Als erstes Motorrad KEIN neues Motorrad kaufen, sondern ein gebrauchtes.
    2. Tipp für Anfänger:
    Als erstes Motorrad KEIN verkleidetes Motorrad kaufen, sondern ein nacktes.
    3. Tipp für Anfänger:
    Als erstes Motorrad eine Enduro kaufen und ein bisschen Feldwege und auch Gelände fahren.


    Wenn du diese 3 Tipps befolgst, ersparst du dir sehr viel Geld,
    denn beim Anfänger ist es nicht ausgeschlossen,
    dass das Motorrad zumindestens im Stand mal umfällt.
    Bei einem neuen, verkleideten Motorrad sind die Reparaturkosten da sehr schnell 4-stellig.
    (Unglaublich, wie billig man eine RC390 hinschmeißen kann!)


    Schöne Grüße
    Babsi

    "Highscore" Fa. Myjet

    Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tuning-Kits und -Teilen für Motorräder

    (Zwangs-)Mitglied der Wirtschaftskammer Österreich, da Gewerbeschein-Besitzer

    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76

  • 2. Tipp für Anfänger:
    Als erstes Motorrad KEIN verkleidetes Motorrad kaufen, sondern ein nacktes.


    Den Tipp hätte ich damals mal mit als Erstes bekommen sollen.
    Mein Gott, hab ich :kotz: als ich die Afrika Twin abgeschmissen habe und dann hörte was 1 Seitenteil allein kostet. :sehe sterne::zorn:

  • Danke Highscore, das hätte ich sonst (wieder mal) schreiben müssen. Vielleicht bis auf Punkt 3, denn eine leichte nackte Straßenmaschine tut's auch auf Schotter und Feldwegen und fährt dafür auf der Straße angenehmer.


    Manuel:
    Das ist natürlich saublöd, sich gleich auf den ersten Metern abzulegen, aber Du bist damit in durchaus guter Gesellschaft. Ich habe in den letzten Jahren zig Anfänger gesehen, fast alle haben sich -egal welchen Alters - auf den ersten 100 Kilometern mal weggelegt. Ich übrigens auch. Das ist zwar jetzt schon 45 Jahre her, leider aber immer noch peinlich.


    Nun zu den Kosten: Da bist Du schon sehr billig davon gekommen. Meine 3 Kinder haben unsere 125er schon mehrfach umgeworfen und sind auch schon damit aus der Kurve geflogen, aber so billig wäre das noch nie gewesen, wenn wir immer alles gleich auf neu gemacht hätten. Insofern hast Du großes Glück im kleinen Unglück gehabt: Dir ist nichts Schlimmes passiert und die 350 Euro sind ärgerlich, aber eben vergleichsweise günstig. Kauf' Dir eine gute Flasche Wein und feiere den guten Ausgang als fast unausweichliche Erfahrung. Und dann überlegst Du schon mal, an welchem Sicherheitstraining Du mit deinem neuen Mopped als erstes teilnimmst. Dann klappt das auch mit den Kurven und bremsen gleich viel besser ...


    Schönen Gruß


    Michael

  • Wenn die SB 500EUR waren, dann hätte ich erwartet das du diese auch zahlen musst, auch wenn nur 50 EUR Schaden wären. Somit hast du doch noch Glück gehabt.


    Kannst du deinen Gedankengang mal logisch nachvollziehbar erklären?! Ich kann dir nämlich nicht folgen.


    50 Euro Schaden und er soll deiner Meinung nach 500 Euro zahlen? Aus welchem Grund?
    Unter 500 Euro Schaden wird der Fall nicht an die Versicherung weitergeleitet und man zahlt genau das, was kaputt ging (+Arbeitszeit).

    Welcome to the show!

  • Jetzt nicht auslachen :rolleyes:


    Mal so in den Raum geworfen: ist es möglich den Motor der 690er Duke in die RC 390 zu verpflanzen? Oder passt der gar nich in den Rahmen, von der Breite, Höhe, Verschraubungen usw.?


    Und bitte nicht verbal steinigen, von wegen "Du schaffst keine 100m mit 44PS - wozu dann 75PS" ... es kam mir einfach so in den Sinn.


    Und da ich Anfänger bin, hab ich Welpenschutz :lautlach: :zwinker:


    Weil, wie gesagt die RC390 schaut schon geil aus ... aber 300ccm mehr machen schon was aus.

  • Nee, geht nicht. Im Netz gibts aber einen Umbausatz für die Duke IV zum "Racer" - weiss aber nicht mehr wer der Anbieter ist, einfach mal googeln.....

    einen schönen Spruch überleg ich mir noch..... :grins:

  • Moin,




    also wenn der Bock schon 300 km mdrauf hatte, wirds wohl nicht an neuen Reifen gelegen haben.


    Aber bist Du Dir sicher, dass Du den Bock nicht im Verkaufsraum rückwärtsgehend übersehen und dabei umgeworfen hast?


    Deinem Händler wird's egal sein, wer den Schaden bezahlt .......

    Gruß Achim